NFL Woche 4: Favoriten erleiden Dämpfer

Hoyer haucht den Bears neues Leben ein

Die Chicago Bears feiern über die Detroit Lions ihren ersten Saisonsieg. Ein eigentlich ungefährdeter 17:14 Sieg. Und der geht vor allem auf zwei Kappen: QB Brian Hoyer und die Bears Defensive!

Hoyer kommt mit der QB-Rolle in Chicage sehr gut zu Recht, brachte 28 von 36 Pässe für 302 Yards und zwei Touchdowns an. Er lässt Jay Cutler vergessen, Fans der Bears erlebten jetzt zwei Spiele ohne Interception. Der Junge ist halt einfach smart. Eddie Royal freuts, er kam auf 111 Yards und einen TD. Runningback Jordan Howard macht einen guten Backup für Jeremy Langford. Der Rookie rushte für 111 Yards und kam auf 21 Receiving-Yards. Die Bears hatten somit eine richtige starke Offensive.

Dass sie das Spiel aber gewonnen haben, liegt auch an der Defensive, die Lions-QB Matthew Stafford komplett aus dem Spiel nehmen konnte. Stafford kam auf 213 Yards, keinen Touchdown aber zwei Interceptions. Es war das schlechteste Spiel, das Stafford unter seinem neuen Offensive Coordinator Jim Bob Cooter spielte. Marvin Jones kam zwar noch auf 74 Yards, das war es dann aber schon. Beide Teams stehen somit bei einem Sieg und drei Niederlagen. Für die Bears kann es mit Hoyer aufwärts gehen. Sätze, die war nicht geglaubt hätten, jemals zu schreiben.

Knapp aber doch: Houston siegt gegen Tennessee

Brock Osweiler. Man sah wieder seine beiden Gesichter. Der neue Franchise-Quarterback startete fulminant ins Spiel, nur um wenig später das Spiel doch noch fast aus der Hand zu geben (252 Yards, zwei TDs, zwei INTs). Die Connection mit Rookie Will Fuller funktioniert einwandfrei. Überhaupt war Fuller wieder einer der wichtigsten Spieler der Texans – er steuerte einen Receiving- und einen Returningtouchdown bei. DeAndre Hopkins hingegen hat Probleme, er wird meistens gedoppelt und bekommt wenig Bälle.

Die Defensive der Texans kann auch ohne J.J. Watt bestehen, zumindest gegen die Titans. Marcus Mariota trifft aber auch oft die falschen Entscheidungen: so gerne würde er seinen Arm zeigen, nur um wieder und wieder gepickt zu werden. Schnell stellt man deshalb wieder auf Laufspiel um, mit DeMarco Murray im Backfield kann man das auch machen. Murray kam auf 95 Yards und zwei TDs. Heisman Trophy-Gewinner Derrick Henry wurde derweil nicht wirklich in die Offensive eingebunden, wird aber weiterhin eine Rolle spielen – das Backfield ist einfach zu spektakulär um es nur auf einen Spieler zuzuschneiden. Am Ende gewinnen die Texans mit 27:20.

Verletzt? Egal, Wilson holt sich Sieg gegen Jets

Was wurde nicht gebangt um Russell Wilson? Der Star-QB laboriert an einer Knöchel- und einer Knieverletzung, ließ sich aber nicht weiter davon beeinflussen. Wilson verzichtete einfach auf sein Laufspiel und konzentrierte sich auf seine Passfähigkeiten, die er einmal mehr unter Beweis stellte (309 Yards, drei TDs). Sein neuer Lieblingsreceiver? Jimmy Graham. Nach einer wahren Seuchensaison 2015 ist der etatmäßige Star-Tight End wohl endgültig bei den Seahawks angekommen und lieferte sein zweites Spiel über 100 Yards innerhalb von einer Woche. Jetzt kann das so sehr gehypte Duo also endlich voll durchstarten.

Lasst uns kurz noch eine Sache klären: es ist keine Schande Tanner McEvoy nicht zu kennen. Der 23-Jährige wurde wieder einmal als undrafted Receiver ins Team aufgenommen und erzielte einen 42 Yard TD. Kommt da mehr? Die nächsten Wochen werden es weißen.

Die New York Jets haben Probleme. Große Probleme sogar. Die Secondary ist nicht existent. Immer noch nicht! Jede Woche können Teams mit tiefen Bällen für ordentlich Unruhe sorgen. Wo ist Darelle Revis?! Offensiv dasselbe Problem: Ryan Fitzpatrick kommt auf neun (!) Interceptions innerhalb von einer Woche! Richard Sherman kam allein auf zwei Interceptions und sorgte damit für den entscheidenden Unterschied. Die Jets müssen jetzt nach Pittsburgh und dann nach Arizona – dort könnte uns eine wahre Interception-Show geboten werden. 27:17 am Ende für die Seahawks.

Rams bauen Serie weiterhin aus

Langsam wird es unheimlich. Die Los Angeles Rams gewinnen Woche für Woche. Diesmal gegen den Divison-Rivalen aus Arizona. Das Duell Hard Knocks gegen All or Nothing. 17:13 für die Rams.

Was ist bloß mit den Cardinals los? Die Offensive funktioniert nicht. Carson Palmer findet einfach nicht in die Saison. Es scheint als hätte der Veteran sein Mojo im NFC Conference-Finale gegen die Carolina Panthers vergangene Saison verloren. Statt Touchdowns hagelt es Interceptions – gegen die Rams war es zwar nur eine, insgesamt kam er in den letzten beiden Spielen aber auf fünf Interceptions. Er versucht seine Receiver immer in Szene zu setzen, mit teils langen Bällen, nur um nicht zum Erfolg zu kommen. Man sollte einfach David Johnson den Ball geben!

Und wie schon sein Rivale Cam Newton, konnte Palmer das Spiel nicht beenden, er erlitt vermutlich ebenfalls eine Gehirnerschütterung. Man sei “sehr vorsichtig” versicherte HC Bruce Arians nach dem Spiel. Es darf aber bezweifelt werden, dass Palmer am Donnerstag gegen die 49ers startet. Drew Stanton ist weiterhin alles andere als eine vernünftige Backup-Lösung, gegen den Rams brachte er vier von elf Pässe für magere 37 Yards an (seine Pässe sind wirklich alles andere als schön anzusehen), zwei mal wurde er gepickt.

Womit wir auch schon beim Erfolgsrezept der Rams sind: die Defensive. Obwohl in Woche 1 gegen die 49ers komplett von der Rolle, funktioniert die Defensive wie man es eigentlich von ihr erwarten kann. Aaron Donals und Co setzten die Cardinals ständig unter Druck, DOnald kam auf 1.5 Sacks und war der Übeltäter, der Palmer schlussendlich aus dem Spiel nahm. Zusätzlich kam Donald noch auf einen Forced-Fumble.

Todd Gurley musste sich wieder mit weniger begnügen, er kam in 19 Versuchen auf 33 Yards. Ein enttäuschender Abend für das RB-Talent. Ebenfalls enttäuschend verläuft die Saison für Cardinals-Receiver Michael Floyd: er kam bei 3 Receptions auf 36 Yards und einen Touchdown. Wenigstens ein TD, ansonsten hat er gegen John Brown (144 Yards – 10 Receptions) und Larry Fitzgerald (62 Yards – 5 Receptions) deutlich das nachsehen.

Spiel’s doch endlich fertig, Cleveland

Ganz ehrlich: es nervt mich langsam. Jede Woche muss ich die Cleveland Browns ob ihrer eh nicht schlechten Leistung loben, nur um ihnen dann doch nicht zum Sieg gratulieren zu können. Gegen die Washington Redskins setzte es eine 20:31 Niederlage. Und das war schon die zweite diese Woche: der eigentliche Star-Receiver und Erfolgs-Messias Josh Gordon spielt nicht mehr mit, er verbringt die nächste Zeit in der Entzugsklinik und wird von den Browns freigestellt.

Das Spiel lief schnell in eine Richtung und zwar in Richtung Brwons-Endzone. Redskins-QB Kirk Cousins kannte keine Gnade, brachte seine ersten neun Pässe für zwei TDs an. An diesem Abend hatte er in Tight End Jordan Reed seinen Liebling gefunden, Reed beendete den Tag mit 73 Yards und zwei TDs. Dann war aber Sand im Getriebe, Cousins warf eine Interception und bekam mehr und mehr Probleme sein Team zu Punkten zu führen: nach einem punktelosen dritten Viertel, besiegelte er im vierten Viertel mit seinem dritten TD den Sieg  – 183 Yards, drei TDs, eine INT.

Bei den Browns spielte diesmal nur Rookie Cody Kessler auf der QB-Position. Wide Receiver Terrelle Pryor konzentrierte sich auf Fangen, kam auf 46 Yards und einen TD, musste sich dann aber mit Josh Norman abgeben und fand deshalb wenig Raum. Kessler kam auf 223 Yards, einen TD und eine INT, die restlichen Punkte steuerte RB Isaiah Crowell bei – 112 Yards, ein TD. Am Ende schlug man sich dank vermeidbarer Fehler wieder einmal selber. Jede Woche schaffen es die Browns, auf noch ärgere Art und Weise zu verlieren. Irgendwann klappt es dann mit einem Sieg, phasenweise fehlt nicht viel.

Ach ja: Corey Parkey, der Kicker der gegen die Dolphins noch versagte, schaffte plötzlich ein 51 Yard FG. Machs doch eine Woche früher Corey!

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