NFL Draft 2018: Gewinner & Verlierer Runde 1

Die erste Runde des NFL Drafts war spektakulär. Trades, unerwartete Picks und weitere Geschichten wurden geschrieben. Wer sind die Gewinner und die Verlierer der ersten Runde?

Gewinner

Baker Mayfield

Der Quarterback wurde an erster Stelle ausgewählt und konnte damit einmal mehr alle Kritiker verstummen lassen. Der als zu klein abgeschriebene Spielmacher überzeugte die Browns mit seinem hohen Football IQ und seiner Einstellung gegenüber des Spiels bzw. seiner Präzision. Die Debatte über die Größe eines Spielers in der NFL dürfte damit erstmal vom Tisch sein. Die Browns haben jetzt einen absoluten Playmaker in ihren Reihen, müssen aber auch beweisen, dass sie einen jungen Spieler auch ausbilden können. Das gelang auf dieser Position bisher nicht.

Die New York Jets

Der Trade an #3 hat sich bezahlt gemacht. Auch wenn man vor einem Monat noch nicht so recht wusste, was die Jets vorhaben – außer einen Quarterback zu ziehen – konnte man sich in der vergangenen Nacht einen absoluten Top-Mann in die Mannschaft holen. Die New York Giants machten es möglich, da sie keinen Spielmacher auswählten. Mit Sam Darnold hat man einen der vielversprechendsten Spieler bekommen, der im Quarterback-Room mit Josh McCown und Teddy Bridgewater um die erste Position kämpfen wird. McCown wird zunächst starten, Darnold könnte im Laufe der Saison übernehmen. Bridgewater dürfte durch die Finger schauen aber auch derjenige sein, den Teams haben wollen, wenn sich der jeweilige QB verletzen sollte. Eine absolut zufriedenstellende Ausgangsposition für die Jets!

Arizona Cardinals

An #10 den wohl komplettesten Quarterback abgreifen zu können ist schlicht fantastisch. Rosen dürfte von allen Spielern auf seiner Position schon am weitesten sein, muss aber nicht sofort ins kalte Wasser geworfen werden. Die Cardinals zahlen Veteran Sam Bradford enorm viel Geld für ein Jahr (20 Millionen Dollar), er wird auch zunächst starten. Da Bradford nicht jünger wird und zu den verletzungsanfälligsten Spielern der Liga gehört, könnte sich früher als gedacht eine Möglichkeit für Rosen ergeben. Auf jeden Fall haben die Cardinals ihren Franchise-QB für die kommenden Jahre gefunden. Besser geht es nicht!

Lamar Jackson

Die Baltimore Ravens schlugen in der ersten Runde noch einmal zu und wählten mit dem letzten Pick der ersten Runde Lamar Jackson aus. Der Heisman Trophy-Winner des Jahres 2016 musste lange im Green Room warten, ehe er seinen Namen vom Board gehen sah. Der Move der Ravens ist ähnlich wie jener der Minnesota Vikings aus dem Jahr 2012, als man für den damaligen Louisville QB Teddy Bridgewater noch einmal nach oben ging und sich so die Option auf ein fünftes Vertragsjahr holte. Möglich machte das eine Riehe von Trades nach unten in der ersten Runde. Die Ravens wählten zunächst Hayden Hurst aus – ein nicht wirklich gelungener Pick – ehe man sich doch noch mit Jackson verstärkte. Der spektakulärste Spieler der abgelaufenen College-Jahre wird Joe Flacco unter Druck setzen können. Allerdings bleibt die Frage: Was passiert mit RGIII, einem ähnlichen Spielertyp.

Denver und Indianapolis

Beide Teams konnten sich enorm verstärken, wählten Blue-Chip-Spieler aus und dürften die jeweiligen Positionen auf Jahre hinweg abgesichert haben. Bradley Chubb in der Zange mit Von Miller wird enorm grausam für alle QBs, insbesondere für jene aus der AFC West. Quenton Nelson ist ein Spieler, der Andrew Luck nachhaltig schützen kann. Sehr, sehr gute Picks!

Die Los Angeles Chargers

Wer Derwin James, einen der besten Athleten der Klasse, so spät bekommt darf sich freuen. Die Chargers gehören zu den absoluten Top-Favoriten auf den Super Bowl – sie müssen nur einmal alle eine Saison lang fit bleiben. Mit James hat man ein weiteres Puzzle-Stück gefunden. Philipp Rivers’ Chance auf die Lombardi-Trophy lebt weiterhin.

Die Green Bay Packers

Nach unten gegangen und dafür einen Fünftrunder bzw. den Erstrundenpick der New Orleans Saints im kommenden Jahr abgegriffen. Der erste Draft von Neo-GM Brian Gutekunst kann sich sehen lassen. Mit Jaire Alexander hat man sich einen starken Cornerback geholt, mit dem Firstrpundpick nächstes Jahr kann man die Mannschaft weiter verstärken. Sehr stark gemacht.

Clevelands Aussichten

Die Browns haben auch in der zweiten Runde ordentlich Schießpulver und halten gleich den ersten und dritten Pick. Da einige sehr gute Spieler nach unten gefallen sind, können sich die Browns noch schneller besser verstärken. Man stelle sich nur vor, die Browns wählen heute Harold Landry und Derrius Guice aus. Da geht’s dann richtig los!

Die Edmunds Brüder

Tremaine und Terrell Edmunds gingen tatsächlich beide in der ersten Runde vom Board. Bei Tremaine war das anzunehmen, bei Terrell eine große Überraschung. Die Steelers müssen etwas in ihm sehen, dass alle anderen nicht für die erste Runde berücksichtigt haben. Auf jeden Fall viel Geld für die Familie.

Verlierer

Die Buffalo Bills

Auch wenn die Bills mit Tremaine Edmunds einen der vielversprechendsten Prospects zu sich holen konnten – Josh Allen als Quarterback aufzubauen ist ein enorm optimistisches Verfahren. Allen kann sicherlich noch nicht starten, wie sehr AJ McCarron das Team schon führen kann bleibt abzuwarten. Es dürfte nicht verwundern, wenn sich die Bills in den kommenden Jahren noch mit Wehmut an den Tag erinnern, als sie Allen Josh Rosen vorzogen.

Die Zukunft der Saints

Es war der spektakulärste weil unerwartetste und teuerste Trade des Abends: Die Saints gingen von #27 an die 14. Position und gaben dafür einen Fünftrundenpick bzw. den Erstrundenpick des kommenden Jahres ab. Man spekulierte zurecht auf einen Quarterback, am Ende wurde es Marcus Davenport. Ein umstrittener Pass Rusher, der dank seiner Athletik so früh vom Board ging. Bei einer kleinen Uni tätig, konnte er sich nur sehr selten mit echten Kalibern messen. Er ist noch sehr roh und muss noch einiges lernen. Die Saints gehen für und mit ihm All In und sind sich sicher, in ihm das letzte Stück zum zweiten Super Bowl-Sieg gefunden zu haben. Ob das aufgeht? Nicht jeder Draft kann so gut sein wie jener im letzten Jahr…

Kolton Miller

Der Offensive Tackle wird von Tom Cable ausgebildet und NFL-ready gemacht. Es darf bezweifelt werden, dass das auch tatsächlich funktioniert. Die Raiders 2018 kann man überhaupt nicht einschätzen.

Derrius Guice

Für viele der zweitbeste Runningback der Klasse, muss Guice immer noch auf seine Auswahl warten. Man ging nicht davon aus, dass neben Barkley noch ein Läufer in der ersten Runde gehen würde. Mit Sony Michel und Rashaad Penny wurden dann doch noch zwei Läufer ausgewählt. Guice’ – der aggressive Running Back – Verletzungsprobleme scheinen den Teams doch mehr Sorgen zu bereiten als zunächst angenommen.

Russell Wilson

Wieder keine Verstärkung für die O-Line – ganz im Gegenteil. Mit Rashaad Penny überraschten die Seahawks ihre Fans und wählten einen Typ Running Back aus, der zu einem kleinen David Johnson werden könnte. Die Offensivanlagen sind unbestritten da – aber Blocken kann er noch nicht wirklich. Das muss er dringend lernen, sonst wird das für Wilson wieder ein Husarenritt.

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