NFL Conference-Finals: Falcons, Patriots ziehen in Super Bowl ein

Wir haben ein Finale! Die Atlanta Falcons und die New England Patriots werden sich am 5. Februar im Super Bowl 51 gegenüberstehen und um die Vince Lombardi Trophy kämpfen. Das haben wir von den Conference-Finals mitnehmen können:

Falcons zerstören Packers

Die Atlanta Falcons setzten sich mit 44:21 gegen die Green Bay Packers durch. Es war ein ungefährdeter Sieg, in dem die Offensive Atlantas wieder einmal seine ganze Stärke ausspielen konnte. Matt Ryan (392 Yards, 27/38, vier TDs) spielte ein herausragendes Spiel, zerlegte die Secondary der Packers im Alleingang. Man muss sich das schon alles ein wenig auf der Zunge zergehen lassen: die Atlanta Falcons eröffneten gestern zum achten mal in Folge ein Spiel mit einem Touchdown! Offensive Coordinator Kyle Shanahan versteht sich prächtig mit Ryan, zaubert dem Spielmacher immer wieder einen genialen Spielzug aus der Box aufs Spielfeld. Shanahan dürfte noch ein Spiel mit den Falcons spielen, ehe er sich später Richtung San Francisco verabschiedet.

 

Ryan selbst war in bestechender Form, zeigte nahezu keine Schwächen: er nutzt die Schwächen der Packers-Cornerbacks aus und warf aus allen Rohren, brachte acht von 14 Versuchen für über zehn Yards bei einem Mitspieler an. Natürlich war der ein oder andere schwach geworfene Ball dabei, die Unfähigkeit der Packers Defensive verschonte ihn aber mit einer Interception. Es war ein unfassbar starker Auftritt von Matty Ice.

Wie soll man diese Offensive stoppen?

Natürlich muss man auch über die Verbindung zwischen Ryan und Wide Receiver Julio Jones sprechen: die beiden zerstörten heuer schon so manche Hoffnung von gegnerischen Teams und nahmen am Ende auch den Packers die Träume vom Endspiel. Jones kam auf 180 Yards bei neun Fängen und zwei Touchdowns, spielte ein fantastisches Spiel. Sein 73-Yard Touchdown nach kurzem Pass war bezeichnend für die Partie, er ließ Defensivspieler in From von CB LaDarius Gunter und Damarious Randall reihenweiße stehen. Eine unfassbare Leistung, wenn man bedenkt, dass Jones immer noch nicht ganz von seiner Zeh-Verletzung geheilt ist. Mohamed Sanu zeigte in der ersten Hälfte, warum man ihn nach Atlanta holte (52 Yards, ein TD). In einem Spiel, indem die Falcons das Laufspiel für ihre Verhältnisse schlecht etablieren konnte (Freeman 42 Yards; Coleman 29 Yards) war das Passspiel der Schlüssel zum Erfolg für die Falcons. Die Line ließ nichts zu, Ryan wurde kein einziges mal gesacked und bekam teilweise so große Löcher, dass er selbst für 23 Yards und einen Touchdown laufen konnte.

Defensive kann Trend bestätigen

War man von der Defensivarbeit der Falcons gegen die Seattle Seahawks im Divisional-Playoff noch überrascht, konnte man gegen die Packers den Aufwärtstrend bestätigen. Man konnte die Receiver der Packers und auch Rodgers im Zaum halten, übte Druck auf die gebeutelte o-Line Green Bays auf und riss Rodgers zwei mal zu Boden. Dass es nicht zu mehreren Sacks kam ist Rodgers geschuldet, Druck war definitiv mehr da. Es ist eine beeindruckende Steigerung der sehr jungen Defensive Atlantas, in der Spieler der Secondary auf maximal vier Jahre NFL-Erfahrung kommen. Robert Alford und Jalen Collins waren ständiger Schatten der Green Bay Passfänger (Collins zwang Packers Fullback Ripkowski zusätzlich zu einem Fumble), Ricardo Allen überzeugte nicht nur wegen seiner Interception, sondern auch durch seine unglaublichen Instinkte. Rookie-Slot-Croner Brian Poole war eine enorme Waffe, seine Blitze stellten die Packers vor große Probleme.

Es wollte nicht sein

Der Abend der Packers glich einer Katastrophe: zunächst vergab Kicker-Held Mason Crosby im ersten Drive ein Field Goal, der Fumble von Ripkowski kurze Zeit später ließ vermuten, was man sich von diesem Spiel erwarten durfte: nahezu nichts. Aaron Rodgers (287 Yards, 27/45, drei TDs, eine INT), trifft dabei wenig Schuld, er hatte einfach zu wenig kollektive Unterstützung, wenn auch nicht jeder Pass genau saß. Insgesamt sah man Green Bay aus den ersten Wochen der Regular Season und nicht mehr die starken Packers der letzten Monate.

Wieder einmal sah man, wie wichtig eine gesunde und kräftige O-Line ist: Green Bay war deutlich vom Verletzungsteufel gebeutelt, musste mitansehen, wie man dem Druck der Falcons nicht standhalten konnte. Rodgers wurde satte zwanzig mal (bei 49 Versuchen) unter Druck gesetzt und aus der Pocket gezwungen. Warum das gerade in diesem Spiel passiert? Vor der Pause verletzte sich Left Guard Lane Taylor, Don Barclay musste übernehmen. Das tat der Einheit alles andere als gut, vor allem der sonst so starke Left Tackle David Bakhtiari spielte sein schlechtestes Saisonspiel, Corey Linsley ebenso. Später verletzte sich auch noch T.J. Lang auf der rechten Seite, am Ende musste gar Defensive Tackle Letroy Guion einspringen. Das war am Ende logischerweise zu wenig.

Die Receiver zeigten sich ebenfalls wieder in der Form der ersten Saisonspiele, ganze fünf leicht fangbare Pässe wurden nicht unter Kontrolle gebracht. Jordy Nelson gebührt enormer Respekt: der Receiver spielte trotz gebrochener Rippen, dick eingepackt, kam auf 67 Yards und einen Touchdown. Dass Rodgers auch noch der beste Läufer seines Teams war, sagt auch alles über die Runningbacks und das Laufspiel aus. Montgomery war zwischenzeitlich auch angeschlagen, Christine Michael dürfte sich nach dieser Leistung auch schon wieder von aus Green Bay verabschieden.

Ohne defensive nichts zu machen

Gegen die Dallas Cowboys konnte man sich dank der starken Offensive noch durchsetzen, gegen die Falcons war die Defensive der Packers eindeutig überfordert. In allen Belangen. Man konnte wenig Druck auf Ryan ausüben, was dazu führte, dass Ryan zum Pass kam und die Cornerbacks der Packers ihre Duelle gewinnen mussten. Und das schaffte man nicht. Ladarius Gunter erlebte ein Deja-Vu von vergangener Woche als er mit Dez Bryant komplett überfordert war – gestern hieß sein Gegenspieler Julio Jones. Gunter ließ 144 Yards und zwei Touchdowns von Jones zu, verursachte zwei Strafen und hat dank schwachem Tackling den langen Jones-TD erst möglich gemacht. Gerade in der Postseason zeigte der junge CB, dass er es noch nicht mit den ganz Großen aufnehmen kann.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Atlanta Falcons ziehen zum zweiten mal nach 1999 in die Super Bowl ein und treffen dort auf die New England Patriots. Noch nie konnten die Falcons einen Super Bowl gewinnen.

Die Packers gehen in den Urlaub und suchen sich in den kommenden Wochen sowohl einen Corner- als auch einen Runningback.

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