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NFL Woche 10: Cowboys-Serie hält weiter an

Ein Feuerwerk von einem Spieltag gab Woche 10 der NFL Regular Season ab. Die Dallas Cowboys bauten ihre Siegesserie in eindrucksvoller Weise aus. Kansas City sollte man spätestens seit dieser Woche auf dem Zettel haben. Und in Green Bay ziehen Gewitterwolken auf. Das können wir von dieser Runde mitnehmen:

114 Rushing-Yards, 95 Receoving-Yards, drei Touchdowns: Ezekiel Elliott bleibt sich treu und produziert weiterhin wahnsinnige Zahlen. Natürlich hatte er am 35:30 Sieg seiner Dallas Cowboys über die Pittsburgh Steelers maßgeblichen Anteil. Elliott hält nach neun Spielen bei 1.005 Rushing-Yards, neun Touchdowns sowie 255 Receiving-Yards bei einem Touchdown. Er führt nicht nur die Runningbacks der NFL an, er ist auch drauf und dran eine absolute Rekord-Saison zu spielen. Eric Dickersons Rookie-Saison (1.808 Yards, 18 TDs) dürfte Elliot überflügeln.

Im gleichen Atemzug muss man natürlich Dak Prescott erwähnen. Der Rookie-Quarterback erlebte gegen Pittsburgh sein vermutlich bestes Spiel, zeigte vor allem mental, in welcher Form er sich derzeit befindet. Nach einem frühen Fumble, brachte er sein Team immer wieder in aussichtsreiche Position und schlussendlich auch zu Punkten: 319 Yards (22/32), zwei Touchdowns. Prescott scheint Dez Bryant lieb gewonnen zu haben (116 Yards, ein TD). Jetzt sollte er den Job endgültig von Romo gewonnen haben.

Das Spiel generell war ein schönes hin und her, sieben Führungswechsel und ein Herzschlagfinale: 73 Sekunden vor Schluss brachte Steelers-QB Ben Roethlisberger in schönster Dan Marino Manier sein Team mit einem Fake-Spike wieder in Führung, seinen Pass verwertete Antonio Brown zum Touchdown und zur neuerlichen Führung. Nur um Dallas noch einmal den Ball zu geben und in fünf plays 75 Yard weit über das Feld zu marschieren, natürlich entschied Elliot mit einem 32-Yard-TD-run das Spiel.

Roethlisberger stand nach der katastrophalen Performance von vergangener Woche gegen Baltimore wie ein Phönix aus der Asche, warf 408 Yards (37/46) und drei Touchdowns. Er zeigte zusammen mit Antonio Brown (154 Rec-Yards – 14 Receptions) die Lücken der Dallas Secondary auf, die vor allem Safety Barry Church und Morris Claiborne vermissten. Pittsburghs O-Line schützte Ben stark (ein Sack) und stellte die Blocks für Le’Veon Bell, der seinerseits auf 57 Rushing-Yards und einen TD kam.

Am Ende taten den Steelers auch die vergebenen Chancen weh: vier 2-Point-Conversions gingen nicht auf (auf Seiten von Dallas zwei). Mut ist gut, belohnt wurde man aber nicht. Dallas unglaubliches Selbstvertrauen brachte ihnen einen weiteren Sieg – den achten in Folge – und die unumstrittene Führung in der derzeit stärksten Division der Liga.

Seahawks revanchieren sich bei Patriots

Den Seattle Seahawks gelang die Revanche für die grauenvolle Niederlage im Superbowl XLIX: 31:24 gegen Tom Bradys New England Patriots. Wie schon damals sollten sich die letzten Sekunden des Spiels an der Goal-Line abspielen, diesmal aber in umgekehrter Situation: die Patriots fanden sich 43-Sekunden vor Schluss mit drei Time-Outs und einem sieben Punkte Rückstand vor Seattles Endzone. Brady versuchte es zunächst selbst, gab dann Runningback LaGarette Blount den Ball, der zuvor schon drei mal den Weg in die Endzone fand. Diesmal machten die Seahawks aber alles zu, durch die Mitte ging nichts. Nachdem Brady sich Brady noch einmal in die Endzone schmuggeln wollte, fumbelte er aber den Ball, recoverte aber und hatte 14 Sekunden vor Spielende noch eine Chance zum Touchdown und zur Overtime. Sein Pass auf Tight End Rob Gronkowski kam nicht an, Kam Chancellor hatte was dagegen. Sieg Seattle.

Dass New England überhaupt noch einmal ausgleichen hätte können, war vor allem der Verdienst von Pete Carroll bzw. Seattle-Kicker Steven Hauschka: nach dem letzten Touchdown versuchte man eine 2-Point-Conversion, diese ging nicht auf. Hauschka vergab früh im Spiel einen PAT.

Ein Spiel ohne Touchdown von Tom Brady sieht man nicht alle Tage: 316 Yards (23/32), eine Interception. Der Veteran führte sein Team über das Feld, ließ in den entscheidenden Momenten aber seinen RB Blount in die Endzone laufen. Rob Gronkowski kam auf 56 Yards, wurde aber die meiste Zeit vor allem von Chancellor aus dem Spiel genommen. Aber man sieht Bellichicks “12-man-offense” – geht bei Gronk nichts, steigt der andere Tight End Michael Bennett in den Ring und sorgt für den großen Raumgewinn (102 Yards).

Auf der anderen Seite gehören die Lorbeeren Russell Wilson und Wide Receiver Doug Baldwin: Wilson beendete den Abend mit 348 Yards (25/37) und drei Touchdowns, alle auf Baldwin geworfen. Im Backfield verliert Christine Michael seine Position an Rookie C.J. Prosise, der in 17 Versuchen für 66 Yards rushte und zusätzlich noch 87 Yards fing (Seattles bester Fänger gestern). Bleibt abzuwarten was passiert, wenn Thomas Rawls sich endlich wieder fit meldet.

Kansas City dreht Partie gegen Panthers

Komme was wolle, die Kansas City Chiefs sind durch nichts zu stoppen. Auch ein 17 Punkte Rückstand hielt Alex Smith und Co. nicht von einem Erfolg ab – 20:17 am Ende gegen die Carolina Panthers. Und das sieht nie wirklich spektakulär aus, aber es reicht am Ende. Das ist enorm solider Football. Denn irgendwann, wenn man glaubt da geht gar nichts mehr, kommt ein big play von Eric Berry oder Marcus Peters. Das bekam Cam Newton deutlich zu spüren, als sein leicht unterworfener Pass von Berry intercepted und in die Endzone getragen wurde. Getragen ist in diesem Fall relativ, der Safety machte das in traumhafter Manier, lief quer über das Feld und sorgte für das Erwachen der Chiefs. Marcus Peters zeigte wieder einmal sein ganzes Können, und auch für die spielentscheidende Situation: er nahm Panthers Receiver Kelvon Benjamin einfach den Ball weg – im wahrsten Sinne des Wortes. Benjamin fing das Ei, Peters lief zu ihm hin und riss es ihm aus den Händen. Der Weg war damit frei für Cairo Santos gewinnbringendes Field Goal.

Carolina erlebte nach einer absoluten Hochphase in Hälfte eins einen absoluten Albtraum in der zweiten Spielhälfte. Cam Neton (261 Yards, 23/38, ein TD, eine INT) zeigte zu Beginn sein MVP-Gesicht, spielte sich mit Kansas Citys Defensive nur um nach der Pause keinen einzigen Punkt mehr aufs Board zu bringen. Die Saison könnte diese Woche schon für beendet erklärt werden, gegen die New Orleans Saints ist ein Sieg Pflicht um die Hoffnungen auf einen Playoff-Platz nicht komplett ad acta legen zu müssen.

Alex Smith meldete sich wieder zurück, fühlte sich mit Carolinas Defensive aber nicht sehr wohl: 178 Yards (25/38), eine Interception. Jeremy Maclin wurde schmerzlich vermisst. Spencer Ware hingegen war auch wieder da und der Offensive-MVP seines Teams. Über den Lauf kam er auf 61 Yards, elf Yards über das Passspiel schauen nach nicht viel aus, er blockte aber was das Zeug hält und hielt sogar Luke Kuechly in Schacht. Der Junge hat sensationell viel Kraft.

Houston mit absolutem Minimum zum Erfolg

Die Houston Texans waren bei den Jacksonville Jaguars zum Divisionsduell zu Gast. Dabei zeigte der stark in der Kritik stehende Quarterback Brock Osweiler, dass man mit dem absoluten Minimum auch zum Erfolg kommen kann – 24:21. Aus ganzen 99 Passing-Yards (14/27) machte Osweiler zwei Touchdowns. Wenns über das Passspiel nicht klappt, geht man eben über den Lauf: Lamar Miller, Akeem Hunt, Alfred Blue und Brock Osweiler selbst erzielten zusammen 181 Rushing-Yards. Touchdown gab es dafür keinen, aber man sieht in welche Richtung das Spiel bei den Texanern ausgelegt ist. Überhaupt halten die Texans in Woche 10 erst bei zwei Rushing-TDs. Dennoch, sechs Siege und Platz eins in der AFC South.

Was machen wir denn mit Blake Bortles? Zunächst einmal sollte man ihm endlich einen neuen Head Coach geben, mit Gus Bradley, wie wir alle wissen, wird das nichts mehr. Bortles startete auch gegen die Texans denkbar schlecht, warf gleich im ersten Drive seine elfte Saison-Interception, die Texans Safety Kareem Jackson in die Endzone trug. Der Quarterback kam schon noch ins Spiel, warf für 265 Yards (32/49) und zwei TDs, allerdings wieder spät im Spiel. Allen Robinson konnte sich von seinen Gegenspielern absetzen und kam auf 107 Yards und einen TD. Dennoch ist man weit von den grandiosen Zahlen der vergangenen Saison entfernt. Außerdem: gebt dem Mann endlich eine Line! 32 Spiele in Folge mit mindestens einem Sack, die Texans rissen Bortles zwei mal zu Boden.

Der Kicker-Fluch trifft nun auch Nick Novak, der zwei seiner drei Field Goals vergab, aber mit seinem 51-Yard FG schlussendlich für den entscheidenden Vorsprung sorgte.

Weiße Schuhe retten Denver

Die Denver Broncos nehmen einen 25:23 bei den New Orleans Saints mit. Und die Saints verloren zum zweiten mal in dieser Saison ein Spiel auf Grund eines missed PATs (Woche 1 gegen Oakland). Als New Orleans 1:28 vor Schluss nach einem TD noch einmal zurück kam und den gewinnbringenden Extrapunkt am Fuß hatte, kam es zur spielentscheidenden und auch kontroversen Situation: Broncos Safety Justin Simmons sprang über New Orleans Center und blockte Wil Lutz’ Kick, Will Parks nahm den Ball auf und lief in die Endzone. Zwei Punkte für Denver. Parks lief in weißen Schuhen nahe am Spielfeldrand, obwohl das gesamte Feld frei wahr und stieg vermeintlich auf die Seiten-out-Linie. Die Schiedsrichter sahen sich den Return an, konnten aber keinen eindeutigen Fehltritt feststellen und beließen es bei den gegebenen Call. Eine ziemliche Farce, aus mehreren Gründen: weiße Schuhe dürften nun für alle Teams zur Geheimwaffe werden. Dass es zu wenig Kameras gibt, die solche Situationen auflösen können ist auch mehr als fragwürdig, schließlich fordern Trainer schon seit Jahren mehrere Kameras (vor allem Bill Bellichick und Jim Harbough). Dass zusätzlich noch Saints Center/Long Snapper Justin Drescher wurde von Denver Defensive End Jared Crick klar zu Boden gedrückt, Simmons hätte sonst nie über ihn springen können. Ein Regelverstoß der sich für beide Mannschaften auswirken kann: die Broncos können am Ende knapp in die Playoffs fallen, für New Orleans gilt jetzt verlieren verboten – vor allem schon im nächsten Spiel gegen Carolina. Wirklich bitter, mit einem Sieg wäre man Dank der Niederlagen der Divisionsrivalen Atalanta und Carolina wieder näher an den Playoffs gewesen.

Drew Brees schrieb sich einmal mehr in die Geschichtsbücher ein: 44stes Spiel in Folge mit mindestens 200 Passing-Yards, zudem erst der dritte Spieler neben Brett Favre und Peyton Manning mit 450 Passing Touchdowns. Dabei fing das Spiel denkbar schlecht für ihn an, er wurde gleich zu Beginn zwei mal gepicked und konnte in Hälfte eins noch nicht wirklich mit Denver starker Defensive umgehen. In Hälfte zwei drehte Brees auf, kam insgesamt auf 303 Yards (21/29) und fand Willie Snead zwei mal in der Endzone. Dass er überhaupt noch einmal spannend wurde geht auch klar auf den Veteran, der in einem sensationellen letzten Drive mit einem Touchdown-Pass auf Brandin Cooks seine Saints auf die vermeintliche Siegerstraße führte. Cooks kam lange nicht ins Spiel, war aber in den entscheidenden Momenten zur Stelle. Das letzte Play zeigt die hervorragende Chemie der beiden.

Weniger Glück hatte Rookie Michael Thomas, dem man zwei mal das Ei aus den Händen schlug. Denvers Offensive konnte an diesem Abend aber nicht überzeugen. Siemian kam zwar auf 258 Yards (25/40) und zwei Touchdowns, wurde aber auch zwei mal intercepted. Kicker Brandon McManus vergab ein Field Goal. New Orleans Defensive spielte sich mit der Line, sackte Siemian ganze sechs mal und bestätigte den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen. Vor allem Cameron Jordan war überall zu finden, kam auf neun Tackles und einen Sack. Allerdings hatte in der Secondary Cornerback Delvin Breaux gegen Demaryius Thomas fast nie eine Chance, der Receiver gewann die Duelle für 87 Yards und einen TD.

Ohne Touchdown zum Erfolg

Die Los Angeles Rams bleiben ein einziges großes Fragezeichen. Gegen die New York Jets setzte man sich mit 9:6 durch. Und dass, obwohl man keinen Touchdown erzielen konnte. Das liegt am Aushängeschild Los Angeles: der Defensive. Bis auf einen langen Run von Jets RB Matt Forte (28-Yards) konnte man New York aus dem Spiel nehmen. Das liegt natürlich auch am gegnerischen Quarterback.

Denn Ryan Fitzpatrick war zwar als aktiv gemeldet, jedoch verpasste er zu viele Trainingseinheiten und wurde durch Bryce Petty ersetzt. Petty wurde vergangenes Jahr in Runde vier gedrafted und kam zu seinem ersten Karriere-Start. Besonders interessant, schließlich spielte er wie Rams-QB Jared Goff in einer Air Raid Offensive am College und setzte – wie Goff bisher – das gesamte erste Jahr in der NFL aus. Man konnte also beobachten, wie und ob er den Sprung auf die Profiebene umsetzte. Das Starting-Debüt verlief durchwachsen: 163 Yards (19/32), ein TD, eine Interception. Allerdings sorgte Petty mit einem 99-Yard-TD-Drive für einen der Momente des Wochenendes. Aus der eigenen Endzone schleuderte er den Ball 54 Yard weit auf Receiver Robby Anderson. Er zeigte seine Arm-Stärke, wurde von den Rams aber immer wieder aus der Pocket gedrängt und an seine Grenzen gebracht. Es hätte schlimmer sein können, ob es reicht um sich den Job von Fitzpatrick zu sichern kann man jetzt noch nicht sagen.

Case Keenum warf. Das war es dann auch. 165 Yards (17/30). Es macht einfach keinen Spaß, Todd Gurley Woche für Woche vollkommen chancenlos zu sehen. Gebt dem Runningback endlich einen Quarterback.

Eagles wieder da

Die Philadelphia Eagles besiegen die Atlanta Falcons mit 24:15. Hauptgrund für diesen Erfolg: eine kämpferisch perfekte Abwehrleistung. Man zwang Atlantas Top-Offensive zur schlechtesten Saisonleistung (siehe Foto)

Offensiv lief bei Philadelphia sehr viel über das Laufspiel in Form von Ryan Mathews – 19 Carries, 109 Yards, zwei Touchdowns. Die Line funktionierte im großen und ganzen, Carson Wentz wurde nur von Vic Beasley zwei mal gesacked und kam auf 231 Yards (25/36) aber keinen Touchdown. Es war mitunter ein zähes Spiel.

Und dass, obwohl Matt Ryan nicht schlecht spielte. Er kam auf 267 Yards (18/33) und einen Touchdown bei einer Interception. Julio Jones kam wieder auf über 100 Yards (135), hatte aber gegen Ende einen für ihn untypischen Drop zu verzeichnen. Taylor Gabriel lief der Eagles Secondary einmal komplett davon und sorgte für einen 76-Yard TD. Das Laufspiel will mit Devaonta Freeman auch nicht so richtig laufen, wenn auch Philadelphias Defensive alles andere als leicht zu durchbrechen ist. Die kommende Bye-Week wird den Falcons gut tun, Tevin Coleman und Jacob Tamme sollten dann wieder voll einsatzfähig sein. Die Niederlage schmerzt natürlich, dennoch hätte es auch schlimmer sein können, schließlich verloren New Orleans und Carolina ihre beiden Partien. Die Falcons führen in dieser Division immer noch.

Die Eagles hingegen ziehen sich aus dem leichten Tief der vergangenen Wochen und stehen trotz einem positiven Record von 5-4 am letzten Platz der NFC East. Es bleibt extrem spannend.

Winston mit Drive-of-the-Year-Kandidat, Cutler übel

Die Tampa Bay Buccaneers hatten mit den Chicago Bears keine Probleme, 36:10 Sieg für Jameis Winston und sein Team. Winston zeigte dabei einen der besten Drives dieses Jahr, als er dem gesamten Bears-Pass Rush entlief (bis in die eigene Endzone) und immer noch den Ball zu Mike Evans anbrachte. Ein Play später jubelte man dann über einen Touchdown durch Freddie Martino. Der Overall-Firstroundpick des letztjährigen Drafts hatte einen guten Tag, kam auf 312 Yards (23/33) und zwei Touchdowns, bei einer Interception für die er nichts kann. Trotz dem wiedergenesenen Runingback Doug Martin, geht dieser Erfolg eindeutig auf das Konto von Winston. Sehr beeindruckende Leistung!

Einen komplett gegenteiligen Tag erlebte Jay Cutler. Der Quarterback wurde gleich zu Beginn zwei mal gepicked (davon ein pick-six), verlor zudem noch einen Fumble und war insgesamt schwach (182 Yards, 16/30). Sein Hail-Mary TD auf Cameron Meredith war doch eher ein Zufallsprodukt denn reine Klasse. Runningback Jordan Howard tat mit 100 Yards sein bestes, konnte das Team aber nicht im Spiel halten. John Fox steht jetzt bei einem 8-16 Record, wahrlich schwach. Dabei hat die Defensive der Bears alles in ihrer Macht stehende unternommen um doch noch für den Turning-point zu sorgen: vier Sacks (Leonard Floyd wieder sehr stark), man wurde aber von Cutler schlichtweg im Stich gelassen. Ein Quarterback wird dringend gesucht.

Mariota zerstört Green Bay

Die Tennessee Titans um Marcus Mariota zerstören die Green Bay Packers mit 47:25. Es war die große Show von Titans QB Mariota: vier Touchdowns, 295 Yards (19/26), fast perfektes Rating (149.8). Zum sechsten mal in 22 Spielen war der junge Spielmacher vier Touchdowns in einem Spiel. In den letzten fünf Wochen präsentiert sich Mariota in Hochform, 14 TDs, drei Interceptions. Er fühlt sich hinter dieser starken Line sichtlich wohl und verteilt die Bälle auf alle möglichen Receiver. Der Divisionstitel ist sicherlich noch in greifbarer Nähe.

Überhaupt nicht beeindruckt von Green Bays starker Lauf-Defensive zeigte sich Titans RB DeMarco Murray. Er kam auf 123 Yards und einen Touchdown (gleich zu Beginn des Spiels für einen 75-Yard-TD). Gleich im nächsten Drive vollendete Murray einen Trickspielzug mit einem Pass auf Tight End Walker zu einem Touchdown.

Und Green Bay? Jössas, das war gar nichts. Im ersten Viertel brachte Aaron Rodgers gerade einmal einen Pass an. Viele Penalties brachten die Packers früh aus dem Spiel, Rodgers versuchte zwar immer wieder zurückzukommen (371 Yards, 31/51, zwei TDs, zwei INTs), allerdings wurde er deutlich von seiner Defensive im Stich gelassen. Das sieht teilweise eher nach Browns aus, als nach einer starken Einheit. Tennessee konnte nach Belieben schalten und walten. Das Laufspiel funktioniert trotz der Rückkehr von James Starks auch noch nicht. Lange dürfte Mike McCarthy nicht mehr Head Coach in Green Bay bleiben. Die Playoffs sind derzeit noch nicht komplett außer Reichweite, allerdings in dieser Form auch nicht greifbar.

Minnesota weiterhin im freien Fall

Die vierte Niederlage in Folge mussten die Minnesota Vikings gegen die Washington Redskins hinnehmen. 26:20 hieß es am Ende für die Mannen aus der Hauptstadt. Man startete denkbar schlecht in die Partie und stand schnell einem 14:0 Rückstand gegenüber. Sam Bradford konnte seine Offensive aber beleben und zündete eine 20-Punkte-Aufholjagd im zweiten Viertel. Bradford (307 Yards, 31/38) fand seinen Tight End Kyle Rudolph und Wide Receiver Adam Thielen für die nötigen Touchdowns. Das war es dann aber auch, in den restlichen Spielabschnitten konnte man nicht mehr aufs Scoreboard kommen, obwohl man bis zum Schluss alle Chancen auf einen Sieg in der eigenen Hand hatte. Auch weil man nicht auf das Laufspiel setzte, McKinnon führt das Backfield mit mageren 16 Yards an. Der Verletzungsteufel in Minnesotas O-Line will auch nicht aufhören, Neuzugang Jake Long riss sich die Achillessehne und fällt für das restliche Jahr aus.

Receiver Stephon Diggs kam auf 13 Receptions und 164 Yards und ist damit der erste Spieler in der Geschichte der NFL, der in aufeinanderfolgenden Spielen 13+ Receptions verzeichnen konnte.

Wer sich demnächst sicherlich um einen neuen Job bemühen muss ist Vikings Kicker Blair Walsh, schon wieder vergab er entscheidende Field Goals bzw. PATs. Er kostet seinem Team wertvolle Punkte und scheint sich von seinem missed FG im Playoff letztes Jahr gegen Seattle nicht mehr erholt zu haben.

Defensiv ist vom Glanz der ersten Wochen auch nicht mehr viel übrig. Kirk Cousins zeigte das ganz deutlich, als er für 262 Yards (22/33) und zwei TDs warf. Er verteilte die Bälle auf sieben Mitspieler, vor allem auf beiden Tight Ends (Jordan Reed und Vernon Davis – 107 Yards) und Pierre Garcon. Auch ohne DeSean Jackson funktioniert die Offensive Washingtons. Solange Dustin Hopkins weiterhin Field Goals trifft (vier an der Zahl gegen Minnesota), kann man mit dem Rest der NFC East mithalten.

Die Niederlage schmerzt den Vikings umso mehr, da sie den ersten Platz in der NFC North verloren. Und zwar an die spielfreien Detroit Lions. Von der Couch aus gehen die Lions als großer Gewinner dieser Runde hervor, die sich zumindest jetzt in der stark umgekämpften Division ernsthafte Hoffnungen auf einen Playoffplatz machen dürfen.

Dolphins wieder mit Sieg

Was ist denn mit den Miami Dolphins los? Vierter Sieg in Folge, 31:24 gegen die San Diego Chargers. Das große Duell der beiden Runningbacks Jay Ajayi – Melvin Gordon ging an den Briten, wenn auch denkbar knapp (79:70 Yards, beide ohne TD). Die beiden Defensiven hielten die Shootingstars im Zaum. Gordon steuerte aber noch zusätzliche 62 Yard über das Passspiel bei.

Philipp Rivers hatte einen durchwachsenen Tag. Zwar holte er John Elway mit drei TDs in der Liste der meistgeworfenen Touchdowns ein (301), dennoch warf er auch vier Interceptions. Alle im vierten Viertel und teilweise in denkbar schlechten Momenten: in der Redzone als man in Führung gehen konnte, oder am Ende des Spiels, als man noch einmal Jagd auf den Ausgleich machte. Rivers Pick-Six von Kiko Alonso war später spielentscheidend.

Auf der anderen Seite Ryan Tannehill mit einem Rating von 130.6 – Karrierebestleistung. Man mag es kaum glauben, aber er hatte einen richtig guten Tag – 240 Yards (17/24), zwei TDs. Er hatte seine starken Momente gegen eine Defensive, die ihn gern unter Bedrängnis brachte, vor allem als er einem Sack von Melvin Ingram spektakulär auswich und selbst für 18 Yards ging. Anschließend kam es zum TD durch Damien Williams.

Die Saison der Dolphins entwickelt sich positiv, man hat schlichtweg das Pech in einer Division mit New England zu spielen und in einer Conference mit den starken Mannschaften aus Kansas City, Oakland und Denver um die Wildcard-Plätze zu kämpfen.

Knapp dran aber wieder nichts – 49ers ohne Glück

Die San Francisco 49ers mussten sich in letzter Sekunde den Arizona Cardinals mit 23:20 geschlagen geben. Ein Field Goal von Chandler Catanzaro drei Sekunden vor Schluss sorgte für den Erfolg im Divisionsduell.

Dabei sah man endlich wieder Fassetten des “alten” Colin Kaepernicks. 210 Passing-Yards (17/30) und ein Touchdown dazu – und das ist vielleicht die wichtigste Information – 55 Rushing-Yards inklusive Touchdown. Auch wenn sonst nicht viel geht, die Line ihn gerne im Stich lässt, die (Lauf-)Defensive San Franciscos immer noch sehr schwach ist – Kaepernick dürfte wieder da sein. Und das ist auch gut so, denn es gibt kaum einen QB dem man in Form lieber auf die Finger schaut, als Colin Kaepernick.

San Francisco hatte seine Chancen oder bekam von den Cardinals welche, allerdings leistete man sich in den entscheidenden Phasen bittere Fehler (wie etwa der Fumble von Kerley, als er einen Punt der Cardinals gut returnte aber dennoch fallen ließ).

Auf Seiten der Cardinals wählte man nicht den Weg über den Lauf und das trotz David Johnson um Backfield (55 Rush-Yards, ein TD). Vielmehr war QB Carson Palmer auf Veteran Larry Fitzgerald (133 Yards) und Michael Floyd (101 Yards, ja den gibt es auch noch). Das sah dann auch wieder nach dem Cardinals-Spiel des vergangenen Jahres aus. Bis Palmer den Ball drei mal in die Hände der 49ers gab, zwei Interceptions und ein Fumble. Er konnte die Niederlage aber noch einmal mit einem letzten 69-Yard Drive abwenden und so das angesprochenen Field Goal von Catanzaro vorbereiten.

Die Ergebnisse im Überblick:

Kansas City Chiefs @ Carolina Panthers 20:17
Houston Texans @ Jacksonville Jaguars 24:21
Denver Broncos @ New Orleans Saints 25:23
L.A. Rams @ New York Jets 9:6
Atlanta Falcons @ Philadelphia Eagles 15:24
Chicago Bears @ Tampa Bay Buccaneers 10:36
Minnesota Viking @ Washington Redskins 20:26

Miami Dolphins @ San Diego Chargers 31:24
San Francisco 49er @ Arizona Cardinals 20:23
Dallas Cowboys @ Pittsburgh Steelers 35:30

Seattle Seahawks @ New England Patriots 31:24