NFL Draft Scouting Report: Gerald Everett, TE

Die vielleicht nicht alltägliche College-Karriere vollzog Gerald Everett. Der Tight End gilt als großes Talent und könnte auch in der NFL für Furore sorgen. Hier ein genauerer Blick auf Everett, Tight End, South Alabama.

Allgemeines:

Geburtsdatum: 25.Juni 1994

Größe: 1.91 Meter

Gewicht: 108 Kilogramm

Klasse: Senior

Starter seit: 2015

Universität: 

  • Hutchinson Community College (2012–2013)
  • University of Alabama at Birmingham (2014)
  • South Alabama (2015–2016)

Erfolge: –

Verletzungen: –

Spiel am College:

Gerald Everett ging nicht die klassische College-Karriere, spielte er doch bei gleich drei Universitäten in seiner Karriere. Zunächst schloss er sich einem Community College an, von wo er nach den geplanten zwei Jahren den Weg an eine andere Hochschule fand: die Universität von Alabama at Birmingham sollte sein neues zuhause und auch seine erste Football-Station auf College-Level werden. Er spielte dort ein Jahr, fing 17 Pässe für 292 Yards und einen Touchdown. Nachdem die Schule ihr Football-Programm schloss, wechselte Everett an die Universität von South Alabama, wo er 2015 41 Bälle für 575 Yards und acht Touchdowns fing. Seine College-Karriere beendete er mit 43 Receptions für 648 Yards und vier Touchdowns. Prinzipiell gilt für diesen Report: auf Grund seiner vielen Wechsel und des Standings seines Colleges gibt es bisher nicht sehr viel Tape!

Stärken:

Everett bringt vieles mit, was NFL-Coaches von einem starken Tight End erwarten: Dynamik, Geschwindigkeit, starke Athletik – sein Skillset ist relativ groß. Er brilliert als Receiver – vor allem auf vertikalen Routen – was für einen Tight End doch eher unüblich ist. Möglich macht das Everetts Schnelligkeit bzw. seine Beschleunigung. Er kann sich von seinen Gegenspielern trennen, besticht durch gutes Route-Running (anders als etwa David Njoku) und ist für Linebacker nur sehr schwer zu Boden zu bringen: Für diese ist Everett schlichtweg zu schnell. Wie andere Tight Ends dieser Klasse, kann er sich dank seiner Stärke gegen Safeties meist durchsetzen, wenn man aber hier wieder auf die Tatsache der eher schwächeren College-Defensive Backs hinweisen muss.

Fängt Everett einen Ball, geht die Reise eigentlich erst richtig los. Er ist ein guter Läufer, kann noch ordentlich Raumgewinn nach dem Catch verbuchen. Ist das Feld offen, wird man ihn nicht mehr stoppen können – auf die Gefahr hin sich zu wiederholen – er ist zu schnell. Dass er ein hervorragender Athlet ist beweist er unter anderem durch seine Körperkontrolle, er kann Bälle die nicht gut und unpräzise auf ihn geworfen werden unter Kontrolle bringen – auch über Gegenspieler.

Dass er eine Waffe für die Red-Zone ist liegt auf der Hand, dass er viel Erfahrung mitbringt, kann ihm ebenfalls helfen. Eine Sache müssen wir uns genauer ansehen: sein Blocking. Everett kann man in dieser Sache viel vorwerfen, aber sicherlich nicht seinen Willen – den hat er sicher. Das wird ihm bei den Coaches auch gut tun. Alles andere wird weiter unten besprochen.

Schwächen:

Wie oben angesprochen ist Everetts Tape für die Allgemeinheit eher mau, man erkennt aber seine Stärken und seine Schwächen. Blocking sieht nicht schlecht aus, dass er aber in der NFL zu einem starken Blocker zählen wird, darf bezweifelt werden. Prinzipiell liegt das darin, dass er seine Rolle noch nicht gefunden haben dürfte: vor dem Senior Bowl im Januar wog Everett sein “Normalgewicht” von 108 Kilogramm (240 Pfund), beim Senior Bowl meldete er sich aber mit einem Gewicht von 102 Kilogramm (225 Pfund), beim Combine wieder mit 108 Kilogramm. Warum das erwähnenswert ist? Offensichtlich wollte Everett während des Senior Bowls seine Athletik unter Beweis stellen und eine schnelle Zeit laufen – auf Kosten seiner Block-Fähigkeiten (weil wenn weniger Gewicht, natürlich leichter für den Gegenspieler am Blocker vorbeizukommen).

Prinzipiell ist Everett auf der kleineren Seite für Spieler auf seiner Position. Dadurch sollte man ihn mehr als Receiver denn als Tight End sehen. Und deshalb wird er nicht der beste Blocker werden.

Erinnert an:

Jordan Reed

Wer den Senior Bowl oder den Combine verfolgt hat, hat diesen Vergleich sicherlich öfter gehört (auch im Zusammenhang mit dem anderen Prospect Evan Engram). Everett und Reed verbindet die fantastischen Fangfähigkeiten gepaart mit herausragendem Speed. Reed wiegt mehr, ist aber gleich groß – für Everett natürlich hilfreich, schließlich gehört Reed zu den besten receiving Tight Ends der NFL – denn Blocking ist auch nicht Reeds größte Stärke.

Fazit:

Gerald Everett kann eine unfassbare Waffe sein, wenn er in das richtige System kommt. Er kann Defensiven mit seiner Schnelligkeit und seinen Händen sehr weh tun und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen – womit ein Mitspieler möglicherweise zu mehr und mehr Platz kommen könnte.

Alles in allem wird es für ihn wohl Tag zwei des NFL Drafts und dort die zweite Runde. Nicht mehr und nicht weniger.

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