NFL Woche 2: Sensationen und Favoritensiege

Die zweite Woche der Regular Season ist geschlagen. Das haben uns die Spiele geziegt:

Rams gewinnen fast schon traditionell gegen die Seahawks

Und schon wieder ist es passiert. Die Los Angeles Rams konnten in ihrem ersten Heimspiel seit über 20 Jahren die Seatte Seahawks mit 9:3 schlagen. Jeff Fisher scheint nur gegen die Seahawks ein Mittel zu finden, diese kann er jedes Jahr mindestens einmal besiegen.

Seahawks Quarterback Russell Wilson ging mit einer Knöchelverletzung angeschlagen in die Partie und diese Verletzung sollte ihn auch beeinträchtigen: 254 Yards (22 von 35 Pässen) schauen zwar auf dem Papier recht gut aus, dennoch konnte er keinen Touchdown beisteuern. Damit endet Wilsons Serie von 15 Spielen in Folge mit mindestens einem Touchdown – neuer Leader in dieser Wertung ist Blaine Gabbert, der bei zwölf Spielen in Folge mit einem TD hält. Die O-Line der Seahawks macht ihm weiterhin zu schaffen, gegen die Rams wurde Wilson zwei mal gesacked und wurde sonst auch sehr oft gehittet.

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Ebenfalls keinen Touchdown erzielen konnte Rams QB Case Keenum. Der im ersten Spiel gegen die San Francisco 49ers noch so desaströse Spielmacher kam gegen die Hawks auf 239 Yards und führte seine Mitspieler zu drei Field Goals. Die haben dann am Ende des Tages gereicht. Er sah zwar besser aus, als noch am Montag gegen die 49ers, allerdings ist er immer noch keine langfristige Lösung auf der QB-Position. Runningback Todd Gurley kam auf 51 Yards in 19 Versuchen. Dasl iegt an der O-Line der Rams und an der starken Front-Seven der Seahawks. Nicht verzagen, Todd, es wird auch wieder besser werden!

Die Seahawks hatten fast überall Probleme, am signifikantesten im Laufspiel. Der zurückgekehrte Runningback Thomas Rawls kam auf -7 Yards bei sieben Versuchen ehe er das Spiel mit einer Verletzung verlassen musste. Christine Michael kam zwar auf 60 Yards in zehn Versuchen, doch fumbelte er im womöglich entscheidenden letzten Drive den Ball und besiegelte quasi die Niederlage gegen die Rams.

Richtig schlau wird man aus dieser Partie nicht. Die Rams sind auf dem Papier immer noch eines der schlechteren Teams der Liga. Aber nach zwei Wochen ist man mit allen anderen Teams der Division gleich auf: 1-1. Die nächsten Wochen werden aufschlussreicher.

Panthers schlagen unerwartet starke 49ers

Gut, der Endstand von 46:27 für die Carolina Panthers gegen die San Francisco 49ers lässt vielleicht etwas anderes vermuten, aber die Performance der 49ers war überraschend gut. Vor allem wenn man davon ausgeht, dass San Francisco für viele vor zwei Wochen noch als eines der schlechtesten Teams der Liga galt. Nach dem Auftaktsieg gegen Los Angeles Rams war die Aufgabe gegen die Panthers natürlich deutlich schwieriger.

Wir haben jetzt schon einen Kandidaten für den Comeback Player of the Year: Kelvin Benjamin. Wie schon im ersten Spiel, zeigte der Receiver sein ganzes Können, kam auf 108 Yards und zwei Touchdowns. Es ist unglaublich wie selbstverständlich Benjamin die Nummer eins Receiver-Rolle für sich beansprucht. Allgemein lässt sich sagen: Fans der Panthers können mit der Offensive eigentlich nur eine Freude haben. Newton, Benjamin, TE Greg Olson, Funchess, Ginn – da geht einiges.

Bei den 49ers steht die O-Line gut. Blaine Gabbert bekommt mehr Zeit, trifft meist die richtigen Entscheidungen. Allerdings fehlt es an den entscheidenden Stellen. Runningback Hyde konnte gegen die Panthers Defensive verständlicherweise nicht an seine Leistung von Woche 1 anschließen. Gabbert mag jetzt die Lösung sein, spätestens im nächsten Draft dürfte San Francisco aber einen neuen Franchise QB haben. Außer es geschieht ein Wunder.

Browns scoren nur in einem Viertel

Das hat richtig gut ausgeschaut für die Cleveland Browns. Gegen die Baltimore Ravens ging man rasch mit 20:2 in Führung. Zu zwei, weil die Ravens einen PAT blockten und diesen für zwei Punkte returnten. Nachdem sich RGIII an der Schulter verletzte, musste Josh McCown auf der Quarterback-Position einspringen und legte mit einem Feuerwerk auf Wide Receiver Corey Coleman los: der Rookie kam auf 104 Yards und zwei Touchdowns. Das sah richtig gut aus, bis das Schicksal wieder einmal zuschlug und McCown mit einer Schulterverletzung an die Seitenlinie verbannte. Er konnte zwar wieder zurückkommen, doch war nichts mehr zu sehen, von seinem wirklich magischen ersten Viertel. Zwar sah der letzte Drive im finalen Viertel noch einmal vielversprechend aus, eine Strafe gegen Receiver Terrelle Pryor und die anschließende Interception McCowns verhinderte aber einen möglichen Sieg.

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Mike Wallace ist eine echte Verstärkung für die Ravens. Der Receiver kam heuer von den Minnesota Vikings zu den Ravens und erzielte gegen die Brwons zwei Touchdowns. Die Chemie zwischen ihm und Quarterback Joe Flacco stimmt. Flacco hatte am Beginn des Spiels Probleme, kam schlussendlich aber noch auf 302 Yards. Allerdings wurde er auch zwei mal gepickt (natürlich von Cornerback Joe Haden).

Vor der Saison hatte Browns Head Coach Hue Jackson seine Runningbacks Duke Johnson und Isaiah Crowell mit Lob überhäuft. Vor allem letzterer konnte mit einem Spiel über 100 Yards (133) seinen Lorbeeren gerecht werden, bei seinem 85 Yards Touchdown zeigte er sein ganzes Können. Auch wenn dieses Spiel mit 25:20 knapp verloren ging, die Browns sind nicht so schlecht wie angenommen. Jacksons Handschrift ist deutlich zu erkennen und könnte sich früher als erwartet als erfolgreich herausstellen. Allerdings muss man dann auch in mehr als einem Viertel scoren.

Hassduell an Steelers

Die Pittsburgh Steelers gewannen das gehasste Divisionsduell gegen die Cincinnati Bengals mit 24:16. Und das war ein richtig dreckiges Derby, es schüttete aus Kübeln, was dem Spiel nicht wirklich gut tat: viele Drops und unpräzise Würfe waren die Folge. Antonio Brown kam bspw. auf magere 39 Yards bei vier gefangenen Bällen. DeAngelo Williams hatte abermals einen sehr guten Tag, kam auf 94 Rushing-Yards (bei regenbedingten 32! Versuchen) und einen Touchdown.

Die Defensive der Steelers hielt Stand. Rund um LB Ryan Shazier konnten die Steelers die Bengals am Boden bei schwachen 22 Rushing-Yards halten und auch sonst wenig zählbares zugelassen (Dalton kam nämlich schon auf 366 Passing-Yards). Allerdings wurde A.J. Green nahezu komplett aus dem Spiel genommen (38 Yards). Das hat gut ausgesehen, bleibt abzuwarten ob’s am Wetter lag, oder ob da wirklich was entsteht.

Natürlich gab es wie immer bei diesem Aufeinandertreffen ein kontroverses Play, diesmal war Bengals-Rookie Receiver Tyler Boyd im Mittelpunkt: Boyd fing bei acht Punkte Rückstand einen Ball, wurde aber von Linebacker James Harrison getackelt und fumbelte anschließend. In der Wiederholung war aber zu sehen, dass Boyds Knie schon am Boden war und er den Ball erst danach verlor. Die Bengals hätten also noch in Ballbesitz bleiben sollen – und womöglich noch ausgleichen können.

Lions vergeigen Sieg

Die Detroit Lions vergaben gegen die Tennessee Titans einen schon sicher geglaubten Sieg. Am Ende gewannen die Titans um Marcus Mariota mit 16:15. Aus Lions-Sicht absolut vermeidbar. Matthew Stafford warf 212 Pässe ohne Interception, nur um im entscheidenden Moment einen dummen Pass zu werfen und seine Serie zu beenden. In der zweiten Hälfte überwarf er gern seine Ziele, beim Blocken für seine Mitspieler tut er sich schwer, geht er jedoch selbst, steckt er nicht zurück:

Hauptgrund für die Niederlage der Lions waren die vielen dummen Strafen: insgesamt 17 (!) Penalties und umgerechnet 138 Yards verhinderten eine frühere Entscheidung. Gleich drei (!) Touchdowns wurden zurückgepfiffen. So kann man kein Spiel gewinnen. Die Niederlage war die logische und auch verdiente Konsequenz – ohne Disziplin lässt sich kein Footballspiel gewinnen.

Auf der Gegenseite musste QB Marcus Mariota drei Sacks einstecken und warf eine unnötige Interception. Allerdings war er da, wenns drauf ankam und vollendete den siegbringenden 74-Yard Drive mit dem spielentscheidenden Touchdown – Mariota brachte in diesem Drive alle seine neun Pässe an den Mann. Man gönnt es den Titans.

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