NFL Woche 16: Weihnachtswunder und bittere Rückschläge

Weihnachtswunder für Cleveland

Die Cleveland Browns haben ein Spiel gewonnen! Im fünfzehnten Spiel der Saison setzte man sich mit 20:17 gegen die San Diego Chargers durch, es kam also zum Weihnachtswunder, die perfect negative Season wurde abgewendet (Detroit hat das 2008 geschafft).

Browns Quarterback Robert Griffin III machte einen Schritt nach vorne, kam auf 164 Yards (17/25) aber keinen Touchdown. Der Gameplan funktionierte im großen und ganzen, Playaction-Spielzüge gingen auf, RGIII steuerte 42 Yards über den Lauf bei. Dass die Line nicht hielt, machte sie Sache zwar nicht einfacher (sieben Sacks für Griffin), gerade für das Laufspiel wurde aber genügend Platz geschaffen – Isaiahs Crowells zwei Touchdowns sorgte für die wichtigen Punkte (42 Yards). Griffin konnte das Spiel nicht beenden, er wurde mit einer Gehirnerschütterung aus dem Spiel genommen. Rookie Cody Kessler kam zu einem weiteren Auftritt.

Defensiv konnte man San Diego in den kritischen Situationen stoppen. Tramon Williams ließ drei von sieben Bällen in seine Richtung für 36 Yards zu, Chris Kirkley (LB) kam auf neun Total-Tackles, Jamar Taylor auf die einzige Interception. Zwar konnte man Rivers nicht sacken, die insgesamt gute Vorstellung der Defensive sorgte schlussendlich dafür, dass man den ersten Sieg der Saison einfahren konnte.

Womit die Tage von Chargers-Coach Mike McCoy wohl endgültig gezählt sein dürfen. Zwar gingen die Chargers gleich zu Beginn des Spiels im ersten Drive durch einen TD von Antonio Gates in Führung, dennoch ließ man dann stark nach. Rivers kam auf 321 Yards (24/47) und zwei TDs bei einer Interception, er bekam aber auch zu spüren, dass Melvin Gordon und damit auch das Laufspiel der Chargers der Offensive deutlich fehlte. Defensiv einmal mehr Joey Bosa, der Rookie kam auf zwei weitere Sacks, wird definitiv Rookie of the Year.

Viele Fragen bleiben bei beiden Vereinen natürlich offen: wer wird Quarterback der Browns? Bleibt man bei Griffin und/oder Kessler? Bleibt McCoy Coach der Chargers? Die Off-Season wird es zeigen.

Green Bay marschiert Richtung Playoffs

Die Green Bay Packers rund um Aaron Rodgers kamen gegen die Minnesota Vikings zu einem 38:25 Erfolg. Wichtig, damit forcierte man das Entscheidungsspiel um die Krone der NFC North gegen die Detroit Lions kommenden Sonntag. Green Bay ist derzeit eines der heißesten Teams der Liga, schon sechs Siege in Folge und Rodgers in absoluter Hochform. Die Rufe nach einem erneuten MVP-Award für den QB werden immer lauter. Gegen die Vikings untermauerte Rodgers diese Ansprüche, er kam auf 347 Yards (28/38) und fünf Touchdowns (ein TD über den Lauf), würde Davante Adams seine Butterfinger in den Griff bekommen, hätte Rodgers ein deutlich höheres Touchdown-Konto. Seit Woche sieben warf er 26 TDs bei drei Interceptions. Einfach magisch.

Natürlich hat Receiver Jordy Nelson einen großen Anteil am Erfolg der Packers. Der 31-Jährige dürfte heuer den Comeback Player of the Year Award einstreichen, er zeigte gegen die Vikings zum wiederholten mal eine unglaubliche Performance und kam auf 154 Yards und zwei TDs. Rodgers und Nelson verstanden sich immer schon und sind für jede Defensive dieser Liga ein Grauß. Mit Geronimo Allison stand ein anderer Receiver im Fokus, der Rookie kam auf 66 Yards. Das Laufspiel funktionierte im Gegensatz zum Spiel gegen die Bears nicht, Minnesota konnte Ty Montgomery bei 23 Yards halten.

https://twitter.com/packers/status/813005602062483456

Defensiv überzeugte hauptsächlich Clay Matthews. Der Linebacker sorgte für ständigen Druck, er kam auf einen Sack und einen Forced Fumble. Der Rest der Einheit muss noch zu Konstanz finden, Damarious Randall ist noch nicht bei 100%, LaDraius Gunter musste mit einer Ellbogen-Verletzung vom Feld. Man ließ sehr viel zu, gerade Adam Thielen sorgte mit seinen 202 Yards und zwei Touchdowns die Defensive der Packers vor erhebliche Probleme.

Sam Bradfords Zahlen (382 Yards, 34/50, drei TDs) sehen zwar gut aus, dennoch wurde das meiste in Garbage-Time produziert. Für die Vikings eine enttäuschende Saison, vor allem wenn man den starken Beginn der Saison berücksichtigt (fünf Siege in Folge). Natürlich sind die vielen Verletzten ein Mitgrund für die Probleme, vor allem jene in der O-Line. Minnesota hat eine Mannschaft mit viel Potential, vor allem in der Defensive mit Erick Kendricks (drei Sacks) und Anthony Barr bzw. Xavier Rhodes. Heuer zu wenig, nächstes Jahr ein neuer Versuch.

Bradley weg – Erfolg da

Im ersten Spiel der Jacksonville Jaguars nach der Ära Gus Bradley setzte es gleich einen 38:17 Erfolg im Divisionsduell gegen die Tennessee Titans. Tennessee verlor nicht nur das Spiel und damit auch einen Playoff-Platz, sondern auch Franchise-QB Marcus Mariota, der sich nach einem Sack von Sheldon Day das Wadenbein brach. Zuvor hatte Mariota schon das ganze Spiel über Probleme mit der Defensive der Jaguars, er kam auf 99 Yards (8/20), einen Touchdown. Dass er keine Interception warf, ist auch Jaguars-Rookie Jalen Ramsey geschuldet, der einen Ball der ihm in die Hände fiel nicht festhalten konnte. Insgesamt war die Offensive der Titans schwach, weder das Laufspiel (Murray 42 Yards; Henry 13 Yards) noch Backup-QB Matt Cassell (124 Yards, 13/24, ein TD, eine INT) konnte die Niederlage abwenden. Lag auch an der Line, die vermutlich das schlechteste Spiel der Saison ablegte und weder Räume für die RBs, noch viel Zeit für die QBs schaffen konnte.

Auf der Gegenseite schien die gesamte Mannschaft der Jaguars befreit zu sein. Quarterback Blake Bortles kam auf 325 Yards (26/38) und einen Touchdown und spielte definitiv sein bestes Spiel der heurigen Saison. Funfact: erster Sieg für Bortles wenn er über 300 Yards warf, zuvor verlor er alle zehn Spiele in denen er auf mindestens die Yard-Anzahl kam. Außerdem kam Bortles auf seinen ersten TD-Fang, als er einen Pass von WR Marqise Lee nach einem Trickplay in der Endzone fangen konnte.

Endlich kam auch Allen Robinson wieder zum Einsatz. Der Receiver, der vergangenes Jahr nach Belieben Secondarys narrte, hatte heuer keine leichte Spielzeit. Bortles spielte ihn wenig an oder warf zu ungenau. Gegen Tennessee konnte man die alte Verbindung wieder herstellen, Robinson fing neun Bälle für 147 Yards. Das muss man wieder etablieren, dann ist diese Offensive wirklich stark.

Auch wenn er Mariota nicht picken konnte, machte es Ramsey gegen Cassell besser, als er einen Pass zu einem Pick-Six retournierte. Insgesamt ließ der Rookie nur für von zehn Pässen auf ihn zu – für magere 20 Yards. Er hält eindeutig was er verspricht, Ramsey wird ein ganz großer, zumindest hat er das Potential dafür.

Patriots zerstören wehrlose Jets

Die New England Patriots hatten gegen die New York Jets absolut keine Probleme. Tom Brady führte seine Mannschaft zu einem 41:3 Sieg über den Divisionsrivalen, der sich abermals nicht in NFL-Form präsentierte. Für Brady war der Arbeitstag (214 Yards, 17/27, drei Touchdowns) frühzeitig beendet, man ließ Backup-QB Jimmy Garoppolo im letzen Viertel zu Spielzeit kommen (sechs Yards, 1/2). Dass New England so deutlich zum Sieg kam, lag an der schwachen Defensive New Yorks. Man braucht dringend einen Safety. Bis auf Rookie-Cornerback Justin Burries (zwei Pass Defelctions) sah es in der Secondary der Jets sehr schwarz aus. Aber immerhin machte man Patriots Receiver Matt Lengal ein schönes Weihnachtsgeschenk, als man ihm zum ersten Karrieretouchdown verhalf. Die Patriots mussten nicht die großen Waffen aufziehen, es war in allen Belangen ein überlegener Erfolg.

Die Jets sind eine einzige Baustelle. Was tun auf der Quarterback-Position? Bryce Petty (null Yards, 0/3, eine INT) verletzte sich an der Schulter und kam nicht mehr zurück, Ryan Fitzpatrick übernahm und dürfte seine NFL-Karriere langsam aber sicher beendet haben (136 Yards, 8/21, zwei Interceptions). Dass man Rookie Christian Hackenberg immer noch nicht spielen lässt, macht auch wenig Hoffnung, er dürfte sich immer noch nicht auf NFL-Niveau befinden.

Also wo anfangen? Beim Coach? Der Secondary? Dem QB? Derzeit macht diese Franchise weder Spaß noch Hoffnung, ein gewaltiger Umbruch steht bevor. Fans der Jets haben die Saison ohnehin schon lange abgeschlossen, im Front Office sollte man sich langsam aber sich Gedanken machen wie es weitergeht. So wird das nämlich gar nichts mehr.

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