Die letzten Stunden vor dem offiziellen Ende des Trade-Fensters der neuen Saison haben es weiterhin in sich. Jay Ajayi wechselt überraschend von den Miami Dolphins zu den Philadelphia Eagles.
Ähnlich wie gestern Nacht (Jimmy Garoppolo), kam das Tauschgeschäft aus dem Nichts: Die Philadelphia Eagles sicherten sich die Dienste von Jay Ajayi, im Gegenzug kommt ein Viertrundenpick im kommenden Draft zu den Miami Dolphins. Wieder stellen sich einige Fragen:
- Warum tradet man seinen besten Runningback?
Dass sich die Dolphins von Ajayi zu diesem Zeitpunkt trennen, ergibt auf den ersten Blick absolut keinen Sinn. Ajayi lief im vergangenen Jahr für 1.272 Yards (acht Touchdowns) und zeichnete sich durch drei Spiele mit einem Raumgewinn von mehr als 200 Yards aus. Derzeit steht er bei 464 Yards, fand aber noch nicht den Weg in die Endzone. Das liegt natürlich an Miamis schwacher Line, als auch am nicht vorhandenen Quarterback bei den Fins. Weder Jay Cutler noch Matt Morre können die eigentlich gut aufgestellte Offensive zum Leben erwecken, die 0:40 Niederlage vergangenen Donnerstag gegen die Baltimore Ravens dient hier als jüngstes Beispiel. Dennoch: die Dolphins haben – wie auch immer – vier Spiele in der aktuellen Saison für sich entscheiden können und sind damit immer noch im positiven Bereich. Ajayi jetzt wegzuschicken, macht im Grunde genommen keinen Sinn. Aber es hat schon öfter Probleme zwischen dem Runningback und seinem Head Coach Adam Gase gegeben. Ajayi hat in der Offseason alles dafür gegeben, ein besserer Spieler zu werden, soll sehr hart trainiert haben. Glaubt man aber Gase, hat er allerdings seine Hausaufgaben nicht immer erledigt, sich zu wenig mit den verschiedenen Konzepten beschäftigt. Vor allem in den letzten Wochen sah man das wieder, Ajayi beschwerte sich darüber, dass er zu wenige Carries bekam. Man entfernte sich offenbar immer weiter auseinander bis heute die endgültige Trennung erfolgte.
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- Warum tradet man seinen besten Runningback gegen einen Viertrundenpick?
Ein wenig zu Ajayis Hintergrund: Der gebürtige Londoner wurde im Draft 2015 in der fünften Runde von den Dolphins ausgewählt, obwohl er schon am College bei Boise State durch sehr starke Leistungen auffiel. Allerdings fiel sein Value auf Grund einer mehr oder weniger chronischen Knieverletzung, die von einigen Team-Managern sogar als Karrierebedrohend eingestuft wurde. Drei vier gute Jahre würde man ihm geben, ehe er auf Grund seiner Knieverletzung die Schuhe an den Nagel hängen müsse. Stand jetzt befindet sich der 24-Jährige in seiner dritten NFL-Saison, von Schwäche ist derzeit nichts zu merken. Aber die Verhandlungsbasis war für Miami alles andere als gut. Mehr als einen Viertrundenpick konnte man offenbar nicht herausschlagen. Klarer Punktsieg für Howie Roseman und die Eagles.
- Warum holen sich die Eagles Ajayi?
LeGarrette Blount kam erst im Sommer zum Team aus der Stadt der brüderlichen Liebe und macht seine Sache als Goal-Line-Touchdown-Maschine sehr brav (drei Touchdowns bisher). Dennoch fehlt es dem Backfield nach der Verletzung von Darren Sproles an einer echten Nummer eins. Mit Ajayis Fähigkeiten wird sich das nun wieder ändern. Nicht nur als Läufer sondern auch in der Pass-Protection wird er den Eagles sehr schnell weiterhelfen können. Außerdem findet er dort sowohl eine bessere Line (trotz des Ausfalls von Jason Peters) und einen der derzeit besten Quarterbacks in Carson Wentz wieder.
- Wer ist der Gewinner dieses Deals?
Sollten die Dolphins im kommenden Jahr nicht einen zukünftigen Hall of Famer aus dem Draft ziehen, geht dieses Match eindeutig an die Eagles. Ajayi spielt noch in seinem Rookie-Vertrag, kostet quasi “nichts”. Mit ihm hat man sich noch einmal verstärken können und ist jetzt sicherlich großer Mitfavorit auf den Titel in der NFC bzw. der NFC East.
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— Philadelphia Eagles (@Eagles) October 31, 2017
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