Colts gnadenlos mit Blowout

Die Indianapolis Colts zeigten im Monday Night Game von Woche 13 mit den New York Jets keine Gnade: Andrew Luck führte sein Team zu einem 41:10 Erfolg. Vor allem über das Spiel der Jets muss gesprochen werden:

Das war erbärmlich, das war teilweise eine Selbstaufgabe: die New York Jets stehen vor den Trümmern dieser Saison. Nicht nur hat die Niederlage gegen Indianapolis die letzten Playoff-Hoffnungen geraubt (man ist jetzt offiziell das vierte Team ohne Chance auf die Postseason), vor allem die Art und Weise des Auftritts dürfte den ein oder anderen Jets-Fan zur Weißglut bringen.

Wer wirft?

Eines der großen Themen dieser Offseason war Ryan Fitzpatrick. Nach einer starken vergangenen Saison in der er die Jets zusammen mit seinem genialen Receiver-Duo Eric Decker und Brandon Marshall um ein Haar in die Playoffs führte, zierten sich die Clubverantwortlichen ob einer Vertragsverlängerung. Ein langes hin und her war die Folge, schlussendlich stattete man Fitzpatrick mit einem neuen Einjahresvertrag aus. Die Zweifel an Fitzpatricks Fähigkeiten sollten sich bewahrheiten, der Quarterback ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Gegen die Colts setzte es den vermeintlichen Höhepunkt, als Fitzpatrick nach katastrophaler Leistung (81 Yards, 5/12, eine Interception und absolut keine Chance auf Punkte) zur Halbzeit auf die Bank verdonnert wurde. Diese Grafik sollte alles erklären:

 

 

UPROXX.com / http://uproxx.com/sports/ryan-fitzpatrick-new-york-jets-beware/
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Bryce Petty übernahm, machte seine Sache auch nicht wirklich besser – was angesichts fehlender Spielpraxis auch nicht weiter verwunderlich ist (135 Yards, 11/25, ein TD, zwei INTS). Wenigstens ließ man Petty tiefe Bälle werfen, der 40-Yard-TD auf WR Robby Anderson war durchaus gelungen. Man sollte ihn jetzt starten lassen. Oder Christian Hackenberg, den man ja heuer im Draft in der zweiten Runde holte, aber als Langzeitprojekt definiert hat. Gegen die Colts war er nicht einmal active. Projekt schön und gut, um viel geht es diese Saison nicht mehr: jetzt muss man die jungen spielen lassen. Und so eine Lösung auf der Spielmacher-Position finden.

Wie lange noch?

Wirklich rosig dürfte die Zukunft von Jets Head Coach Todd Bowles auch nicht mehr aussehen. Der 53-Jährige wird mehr und mehr zum Kandidaten einer Kündigung um Black Monday. Als erfolgreicher Defensivcoach gefeiert, sieht man die gesamte Saison schon über nichts von einem Abwehrbollwerk. Ganz im Gegenteil. Darrelle Revis ist und bleibt ein Schatten seiner selbst, der 31-Jährige macht eher mit Rücktrittsgedanken Schlagzeilen als Gegenspieler auf einsame Inseln zu schicken. Gegen die Colts stach einzig und allein Leonard Williams heraus: ein Sack, zehn kombinierte Tackles – er wollte das Ding sicherlich gewinnen. Alle anderen zeigten nicht wirklich viel Einsatz, ließen die Colts gewähren und fielen maximal an der Seitenlinie auf, wenn sie Gegenspieler noch schnell spät tackelten und eine Strafe (Unnecessary Roughness) kassierten. Es sieht nicht wirklich danach aus, als ob Bowles seine Mannschaft noch erreichen könne.

Offensiv, neben dem QB-Fiasko, absolut nichts vorhanden. Die Line hätte sogar gehalten (kein Sack an einem Jets-QB), allerdings haben die Colts de facto keinen Pass-Rush. Laufspiel, Matt Forte? 25 Rushing Yards. Die Receiver der Jets fingen insgesamt 16 Bälle, Anderson und Marshall führten das Team mit jeweils vier Catches an. Zum Vergleich: Receiver der Colts kamen auf 25 Fänge (und drei Interceptions).

Luck glänzt

Andrew Luck wollte dieses Spiel von Anfang an gewinnen. Er kam aus der Kabine und lieferte ein Feuerwerk ab: 13 seiner 15 Pässe in der ersten Halbzeit kamen an den Mann (193 Yards, drei TDs). Eigentlich hätte Luck noch einen vierten TD auf seine Rechnung schreiben können, hätte Tight End Jack Doyle das Ei nicht an der Goal-Line der Jets gefumbled. Ein weiterer Tight End sollte aber seinen großen Abend erleben: Dwayne Allen fing drei Touchdownpässe in der ersten Halbzeit und erledigte die Jets quasi im Duett mit Luck (insgesamt 287 Yards, 22/28, vier TDs). Die Gegenwehr hielt sich allerdings in Grenzen, sonderlich anstrengen musste sich Allen nicht. Ganz klarer Liebling bleibt aber T.Y. Hilton, der gleich neun Bälle für 146 Yards fing (die Jets kamen auf 214 Passing Yards). Leichtes Spiel für die Receiver der Colts. Für Luck überhaupt sein bestes Karrierespiel mit einem Rating von 147.6.

Wie geht es weiter?

Die Colts stehen bei 6-6, genauso wie ihre Divisionsrivalen aus Tennessee und Houston. Gegen Letztere kommt es am Sonntag zum großen Duell. Defensiv kommt da eine deutlich härtere Aufgabe auf Indianapolis zu. Es wird sich zeigen wie die ausbaufähige O-Line gegen Jadaveon Clowney (wenn fit) und Vince Wilfork besteht. Luck, Gore und Hilton werden es schon richten.

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