NFL Woche 4: alles steht Kopf

Rams bleiben hartnäckig

Die Los Angeles Rams überraschen weiterhin, konnten sich mit 35:30 bei den Dallas Cowboys durchsetzen. Jared Goffs Zahlen schauen schon wieder sehr gut aus (255 Yards, 21/36), er kam auf zwei Touchdowns. Das liegt vor allem daran, dass er ohne Druck stark brilliert, bekommt er aber Besuch von einem Gegenspieler, leidet sein Spiel stark darunter. Zudem hatte er Glück, dass Cowboys-DB Anthony Brown einen Ball nicht picken konnte. Eine Entwicklung ist definitiv da und nicht zu leugnen, aber noch ist nicht alles Gold was glänzt.

Getragen wird das Offensivspiel Los Angeles immer noch von Todd Gurley. Der Runningback erlebt nach seiner schwachen letzten Saison eine Renaissance, erlief 121 Yards und konnte als Passfänger weitere 94 Yards und einen Touchdown beisteuern. Mit ihm muss man spätestens jetzt wieder rechnen. Fantastisches Spiel bisher vom Läufer. Cooper Kupp ist ein weiterer Faktor in der Offensive der Rams, der Rookie kam auf 60 Yards und einen Touchdown.

Defensiv zeigte Wade Phillips was er kann, schaffte es spät aber doch Ezekiel Elliott halbwegs aus dem Spiel zu nehmen. In der zweiten Hälfte spielte man äußerst solide, man zwang Dallas zu vielen Punts. Aaron Donald kam auf zwei Tackles, war aber wieder einmal eine Bank sowohl gegen den Pass als auch den Lauf. Neun mal konnte er durch die Line durchbrechen. Michael Brockers zeigte ebenfalls eine starke Leistung, konnte drei Tackles und einen Sack verzeichnen. Mark Barron führte das Team in Sachen Tackles (sieben) und Interceptions (eine) an. Hauptverantwortlich für den Sieg waren die Special Teams und insbesondere Kicker Greg Zuerlein, der gleich sieben Field Goals erzielen konnte.

Dallas kam vor allem in der ersten Halbzeit zu starken Leistungen, Ezekiel Elliott war wieder voll da, kam auf 85 Rushing-Yards (ein TD) und zusätzliche 54 Receving-Yards plus einen Touchdown. In der zweiten Hälfte hatte er mit der Defensive der Rams aber Probleme. Dak Prescott (252 Yards, 20/36) kam auf drei Touchdowns und einen Pick. Hauptziel vom jungen Spielmacher war Dez Bryant mit 98 Yards. Aber in der zweiten Hälfte ging erst spät etwas, das Comeback kam zu spät.

Sean Lee wurde schmerzlich vermisst, die Sensation der vergangenen Wochen DeMarcus Lawrence konnte für Druck sorgen (ein Sack, ein erzwungener Fumble). Anthony Brown war stark in der Deckung, hätte aber einen Ball von Goff abfangen müssen.

Bills schocken Falcons

Die Buffalo Bills bleiben eine der größten Überraschungen der neuen Saison. Das Team von Coach Sean McVay konnte die Atlanta Falcons auswärts mit 23:17 besiegen.

Man konnte mit der Bestellung McVays zum neuen Head Coach ja von einer starken Defensive ausgehen, dass sie aber schon so früh so stark auftritt, überrascht zu diesem Zeitpunkt dann doch schon. Jerry Hughes kam auf einen Sack und er konnte einen Fumble erzwingen, den Rookie Tre’Davious White aufnehmen und zu einem Touchdown ummünzen konnte. Der Rookie Cornerback bleibt weiterhin Gesprächsthema Nummer eins, ließ nur 18 Yards bei acht Pässen in seine Richtung zu und konnte wieder einen Pass ablenken. Er ist in dieser Defensive hervorragend aufgehoben. Neuzugang Micah Hyde sorgte für sieben Tackles und zwei Interceptions. Man muss es jetzt schon sagen: die Defensive der Bills gehört derzeit zu den besten der Liga.

https://twitter.com/buffalobills/status/914598311478403073

Offensiv spielt man solide. Quarterback Tyrod Taylor war 182 Yards (12/20) und einen Touchdown, spielt das, was man von ihm verlangt. Er bringt den Ball nicht in Gefahr, spielt sichere Pässe. Diesmal hauptsächlich auch seinen Tight End Charles Clay, der mit 112 Receiving-Yards der wichtigste Faktor im Offensivspiel war. Shady McCoy steuerte 76 Yards über das Laufspiel bei – auch weil Rookie Linebacker Duke Riley mit dem Veteran überfordert war. Der Mix stimmt, auch wenn es noch nicht die große Offensiv-Show der Bills ist.

Die Falcons mussten also die erste Saisonniederlage hinnehmen. Matt Ryan (242 Yards, 24/42) warf einen Touchdown, aber wieder zwei Interceptions – macht fünf Picks in den vergangenen beiden Spielen. Er hatte natürlich auch mit den Ausfällen seiner beiden starken Receivern zu kämpfen: Julio Jones und Mohammed Sanu mussten mit Verletzungen vom Feld. Das Laufspiel im Devonta Freeman und Tevin Coleman funktioniert weiterhin, dennoch ist die Leistung der beiden Läufer insgesamt für einen Sieg zu wenig (ein TD, insgesamt 137 Yards).

Steelers auswärts zum Sieg

Die Pittsburgh Steelers konnten wieder einmal ein Auswärtsspiel für sich entscheiden: beim Divisionsduell gegen die Baltimore Ravens gewann man mit 26:9. Die Offensive zeigte dabei gerade zu Beginn ihre Zähne, man konnte gleich vier Drives mit Punkten abschließen. Nach der Pause trat man ein wenig zurück, man puntete häufiger und vergab gute Chancen auf die frühzeitige Entscheidung: Chris Boswell vergab ein Field Goal, Ben Roethlisberger warf eine Interception. Big Ben kam am Ende auf 216 Yards (18/30) und je einen Touchdown bzw. den angesprochenen Pick. Le’Veon Bell bekam gleich 35 (!) mal den Ball, er lief für 144 Yards und zwei Touchdowns. Zusätzlich steuerte er noch 42 Receiving-Yards bei. Alles ging über den dualen Runningback. Den wirklich coolsten Touchdown-Jubel bescherte uns Rookie-Receiver Juju Smith-Schuster mit einem Kamehemeha. Dennoch – von Roethlisberger erwartet man einfach mehr, die Formel Bell immer den Ball zu geben ist verständlich, aber doch etwas leicht zu durchschauen. Ben muss seine Receiver häufiger finden und in Szene setzen, für ihn war es das zehnte Spiel in Folge mit weniger als 300 Passing-Yards.

Defensiv stachen Ryan Shazier, Cameron Heyward und Mike Hilton heraus: Shazier kam auf elf Tackles und eine Interception, konnte in der Coverage überzeugen. Heyward kam auf zwei Sacks und einen erzwungenen Fumble, konnte auch gegen den Lauf seine Stärken zeigen. Und Hilton steuerte einen Sack und eine Interception bei.

Wo wir dann auch schon bei Joe Flacco wären. Der Veteran hatte seine Probleme mit der Defensive Pittsburghs und fand im Grunde genommen keinen Rhythmus. Am Ende zwei Picks bei einer Interception für den ehemaligen Super Bowl MVP (235 Yards, 31/49). Dass ihn seine Passfänger mit einigen fallengelassenen Bällen nicht unbedingt unterstützten, macht die Sache nicht einfacher. Die Line der Ravens ist derzeit von Verletzungen geprägt und spielt deshalb auch so. Die beiden Guards Matt Skura und Jermaine Eluemunor waren nahezu nicht existent. War immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Runnigback Alex Collins kam immerhin auf 82 Yards bei neun Carries.

Auf defensiver Seite war man besser, C.J. Mosley kam auf 12 Tackles und einen forced Fumble. Michael Pierce war äußerst stark gegen den Lauf (auch wenn Bells Zahlen etwas anderes vermuten lassen würden), er kam auf sieben Tackles.

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