SENFL

NFL Woche 11: historischer Spieltag bei Wind und Wetter

In Woche elf der Regular Season der NFL überschlugen sich wieder einmal die Ereignisse. Die Dallas Cowboys bauten ihre Siegesserie weiter eindrucksvoll aus. In Jacksonville werden die Gewitterwolken immer dichter. Cleveland weiterhin glücklos und die Kicker sorgten für ein ganz besonderes Spektakel. Teams können sich langsam aber sicher absetzen, die Luft wird immer dünner. Das können wir von diesem Spieltag mitnehmen:

Dallas bestehen auch gegen starke Defensive

Die Dallas Cowboys gewinnen gegen die Baltimore Ravens mit 27:17 und sind damit schon seit neun Spielen ungeschlagen. Dabei sah das vor allem zu Beginn alles andere als rosig aus, Quarterback Dak Prescott hatte mit den vielen Blitz-Spielzügen der Ravens-Defensive starke Probleme. Nicht weiter verwunderlich, schließlich ist Prescott immer noch ein Rookie. Dass aber auch die starke O-Line der Cowboys derart in Bedrängnis geriet, verwunderte umso mehr. Die Offensive musste die ersten vier Drives mit einem Punt beenden, nur um am Ende des Spiels in fünf aufeinanderfolgenden Spielzügen zu punkten und das Spiel somit entschieden. Prescott kam auf 301 Yards (27/36) und drei Touchdowns. Besonders beeindruckend: Prescott brachte 19 seiner letzten zwanzig Passversuche an den Mann. Gegen eine Defensive, die sich wirklich stark präsentierte (ständiger Druck auf die Line, dennoch nur ein Sack – spricht für Dallas’ O-Line), traf der Rookie-Spielmacher immer die richtigen Entscheidungen. Sicherlich sein stärkstes Spiel in seiner noch jungen NFL-Karriere.

Für Runningback Ezekiel Elliott war die Partie eine denkbar schwere. In der ersten Halbzeit kam er auf magere 26 Rushing-Yards, in Hälfte zwei auf weitere 71, macht also wieder fast 100 Yards (96). Wohlgemerkt bei 25 Versuchen (3.8 Yards im Schnitt). Wie gesagt, gegen eine wirklich starke Baltimore-Defensive. Elliott knackte damit auch den Dallas-Franchise Rekord von Tony Dorsett aus dem Jahr 1977 für die meisten Rushing-Yards in der Rookie-Season.

Ebenfalls weiter in die Geschichtsbücher schrieb sich Ravens Wide Receiver Steve Smith Sr. Der Veteran kam auf 99 Receiving Yards und einen Touchdown bei acht gefangenen Pässen. Damit hält Smith bei 1.005 gefangenen Bällen und ist damit auf Platz 13 in der ewigen Bestenliste. Eindeutig ein Hall of Famer. Sein 999ster gefangener Ball war wirklich sensationell. Wie jedes Jahr sagt man sich: “Bitte Steve, hör einfach nie auf!” Ein ganz, ganz großer Spieler!

Ansonsten: Joe Flacco ok (269 Yards, 23/35, ein Touchdown), das Backfield wird auf Terrance West (42 Yarsd, ein TD, acht Versuche) und Rookie Kenneth Dixon (40 Yards bei sechs Versuchen) aufgeteilt. Dixon wird noch für viel Furore sorgen.

Cincinnati verliert Spiel und Superstar

Die Cincinnati Bengals verlieren nicht nur das Spiel gegen die Buffalo Bills mit 12:16 sondern auch ihren Star-Receiver A.J. Green. Nach einem incomplete Pass im ersten Viertel ging Green zu Boden und musste anschließend auf einer Trage vom Spielfeld gebracht werden. Nach dem Spiel gab es erste Informationen, Green habe sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen, weitere Untersuchungen folgen demnächst. Ein herber Verlust für alle Beteiligten, Green ist das Herz der Offensive Cincinnatis und verpasste seit 2014 kein einziges NFL-Spiel. Derzeit liegt er hinter Falcons Receiver Julio Jones auf Platz zwei der Receiving-Leader.

Ohne Green kam Rooke-Receiver Tyler Boyd zu seinem ersten Karriere Touchdown, konnte aber nichts gegen die Niederlage machen. Das lag auch an Quarterback Andy Dalton, der mit zwei Interceptions (207 Yards, 24/43, ein TD) die Situation für sein Team deutlich verschlechterte. Man muss aber auch sagen, dass Dalton bei weitem nicht mehr die doch deutlich bessere Receiver-Auswahl vergangener Jahre zur Verfügung steht. Doch damit nicht genug, mit Runningback Giovanni Bernard fällt ein weiterer Leistungsträger mit einem Kreuzbandriss aus.

Die Buffalo Bills standen defensiv gewohnt stark, kamen gegen die O-Line der Bengals aber nur auf einen Sack (man hält bei 31, immer noch Liga-Spitzenwert). Offensiv traf es aber auch die Bills, Runningback LeSean McCoy renkte sich im zweiten Viertel den Daumen aus und konnte nicht mehr am Spiel teilnehmen. Zuvor kam er aber auf einen TD und war wieder einmal das A und O der Bills-Offensive.

Die Kicker der Liga stellten diese Woche einen neuen Rekord auf: gleich zwölf (!) Extrapunkte wurden verkickt, Bengals-Kicker Mike Nugent hatte mit zwei missed PATs auch erheblichen Anteil an diesem historischen Ereignis.

Bell hat seine Freude mit den Browns

Die Cleveland Browns verlieren auch ihr elftes Saisonspiel, diesmal gab es beim 9:24 gegen die Pittsburgh Steelers auch nichts zu holen. Dabei war vor allem die Defensive der Browns über weite Strecken verhältnismäßig stark. Wenn da nicht Le’Veon Bell auf der Gegenseite stehen würde. Der Runningback der Steelers kam auf 201 Total Yards (146 Rushing-Yards, 55 Receiving-Yards) und einen Touchdown und sorgte für die wichtigen Plays der Steelers. Trotz Jamie Collins (acht Tackles, ein Forced Fumble): die Browns sind grottenschlecht gegen den Lauf.

Ben Roethlisberger kam auf 167 Yards (23/36) aber keinen Touchdown. Dabei schenkten die Browns den Steelers Dank dummer Strafen den ein oder anderen neuen Versuch, wie etwa am Ende des zweiten Viertels, als gleich zwei Penalties die Steelers zu Punkten führten. Statt 9:0 stand es plötzlich 14:0. Ein junges Team indem aber auch erfahrene Spieler wie Joe Haden in entscheidenden Momenten dumme Fehler begehen.

Offensiv lief bei den Browns bis auf Receiver Terrelle Pryor (97 Yards) absolut gar nichts. Einmal mehr bewies der zum Passfänger konvertierte Quarterback,  dass er ein einzigartiger Athlet ist. In der Offseason ein Free Agent, dürfte Pryor ab nächstem Jahr absolut keinerlei Geldsorgen mehr haben. Das Laufspiel ist derzeit nicht existent (insgesamt 33 Yards). Und auf der Quarterback-Position schied Cody Kessler im dritten Viertel mit einer Gehirnerschütterung aus. Zuvor warf er im ersten Drive des Spiels eine Interception und brachte sieben von 14 Pässen für 128 Yards an. Josh McCown übernahm für ihn und kam auf einen Touchdown, aber auch auf einen Fumble. Die Gehirnerschütterung Kesslers und auch der Fumble McCowns geht auf die Kappe der O-Line: satte acht mal fanden sich die Spielmacher Clevelands am Boden. Auch Kicker Cody Parkey vergab einen PAT. Die Browns sind jetzt offiziell aus dem Playoff-Rennen ausgeschieden.

Bortles hilft Detroit zum Sieg

Die Detroit Lions behaupten ihre Führung mit einem 26:19 gegen die Jacksonville Jaguars in der NFC North. Wieder einmal war es ein sehr enges und knappes Spiel, wieder nur ein Score Unterschied. Das zieht sich bei Detroit schon durch die gesamte Saison, man lag in allen zehn Spielen im vierten Viertel zurück, auch das ein neuer Rekord. Und gewann dennoch sechs Spiele. Lange Zeit ging auf Seiten Detroits gar nichts, die ersten vier Drives waren allesamt three&outs mit zwanzig total-Yards. Das Laufspiel ist nicht vorhanden, 21 Versuche für gesammelte 14 Rushing-Yards. Ameer Abdullah wird schmerzlich vermisst, sollte aber in drei Wochen wieder da sein.

Matthew Stafford kam erst in Hälfte zwei in Schuss, sorgte wieder im finalen Drive für die Entscheidung: 278 Yards (24/33), das war’s aber auch. Eric Ebron hatte einen guten Tag, kam bei drei Fängen auf 70 Yards und rushte für einen Touchdown. Die Punkte machten diesmal das Special Team (Roberts Punt-Return) und die Defensive (Bush Pick-Six).

Auf Seiten der Jaguars immer noch dasselbe Problem: Blake Bortles und sein fehlendes Mojo. Er kam zwar auf 202 Yards (22/35, zwei TDs), hatte aber auch wieder zwei Interceptions zu verzeichnen. Von der Leichtigkeit des letzten Jahres ist nicht mehr viel übrig, den Ball bekommt Bortles eigentlich nicht wirklich weiter, weite Bälle sind in seinem Repertoire nicht vorhanden. Man muss sich wirklich dringend etwas einfallen lassen, irgendwie muss man Bortles wieder auf Spur bringen.

Denn nichts war bezeichnender für die Probleme Jacksonvilles wie jene Situation am Ende des ersten Viertels: Lions Returner Roberts übergab nach einem muffed Punt den Ball großzügig an der eigenen elf-Yard-Linie, Bortles und Co hatten also eine starke Ausgangsposition. Allerdings reichte es nach zwei incomplete Pässen und einem Lauf über zwei Yards nur zu einem Field Goal. Geschenke sollte man auch annehemen können.

Luck größer Mariota

Die Indianapolis Colts kommen immer besser in die Saison, im Divisionsduell gegen die Tennessee Titans gab es einen 24:17 Sieg. Andrew Luck legte sofort los, zündete in der ersten Halbzeit ein Feuerwerk, mit dem Tennessee überhaupt nicht zurecht kam. Am Ende des zweiten Viertels lag man mit 21:0 in Führung, hatte knapp drei mal mehr Total-Yards. Luck (262 Yards, 15/28, zwei TDs, eine INT), harmonierte hervorragend mit seinen Receivern Hilton, Moncrief, Dorsett und Gore, musste aber mitansehen, wie die Titans schleichend wieder ins Spiel fanden.

Ein ganz besonderer Gast war auch zugegen:

Denn Marcus Mariota brauchte zwar etwas länger, war dafür umso stärker wieder da: 290 Yards (25/38) und zwei Touchdowns. Er zeigte seine Stärken, fabrizierte traumhafte Pässe auf DeMarco Murray oder Rookie-Receiver Tajae Sharpe und gab das Spiel nicht auf. Mariota hat in den letzten sieben Spielen mindestens zwei Touchdowns geworfen (Franchise-Rekord) und ist in der Redzone auch nach 23 Karriere-Spielen immer noch makellos mit einer 31-0 TD-INT-Statistik. Am Ende hatte aber Luck die Oberhand, zur richtigen Zeit wusste er, wie man mit die Uhr am besten runterspielt.

Gar keinen guten Tag hatte DeMarco Murray, die Defensive der Colts war exzellent auf den Runningback eingestellt: 21 Laufversuche reichten für 70 Yards, man nahm eine Waffe aus dem Spiel. Aber auch Marcus Mariota spürte die Entschlossenheit der Defensivabteilung, er wurde fünf mal gesacked, Rekord in dieser Saison. Langsam ernährt sich das Eichhörnchen, die Secondary ist zwar immer noch nicht die beste, es wird aber bei den Colts. Gerade in dieser Division sollte Platz 1 möglich sein.

Tampa Bay überrascht in Kansas City

Die Kansas City Chiefs müssen sich doch etwas überraschend den Tampa Bay Buccaneers mit 17:19 geschlagen geben. Vor allem der Ausfall von MArcus Peters schmerzte den Chiefs sehr, ohne ihn kam Bucs-Receiver Mike Evans auf 105 Receiving-Yards. Quarterback Jameis Winston kam auf 331 Yards (24/39) und einen Touchdown. Doug Martin half mit seinen 63 Yards (bei 24 Versuchen) so gut es eben ging. Tampa spielte sehr brav, blieb lange am Feld und hatte mit Roberto Aguayo einen sicheren Kicker in ihren Reihen.

Auf der Gegenseite gingen die Chiefs natürlich als Favorit ins Spiel, schließlich gewann man 17 der letzten 19 Regular Season-Spiele. Die Defensive ohne Peters konnte aber nicht für die entscheidenden Big Plays sorgen, die sonst in jedem Spiel den Unterschied machen. Auch wenn Justin Houston sein Comeback feierte, konnte man keinen Druck aufbauen, Winston wurde nur einmal zu Boden gerissen. Dass dann auch noch Linebacker Dee Ford mit eier Oberschenkelverletzung ausfiel, machte das Unglück komplett. Ford und Peters dominieren in ihren Reihen, Ford kam bisher auf zehn Sacks (Liga-Spitzenwert) und ging den Chiefs am Ende deutlich ab.

Offensiv vermisst man Jeremy Maclin doch stark, obwohl Tight End Kelce und Rookie Tyreek Hill so gut es geht für ihn einspringen. QB Alex Smith (261 Yards, 24/31, ein TD, eine INT), konnte sein Team am Ende nicht mehr zum Erfolg führen.

Vikings können’s ja doch noch

Die Serie ist zu Ende, die Minnesota Vikings können doch noch ein Spiel für sich entscheiden: gegen die Arizona Cardinals gab es einen 30:24 Erfolg. Das sah in allen Belangen nach den Vikings der ersten Wochen aus: solide im Offensiv-Spiel, mit den entscheidenden Plays in der Defensive. Sam Bradford warf zwar nur für 169 Yards (20/28), sein Touchdown auf Adam Thielen stellte aber den Dosenöffner für das Spiel der Vikings dar. Die so gebeutelte O-Line hielt deutlich besser als in den vergangenen Spielen, was allen Beteiligten gut tat – auch wenn die Nummern des Laufspiels keine großartigen sind, es geht aufwärts.

Der Erfolg lag wieder einmal in der Defensive und in den Special Teams. Xavier Rhodes meldete sich mit zwei Interceptions inklusive einem 100-Yard Pick-Six ganz laut zurück. Sein gegenüber Trae Waynes coverte alles und jeden wie es nur ging und war ein großer Faktor für das eher maue Pass-Spiel der Cardinals. Carson Palmer konnte man vier mal sacken, es sah allgemein eben sehr stark nach den Wikingern der frühen Saison aus. Cordarrelle Pattersons Kickoff-Return-TD stoß die Tür zum Sieg ganz weit auf. Am kommenden Donnerstag kommt es zum Duell um die Führung in der NFC North bei den Detroit Lions. Es könnte schon eine kleine Vorentscheidung geben. Solang man auch auf alle Beteiligten aufpasst:

Die Cardinals dürften jetzt schon mit der Planung für die kommende Saison beginnen. Wieder wurde ein Spiel verloren, wieder wundert man sich nach dem Spiel, warum man nicht einfach mehr laufen lässt, das Laufspiel ist klar die Stärke in dieser Einheit. RB David Johnson kam bei 22 Versuchen auf 103 Yards und einen TD, fing zusätzliche 57 Yards und einen TD. Den Jungen kann man ständig laufen lassen, vor allem seit Palmer einfach nicht mehr Palmer ist. Andre Ellington gibt es plötzlich auch wieder und zeigt, dass man in Arizona über ein explosives RB-Duo verfügt. Der Game-Plan passt einfach nicht wirklich dazu.

Giants lassen nicht locker

Die New York Giants feiern gegen die Chicago Bears mit einem 22:16 Erfolg den fünften Sieg in Folge. 7-3 nach zehn Spielen kann sich sehen lassen. Die engen Spiele werden endlich wieder gewonnen. Woran liegt das? Head Coach Ben McAdoo bleibt seiner Linie treu, lässt gerne vierte Versuche ausspielen die schließlich zu entscheidenden Punkten führen und den Mut belohnen. Und defensiv ist man wieder wer, die Verpflichtungen von Olivier Vernon und Damon Harrison zahlen sich aus. Es wird ständig Druck auf gegnerische Teams aufgebaut, man kann big plays wieder unterbinden.

Offensiv kommt das Quartett aus QB Manning und seinen Receivern Beckham, Cruz und Sheppard immer besser in Schwung. Rookie Sheppard wird immer mehr zum Gamechanger, wieder fing er einen Touchdown. Gegen die Bears funktionierte auch das sonst eher schwache Laufspiel um Rashad Jennings (85 Yards, ein TD). Und dann gibt es noch Landon Collins, der sich langsam aber sicher als echter Kandidat für den Defensive Player of the Year auftut: gegen die Bears führte der Safety sein Team mit sechs Tackles und einer Interception wieder an. Schon jetzt eine unglaublich starke Saison des Defensive Backs.

Die Bears kamen gut uns Spiel und konnten lange mit den Giants mithalten, es fehlte aber in den entscheidenden Momenten an der nötigen Durchschlagskraft und am Glück: man hätte Manning auch das ein oder andere mal intercepten können, das Momentum war in diesem Spiel aber auf Seiten der G-Men.

Einen Schock musste man auch noch im vierten Viertel hinnehmen. Firstround-Pick Leonard Floyd musste mit Verdacht auf eine Nackenverletzung vom Spielfeld gebracht werden. Ein herber Verlust, schließlich ist Floyd in den vergangenen Wochen zu einem der wichtigsten Defensiv-Spielern der Bears mutiert. Mittlerweile wurde Floyd wieder aus dem Krankenhaus entlassen, man konnte zum Glück keine Verletzung feststellen.

Goff-Debüt endet mit Niederlage

Die Los Angeles Rams verloren bei strömenden Regen knapp aber doch mit 10:14 gegen die Miami Dolphins. Das hätte gut und gerne auch anders ausgehen können, denn die Rams führten bis wenige Sekunden vor Schluss. Der Sieg der Dolphins geht trotz sehr durchwachsener Leistung (positiv ausgedrückt) auf die Kappe von QB Ryan Tannehill, der in den entscheidenden Momenten dann doch da war. Spielzüge über Jarvis Landry und vor allem über DeVante Parker brachten den Erfolg, zuvor ging bei Tannehill (172 Yards, 24/34, zwei TDs und eine INT) quasi gar nichts. Das lag auch an der starken Defensive der Rams und an der durch Verletzungen geschwächten O-Line der Dolphins, die nach Branden Albert und Mike Pouncey auch noch Firstround-Rookie Laremy Tunsil mit einer Schulterverletzung verloren. Tannehill wurde insgesamt vier mal gesacked, drei mal davon nachdem Tunsil ausfiel. Dennoch wieder ein Sieg, der fünfte in Folge. Geht da noch was für die Dolphins?

Das langersehnte Debüt von Jared Goff bei den Los Angeles Rams fiel in die Kategorie unauffällig. Der overall Firstround-Pick des heurigen Drafts kam auf 134 Yards (17/31). Das war es dann schon. Man sieht, dass er noch Zeit braucht, eine lange Reise steht noch an. Sein Release ist weiterhin unglaublich stark, tiefe Bälle seine Schwäche, das hat man schließlich auch noch bei den Hail Mary Versuchen zu Ende des Spiels gesehen. Viel lieber spielt er sichere, kurze Pässe, die aber meist dann doch nicht für ein First-Down reichen. Für seinen Runningback Todd Gurley dennoch gut, denn die gegnerischen Defensiven wissen eben noch nicht ganz genau, was sie bei Goff erwarten. Gurley hatte wieder einmal ein besseres Spiel, kam auf 76 Rushing-Yards und einen Touchdown.

Seahawks geben Wentz Lehrstunde

Die Seattle Seahawks hatten mit den Philadelphia Eagles keine Probleme, man schoss sie mit 26:15 aus dem eigenen Stadion. Wieder einmal kommt Seattle im November richtig in Fahrt, die Verletzten Jimmy Graham, Tyler Lockett und Runnigback Thomas Rawls melden sich vollfit zurück. Jedes Zahnrad funktioniert. Rookie C. J. Prosise eröffnete den Punkteregen mit einem 72-Yards-Touchdown, musste dann aber mit einer Schulterverltzung für den Rest des Spiels zusehen und fällt doch “einige Zeit” aus. Die Nummer eins im Backfield, Rawls, kam auf insgesamt 88 Yards und zeigte dass er es noch kann.

Defensiv ließ man absolut gar nichts anbrennen, man pickte Eagles-QB Wentz zwei mal und ließ ihm das gesamte Spiel nahezu keine Zeit. Mit den Seahawks muss man definitiv wieder rechnen, zumal Russell Wilson immer wieder seine Magie unter Beweis stellt (272 Yards, 18/31, ein TD und ein Receiving-TD).

Die Eagles haben ein enormes Problem: Wide Receiver. Carson Wentz ist nämlich nicht so schlecht, wie es die Zahlen (218 Yards, 23/45, zwei TDs, zwei INTs) vermuten lassen. Erst in garbage time funktionierte mehr. Davor lassen die Passfänger den Rookie einfach zu oft hängen. Natürlich macht Wentz auch Fehler, Rookie eben, aber seine Receiver sollten nach Jahren in der NFL schon einen Pass fangen können. Nelson Agholor, vergangenes Jahr Firstroundpick, ist derzeit eher ein starker Mitspieler für gegnerische Defensiven als gefürchteter Passcatcher. Er entschuldigte sich nach dem Spiel ausdrücklich bei den Fans und will an seinem Spiel arbeiten. Er ist aber nicht der einzige, der dringend seine Butterfinger abstellen muss.

Regen behagt Patriots nicht

Wenn man als deutlicher Außenseiter gegen die New England Patriots bestehen will, schadet es nicht, wenn es wie aus Kübeln regnet. Das könnte man zumindest für das Spiel gestern und die San Francisco 49ers ummünzen. Zwar musste man sich am Ende doch deutlich mit 30:17 geschlagen geben, San Francisco konnte aber länger als gedacht mithalten.

Brady hatte lange Probleme mit der Witterung, führte sein Team dann aber mit vier Touchdown-Pässen (280 Yards, 28/40) zum Sieg. Der Ausfall von Tight End Superstar Rob Gronkowski wurde mit den Receivern Malcolm Mitchell (98 Yards, ein TD), Edelman, White und Amendola kompensiert. Das Laufspiel geht (noch) über Blount, mit Dion Lewis und eben James White hat man genügend Optionen.

Bei den 49ers muss man als allererstes an einer O-Line arbeiten. So kann das nicht weitergehen, Colin Kaepernick findet sich ansonsten schnell wieder im Spital, gestern wurde er wieder fünf mal gesacked. Kaepernick zeigt wie auch schon in den vergangenen Wochen, dass er es noch kann, allein ihm fehlt die Line um sein volles Potential ausschöpfen zu können. Er wird aber in San Francisco bleiben und auch wieder Furore sorgen. Es braucht Geduld. Denn derzeit gibt es abgesehen von Tight End Vance McDonald, Runningback Carlos Hyde und manchmal Receiver Jermey Kerley wenig brauchbare Optionen fr San Francisco und Kaepernick.

Packers lassen Rodgers im Stich

Du kannst noch soviele Touchdowns werfen, wenn die Defensive immer einen mehr zulässt, gehst du am Ende auch als Verlierer vom Platz. Aaron Rodgers kann ein Lied davon singen. Bei der 24:42 Niederlage seiner Green Bay Packers bei den Washington Redskins war Rodgers 351 Yards (26/41) und drei Touchdowns. Und blieb am Ende eben glücklos. Jared Cook, Tight End der Packers, hatte mit 105 Yards bei sechs Fängen einen guten Tag, droppte aber auch einen sicheren Touchdown (den später Jordy Nelson erzielen konnte). Wenigstens hat Rodgers auf der TE-Position endlich eine brauchbare Option. Wie es um das Backfield der Packers steht, beweist einerseits der Blick auf das Board (Rodgers führt die RBs mit 33 Rushing Yards an), andererseits die Verpflichtung von Christine Michael, der ab kommender Woche für ein Laufspiel sorgen soll. Die Packers verloren damit vier Spiele in Folge, gerne schimpft man über Rodgers, der bei genauerer Betrachtung aber mehr als gut spielt: 1.270 Yards (111/173), zwölf TDs, drei INTs und ein Passer-Rating von 102. Nützt nichts, wenn die Defensive nicht mitspielt. Klingt ein bisschen wie Drew Brees in New Orleans.

Auf der Gegenseite stellte Redskins QB Kirk Cousins einen neuen Franchise-Rekord auf: seine 375 Yards (21/30, drei TDs) stellen sein 16.Spiel für über 300 Yards dar. Das ging äußerst schnell. Green Bays Secondary war für Jordan Reed, Pierre Garcon und Jamison Crowder mehr eine nette Begleitung, denn ernsthafte Konkurrenz.

Im Backfield konnte Rob Kelley Matt Jones ohne Probleme ersetzen. Der RB lief für 137 Yards und drei TDs. Man ging quasi ohne echtes Backfield in die Saison, jetzt zaubert man Woche für Woche einen RB aus dem Hut. Nicht einmal die eigentlich starke Laufverteidigung der Packers hält in diesen Wochen durch. Washington bleibt in der NFC East auch an den Cowboys und Giants dran und wäre Stand jetzt auch in den Playoffs vertreten.

Die Ergebnisse von Woche 11:

New Orleans Saints @ Carolina Panthers 20:23

Buffalo Bills @ Cincinnati Bengals 16:12
Pittsburgh Steelers @ Cleveland Browns 24:9
Baltimore Ravens @ Dallas Cowboys 17:27
Jacksonville Jaguars @ Detroit Lions 19:26
Tennessee Titans @ Indianapolis Colts 17:24
Tampa Bay Buccaneers @ Kansas City Chiefs 19:17
Arizona Cardinals @ Minnesota Vikings 24:30
Chicago Bears @ New York Giants 16:22

Miami Dolphins @ Los Angeles Rams 14:10
Philadelphia Eagles @ Seattle Seahawks 15:26
New England Patriots @ San Francisco 49ers 30:17

Green Bay Packers @ Washington Redskins 24:42

Houston Texans – Oakland Raiders (Mexico City)