NFL Woche 4: alles steht Kopf

Jets siegen in Overtime

Die New York Jets feierten einen knappen 23:20 Erfolg über die Jacksonville Jaguars – nach Verlängerung. Zweiter Sieg in Folge für das Team aus New York, Kicker Chandler Cantanzaro sorgte am Ende der Overtime mit einem 41-Yard Field Goal für die Entscheidung. Man war schon früh im Spiel mit 20:10 in Führung gegangen, konnte am Ende auch als Sieger vom Platz gehen.

In Abwesenheit des Runningback-Veterans Matt Forte, zeigte Bilal Powell sein bestes Spiel und lief für 163 Yards und einen Touchdown. Rookie Eli McGuire kam auf 93 Yards über den Lauf und ebenfalls einen Touchdown. Man kann also schon sehen, wo der Erfolgsschlüssel für die Jets lag. Josh McCown hatte seine Probleme, er warf für 224 Yards (22/31) und eine Interception. Er hatte zudem drei Fumbles, wovon ein Ball von Myles Jack zu einem Touchdown getragen wurde.

Defensiv ging nahezu alles über Neuzugang Kony Ealy. Der doch nicht New England Patroit, konnte einen Pass ablenken und schlussendlich auch abfangen. Er sorgte für Druck auf Bortles und war Hauptantreiber der Jets. Mo Wilkerson war hingegen nicht wirklich existent, konnte nicht wirklich aufzeigen. Die Rookie Safeties Marcus Maye und Jamal Adams bleiben weiterhin Lichtblicke.

Jacksonville darf sich am Ende bei Marqise Lee für die Niederlage bedanken. Der Receiver fing einen wirklich mehr als fangbaren Ball von Blake Bortles in der Overtime nicht (ein Catch hätte wohl zum Game-Winning-Field Goal gereicht). Das war eindeutig der schlechteste Zeitpunkt für einen grauenvollen Drop. Bortles selbst kam auf 140 Yards (15/35) und je einen Touchdown bzw. eine Interception. Wirklich glücklich werden die Jaguars-Fans mit ihm wohl nicht mehr. Leonard Fournette zeigte dafür wieder eine sehr ansprechende Leistung, brach einige Tackles, beendete den Tag mit 86 Rushing-Yards (bei satten 24 Versuchen) und war mit 59 Yards und einem Touchdown bester Passfänger seines Teams.

Myles Jack hat eine fantastische Entwicklung hinter sich. Der Linebacker spielt wie zu besten UCLA-Zeiten und kam gegen die Jets auf neun Tackles und einen Touchdown. Gegen den Lauf als auch den Pass ein sehr starker Spieler. Wie auch Telvin Smith, der auf 13 Tackles kam und gegen den Lauf damit eine Bank war. A.J. Bouye kam auf eine Interception.

Vikings verlieren Cook und Spiel

Die Minnesota Vikings mussten eine bittere 7:14 Niederlage zu Hause gegen die Detroit Lions hinnehmen. Nicht nur das Ergebnis schmerzt, auch der vermutlich sehr lange Ausfall von Rookie-Sensation Delvin Cook tut den Wikingern sehr weh. Der Runningback musste nach der Pause vom Feld, es besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss. Bis zu diesem Zeitpunkt war Cook der wichtigste Faktor im Offensivspiel der Vikings, er kam auf 66 Rushing-Yards und einen Touchdown. Ein herber Verlsut für Minnesota. Quarterback Case Keenum (219 Yards, 16/30) konnte das Ruder nicht herumreißen, drei Ballverluste seiner Mitspieler (Cook, McKinnon und schließlich auch Thielen) machten die Sachte äußerst schwer. Man hätte die Chance gehabt, Detroit mit den eigenen Waffen zu schlagen – last Minute-Sieg – allerdings fumbelte Adam Thielen zum denkbar schlechtesten Moment einen Ball. Stefon Diggs bleibt mit 98 Yards der wichtigste Baustein in der Passfänger-Offensive.

Defensiv machte man das zu erwartende: man spielte sich mit der O-Line der Lions. Gleich fünf mal riss man Lions-QB Matthew Stafford zu Boden. Danielle Hunter brach nahezu immer durch, verzeichnete selbst zwei Sacks. Harrison Smith war gegen den Lauf sehr stark und konnte auch gegen den Pass mit nur neun zugelassenen Yards aufzeigen. Erick Kendricks konnte einen Ball von Stafford abfangen, blieb aber nicht im Feld. Am Ende war es auf Grund der vielen Ballverlsute der Offensive aber nicht möglich als Sieger vom Platz zu gehen.

Bei den Lions hingegen freute man sich zum ersten mal seit langer Zeit über ein halbwegs brauchbares Laufspiel. Ameer Abdullah lief für 94 Yards und einen Touchdown, die Line – so schwach sie auch in der Pass Protection war – konnte für ihn einige Löcher aufreißen. Matthew Stafford kam auf 209 Yards (19/31) konnte aber keinen Touchdown beisteuern. Er hielt den Ball oft viel zu lange fest und hatte prinzipiell keinen guten Tag. Zu ungenau, zu sloppy – die Lions Offensive ist noch nicht in der neuen Saison angekommen.

Dafür aber die Defensive. Tahir Whitehead wurde zum personifizierten Erfolgsfaktor, er konnte zwei Fumbles recovern und kam auf fünf Tackles (gegen den Pass ließ er zwei Pässe zu). Miles Killebrew ließ ebenfalls nur zwei Pässe zu und war auch gegen den Lauf sehr stark (drei Tackles). Glover Quinn bleibt der Mann der Stunde, er konnte den schlussendlich siegbringenden Fumble an Thielen erzwingen.

Folk kickt Giants in die Krise

Es war ein verrücktes Spiel, das den Fans in Florida geboten wurde: die Tampa Bay Buccaneers gewannen gegen die New York Giants  mit 25:23 – in buchstäblich letzter Sekunde. Die Kicker und Tampa Bay – wird das noch was? Nachdem man zur vergangenen Saison mit Roberto Aguayo schon in der zweiten Runde des NFL Drafts einen Kicker auswählte, nur um ihn dann kurz vor Beginn der aktuellen Saison nach mehreren Fehlversuchen vor die Tür zu setzen, scheint man mit Nick Folk ebenfalls einen durchaus durchwachsenen Kicker ins Team geholt zu haben. Der Veteran verkickte während des Spiels zwei Field Goals und einen Exrapunkt, wodurch die Giants noch im Spiel gehalten wurden. Am Ende konnte er aber das entscheidende Field Goal erzielen.

Die Bucs starteten gut in die Partie, Jameis Winston (332 Yards, 22/38) konnte schnell je einen Touchdown auf Mike Evans und Rookie Tight End O.J. Howard werfen. Er zeigte seine gute Verbindung mit Cameron Brate (80 Yards) und natürlich Mike Evans (67 Yards). DeSean Jackson bleibt noch übrig, der schnelle Passfänger kam auf magere zwanzig Yards Raumgewinn. Winston brillierte bei tiefen Bällen, brachte zehn Bälle für einen Raumgewinn von mindestens zehn Yards an. Andere Bälle verhaut der junge Spielmacher dennoch, es ist eine ständige Auf- und Abfahrt mit dem Quarterback. Aber es reichte zum Sieg.

Defensiv ging alles über Gerald McCoy. Der Defensive Tackle kam auf vier Tackles und übte ständigen Druck auf die katastrophale Line der Giants und Eli Manning aus. Brent Grimes erlaubte nur drei Pässe in seine Richtung für zwanzig Yards, er konnte Odell Beckham Jr. im Zaum halten. Vernon Hargreaves III kam auf neun Tackles.

13:0 lag man schon zurück, ehe die Giants mit Footballspielen begannen. Eli Manning (288 Yards, 30/49) verteilte die Bälle gekonnt auf mehrere Receiver, auch weil Odell Beckham Jr. früh im Spiel mit einem ausgerenkten Finger vom Feld musste. Die eigentliche Sensation war Mannings 14-Yard Rsuhing Touchdown, ein Novum sozusagen. Beckham kam am Ende auf 90 Yards, Rookie Tight End Evan Engram auf 62, Sterling Shepard auf deren 54. Neuzugang Brandon Marshall fing Bälle für 48 Yards, den Touchdown zum Ausgleich erzielte aber Rhett Ellioson (elf Yards). Rookie RB Wanye Gallman führte das Backfield mit elf Carries für 42 Yards an.

Defensiv zeigte Snacks Harrison mit drei Tackles vielleicht nicht groß auf, dennoch konnte er immer Druck ausüben und sich gefährlich zeigen. Janoris Jenkins ließ nur drei Pässe für 27 Yards zu und konnte zwei Bälle ablenken. In einer sehr durchwachsenen Defensive kann er noch am besten aufzeigen. Die Giants dennoch aber vollkommen neben sich – 0:4 nach vier Spielen hätte man diesem Team wohl nicht zugetraut.

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