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NFL Woche 15: Trainerwechsel und Playoffplätze

Es wird eng und enger, die letzten Wochen der NFL Regular Season versprechen Spannung pur. So auch in Woche 15, als wieder einmal einige Überraschungen stattfanden, sich Teams endgültig das Ticket in die Playoffs sicherten oder sich endgültig von der Postseason verabschieden mussten. Das können wir von dieser Woche mitnehmen:

Baltimore mit knappen aber sehr wichtigem Sieg

Auch wenn es für die Philadelphia Eagles um nichts mehr geht, gewinnen wollte man das Spiel gegen die Baltimore Ravens dennoch unbedingt. Das zeigte sich am Ende des Spiels, als man nach einem Touchdown nicht den Extrapunkt ausspielte, der zum Ausgleich geführt hätte, sondern für zwei Punkte ging. Man konnte die 2-Pt-Conversion nicht vollenden, musste sich am Ende mit 26:27 geschlagen geben.

Dass die Eagles überhaupt noch einmal ins Spiel kamen, ist einem sehr eigenartigen Playcall zu verschulden. Mit einer zehn Punkte-Führung sechs Minuten vor Schluss, spielte man an der gegnerischen elf Yard Linie nicht etwa locker die Uhr runter, sondern ging aufs Ganze. Flacco warf in die Endzone, nur um von Eagles Linebacker Jordan Hicks intercepted zu werden. Philadelphia konnte daraus ein Field Goal erzielen und beim anschließenden Ballbesitz gar noch einen TD draufsetzen. War knapp, die Uhr spielt man definitiv anders herunter, es ging sich aber noch einmal aus.

Überhaupt hielt mehr Flacco als Eagles-QB Carson Wentz Philadelphia im Spiel: in der ersten Hälfte fumbelte Flacco (206 Yards, 16/30, zwei TDs, eine INT) den Ball an der eigenen acht Yard Linie, Eagles RB Ryan Matthews nahm das Geschenk dankend an und sorgte für sechs Punkte. Natürlich hatte Flacco auch seine guten Momente, etwa beim wunderbaren TD-Drive den Steve Smith abschloss. Man braucht mehr davon, will man noch in die Playoffs einziehen. Solange die O-Line so spielt, darf Flacco nicht versagen. Nachdem sich viele Starting-Spieler wieder rechtzeitig fit melden, hält die Mauer, Rookie Ronnie Stanley ist als Left Tackle eine Augenweide. Über Marshal Yanda muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Beide sorgten für wichtige Löcher für das Laufsspiel der Ravens, Terrance West kam auf 77 Rushing- und 45 Receiving-Yards. Justin Tucker trotzte dem Wind:

Carson Wentz zeigte kein wirklich berauschendes Spiel, kam auf 170 Yards (22/42) und eine Interception. Einzig seine Verbindung mit Tight End Zach Ertz sticht heraus, er fing sechs Pässe von Wentz für 80 Yards. Überraschenderweise ging viel mehr über den Lauf, die Line schuf Räume für Matthews (128 Yards, ein TD), insgesamt kam man auf 169 Rushing-Yards.

Defensiv stach bei den Ravens Zach Orr hervor, der Wentz einmal pickte und zusammen mit C.J. Mosley und Eric Weddle die Defensive zusammenhielt. Aber eben, gegen den Lauf war man diesemal schwach. So auch die Eagles, bei denen Fletcher Cox (ein Sack) und die beiden Pass Rusher Brandon Graham und Vinny Curry zwar gut spielte, die Secondary aber überhaupt nicht da war und so zu viele Plays – wie etwa den TD durch Smith – zu leicht zuließen.

Titans gelingt nächste Überraschung

Die Tennessee Titans konnten nach dem überraschenden Sieg über die Denver Broncos vergangene Woche ihre ansteigende Form auch gegen die Kansas City Chiefs bestätigen. In einem Krimi, entschieden durch ein Last-Second Field Goal, setzten sich die Titans bei angenehmen minus 17 Grad Celsius mit 19:17 durch.

Dabei hätte das Spiel auch anders ausgehen können, Titans Kicker Ryan Succop versemmelte den ersten Field Goal Versuch aus 53-Yards, bekam aber noch eine zweite Chance, da Chiefs Head Coach Andy Reid noch rechtzeitig ein Timeout nahm, um den Kicker zusätzlich zu verunsichern. Succop nahm die Chance wahr und brachte den Ball im zweiten Anlauf zwischen die Pfosten. Damit konnte Tennesse eine unglaubliche Aufholjagd im vierten Viertel mit einem Sieg krönen.

Denn die Titans standen zur Pause einem zehn-Punkte-Rückstand gegenüber. Beide Mannschaften konnten im dritten Viertel nicht punkten, die Titans fanden aber noch einmal in den Rhythmus und kamen durch ein Field Goal von Succop und einen Touchdown von Rookie Runningback Derrick Henry an Kansas City heran. Marcus Mariota (241 Yards, 19/33, kein TD, eine INT, ein Fumble) hatte zu Beginn Probleme, warf eine bittere Interception und wurde von Eric Berry zu einem Fumble gezwungen. Dass er und sein Team allerdings derzeit nur vor Selbstvertrauen strotzen, zeigte sich in den anschließenden Drives: Mariota führte sein Team zu einem 88-Yard-TD-Drive, mit kritischen third-down-conversions und einem ausgespielten vierten Versuch. Es sollte sich auszahlen, da man wieder mitten im Spiel stand. Coach Mike Mularkey zeigte Minuten vor Schluss, wie sehr er seiner Offensive vertraut und spielte nach dem TD eine 2-Point-Conversion statt dem ausgleichenden Extrapunkt aus, scheiterte aber damit. Es sah nach einem sicheren Sieg der Chiefs aus. Mariota bekam 1:07 Minuten vor Ende des Spiels ohne Timeouts noch einmal den Ball und machte was er machen musste – er führte sein Team in Field Goal Range und schließlich zum Sieg.

Wieder einmal konnte die O-Line der Titans das Spiel maßgeblich mitbestimmen, vor allem im vierten Viertel hielt man dicht. Die beiden Runningbacks DeMarco Murray (89 Rushing-Yards, 52-Receiving-Yards) und Derrick Henry (58 Rushing-Yards, zwei TDs) halfen Mariota das Spiel noch einmal in die entgegengesetzte Richtung laufen zu lassen.

Auf Seiten der Chiefs wieder dieselben Probleme wenn sie verlieren (was ohnehin nicht oft vorkommt): sie spielen die Partien nicht fertig. Tennessee konnte Kansas City in der ersten Hälfte zwei mal an der Goal Line stoppen, Alex Smith warf eine grauenvolle Interception in die gegnerische Endzone. In der ersten Hälfte hui, in Hälfte zwei pfui. Jeremy Maclin meldete sich mit sehcs Fängen bei sechs Versuchen auf ihn mit 82 Yards eindrucksvoll zurück. Die Line machte im Grunde genommen auch einen guten Job, Spencer Ware kam auf 70 Rushing Yards und Rookie Tyreek Hill lief einmal für 68 Yards zu einem Touchdown. Dieser Junge ist Woche für Woche einfach magisch und wäre in jedem anderen Jahr eindeutig Offensive Rookie of the year geworden. Heuer hat er das Pech in einer Klasse mit Ezekiel Elliott zu spielen.

Defensiv sah alles aus wie immer. Die kritischen Plays bilden den Grundstein für die Siege von Kansas City, wenn denn auch die Offensive mitspielen würde. Safety Ron Parker kam auf eine Interception, Eric Berry auf den Fumble an Mariota. Normalerweise reicht das schon zum Sieg, gegen die Titans brach die Defensive gegen Ende aber auch ein und man musste als Verlierer vom Platz gehen. .

Shady zu gut für Browns

Die Buffalo Bills stolpern nicht über das Liga-Schlusslicht, namentlich die Cleveland Browns, sondern setzten sich deutlich mit 33:13 durch. Es war ein wichtiger Sieg, so blöd das auch klingen mag, schließlich ist die Stimmung bei den Bills derzeit alles andere als rosig. Gerüchte um eine Absetzung von Head Coach Rex Ryan und Quarterback Tyrod Taylor erhärten sich, mit dem Erfolg kann man zumindest für ein paar Tage wieder entspannen. Tyrod Taylor (174 Yards, 17/24, ein TD) zeigte eines seiner besseren Spiele, brachte viele seiner Pässe an (vor allem im Bereich der mittellangen Pässe zwischen zehn und neunzehn Yards – sechs von acht) und konnte wie so oft durch sein Laufspiel für zusätzliche Yards (50 Rushing-Yards) sorgen.

Den MVP-Award für dieses Spiel verdient sich aber wieder einmal Runningback LeSean McCoy. Mit 153 Rushing-Yards und zwei Touchdowns zerstörte Shady die Browns im Alleingang, insgesamt konnten die Bills aber satte 280 Rushing-Yards auf Board bringen (Taylor 50; Mike Gillislee 37 Yards, ein TD). Die Line hatte keine Probleme mit der Defensivabteilung von Cleveland, riss massig Löcher auf und schützte Taylor nahezu perfekt (ein Sack durch Rookie Emanuel Ogbah). Durch die Luft ging auch etwas, Taylor fand seinen Tight End Charles Clay für 72 Passing-Yards bei sieben Versuchen, Clay konnte alle sieben Bälle fangen.

Defensiv nahm man die Browns hauptsächlich komplett aus dem Spiel. Robert Griffin III kam auf 196 Yards (17/28), 48 Rushing-Yards und einen Rushing-TD. Das Passspiel konnte man aber weitestgehend unterbieten, die Cornerbacks Stephon Gilemore und Rnald Darby hatten ein gutes Spiel, Linebacker Zach Brown ließ zwar vier von sechs Pässen auf ihn zu, allerdings für magere 33 Yards. Im Pass Rush überzeugte Kyle Williams und Lorenzo Alexander mit je 1.5 Sacks, Zach Brown und Jerry Hughes steuerten ebenfalls noch einen bei. Rookie Shaq Lawson forcierte einen Fumble.

Man sah aber ein wenig Vintage-RGIII. Der Quarterback ging oft selbst, mitunter auch erfolgreich, wie man bei seinem Touchdown sah. Allerdings beschränkte sich sein Passspiel auf nur kurze Pässe, Receiver wurden mehr oder weniger zur Verzweiflung getrieben: war ein Passfänger einmal offen, sah Griffin seinen Mitspieler meist nicht, er wartete oft zu lang in der Pocket und lief am Ende dann selbst los. Natürlich trifft Griffin nicht die alleinige Schuld an der schwachen Offensivleistung, die Line hielt nicht und auch Terrelle Pryor ließ zwei mal einen fangbaren Ball fallen. Man ist eben ein 0-14 Team, es läuft gar nichts.

So auch defensiv, die 280 Rushing-Yards wurden schon angesprochen, die Browns verzeichneten zwar viele Tackles, waren aber in allen Belangen unterlegen. Es sieht sehr nach einer 0-16 Saison aus, womit man mit den Detroit Lions historisch gleichziehen könnte.

Green Bay kommt mit blauem Auge davon

Die Green Bay Packers waren kurz davor, einen sicher geglaubten Sieg gegen die Chicago Bears noch einmal herzugeben, ein Field Goal von Mason Crosby in den Schlusssekunden sorgte aber noch einmal für die Führung und den 30:27 Erfolg über den Divisionsrivalen.

Es war der Verdienst von Aaron Rodgers (252 Yards, 19/31), der zwar keinen Touchdown selbst erzielen konnte, mit dem wichtigen 60-Yard-Pass auf Jordy Nelson das siegbringende Field Goal auflegte. Darüber hinaus eine absolute Traumvorstellung vom zweimaligen Liga MVP, der wieder einmal durch Genauigkeit glänzte, oft aber von seinen Receivern – namentlich Davante Adams – mit bösen Drops im Stich gelassen wurde (zwei sichere TDs). Er scheint gerade zur rechten Zeit in perfekte Form gekommen zu sein, die Packers wahren mit dem Sieg über die Bears die Playoff-Chancen. Natürlich beeinflusste ihn seine Wadenverletzung, von den üblichen Scrambles sah man gegen Chicago wenig, die Bewegung in der Pocket funktionierte aber.

Natürlich muss man auch die Line hervorheben, die zwar in der ersten Hälfte gleich drei Sacks an Rodgers zuließ, ansonsten aber einen tadellosen Job machte und Rodgers nicht nur viel Zeit kaufte, sondern für den anderen Mann des Spiels, Ty Montgomery enorm viele Räume öffnete. Montgomery dürfte jetzt endgültig auf die Position des Runningbacks wechseln, zu gut macht der gelernte Wide Receiver seine Sache im Backfield. Gegen die Bears kam er auf unglaubliche 162 Yards und zwei Touchdowns, in ganzer Marshawn Lynch Manier holte er sich viele Yards after Catch, konnte selten von Gegenspielern gestoppt werden. Damit hat man wieder eine Waffe im Backfield, gerade zur rechten Zeit.

Dass das Spiel noch einmal knapp wurde, lag auch an Matt Barkley (362 Yards, 30/42, zwei TDs, drei INTs). Der QB der Bears brachte viele seiner Pässe punktgenau an und er liest die Defensive schon sehr gut. Das klingt natürlich komisch, wenn man sich seine drei Interceptions ansieht, die waren vermeidbar, dennoch zeigt seine Kurve weiterhin deutlich nach oben. Aufgeben gibt es bei diesem Jungen nicht, auch wenn die Bears zwischenzeitlich 17 Punkte hinten waren, Barkley versuchte alles und brachte sein Team wieder heran. Es hätte sich gar für den Sieg ausgehen können, wieder einmal standen sich die Bears selbst im Weg, als man sich durch eine Holding-Strafe in der Redzone weiter nach hinten brachte und die Pässe in die Endzone nicht unter Kontrolle brachte. Wieder einmal knapp gescheitert. Obwohl die Line wieder einen hervorragenden Job erledigte.

Defensiv sticht bei den Packers Ha Ha Clinton-Dix mit zwei Interceptions hervor, wenn er auch bei der zweiten nichts anderes tun konnte, als den Ball zu fangen. Julius Peppers kam auf den einzigen Sack des Spiels, Micah Hyde kam auch auf eine INT und ließ nahezu keinen Pass zu. Ganz im Gegensatz zu Bears Rookie Cra’von LeBlanc, der seine tolle Leistung von vergangener Woche gegen Detroit nicht bestätigen konnte: vier von acht Pässen in seine Richtung kamen für 106 Yards an und er hatte Glück, dass Davante Adams den Ball an diesem Abend nicht fangen wollte.

Gut Kick bringt Steelers den Sieg

Auch wenn es lange nicht nach einem Erfolg ausgesehen hat, die Pittsburgh Steelers setzten sich im verhassten Derby gegen die Cincinnati Bengals mit 24:20 durch. Nicht Ben Roethlisberger oder Le’Veon Bell waren die Väter des Erfolgs, sondern Steelers Kicker Chris Boswell, der alle seine sechs Field Goals verwerten konnte und somit allein 18 Punkte beisteuerte.

Und auch in diesem Spiel erlebte man einen Comeback-Sieg, die Steelers waren zur Hälfte mit elf Punkten im Rückstand. Cincinnati konnteden Ball in Halbzeit zwei ganze 38 Yards bewegen. Man ließ Pittsburgh immer wieder im Spiel, dumme Strafen verlängerten nicht nur den Game-Winning-Drive unnötig. Big Ben (286 Yards, 21/36, ein TD) fand lange nicht ins Spiel, man hat das Gefühl, dass er sich auf fremden Terrain nicht wirklich wohl fühlt und lange braucht um effektiv zu spielen. Am Ende nützte er aber die Fehler der Bengals schamlos aus und warf einen perfekten Pass auf Slot-Receiver Eli Rodgers zum entscheidenden TD.

Pittsburgh ist damit schon seit fünf Spielen ungeschlagen, und dass, obwohl man mit dem Raumgewinn keine vollen Punkte zusammenbringen konnte. Le’Veon Bell kam wieder auf über 100 Yards from Scrimage (131 – 93 Rushing Yards), Antonio Brown fing nur drei Bälle (ein vierter TD-Catch wurde zurückgepfiffen), dennoch reichte es dank Kicker Boswell. Brown stellte aber einen Rekord auf:

Andy Dalton (157 Yards, 16/27, eine INT) hatte ein schlechtes Spiel, unterwarf seine Mitspieler zu oft und sorgte mit seiner grauenvollen Interception für einen Turnover. Es hätten auch mehrere Turnovers sein können, Steelers Linebacker Ryan Shazier konnte eine sichere Interception nicht unter Kontrolle bringen. Auch das Laufspiel war dafür verantwortlich, dass man dieses Spiel verlor. Die Line stand nicht schlecht, das Backfield zeigte aber einfach zu wenig (Jeremy Hill 43 Yards, ein TD). Diese Offensive lebt von A.J. Green, den man schmerzlich vermisst.

Ryan Shazier spielte ein tolle Partie, ließ das Laufspiel Cincinnatis nicht zu und hatte zudem noch einen Sack. Rookie Cornerback Artie Burns findet sich immer besser in der NFL zurecht, er glänzte mit zwei Pass Deflections. Auf der Gegenseite hielt die Defefensive der Bengals im Spiel bzw. in der ersten Hälfte in Führung. Dass Pittsburgh sechs Drives mit einem Field Goal abschließen musste, sagt alles über die D der Bengals. Sie wurde von Daltons Offensive im Stich gelassen.

Tom Savage kostet zwei Personen den Job

Die Houston Texans gewannen irgendwie gegen die Jacksonville Jaguars mit 21:20. Irgendwie, weil wohl keiner der teilnehmenden Spieler genau wusste, was da passiert war. Das Kapitel Brock Osweiler dürfte man in Houston nun endgültig schließen, der Quarterback wurde im zweiten Viertel mit Standing Ovations auf die Bank verdonnert, Tom Savage übernahm für ihn. Osweiler brachte zuvor sechs von elf Pässen für 48 Yards an und warf zudem noch zwei Interceptions. Es war genug. Savage übernahm beim Stand von 0:13 für Jacksonville und führte sein Team mit einem fehlerfreien Spiel noch zum Sieg. Egal ob tiefe Bälle (gleich in seinem ersten Drive) oder durch das Erlösen von DeAndre Hopkins’ Qualen, der endlich wieder fangbare Bälle bekam – Savage gewann dieses Spiel. Am Ende mit 260 Passing Yards (23/36), aber ohne TD-Pass. Funfact: die 260 Passing-Yards stellen die zweitmeisten Passing-Yards der Texans-Offensive in dieser Saison dar, Osweiler warf einmal für 269 Yards.

Die Line allgemein präsentierte sich nicht wirklich gut, hatte Glück, dass die Offensive der Jaguars allgemein zu wenig für das Spiel tat, da man so mehr und mehr in Ballbesitz blieb und Lamar Miller den Rest machen ließ (63 Yards, ein TD). Hätte er noch eine besser Line, er könnte richtig starke Nummern produzieren.

Die Jaguars verloren wieder einmal und das trotz 13:0 Führung. Blake Bortles (92 Yards, 12/28) kann die Offensive nicht über das Feld führen, er profitiert entweder von Big Plays seiner Defensive, die ihn in gute Feldposition bringt, oder von den Special Team, in diesem Fall von Marqise Lee, der einen 100-Yard-Kickoff-Return zurücklegte. Bortles kann den Ball nicht richtig an den Mann bringen, er wirft zu ungenau. Der Gameplan war zu leicht durchschaubar.

Defensiv glänzten beide Teams: auf der einen Seite Rookie Jalen Ramsey, der seine erste NFL-Interception verzeichnen konnte, einen Fumble forcierte und die meisten Duelle gegen DeAndre Hopkins für sich entscheiden konnte. Er beweist, dass er kann. Wie auch Houstons Pass Rusher Jadeveon Clowney. Der ehemalige #1 Pick kam auf zwei Sacks und spielte sich mit der Line der Jaguars. Man wünscht sich, dass er und J.J. Watt endlich eine volle und gesunde Saison zusammen spielen können.

Dem noch nicht genug, nach der Partie zog Jaguars Owener Khan endlich die Reißleine und feuerte seinen Head Coach Gus Bradley. Bradley ear knapp vier Jahre HC der Jaguars und konnte sensationelle 14 Spiele gewinnen – bei 48 Niederlagen. Noch nie gab es so einen schlechten Record in der Super Bowl Ära. Dieser Schritt war längst überfällig, ein Trainer der mit diesem Potential seiner Spieler nicht mehr herausholen kann, ist deutlich fehl am Platz. Tom Savage kostete damit nicht nur Brock Osweiler den Job, sondern auch Gus Bradley. Danke dafür!

Colts zerstören Vikings

Die Indianapolis Colts um Andrew Luck ziehen den Minnesota Vikings die Hosen aus – 34:6 Erfolg. Das vielbeachtete Comeback von Runningback-Superstar Adrian Peterson verlief für Minnesota also alles andere als wünschenswert.

Das lag vor allem an Andrew Luck (250 Yards, 21/28, zwei Touchdowns) der seine Mannschaft aus einer stabilen Pocket zum Sieg führte. Luck brachte drei seiner vier tiefen Bälle an den Mann, zwei wurden gleich in Touchdowns umgewandelt (Dorsett 50 Yard-TD, Swoope 27-Yard-TD). Das war insgesamt eine starke Performance der Colts, nicht zuletzt wie die O-Line endlich einen Schritt nach vorne machte: die Hälfte der Offensive-Yards kam noch vor dem Kontakt zwischen Läufer und Verteidiger zu Stande, Luck selbst wurde nicht einmal gesacked. Ein Wunder, schließlich führt er die Sack-Statistik mit an. Frank Gore lief für 102 Yards, die Touchdowns besorgte aber Robert Turbin (32 Yards, zwei TDs). So kann und muss es weitergehen, will man noch in die Playoffs einziehen.

Sam Bradford (291 Yards, 32/42, eine INT) hatte wieder einmal mit einer neuen O-Line zu kämpfen, er spielte hauptsächlich kurze Pässe, so wie man das von den Vikings gewohnt ist. Dadurch konnte man nie an die Colts heran kommen, irgendwann war Schluss, meist noch an der Spielfeldmitte. Die Interception geht auf ihn, er hat die Verteidigung der Colts falsch eingeschätzt (Mike Adams sorgte für den Pick). Natürlich blickte man ganz genau auf das Laufspiel rund und mit dem wiedergenesenen Adrian Peterson. Er bekam nur sechs mal den Ball überreicht, rushte für 22 Yards (der größte Raumgewinn kam über einen Lauf von 13 Yards) und fumbelte den Ball einmal in der Redzone. AD war hinter dieser Line schlichtweg verloren.

Mike Adams bestätigte seine ansteigende Form, war sowohl für den Fumble von Peterson, als auch für die Interception von Bradford verantwortlich. Die Verteidigung ließ auch bei großem Vorsprung nichts mehr zu, man behielt die gesamte Spielzeit über die Partie unter Kontrolle. Gegenüber tackelten Anthony Harris (15 Total-Tackles) und Linval Joseph (13 Total-Tackles) was das Zeug hält, die Defizite in der Lauf- als auch in der Passverteidigung konnten die beiden alleine aber nicht wett machen.

Giants beenden Serie der Lions

Die New York Giants gewannen gegen die Detroit Lions das vermeintliche Spitzenspiel des Spieltags mit 17:6. Die Serie der Lions von fünf Siegen in Folge ist damit beendet. Das Spiel hatte alles zu bieten: krasse Schiedsrichter-Fehlentscheidungen, den Verlust von Schlüsselspielern und wieder einmal Odell Beckham Jr.

Der Gameplan der Giants ähnelte dem der Lions: kurze Pässe sollten zum Erfolg führen, die Receiver nach dem Fang für die Yards sorgen. Das funktionierte auf Seiten New Yorks sehr gut, Eli Manning (201 Yards, 20/28, zwei TDs), spielte eine gute Partie, konnte mit dem Druck der Lions gut umgehen und fand auch bei fünf von sieben tiefen Pässen seinen Mitspieler. Dass der erste Drive New Yorks zu einem Touchdown führte, ist auch den Schiedsrichtern geschuldet, die einen klaren Drop von Odell Beckham als Catch werteten (in der Zeitlupe eindeutig zu sehen, dass der Ball Boden auf war). Eli spielte schnell weiter, die Lions konnten die Challenge-Flag nicht werfen und die Giants auch nicht stoppen. New York konnte auch mehr und mehr den Lauf etablieren, Rashad Jenning kam zwar nur auf 38 Yards, Rookie Paul Perkins immerhin auf deren 56.

Während der ersten Hälfte fielen bei beiden Mannschaften Schlüsselspieler in der Secondary aus: Janoris Jenkins bei den Giants, Darius Slay bei den Lions. Vor allem Slay schmerzte den Lions sehr, Asa Jackson war mit Odell Beckham überfordert und ließ OBJ gewähren und zu wichtigen First-Downs kommen. Dass Beckham schließlich mit einem wunderbaren One-Handed-Catch das Spiel endgültig in die Richtung der Giants lenkte, ist nicht weiter verwunderlich. Wohl aber, dass die Schiedsrichter die Offensive Pass Interference von Sterling Shepard an Glover Quinn übersahen. Kann man nichts machen.

Matthew Stafford (273 Yards, 24/39, eine INT) konnte den Ball nicht oder nur zu selten ordentlich bewegen, inwiefern seine Fingerverletzung eine Rolle spielte, ist nicht wirklich bekannt. Es war ein Spiel, in dem es für Detroit einfach nicht laufen wollte. Gleich im ersten Drive unterwarf er Golden Tate, was einen Touchdown nach sich gezogen hätte, auch im weiteren Verlauf des Spiels hatte Stafford Probleme mit dem Ball Placement, mit Ausnahme von der weiten Bombe auf Tate für 67 Yards. Das war ein weiterer Schlüsselmoment, als im anschließenden Spielzug Runningback Zach Zenner den Ball in die Giants-Endzone fumbelte. Symptomatisch für das Spiel der Lions an diesem Tag.

Durch den Ausfall von Jenoris Jenkins spielte auf Seiten der Giants vor allem Dominique Rodgers-Cromartie und Rookie Cornerback Eli Apple groß auf. Zwar ließ DRC den tiefen Pass auf Golden Tate zu, dennoch konnte er ihn noch vor der Endzone stoppen. In der zweiten Hälfte unterbrach er einen Pass und konnte Stafford in der eigenen Endzone intercepten. Eli Apple deckte Tate in Hälfte eins gut und verhinderte einen Touchdown. Die D-Line gehörte wieder einmal Damon Harrison und Olivier Vernon, der mit Lions-Rookie-Left Tackle Taylor Decker ein dankbares Opfer fand und zu seinem ersten Sack seit Woche drei kam. Die Lions machten auch defensiv zu wenig, mit Ausnahme von Tahir Whitehead (zehn Solo-Tackles), DeAndre Levy (acht Tackles) und Safety Tavon Wilson (sieben Tackles).

Detroit verlor somit den zweiten Platz in der NFC, bleibt aber noch an der Spitze der NFC North. Nächste Woche wartet Dallas, verliert man dort und gewinnt Green Bay gegen Minnesota, kommt es in Woche 17 zum Entscheidungsspiel zwischen den beiden Teams. New York marschiert weiter und baut die Playoff-Behauptungen weiter aus.

Wieder einmal ein Shoot-Out, wieder einmal ein Sieg der Saints

Wo auch immer die New Orleans Saints spielen, Punkte fallen immer. So auch im Spiel gegen die Arizona Cardinals, die man mit 48:41 besiegen konnte. Von der Unform von Drew Bress (vergangene zwei Spiele kein TD dafür sechs Interceptions) war gegen Arizona nichts zu sehen. Er kam auf 389 Yards (37/48), vier Touchdowns und keine Interception. Seine Line hielt, er konnte aus einer geordneten Pocket werfen und fand vor allem Bradin Cooks für zwei Touchdowns und 186 Yards. Cooks fing sieben der acht auf ihn geworfenen Pässe und spielte seine Schnelligkeit gnadenlos aus. Mark Ingram rushte für 78 Yards, musste aber mitansehen, wie Tim Hightower gleich zwei mal in die Endzone laufen durfte. Ein Umstand, der Ingram an der Seitenlinie fast platzen ließ, schließlich benötigt Ingram noch einen TD um seine 100.000$ Bonus-Zahlung in Empfang zu nehmen.

Die Cardinals und vor allem Carson Palmer hielten dagegen so gut es ging: Palmer beendete das Spiel mit 318 Yards (28/40) und zwei Touchdowns und spielte eine sehr starke Partie. Es war eine nahezu fehlerfreie Performance des oft so in der Kritik stehenden Veterans, gegen die Saints kam er knapp zu kurz. Die Bälle wurden auf John Brown (81 Yards, ein TD), Larry Fitzgerald (57 Yards) und J.J. Nelson (38 Yards, ein TD) verteilt, der langsam aber sicher zu einer Touchdown-Maschine mutiert. Und dann wäre da noch David Johnson, der einen neuen NFL-Rekord aufstellte, da er auch das vierzehnte Saisonspiel mit mindestens 100 Yards from Scrimmage beendete (53 Rushing-, 55 Receiving-Yards, zwei TDs).

Die Niederlage der Cardinals ist auch auf unnötige Strafen zurückzuführen, man ließ die Saints zu lange am Leben und half ihnen zu Punkten. Immer wenn man dachte, die Cardinals könnten einmal einen Drive der Saints stoppen, kam noch eine Flag und ein neues First-Down für New Orleans geflogen. Deshalb verpasst man zum ersten mal seit drei Jahren die Playoffs.

Im Spiel wurden insgesamt 89 Punkte erzielt, eine genauere Betrachtung der Defensiven fällt aus.

Atlantas Offensive fegt über 49ers hinweg

Die Atlanta Falcons gewannen wie erwartet deutlich gegen die San Francisco 49ers mit 41:13. Ein Sieg, der nie in Gefahr kam. Julio Jones, der Star-Receiver fiel zum wiederholten male aus, dennoch kam QB Matt Ryan auf 286 Yards (17/23) und zwei Touchdowns. Natürlich musste Ryan nicht viel machen, die Line gab ihm genug Zeit, was er unfassbar gut umsetzte (16 von 20 Pässe für 278 Yards inklusive der beiden TDs). Und auch genügend Löcher für das Laufspiel konnte man öffnen, Runningback Devonta Freeman lief für 139 Yards und drei Touchdowns und nützte die Schwächen in der Laufverteidigung der 49ers gnadenlos aus. Tevin Coleman packte noch 66 Yards obendrauf. Das dynamische Duo ist wieder zurück. Wenn schon nicht Julio Jones die Bälle fangen kann, dann machen es eben Aldrick Robinson (111 Yards) und Taylor Gabriel (60 Yards, ein TD). Ob über den Boden oder durch die Luft: diese Offensive ist bockstark!

Colin Kaepernick (183 Yards, 20/33, zwei TDs) spielt einfach zu inkonstant. Zwar zeigte er immer wieder seine Armstärke – wie etwas beim 45 Yard Pass auf seinen Tight End Blake Bell. Vor allem bringt er den Ball auch im laufen an den Mann. Dennoch überwirft er seine Receiver des Öfteren, er kann keine Konstanz in sein Spiel bringen. Auch wenn er seine Receiver trifft, die nackten Zahlen sind teilweise einfach grauenhaft, Jeremy Kerley etwa fing fünf von sieben Pässen für ganze 28 Yards.  Am Ende ist das dann logischerweise immer zu wenig. Zumal von defensiver Seite keine Hilfe kommt. Einziger Lichtblick bleibt Runningback Carlos Hyde (71 Rushing-Yards), der aber früh im Spiel einen Fumble verschuldete.

Defensiv war San Francisco schlichtweg mit der Offensivpower von Atlanta überfordert. Mit Ausnahme von Tramaine Brock, der nur drei von sieben Pässen auf ihn zuließ (inkl. TD), ging wenig bis gar nichts. Bezeichnend auch die Laufverteidigung, Freeman brach bei seinem zweiten Touchdown mehrere Tackles. Kein Pass-Rush, keine Gefahr für Ryan. Auf der Gegenseite wieder einmal die Rookies Deion Jones und Keanu Neal. Beide stoppten viele Plays, ließen nahezu keinen Pass bzw. Yards zu und machten Kaepernick einen schweren Arbeitstag.

Patriots gewinnen in Mile High

Die New England Patriots revanchierten sich bei den Denver Broncos für die Niederlage im Conference Finale vergangenes Jahr. Tom Brady und Co. flogen mit einem 16:3 Erfolg zurück in die Heimat.

Dabei hatte Tom Brady eine mehr als durchschnittliche Partie (188 Yards, 16/32). Zu Beginn kam er nicht ins Spiel, es dauerte etwas, bis er seinen ersten Pass anbringen konnte. Es war weniger Bradys Verdienst, als viel mehr jener der starken Patriots Defensive. Broncos-QB Trevor Siemian wurde vier mal zu Boden gerissen und auch sonst ordentlich unter Druck gesetzt. Trey Flowers allein kam auf zwei Sacks und drei Hurries, die beiden Cornerbacks Logan Ryan (Interception) und Malcolm Butler ließen zusammen sechs Pässe für 58 Yards zu und erstickten somit die Offensive Denvers.

Ein großes Lob muss man auch der O-Line New Englands aussprechen, die nicht nur gegen Von Miller bestanden, sondern auch Räume für Deion Lewis (95 Yards) und LeGarette Blount schufen (31 Yards, ein TD). Brady wurde zwei mal gesacked, Left Guard Joe Thuney war die einzige Schwachstelle in einer sonst sehr gut organisierten Line. Blount lief zu seinem insgesamt 15. Rushing-TD. Call it a season.

Trevor Siemian spielt eine gute erste Saison. Der QB konnte aber mit dem enormen Pass Rush der Patriots nicht umgehen und auch seine Line hielt nicht. Siemian warf zwar für 282 Yards (25/40), zu vollen Punkten konnte er seine Mannschaft aber nicht führen. Viele kurze Pässe, die langen waren entweder zu ungenau, oder seine Mitspieler zu perfekt gedeckt. Die Offensive kann den Broncos weiterhin Sorgen machen, wenn die Line nicht hält – wie sie das gegen New England eben nicht tat – werden es noch sehr schwere Wochen im Kampf um einen Playoffplatz. Denn man kann auch kein Laufspiel etablieren.

Defensiv konnte man nicht mithalten, zu perfekt stellte Belichick seine Mannschaft ein. Die Tackles wurden zwar gut gesetzt, dennoch ließ man gerade im Laufspiel zu viel zu. Durch die Niederlage droht dem Super Bowl Champion schon das aus nach Woche 17, da die Oakland Raiders und die Kansas City Chiefs schon fast uneinholbar vorne sind. Die Patriots funktionieren gut, werden es aber in der Postseason mit gestandenen QBs zu tun haben. Da wird sich dann zeigen, wie stark man wirklich ist.

Raiders lösen Playoff-Ticket

Wir nennen dieses Spiel “Relocation-Bowl”: Die Oakland Raiders ziehen mit einem 19:16 Erfolg bei den San Diego Chargers erstmals seit 2002 wieder in die Playoffs ein. Das war eine Menge Arbeit, da die Chargers eigentlich besser im Spiel standen und auch bis ins Schlussviertel in Führung lagen. Aber wie so oft vergeigte San Diego einen Sieg im letzten Viertel.

Derek Carr (213 Yards, 19/30, ein TD, eine INT) und seine Offensive waren nicht der Schlüssel zum Erfolg, der QB las die Defensive öfter falsch, was in einer schmerzhaften Interception in der Red Zone San Diegos resultierte. Es hätten auch gut und gerne mehrere Picks sein können, die Defensivspieler der Chargers waren aber meist zu sehr überrascht, dass der Ball in ihre Richtung und auch Hände fiel. Natürlich konnte Carr auch anschreiben, der TD auf Michael Crabtree war aber mehr wegen den außergewöhnlichen Fangkünsten des Receivers zustande gekommen.

Die Basis für den Höhenflug der Raiders liegt in der unglaublich soliden O-Line. In der Offseason investierte man viel Geld in den Ausbau der Linie und es macht sich bezahlt, Carr wird genug Zeit gegeben, das explosive Backfield um Latavius Murray und den Rookies Jalen Rishard und DeAndre Washington bekommt genügend Löcher, die diese auch finden können.

Ein Mix aus durchschnittlicher Offensiv-Leistung und solider Defensiv-Arbeit machte den Erfolg der Raiders perfekt. Defensiv traf man die Tackles, der Druck von den Seiten stimmte. Bruce Irvin kam auf zwei Sacks und einen Forced Fumble, Perry Riley forcierte ebenfalls einen Ballverlust. Wir erlebten ein seltenes Spiel ohne einen Sack von Khalil Mack, der dafür aber ein absolutes Biest in Sachen Laufverteidigung war und Läufe der Chargers sofort im Keim erstickte. Die Secondary wäre noch ausbaufähig. Und die NFL soll endlich – wie eigentlich versprochen – eine Entscheidung im Fall Aldon Smith fällen. Er würde den Raiders in der Postseason noch einmal einen ordentlichen Ruck nach oben bringen.

Und San Diego? Man will dieses Team endlich einmal in voller Gänze vor sich haben und spielen sehen. Trotz der gefühlten 1000 Ausfälle, spielen Rivers und Co. immer noch guten Football. Aber meist nur drei Viertel des Spiels. Rivers (206 Yards, 17/39, zwei TDs, eine INT) spielte ein solides Spiel mit sicheren Pässen, er hatte Geduld und fand am Ende meist einen offenen Receiver. Und dass obwohl die Line der Chargers unter enorm hohen Druck stand. Das Laufspiel ist ob des Ausfalls von Melvin Gordon auf Rookie Kenneth Farrow und Ronnie Hillman beschränkt gewesen, zusammen kam man auf 73 Yards (22 Carries). Farrows, der gegen die Panthers vergangene Woche noch besser aussah, fumbelte den Ball gleich zwei mal. Die Interception von Rivers zum Ende des Spiels besiegelte den Einzug Oaklands in die Postseason. Der Dank geht diesmal an die Defensive und an Kicker Janikowski, der jedes seiner vier Field Goals verwerten konnte. Ach ja, Joey Bosa (wieder ein Sack) wird definitiv Defensive Rookie of the Year.

Cowboys bremsen Buccaneers

Zu guter letzt noch der Klassenprimus der NFC – die Dallas Cowboys. In einem munteren Spiel besiegte man eines der Teams der Stunde – die Tampa Bay Buccaneers – mit 26:20. Dak Prescott (279 Yards, 32/36) glänzte mit herausragender Genauigkeit. Gut, 32 Pässe und keine 300 Passing-Yards lassen wir beiseite, das war die perfekte Antwort für die Kritiker die schon wieder nach Tony Romo schreien. Gegen ein vor Selbstvertrauen strotzendes Team bewies Prescott wo seine Stärken liegen. Die langen Dinger muss er nicht auspacken, er bewegt die Offensive mit kurzen Pässen weiter und weiter nach vorne. Und er hat im Zweifel immer noch Ezekiel Elliott, der auf 159 Rushing Yards und einen TD kam. Elliott benötigt in den kommenden zwei Spielen noch 258 Rushing-Yards um den Rookie-Rekord von Eric Dickerson einzustellen (1.808 Yards). Das könnte sich gegen Detroit und Philadelphia ausgehen.

Tampa Bay und Jameis Winston zeigten Herz, kamen nach einem elf Punkte Rückstand noch einmal ins Spiel. Winston (247 Yards, 17/35, zwei TDs, drei INTs) gab das Spiel aber zu leicht aus der Hand. Dabei hatte der junge QB durchaus seine Momente, gerade im dritten Viertel brachte er sein Team mit tollen Spielzügen sogar in Führung. Am Ende wurde ihm der Druck der starken Cowboys-Defensive zu groß, er verzeichnete Fehler und warf zwei unnötige Interceptions. Dallas konnte zwei Turnovers (INT und Fumble) direkt zu zehn Punkten umwandeln. Umgekehrt gelang das den Buccs nicht, zwar bekam man die Chance als man Witten zum Ballverlust zwang, man verabschiedete sich aber mit einem Punt von diesem Drive. Das war zu wenig. Wie auch das Laufspiel indem Doug Martin nur 42 Yards beisteuern konnte. Cameron Brate hingegen macht Hoffnung, er dürfte Winstons Option sein, wenn man über die Mitte spielen will (73 Yards, ein TD).

Die Secondary der Buccaneers hielt, wohl aber nicht die Deckung in der Feldmitte. Die beiden Linebacker Kwon Alexander und Lavonte David ließen 14 von 15 Pässe für 120 Yards zu. Über die Laufdefensive muss man angesichts der Zahlen von Elliott nicht wirklich reden.

Großer Credit geht an die Defensive der Cowboys rund um Sean Lee (zehn Total-Tackles) und David Irving (zwei Sacks). Für Buccs RB Martin war bei Lee immer Endstation. Iriving produzierte nicht nur ständigen Druck auf Winston, sondern war auch für eine Interception Winstons direkt verantwortlich, als er seine Hand an den Ellbogen des QBs bekam. Gegen die Browns noch schnell aus dem Spiel geflogen, ist Irving ein Mann für die Zukunft.

Die Ergebnisse von Woche 15:

L.A. Rams @ Seattle Seahawks 3:24

Miami Dolphins @ New York Jets 34:13
Tennessee Titans @ Kansas City Chiefs 19:17
Pittsburgh Steelers @ Cincinnati Bengals 24:20
Detroit Lions @ New York Giants 6:17
Indianapolis Colts @ Minnesota Vikings 34:6
Jacksonville Jaguars @ Houston Texans 20:21
Green Bay Packers @ Chicago Bears 30:27
Cleveland Browns @ Buffalo Bills 13:33
Philadelphia Eagles @Baltimore Ravens 26:27

San Francisco 49ers @ Atlanta Falcons 13:41
New Orleans Saints @ Arizona Cardinals 48:41
Oakland Raiders @ San Diego Chargers 19:16
New England Patriots @ Denver Broncos 16:3
Tampa Bay Buccaneers @ Dallas Cowboys 20:26

Carolina Panthers @ Washington Redskins