NFL Conference-Finals: Falcons, Patriots ziehen in Super Bowl ein

Photo by Joe Faraoni / ESPN Images
Photo by Joe Faraoni / ESPN Images

Brady mit Patriots zum siebten mal im Super Bowl

Die New England Patriots setzten sich im AFC Conference Finale gegen die Pittsburgh Steelers mit 36:17 durch. Im Vorfeld des Spiels kam es zu unsportlichen Szenen, in denen ein Fan der Patriots im Hotel der Steelers einen falschen Feueralarm absichtlich auslöste, um das Team um drei Uhr morgens aus dem Schlaf zu reißen. Nicht die ganz feine Art aber in der Form (in New England) nichts neues.

Das Spiel zeigte uns wieder einmal den alten Tom Brady: er kam auf 384 Yards (32/42) und drei Touchdowns, die gesamte Offensive lief wie eine perfekte Maschine. Brady brachte jeden seiner drei tiefen Pässe (20+) für 74 Yards und zwei TDs an. Insgesamt eine absolut phantastische Leistung, fehler- und makellos!

Die Line hielt, konnte den Mannen der Steelers Defensive standhalten. Über die rechte Seite der Patriots O-Line ließ man gar nichts zu, insgesamt musste man sich bei 44 Passplays nur drei (!) mal geschlagen geben, als die Steelers doch durchbrechen konnten. Leichtes Spiel für Brady und seine Mitspieler.

Hogan knows best

Chris Hogan dürfte oft in der Nacht aufwachen und sich den Angstschweiß von der Stirn wischen: muss ich wirklich zum Training bei Rex Ryan? Gewinnen wir wieder einmal ein Spiel? Geht sich eine ausgeglichene 8-8 Saison aus? Vermutlich schnauft er dann ein, zwei mal tief durch und erinnert sich, dass sein Trainer nun Bill Belichick heißt und er in zwei Wochen im Super Bowl spielen wird. Der Receiver erweist sich als enorme Verstärkung für die Patriots, man weiß ihn einzusetzen, er kam auch gegen die Steelers auf satte 180 Yards bei neun Fängen für zwei Touchdowns. Der Flea-Flicker-Trickspielzug zu seinem zweiten Touchdown belegte seinen Wert. Julian Edelman packte noch 118 Yards und einen TD drauf, LeGarrette Blount lief für 47 Yards und ebenfalls einen Touchdown. Wenn man den Patriots genug Zeit gibt – also zu wenig Druck auf die Line ausüben kann – dann wird das gnadenlos bestraft.

Ziel erreicht – Antonio Brown aus dem Spiel genommen

Die Patriots wollten Antonio Brown so gut es ging aus dem Spiel nehmen und schafften das auch. Brown kam auf 77 Yards, elf davon kamen im letzten Drive zu Stande. Touchdown? Fehlanzeige! Längster Pass auf Brown? 18 Yards! Die anderen Receiver der Steelers konnten sich nicht in Szene setzen. Die Secondary der Patriots funktionierte also sehr gut, natrülich dürfte man in zwei Wochen dasselbe mit Julio Jones versuchen. Allerdings ist der Pass Rush nicht wirklich stark, Roethlisberger wurde nicht einmal gesacked, der Druck New Englands auf Big Ben hielt sich deutlich in Grenzen. Was aber wirklich herausragend ist, und schlussendlich zum deutlichen Sieg führte, ist die Redzone Defensive New Englands. Man konnte Pittsburgh gleich zwei mal kurz vor der eigenen Hälfte stoppen (einmal für ein Field Goal, einmal konnte man gar vier Versuche verteidigen). Das hat das Spiel mitentschieden und ist auch gegen die unglaublich geladene Offensive Atlantas sicherlich kein Nachteil.

Nichts zu machen

Die Steelers um Ben Roethlisberger erlebten ein sehr hartes Spiel – Big Ben kam auf 314 Yards (31/47) und einen TD bei einer INT. Wie im Fall Rodgers trifft Roethlisberger nicht die alleinige Schuld, auch er wurde von seinen Passfängern im Stich gelassen: Sammie Coates, Coby Hamilton und Jesse James ließen wichtige Bälle fallen. Nicht jeder Pass von Big Ben war wunderbar oder perfekt genau, er versuchte alles, musste sich aber geschlagen geben. Fünf Drops seiner Receiver – fünf zu viel.

Wenn es einen schlechten Zeitpunkt für eine Verletzung gibt, dann hat sich Le’Veon Bell den absolut schlechtesten ausgewählt. Der Ausnahme-Runningback verletzte sich früh im Spiel an der Leiste, konnte nicht mehr mitmachen. Er kam bei sechs Versuchen auf 20 Yards, man sieht also, dass die Patriots gegen das Laufspiel sehr stark waren (gegen das Passspiel eben nicht). Backup RB DeAngelo Williams kam auf 34 Yards bei 14 Versuchen inklusive Touchdown. Aber man kann Bell nicht ersetzen, auch wenn Williams 51 Yards über den Pass fing, einen Bell kann man nicht ersetzen!

Man konnte auch nicht fertig spielen, die Chancen waren ja da. Gerade vor der Pause hätte man dringend einen Touchdown gebraucht und befand sich unmittelbar vor der Endzone der Patriots. Nachdem man einen vermeintlichen Touchdown wieder zurücknahm weil James schon an der ein Yard-Linie down war, konnte man keinen Weg in die gelobte Zone finden. Dasselbe Spiel in der zweiten Hälfte. Mit Bell wär das leichter gewesen.

Defensiv chancenlos

Die Defensive der Steelers konnte mit den Patriots in keiner Weise mithalten. Jeder Spieler auf den Brady Bälle warf, ließ 2/3 der Pässe zu. In der Secondary konnte man sich viel zu leicht von Brady linken lassen, der Flea-Flicker war nur das beste Beispiel. Man wird sich in der Offseason den ein oder anderen Free Agent bzw. College Spieler genauer ansehen. Es fehlt noch der letzte Pfiff in dieser Einheit.

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