NFL Woche 17: Das Ende – der Anfang

Titans gewinnen ohne Mariota

Die Tennessee Titans beendeten ihre Saison mit einem 24:17 Sieg über Playoff-Team Houston Texans. Im Mittelpunkt standen die Quarterbacks: während Matt Cassel für den verletzten Marcus Mariota bei den Titans übernahm, spielte Tom Savage wieder anstatt des unglücklichen Brock Osweiler. Nur um relativ rasch mit einer Gehirnerschütterung das Spielfeld verlassen zu müssen. Savage (25 Yards, 5/8) spielte bis dahin eine durchschnittliche Partie. Osweiler übernahm also wieder, kam auf 253 Yards (21/40) und einen Passing- als auch Rushing-TD. Allerdings zeigte er seine gewohnten Schwächen. Bleibt natürlich die Frage: wer spielt im Invaliden Bowl gegen die Oakland Raiders kommende Woche im Wildcard-Game?

Die Seuchensaison für DeAndre Hopkins ist noch nicht vorbei, allerdings konnte er endlich wieder einmal produzieren. Der Superstar kam auf 123 Yards, linkte Gegenspieler gekonnt, kam aber wieder auf keinen Touchdown – er wurde zu früh gestoppt. Wie eigentlich jedem klar – Hopkins ist der Schlüssel zum Erfolg in der Offensive.

Tennessee gewann zwar noch das Spiel, muss aber schon die Sachen packen. Sehr schade, das Team hat über weite Strecken der Saison sehr stark gespielt und sich eigentlich auch den Sieg in dieser schwachen Division verdient. QB Matt Cassel sah genauso aus, wie man sich einen Backup QB erwartet. Etwas eingerostet aber ok, seine Line unterstützte ihn sehr gut. Und er hat Rishard Matthews der abermals seinen Status als Nummer eins Receiver der Titans zementierte: 114 Yards, ein TD. Tennessee hat im kommenden Draft zwei First-Round Picks und darüber hinaus auch noch einige gute spätere Auswahlmöglichkeiten. Dieses Team steht am Beginn von etwas großem.

Die große Show der Quarterbacks

Die Atlanta Falcons sicherten sich mit einem 38:32 Sieg über die New Orleans Saints den zweiten Platz in der NFC und damit eine Bye-Week. Matt Ryan kam aufs Feld und führte seine Offensive in den ersten fünf Drives zu fünf Touchdowns. 331 Yards (27/36) und vier Passing-TDs, er kam nur ganz knapp nicht auf 5.000 Passing-Yards (4.944) und zeigte wiedrer einmal, dass diese Einheit die vermutlich stärkste und ausgeglichenste der Liga ist. Er hat den Titel des “Most Valuable Player” verdient. Die Defensive muss zwar einen Schritt nach vorne machen bzw. funktionieren wenn es drauf ankommt, mit dieser Offensive kann man aber fast jeden Punkterückstand wettmachen oder zur Führung umbauen. Eine überragende Saison, die noch nicht zu Ende ist.

Im Gegensatz zu jener von Drew Brees und den Saints. Wieder spielte Brees eine überragende Saison, wieder kam er auf eine Spielzeit mit über 5.000 Passing-Yards. Kein anderer konnte je mehr als einmal eine 5.000er Saison spielen, Brees tat dies zum fünften mal! In den vergangenen drei Spielzeiten kam er auf 15.000 Yards, über 100 TDs und spielte mit einem Rating von 101. Die Defensive von New Orleans konnte ihn nie gebührend unterstützen. Aber nicht genug: Mark Ingram rushte zum ersten mal für über 1.000 Yards, Rookie Michael Thomas brach in seiner ersten Spielzeit mehrere Franchise-Rekorde, beendete sein Jahr mit 1.137 Receiving Yards und neun Touchdowns. New Orleans könnte vor einem Umbruch stehen, Coach Sean Payton steht bei den Los Angeles Rams hoch im Kurs. Was dann mit Brees passiert steht in den Sternen.

Super-GAU in Oakland

Alle Freude dürfte dahin sein: die Oakland Raiders verloren gegen die Denver Broncos nicht nur mit 6:24 und damit auch den zweiten Platz in der AFC, sondern gleichzeitig auch Back-Up QB Matt McGloin. Eine Schulterverletzung zwang McGloin an die Seitenlinie, Rookie Connor Cook übernahm. Noch steht nicht fest ob McGloin (6/11, 21 Yards) im Wildcard-Game gegen Houston einsatzfähig ist. Cook spielte ein solides Profi-Debüt, erzielte 150 Passing-Yards (14/21), einen Touchdown und eine Interception. Am Beginn der zweiten Hälfte fumbelte Cook den Ball als er selbst laufen wollte. Dennoch sah vieles nicht so schlecht aus, wenn man natürlich auch den Zeitpunkt/Rückstand bedenken musste. Dürfte spannend werden, wer am Samstag den QB gibt.

Dem noch nicht genug verloren die Raiders auch noch Nate Allen wegen einer Gehirnerschütterung sowie die Liner Kelechi Osemele und Donald Penn (Knie), letzterer konnte aber wieder zurückkehren. Rookie-Safety Karl Joseph fiel erneut aus. Denkbar schlechter Zeitpunkt für ein Team, dessen Fans 14 Jahre auf ein Playoff-Spiel warten mussten.

Die Broncos nützten die Gunst der Stunde und fuhren einen ungefährdeten Sieg ein. Im letzten Spiel von Erfolgscoach Gary Kubiak (Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen) funktionierte vieles. Trevor Siemian (206 Yards, 17/27, zwei TDs, eine INT) machte ein durchschnittliches Spiel, sowohl mit schönen, als auch grauenvollen Pässen. Seine Zukunft ist nicht sicher, Paxton Lynch sollte planmäßig übernehmen. Aber zunächst braucht es einen neuen Head Coach.

Der Award für den Ungustl des Spiels geht an Aquib Talib. Aber das ist eigentlich eh klar.

Cardinals zeigen Rams die Grenzen auf – und weinen

44 Punkte erzielt, sechs erhalten – die Arizona Cardinals machten mit den Los Angeles Rams kurzen Prozess. Carson Palmer fand gegen Ende der Saison wieder in die Spur, konnte auch gegen die Rams mit 255 Yards (20/38) und drei TDs bei einer INT überzeugen. Das ist gut, aber nicht die Szene des Spiels. Die kommt wieder einmal von David Johnson – leider im negativen Sinn. Der wahre MVP der heurigen Saison erlitt eine fürchterlich aussehende Verletzung am Knie und am Bein, man musste furchtbares befürchten. Bruce Arians gab nach dem Spiel aber leichte Entwarnung, die Verletzung sei nicht so schlimm wie sie aussah!

Bei den Rams ist wieder einmal Feuer am Dach. Man braucht einen neuen Head Coach – Sean Payton ist das Objekt der Begierde – und vor allem hat man heuer keinen Erstrundenpick. Gegen Arizona wollte man offensichtlich nicht mehr, die Offensive ist nicht existent. Jared Goff (120 Yards, 13/20), zeigte wenig, wurde später aus dem Spiel genommen. Eine Saison zum vergessen, die Rückkehr nach Los Angeles hat man sich sicher anders vorgestellt.

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