Bei den Panthers brennt der Hut

Die 17:14 Heimniederlage gegen die Tampa Bay Buccaneers stürzt die Carolina Panthers in die Krise. Der Super Bowl-Finalist hält nach fünf Spielen bei nur einem Sieg und vier Niederlagen. Das ist uns beim Montagsspiel aufgefallen.

Ohne Newton große Probleme

Ohne Cam Newton setzte es für die Panthers eine bittere Niederlage gegen den Divisionsrivalen aus Tampa Bay. Derek Anderson, vormals Quarterback der Cleveland Browns, konnte dem Favoriten kein Leben einhauchen, er warf für 278 Yards (18/28 Pässen) und zwei Interceptions. Touchdown? Fehlanzeige. Anderson fand in Greg Olsen sein Lieblingsziel, der zweimalige Pro Bowl Tight End beendete die Nacht mit 181 Yards bei neun Receptions – Karrierebestleistung. Olsen ist und bleibt einer der besten auf seiner Position. Kelvin Benjamin hingegen hat nach seinem starken Saisonstart schwerere Zeiten hinter sich: gegen die Buccaneers kam er auf 70 Yards, abermals ohne Touchdown. Kein schlechter Wert, dennoch erwartet man sich von einem Receiver seines Kalibers immer ein bisschen mehr – und vor allem Punkte.

Anderson gewann zwar das Passing-Yardage-Battle gegen Jameis Winston (217 Yards), vor allem seine Redzone-Performance ließ aber die Siegeschancen drastisch sinken. Seine Interception auf Brent Grimes war symptomatisch.

Am Boden läuft es besser

Cameron Artis-Payne bleibt Johnathan Stewarts beste Vertretung. Der junge Runningback kam auf 85 Rushing-Yards und zwei Touchdowns und konnte somit sein Team lange im Spiel bzw. auf Kurs halten. Artis-Payne bekommt mehr Snaps als der vermutete Backup-RB Fozzy Whittaker und kam gegen die Buccs im Schnitt auf 4.7 Yards. Wenn es durch die Luft nicht läuft, einfach mal mehr laufen lassen.

Defensiv schwierig

Beide Defensivabteilungen – sowohl von den Buccs als auch von den Panthers – haben in der Vergangenheit mit Problemen zu kämpfen. Die D-Line von Tampa Bay ist quasi komplett ausgetauscht. Die vielen Verletzten machen sich im Spiel bemerkbar: Derek Anderson wurde kein einziges mal gesacked. Brent Grimes und Linebacker Daryl Smith kamen aber immerhin auf zwei Interceptions. Zusätzlich fumbelten Anderson und Receiver Tedd Ginn (bei einem Return) den Ball. Wieder vier Turnovers für die Panthers, man hält heuer schon bei 14 Ballverlusten – Ligahöchstwert!

Offensiv zu wenig

Jameis Winston hätte viel mehr mit Carolinas Defensive anstellen müssen. Die Secondary ist ein zusammengewürfelter Haufen aus jungen und noch unerfahrenen Spielern, die vergangene Woche von Matt Ryan und Julio Jones komplett auseinander genommen wurde. Mit Waffen wie Mike Evans, Vincent Jackson (der eine viel zu kleine Rolle in Tampas Offensive spielt) und Tight End Cameron Brate muss da viel mehr als 217 Passing Yards herausschauen. Winston hat alle Fähigkeiten die man als erfolgreicher Spielmacher braucht, er muss sie einfach einsetzen.

Zudem bekam Winston auch genügend Zeit in der Pocket: Carolinas Pass Rush ist nämlich ebenso wenig existent, wie deren Secondary. Das verwundert schon ein wenig, Luke Kuechly allein kann halt nicht alles richten.

Dirk Koetter scheint aber auch nicht vollstes Vertrauen zu Winston zu haben. Anders ist sein Gameplan nicht zu erklären. Trotz des Ausfalls vom explosiven Backfield-Duo Doug Martin/Charles Sims wurde viel gelaufen: Jaquizz Rodgers kam zum Einsatz. Rodgers kam erst im September von den Chicago Bears zu den Tampa Bay Buccaneers und wurde gegen die Panthers enorm oft eingesetzt. Allein im ersten Drive bekam er elf mal den Ball. Am Ende kam der Runningback auf 101 Yards bei 30 Versuchen. Sicherlich unterstütz ein gutes Laufspiel Winston, der exakte 50-50 Gameplan (30 Passversuche und 30 Rushing-Versuche) zeigt aber, dass man Winston noch nicht all zu viel zutraut.

Immer dieser Aguayo

Kicker Roberto Aguayo stand einmal mehr im Fokus. Auf dem Rookie lastet von Beginn an ein enormer Druck, schließlich tradeten die Buccaneers in der zweiten Runde des Drafts extra für ihn hinauf. Ein Kicker in der zweiten Runde? Der muss genial sein! Allerdings tut sich Aguayo enorm schwer. Gegen die Panthers vergab er wieder zwei Field Goals. Aguayo hält nach fünf Spielen bei einer 50%-Quote: von acht Versuchen konnte er nur vier verwerten, zudem kickte er auch einen PAT daneben.

Am Ende war er aber dennoch für den Sieg verantwortlich. In buchstäblich letzter Sekunde verwandelte er ein 38-Yard FG zum 17:14 Sieg seines Teams. Unumstritten ist er deshalb aber noch lange nicht. Es kommen spannende und auch harte Wochen auf den Rookie-Kicker zu.

Panthers nach fünf Spielen am Boden

Dass die Panthers nach fünf Spieltagen am Tabellenende der NFC South stehen, überrascht natürlich sehr. Vor allem in Anbetracht der zwei Niederlagen gegen Divisionsgegner. Nächste Woche trifft man auf Drew Brees und seine New Orleans Saints. Brees, Cooks und Co. können und werden ziemlich böse Dinge mit der Carolinas Secondary anstellen. Die Hoffnungen ruhen logischerweise auf einer Rückkehr von Star-Quarterback Cam Newton. Er muss seine Offensive wieder anführen und die Punkte – die sicherlich fallen werden – erwidern. Sonst wirds nächste Woche ganz düster: 1-5 bzw. 0-3 in dieser Division – da kann man schon mal den Urlaub im Jänner planen.

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