NFL Woche 4: Favoriten erleiden Dämpfer

Ein Viertel der NFL Regular Season ist schon wieder vorbei. Gerade in dieser Woche gab es einige Überraschungen. Und einige Teams konnten ihre Dominanz weiter ausbauen. Diese Dinge können wir von den Spielen mitnehmen:

Und sie verlieren doch

Ist es die Überraschung der Woche? Die 16:0 Niederlage der New England Patriots gegen die Buffalo Bills sorgt natürlich für viel Schadenfreude. Was war passiert? Nach dem 27:0 Shootout gegen die Houston Texans erlebte New England am eigenen Leib die Punktelosigkeit. Jacoby Brissett startete wieder als QB, fand aber nur schwer ins Spiel. Die Bills zeigten, dass der Sieg gegen die Cardinals vergangene Woche keine Eintagsfliege war, auch die Patriots wurden dominiert. Jerry Hughes machte ständig Druck auf die Line und den QB, Linebacker Zach Brown kam auf satte 18 Tackles und zwei Forced-Fumbles!

Offensiv dürfte der neue Offensive-Coordiantor Anthony Lynn die richtige Wahl gewesen sein: Tyrod Taylor kam auf 246 Yards und einen Touchdown, die Line steht auf einmal besser. Allerdings muss man auch betonen, dass die Patriots-Defensive in diesem Spiel untypisch-nicht-existent war.

Nächste Woche kehrt QB-Superstar Tom Brady zurück. 3-1 ohne Tom Brady und mehrere Starter: das kann man wirklich so stehen lassen. Ab nächster Woche wird vermutlich so oder so wieder durchmarschiert.

Jacksonville holt ersten Sieg in London

Die Jacksonville Jaguars alljährlich in London, diesmal im Divisionsduell gegen die Indianapolis Colts. Beide Teams sind noch nicht in Topform, die Jaguars wollten endlich den ersten Sieg feiern. Und das gelang auch, ein knapper 30:27 Erfolg stand am Ende zu Buche. Dabei kann man sich sicher sein: die Jaguars hätten vor wenigen Jahren diese Partie sicherlich noch verloren. Man hat die Schrauben aber an den richtigen Stellen gedreht, die Defensive – vor allem die Line – hielt Stand, offensiv funktioniert langsam das Laufspiel. Die D-Line hat sich Andrew Luck vorgenommen: Rookie Yannick Ngakoue, Sen’Derrick Marks, Chris Smith und Tyson Alualu kamen jeweils auf einen Sack, Dante Fowler Jr. machte zudem ordentlich Druck. Dass Posulszny zusätzlich noch auf 1.5 Sacks kam, überrascht nicht weiter.

Die Front-Seven der Jaguars wird immer besser, die O-Line der Colts ist immer noch grün hinter den Ohren. Andre Luck muss jedem Fan Leid tun. Schafft es Luck den Ball zu einem Receiver zu werfen, wird er nicht selten fallen gelassen. Liebe Receiver-Freunde: tut’s eurem Franchise-QB und euch einen Gefallen und fangts die Dinger. Dann haben alle was davon. Frank Gore ist jetzt übrigens zehntbester Rusher aller Zeiten: 12.293 Yards!

Willkommen zur großen Julio Jones Show

Die Atlanta Falcons schlagen die Carolina Panthers überraschend deutlich mit 48:33. Wie kann das sein?

Hauptgrund ist die Secondary der Panthers. Offensichtlich fehlt der selbsternannte Cornerback-Guru Josh Norman an allen Ecken und Enden. Seine Nachfolger – die Rookies – James Bradberry und Daryl Worley sind meistens komplett überfordert, vor allem wenn sie auf ein Kaliber wie Julio Jones treffen. Jones kam auf 300 Receiving-Yards und einen Touchdown, sein Quarterback Matt Ryan gar auf 503 Passing Yards. Rein statistisch gab es in der Super Bowl-Ära noch kein explosiveres Duo.

Bei den Panthers lief fast gar nichts richtig und zu allem Überfluss fiel Cam Newton im vierten Viertel mit einer Gehirnerschütterung aus. Und das war wirklich eine Kollision aus dem Lehrbuch, ein Autounfall dürfte die gleiche Wirkung haben, wie jener Hit, den Newton einstecken musste. Backup-QB Derek Anderson übernahm und sah eigentlich recht gut aus. Bis zur spielentscheidenden Interception inkl. Pick Six.

Die Atlanta Falcons stehen alleinig an der Spitze mit drei Siegen und einer Niederlage, die Panthers hingegen bei nur einem Sieg und drei Niederlagen. Die Bandwagoner dürften sich nun langsam in eine andere Richtung begeben.

Raiders fügen Ravens erste Niederlage zu

Mehr Kampfgeist geht fast nicht mehr. Die Oakland Raiders verfügen über eine hervorragende Teamchemie. Das sah man auch beim knappen 28:27 Sieg bei den Baltimore Ravens. Drittes Auswärtsspiel, dritter Sieg – läuft bei den Raiders. Hauptsächlich für den Sieg verantwortlich war Receiver Michael Crabtree mit drei Touchdowns und 88 Yards. Derek Carr fand in ihm seine Lieblingsanspielstation.

Aber: kein Raiders-Sieg ohne Foto-Finish. Gegen die Saints und gegen die Titans, musste man bis zum Schluss bangen, gegen die Ravens einen Rückstand aufholen. Ravens Veteran Steve Smith Sr. explodierte wieder einmal und führte sein Team mit einem 52-Yard TD zurück ins Spiel. Nach einem West-TD und einer 2pt-Conversion führte Baltimore mit sechs Punkten kurz vor Schluss. Carr legte los und gewann das Spiel, wieder einmal ein Last-Minute-Game-Winning-Drive, zum siebten mal in seiner noch jungen Karriere.

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