NFL Draft Scouting Report: D’Onta Foreman, RB

Die Klasse der Runningbacks ist in diesem Jahr äußerst vielversprechend. Ein junger Mann der vor allem in der abgelaufenen Saison für Furore sorgen konnte, ist D’Onta Foreman, Runningback, Texas.

Allgemeines:

Geburtsdatum: 24. April 1996, in Texas City

Größe: 1.83 Meter

Gewicht: 106 Kilogramm

Klasse: Junior

Starter seit: 2016

Erfolge: 

  • Doak Walker Award (2016) – bester Runningback des Jahres
  • Consensus All-American (2016)
  • Earl Campbell Tyler Rose Award (2016) – bester Offensivspieler des Jahres

Verletzungen: 

Stressfraktur Fuß 2017

Spiel am College:

D’Onta Foreman entschloss sich 2014 in seinem Heimatstaat zu bleiben und sich der Universität von Texas anzuschließen. Bei den Longhorns sollte er im ersten Jahr nicht wirklich zum Einsatz kommen, magere sechs Spiele konnte er verzeichnen, nur 14 mal bekam er als Rusher den Ball (74 Yards). 2015 kam Foreman häufiger zum Einsatz (zehn Spiele – zwei verpasste er auf Grund von kleineren Verletzungen), den Starter-Posten konnte er sich aber immer noch nicht sichern. Dennoch eine gute Saison mit 672 Yards und fünf Rushing-Touchdowns. Der große Durchbruch erfolgte im Junior-Jahr: Starter, elf Spiele, 2.028 Rushing-Yards, 15 Touchdowns, erster Spieler seit Jamaal Charles der an der Universität von Texas über 1.000 Yards in einem Jahr lief. Neben Leonard Fournette, Dalvin Cook und Christian McCaffrey gilt Foreman als großes Runningback-Talent. Beim Combine konnte er auf Grund einer Stressfraktur im Fuß nicht an den Drills teilnehmen, beim Pro-Day seines Colleges konnte er dafür überzeugen.

Stärken:

D’Onta Foreman gehört einer eher aussterbenden Gattung von Runningbacks an: dem Powerback. Mit einer Körpergröße von 1.83 Metern und einem Gewicht von 106 Kilogramm kann er gegnerische Tackles brechen und so einen Weg zum Raumgewinn finden. Foreman ist zusätzlich noch schnell ob seiner Maße, wird schneller je länger er in Bewegung ist. Durch die Stärke ist er für viele Defensive-Backs bzw. Linebacker nur schwer zu Boden zu bekommen. Das ist natürlich vor allem im Hinblick auf wichtigen kurzen Raumgewinn oder für Downs an der Goalline äußerst vorteilhaft, hier ist er eine echte Waffe. Der Eindruck des unermüdlichen Foreman konnte sich bestätigen, je mehr Bälle er bekommt, desto besser wird er – damit kann er Defensiven zur Verzweiflung und Erschöpfung bringen.

Denn wenn Foreman Platz bekommt bzw. keinen Richtungswechsel vornehmen muss, wird es nahezu unmöglich ihn zu stoppen: kommt er in die Nähe eines Defensive-Backs, kann dieser getrost seinen vorübergehenden Abgesang einleiten, Foreman wird ihm entweder davonlaufen oder er bricht den Tackle äußerst hart. Dabei gilt es zu betonen, dass Foreman nicht nur stur geradeaus laufen kann sondern auch äußerst fiese Cuts setzen kann, hier bricht aber sein Spiel ein wenig, er braucht danach wieder kurze Zeit um auf den Speed zu kommen – anders ausgedrückt: er kann die Geschwindigkeit nicht immer voll mitnehmen. Nur um die Dimension von Foremans Speed zu demonstrieren: bei seinem Pro-Day lief er den 40-Yard Dash in 4.45 Sekunden. Für diese Kombination aus Größe und Gewicht schlicht phantastisch.

Foreman macht das Spiel fertig, auch wenn Verteidiger an ihm dran sind kann er noch sehr viele Yards nach dem Kontakt verzeichnen, hat eine gute Balance (er fällt nicht sofort um).

Schwächen:

Hat Foreman Receiving-Skills? Diese Frage bleibt immer noch ein wenig unbeantwortet. An seiner Universität wurde er nicht als Passfänger eingesetzt bzw. nur in den seltensten Fällen (13 Receptions in drei Jahren: 146 Yards). In einer passdominierten Liga wird es natürlich schwer für einen Spieler wie Foreman. Er muss seinen Route-Running auf Vordermann bringen bzw. prinzipiell lernen, dasselbe gilt für den Einsatz seiner Hände als Fänger. Aber wie gesagt, genaueres über den Ist-Zustand seiner Receiving-Skills wissen wir nicht. Ebenso seine Block-Fähigkeiten, die Maße hat er, die Technik noch nicht. Eher verlässt er bei offensichtlichen Pass-Situationen den Platz.

Eine Redflag dürfte für viele Teams auch seine Ball-Sicherheit sein: sieben mal fumbelte er in der abgelaufenen Saison den Ball, sechs mal verlor er ihn. Das muss natürlich deutlich besser werden, vor allem in der NFL, wo die Gegenspieler noch größer sind und noch härter spielen.

Erinnert an:

LeGarrette Blount/Derrick Henry

D’Onta Foreman könnte eine ähnliche Rolle einnehmen wie LeGarrette Blount in den vergangenen Jahren bei den Patriots eingenommen hat: viele Bälle pro Spiel und einfach über und durch Gegenspieler rennen. Wenn einmal Fahrt aufgenommen wurde ist, man nur schwer zu stoppen. Wie Derrick Henry ist er ein großer Back mit sehr guter Geschwindigkeit. Ob es zum three-down-RB reicht?

Fazit:

D’Onta Foreman ist die Lösung für Teams die noch einen Powerback suchen. Kann er den Ballfang noch in sein Spiel aufnehmen kann aus ihm ein wirklich solider NFL-Spieler werden. Fürs erste dürfte er in der zweiten Runde vom Board gehen.

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