NFL Woche 16: Weihnachtswunder und bittere Rückschläge

Texans holen sich AFC South

Dank eines 12:10 Erfolgs über die Cincinnati Bengals gehen die Houston Texans als Sieger der AFC South hervor. Ein Sieg der starken Front-Seven Houstons.

Tom Savage hatte einen interessanten Abend: seine erste Halbzeit war eine einzige Katastrophe (13 Yards, 2/7, drei Sacks), nur um in der zweiten Hälfte den entscheidenden Drive innerhalb von knapp zwei Minuten zu einem Touchdown (Alfred Blue) abzuschließen. Savage kam am Ende auf 176 Yards (18/29). Savage spielte viele kurze Pässe, minimierte das Risiko indem er keinen langen Ball versuchte und musste sich mit einer durchschnittlichen O-Line zufrieden geben. Alfred Blue übernahm den Part des Runningbacks für den verletzten Lamar Miller, kam auf 73 Yards und einen TD. DeAndre Hopkins musste einen grauenhaften Tag erleben, er kam zwar auf 43 Yards, droppte aber einen Ball und war gleich für zwei Offensive Pass Interference-Strafen verantwortlich. Aber ohne Hopkins wäre gar nichts gegangen, so ehrlich muss man sein.

Der Schlüssel zum Erfolg lag in der Defensive: Jadaveon Clowney übte wieder einmal ständigen Druck auf die Line und den QB aus, kam auf einen Sack. LB Whitney Mercilus kam auf zwei Sacks, und auch die Linemen Vince Wilfork und D.J. Reader spielten eine mehr als solide Rolle, vor allem gegen den Lauf. CB A.J. Bouye zeigte einmal mehr welches Potential in ihm steckt, als er auf neun Tackles und drei Pass Deflections kam.

Andy Dalton (286 Yards, 28/41, ein TD, eine INT) hatte mit einer sehr schwachen Line zu kämpfen, die weder Dalton beschützen, noch Löcher für die Runningbacks aufreißen konnte. Obwohl man in der Vergangenheit nicht wenige Picks in die O-Line investierte, scheint diese langsam aber sicher zu stagnieren. Cincinnati wird die Saison deutlich unter den Erwartungen beenden, das liegt natürlich auch an den Ausfällen von A.J. Green und Gio Bernard.

Pittsburgh gewinnt Division

In einem wahren Krimi setzten sich die Pittsburgh Steelers nach einem 31:27 Erfolg über Divisionsrivalen Baltimore Ravens die Krone in der AFC North auf. Die Steelers kamen im vierten Viertel noch einmal ganz laut zurück, das Trio aus Ben Roethlisberger, Le’Veon Bell und Antonio Brown lieferte, wenn es liefern musste. Man konnte einen zehn Punkte Rückstand aufholen und in eine Führung umwandeln, perfekt getimed, zehn Spielzüge in etwas mehr als einer Minute. Vierzehn Sekunden vor Schluss sorgte Brown für den entscheidenden Touchdown.

Damit sind die Steelers mit den Patriots sicherlich die größten Favoriten aus der AFC (zumindest seit Carrs Ausfall). Roethlisberger (279 Yards, 24/33, drei TDs, zwei INTs) hatte zwischenzeitlich ordentliche Problem, kam aber umso fulminanter zurück. Le’Veon Bell lief für 122 Yards und einen TD, bzw. fing drei Bälle für 15 Yards und ebenfalls einen TD. Antonio Brown nützte die Abwesenheit von Cornerback Jimmy Smith und kam bei elf Catches auf 96 Yards und den entscheidenen TD. Eli Rogers bekommt eine immer größere Rolle in der Offensive, der Slot-Receiver kam auf 84 Yards. Die Defensive der Ravens war keineswegs schlecht, eher im Gegenteil, C.J. Mosley und Zach Orr (je acht Tackles, eine INT) machten ein starkes Spiel, Eric Weddle ist so oder so überall anzufinden. Big Ben und seine No Huddle Offensive war dann am Ende aber doch zu viel.

Joe Flacco (262 Yards, 30/44, ein TD, eine INT) spielte viele kurze Pässe, brachte die meisten auch an und schien ein Rezept gegen Pittsburgh gefunden zu haben. Die Line funktionierte, man konnte Löcher für Kenneth Dixon (57 Yards) öffnen. Und man hat Steve Smith im Team und ist geneigt zu  sagen: bitte Steve, hör niemals auf Football zu spielen! Der Veteran fing alle seiner sieben Pässe für 79 Yards und einen TD und linkte seine Gegenspieler des öfteren. Allerdings konnten seine Mitspieler nicht an die Leistung Smiths anschließen, als sie zu viele Bälle droppten.

Für Baltimore ist die Spielzeit nach der Regular Season beendet.

Denver verpasst Playoffs

Es ist passiert: die Denver Broncos scheinen nicht in den diesjährigen Playoffs auf. Nach einer 10:33 Niederlage gegen die Kansas City Chiefs steht fest: beide Super Bowl Teilnehmer des vergangenen Jahres nehmen nicht an der Postseason teil. Es war ein verdienter Sieg für die Chiefs, die immer noch auf Rang zwei der AFC springen können, vorausgesetzt man gewinnt gegen San Diego und die Raiders verlieren ihr Abschluss-Spiel gegen Denver.

Alex Smith (244 Yards, 25/36, ein TD, eine INT) führte eine enorm gut balancierte Offensive an. Tight End Travis Kelce untermalt einmal mehr den Status eines Top-TEs in der Liga, kam auf 160 Receiving Yards und einen Touchdown. Rookie-Diamant Tyreek Hill wurde als Runningback eingesetzt und lief gleich für 95 Yards inkl. TD. Und dann spielte man noch einen Trickspielzug um Nosetackle Dontari Poe, der als Passgeber fungieren durfte und einen zwei-Yard-TD-Pass auf Demetrius Harris warf. Denver ließ zum ersten mal seit November 2014 jeweils mindestens 100 Yards über den Pass und den Lauf zu. Der Gameplan der Chiefs war perfekt. Man warf nicht auf die Cornerbacks Chris Harris und Aquib Talib sondern auf Safety Darian Stewart und LB Todd Davis. Mit Erfolg, elf von 13 Pässen kamen an, für 149 Yards und zwei TDs.

Offensiv konnten die Broncos nichts machen, zumindest nahezu. Trevor Siemian kam auf 183 Yards (17/43) und eine Interception. Die Line hielt, Siemian warf an diesem Abend zu ungenau, Demaryius Thomas (20 Yards) und Emmanuel Sanders (26 Yards) konnten deshalb nicht mehr produzieren. Natürlich hatten auch die beiden Cornerbacks der Chiefs, Marcus Peters und Terrance Mitchell, etwas dagegen, als sie nur vier von zwölf Pässen zuließen.

Detroit muss bangen – Dallas fährt drüber

Es wird eng und enger für die Detroit Lions. Nachdem man sich gegen die New York Giants geschlagen geben musste, setzte es gegen die Dallas Cowboys eine weitere Niederlage (21:42), die somit das Endspiel gegen Green Bay kommenden Sonntag besiegelt.

Bei den Cowboys gab es keinerlei Anzeichen von Schongang, im Gegenteil, es wurde die große Show von Dak Prescott und Dez Bryant. Die beiden Spieler scheinen sich genau rechtzeitig vor den Playoffs gefunden zu haben, man darf einiges erwarten. Gegen Detroit, einer zugegeben dezimierten Secondary kam das Duo auf 70 Yards und zwei Touchdowns. Vor allem der erste Score von Bryant war stark, als er den Ball mit einer Hand über Lions CB John Bademosi fing. Prescott beendete den Abend mit 212 Yards (15/20) und drei TDs. Bryant warf im dritten Viertel selbst einen zehn Yard TD-Pass auf Jason Witten. Man kann von den Cowboys halten was man will, spektakulär sind sie in jedem Fall.

Ezekiel Elliott lief für 76 Yards und einen Touchdown und wurde in der zweiten Hälfte nahezu nicht mehr eingesetzt. Den Rekord von Eric Dickerson kann Elliott immer noch brechen, allerdings bräuchte es dazu einen Monster-Tag iim letzten Spiel (178 Yards) – aber das kann Elliott.

Die Lions sahen zu Beginn des Spiels richtig stark aus. Matthew Stafford führte seine Mannschaft zu drei Touchdowns in der ersten Halbzeit. Die bekannten kurzen und mittellangen Pässe fanden gegen die Cowboys zum Erfolg. Allerdings startete Stafford denkbar schlecht in die zweite Halbzeit, als er eine schreckliche Entscheidung traf und den Ball zu Cowboys Safety J.J. Wilcox warf (Interception). Wilcox hätte später noch eine INT verzeichnen können. Stafford allgemein hatte Probleme mit der Ballsicherheit, er wurde von David Irving zum Fumble gezwungen.

Dabei hätte die Line der Lions die meiste Zeit gut gehalten. Das Laufspiel wurde wieder einmal versucht zu etablieren, was über Zach Zenner zu Beginn auch gut gelang 67 Yards, zwei TDs). Es war am Ende einfach zu wenig, die Defensive der Cowboys machte einen mehr als guten Job, ließ wenig zu.

Detroit braucht Darius Slay mehr denn je. Im kommenden Spiel, dem Finale der Regular Season muss man auf seine Dienste wieder zugreifen können. Ansonsten wird das ohnehin schon sehr schwierige Match gegen Aaron Rodgers noch eine Spur schwieriger.

Die Ergebnisse von Woche 16:

New York Giants @ Philadelphia Eagles 19:24

Miami Dolphins @ Buffalo Bills 34:31 (OT)
Atlanta Falcons @ Carolina Panthers 33:16
Washington Redskins @ Chicago Bears 41:21
San Diego Chargers @ Cleveland Browns 17:20
Minnesota Vikings @ Green Bay Packers 25:38
Tennessee Titans @ Jacksonville Jaguars 17:38
New York Jets @ New England Patriots 3:41
Indianapolis Colts @ Oakland Raiders 25:33
San Francisco 49ers @ L.A. Rams 22:21
Tampa Bay Buccaneers @ New Orleans Saints 24:31
Arizona Cardinals @ Seattle Seahawks 34:31
Cincinnati Bengals @ Houston Texans 10:12

Baltimore Ravens @ Pittsburgh Steelers 27:31
Denver Broncos @ Kansas City Chiefs 10:33

Detroit Lions @ Dallas Cowboys 21:42

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