Divisionalround-Vorschau: Dallas Cowboys – Green Bay Packers

Die Dallas Cowboys steigen mit dem Duell gegen die Green Bay Packers in die Playoffs ein. Ein heißer Ritt erwartet uns:

Die Ausgangslage

Wie Phoenix aus der Asche stiegen die Dallas Cowboys zur Nummer eins der NFC – 13 Siege, drei Niederlagen. Eine unfassbar starke Offensive gepaart mit einer soliden Defensive. Es funktioniert wieder bei den Texanern.

Green Bay dürfte das derzeit heißeste Team der Liga sein, seit sieben Spielen ist man ungeschlagen, Aaron Rodgers spielt absolutes Top-Football. Das wird ein Feuerwerk im AT&T-Stadium.

Die Rookies und ihre Beschützer

Dak Prescott und Ezekiel Elliott bilden das explosivste Rookie-Duo seit sehr langer Zeit. Der Quarterback und der Runningback überzeugen beide auf ihren Positionen. Prescott warf heuer für 3.667 Yards für 23 Touchdowns und sage und schreibe vier Interceptions. Er erwies sich als Glücksgriff, konnte die Verletzung von Romo zu Beginn der Saison optimal kompensieren. Natürlich hat Prescott noch Schwächen, ist vermutlich auch noch der schwächere QB im Roster der Cowboys, dennoch kann er sein Team zum Sieg führen und hat enorm viel Selbstvertrauen. Natürlich ist Prescott Anwärter auf den Offensive Rookie of the Year. Prescott wird gegen Green Bay starten und durchspielen, sollte er nicht komplett untergehen – was bezweifelt werden kann. Die Chancen Tony Romo zu sehen sind sehr gering.

Großes Glück und großer Pluspunkt der Cowboys ist die hervorragende O-Line, man stellt eine der besten, wenn nicht die beste Einheit der gesamten Liga. Gleich drei der fünf Linemen wurden in das AP All-Pro First-Team gewählt (LT Tyron Smith, C Travis Frederick und Right Guard Zach Martin). Diese drei Spieler sind außerordentlich gut, egal ob es um Pass- oder Laufverteidigung geht. Smith verpasste drei Spiele verletzungsbedingt, ist aber wieder voll fit. Wenn es so etwas wie einen “Schwachpunkt” in der Line gibt, dann ist es Right Tackle Doug Free, der das ein oder andere mal Sacks über seine Seite zulässt oder schwache Blocks setzt – aber: jammern auf hohem Niveau! Left Guard La’el Collins fehlt dem Team schon seit Woche vier, wird aber durch den Veteran Ronald Leary gut ersetzt. Diese Mauer ist das Herzstück der Offensive, die Prescott und Elliott das Leben deutlich leichter macht.

Ezekiel Elliott ist der unumstrittene Star des Texanischen Backfields. Der Rookie lief in seiner ersten NFL Saison für 1.631 Yards womit er die Liga anführt und kam auf 15 Touchdowns. Teilweise kann Elliott ohne gegnerischen Kontakt in die Endzone laufen, die Line öffnet unglaubliche Räume für das große Talent. Hinter ihm stehen mit Alfred Morris und Darren McFadden zwei weitere gute Runningbacks zur Verfügung.

So sehr man auch über den Lauf geht, über starke Passfänger verfügen die Cowboys ebenso. Receiver-Superstar Dez Bryant versteht sich mit Prescott blendend, er fing in 13 Spielen Bälle für 796 Yards und acht Touchdowns. Er ist mit Cole Beasley (833 Yards – fünf TDs) das Lieblingsziel von Prescott. Und dann wäre da noch Jason Witten: der 34-jährige Tight End zeigt sich immer noch nicht müde, ist für die wichtigen und kritischen Spielzüge verantwortlich und kam in der abgelaufenen Spielzeit auf 673 Yards und drei Touchdowns. Waffen sind genügend vorhanden.

Auf Seiten der Green Bay Packers stehe Aaron Rodger, der einfach nur liefert und schlicht sensationell aufspielt. Näheres zu ihm und seiner Offensive kann man hier nachlesen.

Großer Schritt in Defensive

Offensiv läuft es sehr gut bei den Cowboys, defensiv aber genauso. Das liegt vor allem an der starken Secondary, die sich nach eher durchwachsenen Leistungen in den vergangenen Jahren deutlich gefangen hat. Die Safeties Byron Jones und Barry Church funktionieren sehr gut, decken das Feld sehr stark ab. Mit J.J. Wilcox ist noch ein weiterer talentierter Safety im Kader, der in kritischen Situationen einspringen kann. Zwar haben die Cowboys keine enorme Anzahl an Interceptions für sich verzeichnen können (neun), dennoch steht man sehr solide. Cornerback Morris Claiborne fehlt seit Woche neun, dürfte aber gegen die Packers sein Comeback feiern. In seiner Abwesenheit konnte sich Rookie Anthony Brown aber sehr gut präsentieren.

Im Zentrum der Cowboys-Defensive sticht Linebacker Sean Lee heraus. Der 30-Jährige kam auf 145 Tackles und ist eine Bank, egal in welcher Hinsicht. In der Defensive-Line dürfte Rookie Maleik Collins in Zukunft für viel Freude sorgen, der Defensive Tackle kam heuer schon auf fünf Sacks, die beiden Defensive Ends Benson Mayowa (ebenfalls fünf Sacks) und Tyrone Crawford (4.5 Sacks) steuerten weitere QB-Niedergänge bei. Und dann gibt es noch einen weiteren Rookie der für Furore sorgt, wenn auch aus der zweiten Reihe: David Irving scheint nicht in der Starting-Formation auf, der Defensive Tackle kann aber mehr und mehr überzeugen, beeindruckt mit vier Sacks und vier Forced Fumbles.

Green Bay muss sich gegen die Cowboys Offensive warm anziehen. Die Cornerbacks müssen überzeugen, die D-Line gut Druck ausüben, was bei den Gegenspielern sehr schwer sein wird.

Gab es heuer schon ein Duell?

Ja, in Woche sechs konnten sich die Cowboys mit 30:16 in Green Bay durchsetzen. Damals brach Dak Prescott Tom Bradys Rekord für die meisten Pässe ohne Interception zum Karrierestart mit insgesamt 177 Pässen (später folgte seine erste INT). Es war vermutlich das Spiel, das Prescott als Starting-QB zementierte. Ezekiel Elliot lief damals für 157 Yards, wartete aber vergebens auf einen Touchdown.

Green Bay von Oktober kann man nicht mehr mit Green Bay im Januar vergleichen. Rodgers zeigte damals eine schwache Partie, kam zwar auf knapp 300 Yards, aber auch eine Interception und einen verlorenen Fumble. Eddie Lacy war noch ein Faktor, diesmal gibt es diese Option auf Grund von Verletzungen nicht. Und Rodgers ist auch wieder mehr als in Form, schwebt auf der Welle des Erfolgs.

Wer gewinnt?

Diesmal kann alles passieren, ein echter Favorit kristallisiert sich nicht heraus. Was Dallas damals schon sehr gut gemacht hat, ist, dass man um die eigenen schwächen im Pass-Rush Bescheid weiß. Vor allem gegen eine ebenfalls gute Line der Packers ließ man Rodgers das ein oder andere mal lieber in Ruhe werfen, als stur zu versuchen an ihn heran zu kommen. Hat zur Folge, dass Dallas damals meistens mit mehreren Defensivbacks die Receiver der Packers unglaublich stark decken konnte und Rodgers seine Stärke nicht unbedingt ausspielen konnte. Weiteres Problem für Green Bay – Jordy Nelson fällt aus.

Dennoch, mit Rodgers muss man immer rechnen. Er und sein Team haben mehr Erfahrung, vor allem in den Playoffs. Das kann am Ende den Unterschied ausmachen.

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