NFL Woche 13: alle Kräfte bündeln

Packers mit wichtigem Sieg

Die Green Bay Packers wahren mit einem 21:13 Sieg über die Houston Texans ihre Chancen auf einen Playoff-Platz. Auch hier sehr viel Schnee, auch hier kann das Heimteam besser damit umgehen. Das Spiel wurde erst im vierten Viertel entschieden, zuvor war wohl wetterbedingt wenig möglich.

Brock Osweiler hatte ausnahmsweise einmal einen besseren Tag (202 Yards, 22/35, zwei Touchdowns), allerdings weiß man immer noch nicht, was man jetzt von ihm halten soll. Eigentlich ist Osweiler immer noch in seiner Rookie Saison, spielt er doch seine erste volle Saison. Gegen Green Bay spielte er konservativ um den Ball nicht dem Gegner zu überlassen, was ihm auch gelang, seinen Mitspielern nicht unbedingt: im ersten Viertel spielte er einen klugen kurzen Pass auf seinen Tight End Ryan Griffen, der aber den Ball fumbelte und die Packers in aussichtsreiche Position brachte. Aber auch Packers QB Aaron Rodgers musste sich erst an die Verhältnisse gewöhnen und fumbelte den Ball nach einem Snap an der gegnerischen zwei Yard Linie. Osweiler probierte viel, vor allem bleiben aber seine tiefen Bälle ein Problem. Keine Frage, Schnee macht die Sache nicht einfacher, dennoch eine Schwäche vom Texans Spielmacher.

DeAndre Hopkins kam zu seinem ersten (!) Touchdown seit Oktober (!). Die Chemie zwischen ihm und Osweiler stimmt meist immer noch nicht. Ob das noch was wird?

Auf der Gegenseite Aaron Rodgers (209 Yards, 20/30, zwei TDs) und vor allem Receiver Jordy Nelson. Gegen Houston fand er seinen Passempfänger acht mal für 118 Yards und einen Touchdown. Perfect Rating wen Rodgers auf Nelson wirft. Insgesamt eine starke Vorstellung von Green Bays Offensive, die Line hielt quasi alles von Rodgers fern. Wenn man auch betonen muss, dass Houston nicht wirklich auf Pass-Rush setzte. Dass dann auch noch die Cornerbacks ausrutschten, machte die Sache für die Texaner nicht leichter (siehe Nelsons TD).

Denver mit Pflichtsieg

Die Denver Broncos sorgten mit einem 20:10 Sieg bei den Jacksonville Jaguars für den Pflichtsieg. Paxton Lynch übernahm auf der Quarterback-Position für Trevor Siemian, der verletzungsbedingt ausfiel. Wirklich glänzen konnte der Rookie dabei nicht: 104 Yards, 12/24. Vor allem die Ungenauigkeit macht Lynch zu schaffen, tiefe Bälle funktionierten überhaupt nicht, keiner seiner fünf Versuche für einen Raumgewinn von über 20 Yards kam an. Natürlich, Lynch spielte erst sein zweites Spiel von Beginn an, da glänzt noch nicht alles.

Die Line, insbesondere Denvers Guards, hatten einen sehr durchwachsenen Tag, als sie wenig Löcher für das Backfield öffnen konnten. Kapri Bibbs (49 Yards) und Devontae Booker (35 Yards, ein TD) machten genau genug, um Denver im Spiel zu halten.

Dann muss es eben die Defensive richten. Blake Bortles (181 Yards, 19/42, zwei Interceptions) hatte keine Chance, No-Fly-Zone der Broncos, Chris Harris und Bradley Roby pickten jeweils einen Pass. Das war allgemein in allen Belangen eine herausragende Leistung der Defensive Denvers. Natürlich versuchten die Jaguars mehr über den Lauf, auch das funktionierte aber nicht wirklich. Es braucht immer noch einen neuen Head Coach in Jacksonville. Der sollte spätestens in der Offseason kommen und dürfte Tom Coughlin heißen.

Defensiv versuchte man Lynch unter Druck zu setzen, was auch gelang. Vor allem Malik Jackson zeigt endlich, warum die Jaguars ihn zur neuen Saison verpflichteten. Paul Posluszny und Telvin Smith führten das Team in Tackles an (jeweils sechs, Smith noch mit einem Sack). Rookie CB Jalen Ramsey wird ein großer und erlaubt weiterhin sehr wenig Pässe in seine Richtung.

Für die Jaguars sind die Playoffs ab jetzt nicht mehr erreichbar.

Brady mit historischem Sieg

Tom Brady und seine New England Patriots sorgte mit dem 26:10 Erfolg über die Los Angeles Rams für einen historischen Sieg. Brady gewann sein insgesamt 201stes NFL-Spiel und führt diese Liste nun alleine an. Brady, immer noch am Knie angeschlagen, wurde von seiner Line beschützt und nie zu Boden gerissen. Er kam auf 269 Yards (33/46), und einen Touchdown. Tight End Superstar Rob Gronkowski musste sich dem Madden-Fluch geschlagen geben und fällt für mindestens acht Wochen mit einem Bandscheibenvorfall aus. Martellus Bennett kann seine Rolle nicht übernehmen, wohl aber Rookie Malcolm Mitchell – acht Pässe und 82 Yards. Bennett ist zwar für sein starkes Run-Blocking bekannt, gegen LA sah man davon aber nicht viel. Wird spannend, was sich Belichick einfallen lässt. Er hat ja immer noch das Laufspiel und dort speziell LaGarrette Blount. Abermals zeigte der Runningback ein starkes Spiel, kam auf 88 Yards und einen Touchdown.

Die Rams und Rookie QB Jared Goff erlebten eine sehr aggressive Defensive der Patriots. Malcolm Butler hatte zwar einmal das deutliche Nachsehen gegen Kenny Britt, spielte sonst aber außerordentlich stark und ließ sonst nichts zu – Interception inklusive. Neuverpflichtung Kyle van Noy funktioniert in New England besser als in Detroit und kam ebenfalls auf eine Interception, viele QB-Hits und Stops inklusive.

Jared Goff (161 Yards, 14/32, ein TD, zwei Interceptions) konnte einem fast Leid tun. Es braucht noch Zeit bis man von Goff mehr erwarten kann. Das führt natürlich zu weiteren Problemen, der Gameplan ist lesbar. Todd Gurley oder Kenny Britt können davon ein Lied singen. Das Talent ist in diesem Team vorhanden, es braucht eben noch Zeit.

Nachdem die Defensive der Rams vergangene Woche ganze 49 Punkte von den New Orleans Saints eingeschenkt bekam, lief es gegen New England mit 26 Punkten nur mäßig besser. Brady und Co fanden mit schnellen und kurzen Pässen ein Mittel gegen diese Defensiveinheit. Aaron Donald konnte seine Stärken nicht einsetzen. Belichick größer Jeff Fisher (nona), letzterer unterschrieb diese Woche einen neune Zweijahresvertrag. Nichts neues, aber immer noch gleich unverständlich.

Stafford wieder ganz groß

Die Detroit Lions machen mit dem 28:13 Sieg bei den New Orleans Saints einen weiteren Schritt in Richtung Postseason. Es war die große Show des Matthew Stafford. Der Quarterback kam auf 341 Yards (30/42) und zwei Touchdowns und zeigte, dass er absolut keine Nerven hat. Third-Downs sind ihm egal, gerade dann wirft er dann Ball präzise in die Arme seiner Mitspieler. Sein Skillset ist dieses Jahr wirklich um ein paar Facetten reicher, er rusht immer mehr und holt seiner Mannschaft so neue Angriffsserien. Detroit punktete bei sieben von neun Drives und kam auf insgesamt 422 Yards.

Laufspiel gibt es bei den Lions immer noch keines, Ameer Abdullah wird schmerzlich vermisst. Kommt er noch rechtzeitig zurück, dürfte die Offensive für Gegner sehr schwer auszurechnen sein.

Defensiv funktionierte gegen die starke Offensive der Saints auch nahezu alles und das obwohl mit Tahir Whitehead der beste Tackler der Mannschaft nicht zur Verfügung stand. Die Secondary Detroits, angeführt von Glover Quinn und Darius Slay, pickte Drew Brees gleich drei mal. Das und der gute Gameplan – man hielt die Offensive der Saints bei knapp 24 Minuten –  machten am Ende den Unterschied.

Wer laut schreit wird auch gehört. Das könnte man auf Saints Receiver Brandin Cooks ummünzen. Der eigentliche Nummer eins Fänger kam vergangene Woche beim 49:21 Sieg auf keinen einzigen Catch und machte seinen Unmut unterhalb der Woche deutlich. Gegen Detroit fing er sieben Pässe für 73 Yards. Sein Speed ist eine Waffe, die Brees und Coach Payton wohl nicht ziehen lassen werden.

Brees (326 Yards, 31/44, drei Interceptions) erlebte einen für seine Verhältnisse untypisch-schlechten Tag. Ein Rückschlag für die Saints, die in einer Division, die schon einmal mehr oder weniger entschieden schien, eigentlich noch Chancen gehabt hätten.

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