College Football Review: Oklahoma schlägt Ohio State

Die zweite Woche der neuen College Football-Saison hatte es in sich: Oklahoma musste zu Ohio State, Auburn zu Clemson und Stanford zum Derby zu USC. Vier Spiele der Top-25 Teams mussten auf Grund des Hurricanes Irma verschoben bzw. abgesagt werden. Das geschah in den Partien der Top-Teams:

Baker Mayfield fügt Ohio State Niederlage zu

Oklahoma (#5) gewinnt bei Ohio State (#2) mit 31:16. Es war das erwartetet Spitzenspiel, indem sich Oklahoma Quarterback Baker Mayfield mit drei Touchdowns und 386 Passing-Yards für die Niederlage im vergangenen Jahr revanchieren konnte. Es war ein über weite Strecken offenes Spiel, Oklahoma übernahm erst im dritten Viertel die Führung ehe man im Schlussviertel für die Entscheidung sorgte. Es war die erste Niederlage von Ohio State zu Hause seit November 2015. Auch wenn die Sooners mit Joe Mixon und Dede Westbrook starke Spieler in die NFL ziehen lassen musste, konnte man weiterhin ein starkes Mannschaftsgefüge zusammenhalten. Die Defensive war mit drei Sacks, sechs Tackles for Loss und einer Interception zur Stelle, offensiv gewann man auch dank einer starken O-Line. Mit dieser Leistung könnte man am Ende auch ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden. Für die Buckeyes wird’s nach der Niederlage schon wieder schwer mit den Playoffs, jetzt muss alles funktionieren.

Für Oklahoma geht es in der kommenden Woche gegen Tulane, Ohio State spielt gegen Army.

Oklahoma State (#11) besiegt South Alabama

Die Oklahoma State Cowboys gewannen mit 44:7 bei den South Alabama Jaguars. Mason Rudolph zeigte wieder eine starke Leistung und kam auf 335 Yards und drei Touchdowns. Damit ist er jetzt der erfolgreichste Passer in der Geschichte seiner Universität (9.325 Karriere-Yards). Die Jaguars verloren ihren Starting-QB Cole Garvin nach nur einem Drive auf Grund einer Knöchelverletzung. Insgesamt ein ungefährdeter Sieg der Cowboys die vor allem defensiv mit vier Sacks, neun Tackles for loss und einer Interception zu überzeugen wussten.

Oklahoma State spielt nächste Woche gegen Pittsburgh.

Alabama (#1) ohne Probleme gegen Fresno State

Die Nummer eins im College Football konnte sich gegen die Fresno State Bulldogs mit 41:10 durchsetzen. Crimson Tide QB Jalen Hurts kam auf 128 Passing-Yards (14/18) und einen Touchdown bzw. 154 Rsuhing-Yards und zwei TDs. Der Schlüssel zum Erfolg lag im Laufspiel, hier konnte sich Alabama deutlich von Fresno State distanzieren (305-58 Rushing-Yards) – und das obwohl man die beiden Star-Runningbacks Bo Scarbrough und Damien Harries nur jeweils sechs mal laufen ließ. Jalen Hurts machte den Rest allein. Die Leistung der Bulldogs war in Ordnung, man konnte gegen die starke Defensive Alabamas aber nicht allzuviel ausrichten.

Penn State (#4) gewinnt gegen Pittsburgh

Die Penn State Nittany Lions (#4) konnten sich im Derby gegen die Pittsburgh Panthers mit 33:14 durchsetzen und sich somit für die Niederlage in der Vorsaison revanchieren. Es war ein enges und gutes Footballspiel, bei dem am Ende der Favorit schließlich doch die Nase vorne hatte. Saquon Barkley, Starrunningback von Penn State, kam auf 88 Rushing-Yards (ein Touchdown) und fing Bälle für 45 Yards (ebenfalls ein TD). Lions QB Trace McSorley warf 164 Yards (15/28) und drei TDs bei einer Interception, überwarf auch häufig weit offene Mitspieler.

Auf Seiten der Panthers konnte Qadree Ollison für 96 Yards laufen, man konnte die Drives aber nur selten erfolgreich zu Ende spielen. Das war das große Problem im Spiel der Panthers – auch weil QB Max Browne (19/32, 138 Yards) zwei Interceptions warf.

Penn State spielt in Woche drei gegen Georgia State, Pittsburgh gegen Oklahoma State.

Michigan (#8) mit Problemen gegen Cincinnati

Die Michigan Wolverines (#8) konnten sich mit 36:14 gegen die Cincinnati Bearcats durchsetzen. Es war eine relativ schwere Geburt für das Team von Jim Harbaugh, man merkt wie jung die Mannschaft noch ist. Ty Isaac lief für 133 Yards, QB Wilton Speight warf 221 Yards (17/29) und zwei Touchdowns. Vor allem zu Beginn der zweiten Hälfte hatte man Probleme, man wurde ob der Leistungen von den eigenen Fans teilweise ausgebuht. Man konnte schlussendlich Fans und Spiel noch umdrehen bzw. den Vorsprung ausbauen. Isaac scheint offensiv eine wichtige Stütze zu werden, der Runningback konnte sich intern gegen den eigentlich vor ihm liegenden Chris Evans durchsetzen. Aber klar ist auch: Michigan hat noch eine Menge Arbeit vor sich, wenn man sich in den aktuellen Plätzen halten will. Eben eine junge Mannschaft. Diesmal reichte es auch dank einer guten Defensive (vier Sacks, sieben Tackles for loss, zwei Interceptions) gegen couragierte Bearcats.

Für Michigan geht es kommende Woche gegen Air Force, Cincinnati spielt gegen Miami (Ohio).

Taylor dominiert Florida Athletic – Wisconsin (#9) siegt

Runningback Jonathan Taylor erledigte die Florida Athletic Owls nahezu im Alleingang, er lief für 223 Yards und drei Touchdowns beim 31:14 Sieg. Der Freshman macht sich also schon früh einen Namen. Neben Taylor überzeugte vor allem die Defensive der Badgers, man kam auf fünf Sacks und zehn Tackles for Loss und konnte das Team von Lane Kiffin somit immer schnell stoppen. Badgers QB Alex Hornibrook warf 201 Yards (16/28) und je einen Touchdown und eine Interception. Er sah in der Pocket gut aus, überzeugte mit Genauigkeit – auch wenn er am Ende noch einmal gepickt wurde.

Wisconsin besucht BYU, Florida Athletic spielt zu Hause – wenn alles gut geht – gegen Bethune-Cookman kommende Woche.

Die große Show des Lamar Jackson

Die Louisville Cardinals (#17) konnten sich bei den North Carolina Tar Heels mit 47:35 durchsetzen. Es war der Abend von Cardinals-QB Lamar Jackson: der aktuelle Heisman-Trophy Gewinner kam auf insgesamt 525 Total-Yards (393 Passing Yards, drei TDs sowie 132 Rushing-Yards und ebenfalls drei TDs). Eine mehr als makellose Performance, Jackson zeigte einmal mehr seine Entwicklung die er im Sommer machte und ist – so ehrlich muss man sein – der spektakulärste Spieler des College Footballs. Seine Reads und seine Präsenz in der Pocket haben sich noch einmal deutlich verbessert, wenn er dieses Niveau halten sollte, wird er auch in diesem Jahr ein heißer Kandidat für eine weitere Heisman-Trophy. Er führte sein Team im Alleingang zum Sieg gegen die Tar Heels, die lange Zeit sehr gut mithalten konnten.

In der kommenden Woche kommt es zum Showdown zwischen den Cardinals und Clemson, die erstmals seit 2010 nach zwei Spielen sieglosen Tar Heels reisen zu Old Dominion.

Virginia Tech (#18) holt sich Sieg gegen Delaware

Die Virginia Tech Hokies konnten die Delaware Blue Hens mit 27:0 besiegen. Hokies QB-Josh Jackson kam auf 222 Yards (16/27) und zwei Touchdowns, das Spiel wurde aber hauptsächlich von einer guten Defensive getragen. Virginia Tech kam auf vier Sacks und zwölf Tackles for Loss und machte somit den Blue Hens das Offensiv-Leben sehr schwer. Zudem brillierte man bei den Special Teams, Greg Stroman konnte einen Punt zu einem Touchdown umwandeln. Eine sehr gute Vorstellung, vor allem wenn man bedenkt, dass Virginia Tech im ersten Spiel noch gute 600 Yard-Raumgewinn von West Virginia zuließ.

Nächste Woche geht es für die Hokies gegen East Carolina.

Kansas State (#19) zerlegt Charlotte

Ein 55:7 Sieg für die Kansas State Wildcats (#19) gegen die Charlotte 49ers. Herausragend dabei zwei Faktoren: Defensive Back Kendall Adams konnte einen Fumble recovern und zu einem Touchdown umwandeln und zusätzlich noch eine Interception in die Endzone tragen. Nummer zwei: das Laufspiel der Wildcats wurde auf gleich sieben Spieler (inklusive QB Jesse Ertz) aufgeteilt, wovon fünf Spieler bei einem Raumgewinn von 304 Yards für je einen Touchdown sorgen konnten. Für Charlotte war es der erste 0-2 Pleitenstart in ihrer FBS-Football-Geschichte – man ist seit 2015 in dieser Liga.

Kansas State spielt in Woche drei gegen Vanderbilt, Charlotte gegen North Carolina A&T.

Starke Defensive bringt TCU (#23) zum Sieg gegen Arkansas

Die TCU Horned Frogs (#23) konnten die Arkansas Razorbacks mit 28:7 besiegen. Geprägt war dieses Spiel vor allem von einer starken Defensivleistung der Horned Frogs, man konnte Arkansas bei nur 267 Total-Yards halten. Offensiv lief im wahrsten Sinne des Wortes alles über das Laufspiel, Darius Anderson konnte einen Raumgewinn von 106 Yards und einen Touchdown erzielen. Alle vier TDs wurden von der Laufeinheit beigesteuert. Zwischenzeitlich war es ein etwas chaotisch, mit Fumbles auf beiden Seiten. Arkansas kommt immer noch nicht in Schwung, konnte weder das Passspiel (138 Yards, 9/23, ein TD) noch andere Angriffsteile etablieren. Da ist noch viel zu tun.

Für TCU geht es gegen SMU, Arkansas spielt gegen Texas A&M.

Tennessee (#25) ohne Probleme gegen Indiana State

Gleich in der ersten Halbzeit legten die Tennessee Volunteers (#25) den Grundstein zum Sieg 42:7 gegen die Indiana State Sycamores: den Kickoff konnte man gleich zu einem Touchdown retounieren – vor der Pause erspielte man sich eine 28:0 Führung. Auch in Hälfte zwei ließ man nichts mehr anbrennen und zeigte den Klasseunterschied zwischen einem FBS und einem FCS-Team (Sycamores) deutlich auf: Indiana State konnte keine einzige Third-Down Conversion zu einem neuen First-Down ummünzen (null von elf!), die Defensive der Volunteers war also wieder voll da!

Tennessee spielt gegen Florida – sofern es das Wetter zulässt.

Knapp aber doch – Clemson (#3) gewinnt gegen Auburn (#13)

Im Duell der Tiger konnten sich die Clemson Tigers (#3) gegen die Auburn Tigers (#13) mit 14:6 durchsetzen. Die Defensive von Clemson war an diesem Abend von einer anderen Welt, man konnte Auburn QB-Stidham gleich sieben (!) mal sacken. Herausragend dabei Defensive End Austin Bryant, der alleine gleich vier mal Stidham zu Boden reißen konnte. Das war schließlich auch der Grund für den Sieg, Stidham konnte nur 77 Passing-Yards verzeichnen, das Laufspiel war mit 38 Total-Rushing-Yards auch zum Vergessen. Clemson wurde vom neuen QB Kelly Bryant getragen, der sowohl als Passer als auch als Läufer auflief (181 Yards, 19/29, 53 Rushing-Yards, zwei TDs). Aber noch läuft nicht alles rund, offensiv muss man sich noch steigern. Solange die Defensive aber so auftritt, wird man sehr vielen Teams Probleme bereiten. Auburn hingegen braucht dringend eine funktionierende O-Line, sonst wird Stidham wohl bald nicht mehr auflaufen können.

Clemson spielt kommende Woche gegen Louisville und Lamar Jackson, Auburn will gegen Mercer wieder auf die Siegerstraße zurückkehren.

USC (#6) mit deutlichem Sieg gegen Stanford (#14)

Die USC Trojans (#6) um QB Sam Darnold konnten Stanford Cardinal (#14) mit 42:24 besiegen. Auch in diesem Spiel war die Defensive für den Sieg verantwortlich, USC konnte Stanford gut unter Kontrolle halten. Sam Darnold kam auf 316 Passing-Yards (21/26), vier Touchdowns und zwei Interceptions. Er hatte vor allem mit seinen Receivern Deontay Burnett (121 Yards, zwei TDs) und Steven Mitchell (94 Yards, zwei TDs) eine sehr gute Verbindung, wurde aber auch zwei mal intercepted. Das Laufspiel funktionierte in Form von Stephen Carr (119 Yards) und Ronald Jones II (116 Yards, zwei TDs) ebenfalls makellos. Umgekehrt kam Stanford QB Keller Chryst auf 172 Yards (15/28) und zwei Touchdowns, wurde aber wie seine Teamkollegen von einer sehr starken Defensive bei dem nötigsten gehalten.

USC spielt kommende Woche gegen Texas, Stanford trifft auf San Diego State.

Washington (#7) fährt über Montana drüber

Die Washington Huskies (#7) konnten den erwarteten Sieg über die Montana Grizzlies einfahren und sich mit 63:7 durchsetzen. Dante Pettis konnte abermals einen Punt zu einem Touchdown retournieren, insgesamt sein siebter Punt-Return-TD – neuer Pac-12 Rekord! Washington QB Jake Browning kam auf 259 Yards (22/26) und zwei TDs bei einer Interception. Seine beiden Touchdownpässe wurden von Tight End Will Dissly gefangen. Über den Lauf konnte man über 200-Yards erlaufen, allerdings mit keinem echten Leader im Backfield: Salvon Ahmed kam auf 54 Yards plus einen TD, QB Browning auf ein Careerhigh von 50 Yards und einen TD. Hier muss man sich noch verbessern.

Für die Huskies geht es gegen Fresno State weiter.

LSU (#12) gewinnt dank Guice

Runningback Derrius Guice bleibt bei den LSU Tigers (#12) weiterhin der Mann der Stunde. Beim 45:10 Sieg gegen die Chattanooga Mocs kam der Läufer auf 102 Yards und zwei Touchdowns. D.J. Chark war bester Receiver mit 103 Yards, er konnte zudem einen Punt zu einem Touchdown umwandeln. Chark hätte noch einen weiteren Punt in die Endzone getragen, dieser wurde aber wegen einer Strafe aberkannt. Das bleibt das größte Problem der Tigers, wie schon im ersten Spiel fiel man vor allem durch Undiszipliniertheit auf – man bekam elf Strafen (74 Yards). Ein weiteres Feld wo man sich verbessern sollte: Kicking! Zwei verschiedene Kicker vergeigten jeweils ein Field Goal. LSU-QB Danny Etling warf 227 Yards bei nur acht von 14 Completions!

LSU spielt kommende Woche gegen Mississippi State.

Defensive beschert Georgia (#15) Sieg über Notre Dame (#24)

Die Georgia Bulldogs (#15)  konnten sich denkbar knapp mit 20:19 gegen die Notre Dame Fighting Irish (#24) durchsetzen. Es war wieder einmal die Defensive die das Spiel zu Gunsten der Bulldogs entschied. Davin Bellamy (ein Sack, 1.5 Takles for Loss) und Lorenzo Carter (je ein Sack und ein TFL) führten eine starke Einheit an und entschieden am Ende gemeinsam das Spiel für ihre Mannschaft: Bellamy sackte Notre Dame-QB Brandon Wimbush und erzwang einen Fumble, Carter recoverte den Ball eineinhalb Minuten vor Schluss. Man schenkte sich nichts, ein Spiel mit sehr vielen Strafen stand am Ende zu Buche. Bei den Bulldogs startete erstmals Freshman Jake Fromm, der für den verletzten Jacob Eason einsprang. Fromm kam auf 141 Yards (16/29) und einen Touchdown. Die beiden Läufer Sony Michel und Nick Chubb kamen zusammen auf 185 Yards und einen TD durch Michel. Notre Dame musste sich knapp geschlagen geben – wieder einmal, das Glück will in den entscheidenden Situationen nicht auf ihre Seite fallen.

Georgia spielt in Woche drei gegen Sanford, Notre Dame gegen das Boston College.

Dreifache Overtime reicht Washington State (#20) schlussendlich zum Erfolg

Die Washington State Cougars (#20) konnten sich erst in der dritten Overtime gegen die Boise State Broncos mit 47:44 durchsetzen. Es war ein Kampfsieg, die Cougars kamen gar nicht in Schwung, hatten zwischenzeitlich mit einem 21 Punkte-Rückstand zu kämpfen. Man konnte sich im Schlussviertel aufwecken und in die Overtime retten. Cougars QB Luke Falk musste mit einer Verletzung vom Platz, für ihn kam Tyler Hillnski (240 Yards, 25/33, drei TDs, eine INT) und konnte am Ende als Sieger vom Platz gehen. Das Spiel war von zwei starken Defensiveinheiten geprägt, die die jeweiligen Offensiven unter Kontrolle behalten konnten. In der ersten Overtime kamen beide jeweils zu einem Field Goal, in der zweiten Verlängerung steigerten sich die Teams auf je einen Tocuhdown, ehe Jamal Morrow mit seinem entscheidenden TD zum Held des Abends wurde – Boise konnte zuvor nämlich noch einmal ein Field Goal erzielen.

Für die Cougars geht es kommende Woche gegen Oregon State, Boise spielt gegen New Mexico.

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