NFL Woche 10: Cowboys-Serie hält weiter an

Weiße Schuhe retten Denver

Die Denver Broncos nehmen einen 25:23 bei den New Orleans Saints mit. Und die Saints verloren zum zweiten mal in dieser Saison ein Spiel auf Grund eines missed PATs (Woche 1 gegen Oakland). Als New Orleans 1:28 vor Schluss nach einem TD noch einmal zurück kam und den gewinnbringenden Extrapunkt am Fuß hatte, kam es zur spielentscheidenden und auch kontroversen Situation: Broncos Safety Justin Simmons sprang über New Orleans Center und blockte Wil Lutz’ Kick, Will Parks nahm den Ball auf und lief in die Endzone. Zwei Punkte für Denver. Parks lief in weißen Schuhen nahe am Spielfeldrand, obwohl das gesamte Feld frei wahr und stieg vermeintlich auf die Seiten-out-Linie. Die Schiedsrichter sahen sich den Return an, konnten aber keinen eindeutigen Fehltritt feststellen und beließen es bei den gegebenen Call. Eine ziemliche Farce, aus mehreren Gründen: weiße Schuhe dürften nun für alle Teams zur Geheimwaffe werden. Dass es zu wenig Kameras gibt, die solche Situationen auflösen können ist auch mehr als fragwürdig, schließlich fordern Trainer schon seit Jahren mehrere Kameras (vor allem Bill Bellichick und Jim Harbough). Dass zusätzlich noch Saints Center/Long Snapper Justin Drescher wurde von Denver Defensive End Jared Crick klar zu Boden gedrückt, Simmons hätte sonst nie über ihn springen können. Ein Regelverstoß der sich für beide Mannschaften auswirken kann: die Broncos können am Ende knapp in die Playoffs fallen, für New Orleans gilt jetzt verlieren verboten – vor allem schon im nächsten Spiel gegen Carolina. Wirklich bitter, mit einem Sieg wäre man Dank der Niederlagen der Divisionsrivalen Atalanta und Carolina wieder näher an den Playoffs gewesen.

Drew Brees schrieb sich einmal mehr in die Geschichtsbücher ein: 44stes Spiel in Folge mit mindestens 200 Passing-Yards, zudem erst der dritte Spieler neben Brett Favre und Peyton Manning mit 450 Passing Touchdowns. Dabei fing das Spiel denkbar schlecht für ihn an, er wurde gleich zu Beginn zwei mal gepicked und konnte in Hälfte eins noch nicht wirklich mit Denver starker Defensive umgehen. In Hälfte zwei drehte Brees auf, kam insgesamt auf 303 Yards (21/29) und fand Willie Snead zwei mal in der Endzone. Dass er überhaupt noch einmal spannend wurde geht auch klar auf den Veteran, der in einem sensationellen letzten Drive mit einem Touchdown-Pass auf Brandin Cooks seine Saints auf die vermeintliche Siegerstraße führte. Cooks kam lange nicht ins Spiel, war aber in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Das letzte Play zeigt die hervorragende Chemie der beiden.

Weniger Glück hatte Rookie Michael Thomas, dem man zwei mal das Ei aus den Händen schlug. Denvers Offensive konnte an diesem Abend aber nicht überzeugen. Siemian kam zwar auf 258 Yards (25/40) und zwei Touchdowns, wurde aber auch zwei mal intercepted. Kicker Brandon McManus vergab ein Field Goal. New Orleans Defensive spielte sich mit der Line, sackte Siemian ganze sechs mal und bestätigte den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen. Vor allem Cameron Jordan war überall zu finden, kam auf neun Tackles und einen Sack. Allerdings hatte in der Secondary Cornerback Delvin Breaux gegen Demaryius Thomas fast nie eine Chance, der Receiver gewann die Duelle für 87 Yards und einen TD.

Ohne Touchdown zum Erfolg

Die Los Angeles Rams bleiben ein einziges großes Fragezeichen. Gegen die New York Jets setzte man sich mit 9:6 durch. Und dass, obwohl man keinen Touchdown erzielen konnte. Das liegt am Aushängeschild Los Angeles: der Defensive. Bis auf einen langen Run von Jets RB Matt Forte (28-Yards) konnte man New York aus dem Spiel nehmen. Das liegt natürlich auch am gegnerischen Quarterback.

Denn Ryan Fitzpatrick war zwar als aktiv gemeldet, jedoch verpasste er zu viele Trainingseinheiten und wurde durch Bryce Petty ersetzt. Petty wurde vergangenes Jahr in Runde vier gedrafted und kam zu seinem ersten Karriere-Start. Besonders interessant, schließlich spielte er wie Rams-QB Jared Goff in einer Air Raid Offensive am College und setzte – wie Goff bisher – das gesamte erste Jahr in der NFL aus. Man konnte also beobachten, wie und ob er den Sprung auf die Profiebene umsetzte. Das Starting-Debüt verlief durchwachsen: 163 Yards (19/32), ein TD, eine Interception. Allerdings sorgte Petty mit einem 99-Yard-TD-Drive für einen der Momente des Wochenendes. Aus der eigenen Endzone schleuderte er den Ball 54 Yard weit auf Receiver Robby Anderson. Er zeigte seine Arm-Stärke, wurde von den Rams aber immer wieder aus der Pocket gedrängt und an seine Grenzen gebracht. Es hätte schlimmer sein können, ob es reicht um sich den Job von Fitzpatrick zu sichern kann man jetzt noch nicht sagen.

Case Keenum warf. Das war es dann auch. 165 Yards (17/30). Es macht einfach keinen Spaß, Todd Gurley Woche für Woche vollkommen chancenlos zu sehen. Gebt dem Runningback endlich einen Quarterback.

Eagles wieder da

Die Philadelphia Eagles besiegen die Atlanta Falcons mit 24:15. Hauptgrund für diesen Erfolg: eine kämpferisch perfekte Abwehrleistung. Man zwang Atlantas Top-Offensive zur schlechtesten Saisonleistung (siehe Foto)

Offensiv lief bei Philadelphia sehr viel über das Laufspiel in Form von Ryan Mathews – 19 Carries, 109 Yards, zwei Touchdowns. Die Line funktionierte im großen und ganzen, Carson Wentz wurde nur von Vic Beasley zwei mal gesacked und kam auf 231 Yards (25/36) aber keinen Touchdown. Es war mitunter ein zähes Spiel.

Und dass, obwohl Matt Ryan nicht schlecht spielte. Er kam auf 267 Yards (18/33) und einen Touchdown bei einer Interception. Julio Jones kam wieder auf über 100 Yards (135), hatte aber gegen Ende einen für ihn untypischen Drop zu verzeichnen. Taylor Gabriel lief der Eagles Secondary einmal komplett davon und sorgte für einen 76-Yard TD. Das Laufspiel will mit Devaonta Freeman auch nicht so richtig laufen, wenn auch Philadelphias Defensive alles andere als leicht zu durchbrechen ist. Die kommende Bye-Week wird den Falcons gut tun, Tevin Coleman und Jacob Tamme sollten dann wieder voll einsatzfähig sein. Die Niederlage schmerzt natürlich, dennoch hätte es auch schlimmer sein können, schließlich verloren New Orleans und Carolina ihre beiden Partien. Die Falcons führen in dieser Division immer noch.

Die Eagles hingegen ziehen sich aus dem leichten Tief der vergangenen Wochen und stehen trotz einem positiven Record von 5-4 am letzten Platz der NFC East. Es bleibt extrem spannend.

Winston mit Drive-of-the-Year-Kandidat, Cutler übel

Die Tampa Bay Buccaneers hatten mit den Chicago Bears keine Probleme, 36:10 Sieg für Jameis Winston und sein Team. Winston zeigte dabei einen der besten Drives dieses Jahr, als er dem gesamten Bears-Pass Rush entlief (bis in die eigene Endzone) und immer noch den Ball zu Mike Evans anbrachte. Ein Play später jubelte man dann über einen Touchdown durch Freddie Martino. Der Overall-Firstroundpick des letztjährigen Drafts hatte einen guten Tag, kam auf 312 Yards (23/33) und zwei Touchdowns, bei einer Interception für die er nichts kann. Trotz dem wiedergenesenen Runingback Doug Martin, geht dieser Erfolg eindeutig auf das Konto von Winston. Sehr beeindruckende Leistung!

https://twitter.com/NFLNow/status/797942177443692545

Einen komplett gegenteiligen Tag erlebte Jay Cutler. Der Quarterback wurde gleich zu Beginn zwei mal gepicked (davon ein pick-six), verlor zudem noch einen Fumble und war insgesamt schwach (182 Yards, 16/30). Sein Hail-Mary TD auf Cameron Meredith war doch eher ein Zufallsprodukt denn reine Klasse. Runningback Jordan Howard tat mit 100 Yards sein bestes, konnte das Team aber nicht im Spiel halten. John Fox steht jetzt bei einem 8-16 Record, wahrlich schwach. Dabei hat die Defensive der Bears alles in ihrer Macht stehende unternommen um doch noch für den Turning-point zu sorgen: vier Sacks (Leonard Floyd wieder sehr stark), man wurde aber von Cutler schlichtweg im Stich gelassen. Ein Quarterback wird dringend gesucht.

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