NFL Draft Scouting Report: Dalvin Cook, RB

Die Runningback-Klasse des diesjährigen NFL-Drafts ist gespickt voll mit Talent. Schon in den ersten Runden könnten einige Läufer vom Board gehen. Mittendrin statt nur dabei: Dalvin Cook, Runningback, Florida State.

Allgemeines:

Geburtsdatum: 10. August 1995

Größe: 1.80 Meter

Gewicht: 97 Kilogramm

Klasse: Junior

Starter seit: 2014

Erfolge: 

  • 2× First-Team All-American (2015, 2016)
  • 2016 Orange Bowl MVP
  • Jim Brown Award (2015)
  • 2x First-Team All-ACC (2015, 2016)
  • ACC Champion (2014)
  • ACC Championship Game MVP (2014)
  • Second-team All-ACC (2014)
  • Florida’s Mr. Football (2013)

Verletzungen: – 

Spiel am College:

Dalvin Cook schloss sich zur Saison 2014 den Florida State Seminoles an und sollte schon von Beginn an die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Cook konnte sich gegen seine Konkurrenten auf seiner Position durchsetzen (unter anderem Karlos Williams) und trat die Nachfolge von Devonta Freeman im Backfield von Florida State an. In diesem Jahr sollte auch noch ein gewisser Jameis Winston als Quarterback agieren und zusammen mit Cook ein explosives Duo bilden. Am Ende zog man bis ins Halbfinale der College Playoffs ein, musste sich dort aber Oregon um Marcus Mariota geschlagen geben. Cook beendete seine erste College-Saison mit 1.008 Yards und acht Touchdowns bzw. 203 Receiving-Yards bei 22 Fängen.

Nachdem sich Winston Richtung NFL verabschiedete, lag die gesamte Offensive der Seminoles in Cooks Händen: er kam in seinem zweiten College-Jahr auf 1.691 Yards (7.4 Yards pro Carry) und 19 Touchdowns, womit er einen neuen Season-Yard Schul-Rekord aufstellte. Zusätzlich noch 244 Receiving-Yards bei 24 Catches und einem TD.

Auch wenn der Start seines letzten Colleges-Jahres etwas verhalten ausfiel, drehte Cook in den letzten drei Saison-Vierteln mächtig auf und spielte seine beste Saison: 1.765 Yards, 19 Touchdowns, 488 Receiving-Yards (33 Receptions). Zudem brach er den Schul-Rekord von Warrick Dunn mit insgesamt 4.464 Karriere-Yards. Den meisten dürfte seine Perfomance im heurigen Orange Bowl gegen Michigan in Erinnerung sein, indem er mit 145 Rushing-Yards inklusive TD sein Team zum Erfolg führte.

Stärken:

Cook zählt zu den dynamischsten Spielern dieser Klasse. Er verfügt über enormen Speed, hat einen unfassbar guten ersten Schritt und nimmt sehr schnell Geschwindigkeit auf. Eine seiner größten Stärken ist seine Wendigkeit, er ist für Defensivspieler nicht in die Hände zu bekommen: Spin-Moves, Cuts – Cook flutscht ihm wahrsten Sinne des Wortes an Gegenspielern vorbei. Wie etwa Le’Veon Bell kann Cook das Spiel “verzögern”, er lässt die Entwicklung zu und legt dann los, schlägt Haken um Haken um Haken wie ein Hase:

Auch wenn er nicht der größte und stärkste Runningback ist, Cook kann Tackles brechen und für Yards after Contact sorgen. Er kann sowohl durch die Mitte als auch über außen laufen, wobei letzteres sicherlich noch einmal mehr seine Stärken hervorhebt.

Cook fühlt ich in jedem Running System wohl, kann seine Löcher und Gegner sehr gut lesen. Wie er schon seit dem Abgang von Winston bei FSU unter Beweis gestellt hat, kann Cook eine Offensive tragen und vor allem – er wird nicht müde. Was ihn zu einem three-down-back macht sind seine außerordentlichen Fangfähigkeiten: Cook kann jegliche Routen rennen, hat hervorragende Hände und ist nicht nur bei kurzen Screen-Pässen Anspielstation, sondern auch wenn es tief gehen soll:

Schwächen:

Sicherheit/Ballkontrolle. Cook kam auf 13 Fumbles in 38 Spielen, einige Bälle ließ er ohne Fremdeinwirkung einfach fallen. Das darf natürlich nicht passieren und wird in der NFL bestraft bzw. wird es für Cook gegen größere, athletischere Verteidiger nicht leichter den Ball ausreichend zu schützen.

Blocking. Auch wenn er das ob seiner Körpergröße und seines sonst fantastischen Skillsets nicht muss – blocken gehört nicht zu den Stärken von Dalvin Cook.

Short-Yardage/Goal-Line. Dasselbe gilt für kurze Distanzen bzw. für Situationen an der Goal-Line: Cook hat in diesen Situationen nicht die nötige Durchschlagskraft um zu bestehen, auch wenn er Dank seiner Spin-Moves und seiner Intelligenz das ein oder andere mal zum Einsatz kommt bzw. erfolgreich ist.

Prinzipielle Kraft. Auch im open-field wird Cook gestoppt, selbst wenn nur ein Gegenspieler vor ihm steht. Da fehlt es ihm an Durchsetzungsvermögen.

Erinnert an:

Le’Veon Bell/Marshall Faulk

Le’Veon Bell ist derzeit einer der besten, wenn nicht der beste Runningback der Liga und Cook ist ihm sehr ähnlich. Er hat dieselben Tools die Bell so stark machen: Schnelligkeit, Geduld, Qualitäten als Passfänger.

Der Vergleich mit Marshall Faulk ist ein wenig unfair, schließlich suggeriert man damit jetzt schon eine Hall of Fame-Karriere von Cook. Allerdings teilen sich beide die Spielintelligenz und eigentliche alle anderen Bausteine im Skillset.

Fazit:

Leonard Fournette und Dalvin Cook matchen sich darum, wer als erster Runningback vom Board geht. Cook ist in einer Liga mit Todd Gurley, Zeke Elliott oder Melvin Gordon anzusiedeln (wir gehen immer vom Stand College Richtung NFL aus). Während Fournette der bessere bzw. klassischere Runningback ist, glänzt Cook als Waffe im Lauf- als auch im Passspiel. Allerdings muss er seine Ballsicherheit in den Griff bekommen.

Wie auch Fournette benötigt Cook ein Team/einen Coach, der weiß wie man ihn einsetzt. Er ist kein Blocker und auch kein reiner Power-Back, sollte man ihn so einsetzen wollen, vergeudet man sein Talent. Schafft man es aber um ihn herum eine Offensive aufzubauen bzw. ihn in eine schon starke Offensive einzugliedern, gibt es kein Limit für Cook. Er kann quasi morgen schon den Flug nach Orlando zum Pro Bowl buchen .

Es wird spannend, welcher der beiden RBs zuerst gepickt wird, was man definitiv sagen kann: erste Runde auch für Cook.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


*