NFL Woche 17: Das Ende – der Anfang

Aus und vorbei! Die Regular Season der NFL Saison 2016/17 ist Geschichte. Von zwanzig Teams müssen wir uns schon verabschieden, zwölf andere sehen wir zumindest noch einmal. Das haben wir von diesem letzten Spieltag mitnehmen können.

Bengals beenden enttäuschende Saison mit Sieg

Die Cincinnati Benglas konnten sich im letzten Spiel einer enttäuschenden Saison mit 27:10 gegen die Baltimore Ravens durchsetzen. Ein Spiel, das ganz im Zeichen von Steve Smith Jr. stand, jenem künftigen Hall-of-Fame-Wide Receiver, der seinen Karriereabschied feierte. Smith kam gegen die Bengals auf 34 Yards, wurde aber immer frenetisch bejubelt wenn er in der Nähe des Balls kam und beendet seine Karriere mit unglaublichen 1.028 Catches und 14.697 Receving Yards (81 Touchdowns). Leider hat Smith den Aufruf von seNFL von vergangener Woche nicht gelesen, er hat trotz unserer Bitte die Schuhe endgültig an den Nagel gehängt! Ein ganz großer verlässt das Footballfeld!

Zum Spiel: der Pass Rush der Bengals funktionierte, man konnte Ravens-QB Joe Flacco (267 Yards, 32/49, eine INT) weitestgehend aus dem Spiel nehmen. Die D-Liner Carlos Dunlap, Geno Atkins und Wallace Gilberry kamen auf drei Sacks und übten ordentlich Druck auf die O-Line der Ravens aus. Offensiv hatte Andy Dalton einen besseren Tag, er kam auf 226 Yards (18/28) und einen Touchdown. Aus dem nichts kam Rex Burkhead: der Runningback kam auf 119 Yards und zwei Touchdowns. Die Ravens beendeten die Saison mit einem 8-8 Record, Cincinnati mit einem enttäuschenden 6-9-1. Natürlich waren beide Mannschaften von Verletzungssorgen geplagt, der Ausfall von A.J. Green auf Seiten der Bengals konnte nicht kompensiert werden. Spannend bleibt die Frage, was mit Bengals Head Coach Marvin Lewis passiert: der 58-Jährige unterzeichnete im April eine Vertragsverlängerung über ein Jahr, dürfte aber ob der Leistung in dieser Saison angezählt sein. Bis jetzt hat es in Cincinnati nie für viel mehr als das bloße Erreichen der Playoffs gereicht, jedes einzelne K.O.-Spiel wurde verloren. Heuer kam es gar nicht so weit.

Die Ravens wurden diese Spielzeit zwar vermehrt von Verletzungen verschont – im Gegensatz zur vergangenen Saison – man konnte aber nur bedingt erfolgreich Football spielen. Es steckt Potential im Team, mit Mike Wallace hat man wieder einen starken Receiver im Team (erste Saison über 1.000 Yards seit 2011), Breshad Perriman dürfte ebenfalls für Furore sorgen. Flacco beendete die Saison mit einem Karrierehöchstwert von 4.317 Passing-Yards (20 TDs-15 INTs), dennoch zu wenig im erfolgreich Football zu spielen. Für eine Comeback-Saison nach einem Kreuzbandriss aber ordentlich.

Verrückter Sieg für Colts

Die Indianapolis Colts besiegen im letzten Spiel der Saison die Jacksonville Jaguars mit 24:20. Zwischenzeitlich sah man aber wie der Verlierer aus, die Jaguars spielten schon wie gegen die Titans vergangene Woche äußerst befreit auf, man konnte schnell mit 17:0 in Führung gehen. Jacksonville trat selbstbewusst auf, QB Blake Bortles zeigte sein bestes Spiel dieser Spielzeit (301 Yards, 25/39, ein TD), warf auf sechs verschiedene Receiver, die Offensive schien wie geschmiert. Offensichtlich hat Interims-Coach Doug Marrone in den letzten zwei Wochen an den richtigen Schrauben gedreht, man sah was in diesem Team an Potential steckt. Zwar hat man das Spiel gegen Ende aus der Hand gegeben, für nächstes Jahr, mit neuem Coach, ist aber mehr drinnen – aber das sagt man jedes Jahr über die Jaguars. Was mit Bortles passiert? Zeigt die Zukunft, Jobgarantie sieht anders aus.

Indianapolis und Andrew Luck kamen in der zweiten Hälfte deutlich zurück, marschierten mit 21:3 Punkten zum Erfolg. Luck kam auf 321 Yards (24/40), zwei TDs und eine INT. T.Y. Hilton fing 95 Yards und schloss damit die Saison als Receiving-Leader mit 1.448 Yards ab. Die Game-Winner waren aber die Tight Ends Dwayne Allen und Jack Doyle: Allen fing jeden seiner drei Pässe (34 Yards) und kam auf einen Touchdown, Doyle fing den entscheidenden Pass zum TD kurz vor Schluß.

https://twitter.com/Colts/status/815774872014045184

Frank Gore zeigt keinerlei Altersschwächen, der 33-Jährige spielte schon wieder eine Saison über 1.000 Rushing-Yards (1.025). Linebacker Robert Mathis verkündete Mitte der Woche seinen Rücktritt nach 14 Spielzeiten, er beendete sein letztes Karrierespiel mit einem Sack und einem Forced Fumble und insgesamt 123 Quarterback-Sacks.

Er kam, sah und scorte

Die New England Patriots untermauerten ihre Vormachtstellung in der AFC mit einem 35:14 Sieg über die Miami Dolphins. Es war die Show des Tom Brady – wieder einmal. Der Veteran kam auf 276 Yards (25/33) und drei Touchdowns. Brady beendete sie Saison mit 28 Touchdowns bei nur zwei Interceptions. Trotz der Vierspiele-Sperre am Beginn der Spielzeit ist und bleibt Brady im MVP-Rennen, er kam heuer auf ein Passer-Rating von 112.2 und eine Completion-Rate von 67.4. Bleibt nur den Hut zu ziehen. Außerdem überholte er Dan Marino in Passing Yards.

Michael Floyd ist schon wieder so ein klassischer Patriots-Neuzugang. Der Wide Receiver wurde erst vor wenigen Wochen von den Arizona Cardinals entlassen, nachdem er mit ordentlich Alkohol am Steuer festgenommen wurde. Bill Belichick schlug sofort zu und siehe da: Floyd ist sofort eine Verstärkung für die ohnehin schon geladene Offensive der Patriots. Er fing drei Bälle für 36 Yards und einen Touchdown, überzeugte mit Stärke als er sich durch mehrere Verteidiger in die Endzone durchboxte oder einen Monsterblock für Julian Edelmans 77-Yard-TD setzte. Edelman selbst spielte wieder eine Monsterpartie mit 151 Yards und einem TD.

Die Dolphins fingen sich nach einem 0:20 Rückstand im zweiten Viertel noch einmal und kamen durch Touchdowns von Jarvis Landry und Kenny Stills noch einmal auf einen Score heran. QB Matt Moore (205 Yards, 24/34, zwei TDs, eine INT) wurde zu vielen kurzen Pässen gezwungen, Runningback Jay Ajayi bei 59 Yards (16 Versuche) gehalten. Trey Flowers schien überall zu sein. Für Miami ein wichtiges Spiel im Hinblick auf die Playoffs, offensiv findet man irgendwie ein Mittel, defensiv ist man zu unkonstant. Das muss gegen Pittsburgh unter Kontrolle gebracht werden, sonst nützen Roethlisberger, Brown und Bell diese Schwächen gnadenlos aus.

New England darf noch eine Woche pausieren, ehe man in der Divisional-Runde einsteigt.

Die goldene Ananas geht an Minnesota

Ein nahezu bedeutungsloses Spiel ereignete sich in Minneapolis: die Minnesota Vikings gewannen gegen die Chicago Bears und beendeten die Saison mit einem ausgeglichenen 8-8 Record.

Der Sieg geht auf die Kappe von Vikings-QB Sam Bradford. In seiner ersten Spielzeit als Wikinger zeigte Bradford seine Stärken in Sachen Completion (71,6%), ein neuer NFL-Rekord. Ein wirklich beeindruckender Erfolg, schließlich spielte er hinter einer verletzungsanfälligen O-Line, die nahezu jede Woche anders aussah und mit einem Receiver-Corps, der für QBs nicht wirklich das gelbste vom Ei ist. Gegen die Bears warf er für 250 Yards (25/33) und drei TDs bei einer INT. Kyle Rudolph agierte dabei als sein Lieblingsziel, er wurde 15 mal angespielt, fing elf Bälle für 117 Yards und einen TD. Trae Waynes und Xavier Rhodes sorgten defensiv für die nötige Stabilität. Waynes ließ nur zwei von fünf Pässen in seine Richtung zu (12 Yards) und sorgte für eine Interception, Rhodes ließ nur einen von drei Pässen für zehn Yards zu und interceptete ebenfalls. Danielle Hunter und Linval Joseph sackten Bears-QB Matt Barkley zusammen drei mal. Diese Mannschaft hat ordentlich Potential, man sah es diese Saison schon zu Beginn, und wird nächstes Jahr sicherlich ein Wörtchen im Playoff-Rennen mitreden. Sofern man verletzungsfrei bleibt.

Auf Seiten der Bears: was macht man mit Matt Barkley? Der QB hatte gegen die Vikings wie auch schon gegen die Redskins einen mauen Tag, kam auf 125 Yard (10/14) und zwei Interceptions und wurde zu einem Fumble gezwungen. Hauptsächlich spielte Barkley kurze Pässe, gegen Ende des Spiels wurde er gebencht, um David Fales auch noch Einsatzzeit zu geben. Dennoch fiel Barkley auf, als er einen TD-Pass von Cameron Meredith bei einem Trick-Play fing. In der Offseason wird sich zeigen, wie und mit wem Chicago plant. Im Draft gibt es Optionen, anscheinend steht Miami QB Brad Kaaya hoch im Kurs. Einziges Problem: man weiß noch nicht ob er sich für den Draft aufstellt. Barkley hat seine Sache nicht unbedingt schlecht gemacht, ein Jahr könnte man mit ihm schon gehen.

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