NFL Draft 2020 Scouting Report: Laviska Shenault Jr., Wide Receiver

In einer der tiefsten und besten Receiver-Klassen der vergangenen Jahre weiß Laviska Shenault Jr. zu überzeugen. 

Allgemeines:

Geburtsdatum: 05. Oktober 1998

Größe: 1.88 Meter

Gewicht: 100 Kilogramm

Klasse: Junior

Team: Colorado Buffaloes (2017-2019)

Starter seit: 2018

Erfolge:

  • First-team All-Pac-12 (2018)
  • Second team All-Pac 12 (2019)

Verletzungen: 

  • Schulter (2018)
  • Zeh (2018)
  • Kleinere Probleme 2019

Background:

Laviska Shenault Jr. wurde in DeSoto, Texas geboren wo er auch die High School besuchte. Seine Mutter spielte am College von Dubuque Basketball und hält bis heute zahlreiche Schulrekorde. Shenault Jr. wollte ebenfalls Basketball spielen, weigerte sich aber seine Haare zu schneiden und spielte schlussendlich nur Football. Vor allem in seinem Senior-Jahr konnte er mit 825 Yards bei 46 Fängen und neun Touchdowns auf sich aufmerksam machen. Trotz Angeboten von großen Universitäten wie Alabama, LSU oder Oklahoma entschied sich Shenault für die Universität von Colorado Boulder.

Shenaults Vater starb 2009 bei einem tragischen Autounfall. Ihm zu Ehren trägt Shenault Jr. seine Dreadlocks bis heute – und wir haben auch den Grund, warum er sich an der High School die Haare nicht abschneiden wollte.

Spiel am College:

In seinem ersten Jahr am College kam Shenault in zwölf Spielen zum Einsatz (sieben Receptions für 168 Yards). Als Sophomore wurde er schlussendlich Starter und es sollte ein eindrucksvolles Jahr mit 86 Catches für 1.011 Yards und sechs Touchdowns folgen. Er stieg zu einem der wichtigsten Bestandteile der Offensive der Buffaloes auf und sorgte in den entscheidenden Momenten für Punkte. Am Ende der Saison wurde er in das erste Team der All-Pac 12-Conference gewählt. In der Offseason unterzog er sich einer Schulter- und einer Zehoperation. Letztere Verletzung hat ihn drei Spiele im Jahr 2018 verpassen lassen, was seine Ausbeute noch beeindruckender macht.

Der Hype um seine Saison stieg vor der abgelaufene Saison deutlich an, mit 764 Yards bei 56 Receptions und vier Touchdowns (161 Rushing-Yards, zwei TDs) konnte er die Erwartungen nur bedingt erfüllen. Das lag vor allem an der ein oder anderen Verletzung, die ihn plagten und ihn nicht selten ein Viertel pro Spiel verpassen ließen. Ein weiterer Negativfaktor für den Wide Receiver war das dürftige Passspiel seines Quarterbacks Steven Montez.

Stärken:

Körperbau. Mit einer Körpergröße von 1.88 Metern und einem Gewicht von 100 Kilogramm ist Shenault perfekt gebaut um in der NFL bestehen zu können. Er ist tough, kann sich gegen Verteidiger allein körperlich schon durchsetzen. Shenault hat aber neben seiner Physis eine gute Technik die ihn profitieren lässt. Er kann sich sehr schnell freispielen und brilliert vor allem nach dem Catch. Seine Vision ist stark ausgeprägt, er versucht mit einigen Moves seine Gegenspieler aussteigen zu lassen und kann so für ordentlich Raumgewinn sorgen.

Toughness. Außerdem ist er ein unglaublich zäher Spieler. Selbst wenn mehrere Gegenspieler vor ihm stehen, schmeißt er sich wortwörtlich in die Menge und scheut nicht zurück – er gibt alles für den Extra-Yard. Dass er einige Spiele angeschlagen bestritt, bestätigt diese Beobachtung. Generell bekommen Cornerbacks ihn nur sehr schwer zu Boden, wenn er den Ball in seinen Händen hält.

Position. Shenault spielte in der Offensive der Buffaloes viele verschiedene Positionen, kam neben der klassischen Outside-Receiver-Position auch in der Slot oder als Läufer in sämtlichen Formen (aus der Wildcat, Returner oder Runningback) zum Einsatz. Seine Fähigkeiten und sein Speed ermöglichen ihm ein breites Spektrum an Positionen.

Awareness. Er hat ein starkes Gefühl für alles was um ihn herum passiert, kann sich aus brenzligen Situationen befreien oder zumindest den zu erwartenden Schaden eindämmen. Allein die Tatsache, dass er sieht und spürt, was auf ihn nach dem Catch zukommt, zeigt was für ein guter Spieler er ist. Quarterbacks werden mit ihm eine Freude haben, er hat sicherer Hände, konnte bzw. musste diese speziell in der abgelaufenen Saison häufig zeigen, da Bälle seines Quarterbacks häufig unpräzise in seine Richtung geworfen wurden.

Speed. Deshalb gab es wenig bis gar keine Big-Plays im Jahr 2019. Die sind schön anzusehen, aber nicht alles. Durch seine Explosivität (2018 kam er durchschnittlich auf 10.9 Scrimmage Yards pro Play bei knapp zehn Catches) ist er ein Mann der den Unterschied bringen kann.

Schlussendlich muss man noch über seinen Speed sprechen: Er hat eine gute Geschwindigkeit (auf die er sich auch gerne verlässt), vollkommener Speedster a la Tyreek Hill ist er aber nicht. Aber wer außer Hill ist das schon?

Schwächen:

Verletzungen. Die Verletzungen sind sicherlich seine größte Schwäche. Zwei Operationen in der Offseason zu seiner letzten College-Saison an zwei unterschiedlichen Körperstellen (Schulter und Zehe) sowie einige kleinere Verletzungen können den ein oder anderen General Manager abschrecken.

Production. Seine Production in der abgelaufenen Saison war ebenfalls nicht sonderlich berauschend. Das lag aber weniger an ihm, als an seinen Möglichkeiten die er vorfand.

Route-Running. Natürlich kann (muss)/wird er noch an seinem Route-Running arbeiten müssen. Seine Entwicklung ist durch seinen Einsatz auf diversen Positionen noch nicht so weit fortgeschritten, wie es andere Prospects dieses Jahr zeigen.

Blocking. Als Blocker kann man ihn derzeit nicht wirklich gebrauchen. So ehrlich muss man sein.

Erinnert an:

Sammy Watkins

Watkins galt als einer der besten College Receiver seiner Klasse und wurde 2014 an vierter Stelle der ersten Runde ausgewählt. Speed, Größe und Gewicht sowie Skills sind sehr ähnlich zwischen den beiden Spielern. Es darf bezweifelt werden, dass Shenault Jr. auch so früh vom Board geht, der Impact könnte aber ähnlich sein.

Fazit:

Laviska Shenault Jr. bringt fast alles mit, was man sich von einem Receiver wünscht. In jeder anderen Klasse wäre er vermutlich unter den Top-2 Passfängern, in diesem Jahr hat er eine unglaublich talentierte Konkurrenz vor sich. Dennoch sollte er durch seine Vielseitigkeit in der ersten Runde vom Board gehen. Er hätte es sich zumindest verdient. Sollte er an Tag zwei noch da sein, wird er nicht lange warten müssen. Einziges Manko bleibt seine Verletzungsanfälligkeit. Bleibt er verschont, hat ein Team einen neuen Franchise-Receiver.

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