NFL Woche 5: Fataler Abend für Giants, Big Ben katastrophal

Seahawks siegen bei den Rams

Die Seattle Seahawks konnten sich im Divisionsduell bei den Los Angels Rams mit 16:10 durchsetzen. Es war eine Defensivschlacht, Seattle konnte gleich fünfmal den Ball von den Rams erobern (zwei Interceptions, drei Fumbles). Matchwinner für das Team von Pete Carroll war Kicker Blair Walsh mit drei Field Goals. Russell Wilson bleibt Opfer einer schlechten O-Line, er muss den Ball schnell loswerden und spielt meist nur kurze Pässe – auch weil ihm derzeit die Genauigkeit fehlt: eine Interception, 198 Yards (24/37) und ein Touchdown. Und gleich sechs Sacks für Wilson. Es ist ein verdammt langes und hartes Jahr für den talentierten Spielmacher. Das Laufspiel wurde abermals auf mehere Schultern verteilt, wirklich effizient war man gegen die starke Laufverteidigung der Rams aber nicht.

Jimmy Graham mutiert zum wichtigen go-to-guy für Wilson: der Tight End ist immer zur Stelle wenn man eine Completion braucht. Auch wenn er nur Bälle für einen Raumgewinn von 37 Yards gefangen hat – das waren alles enorm wichtige Catches. Touchdown inklusive.

Die Defensive hingegen zeigte sich wieder einmal von ihrer besten Seite. Earl Thomas bleibt der beste Free Safety der Liga, er hat schon wieder ein fantastisches Spiel hinter sich: zunächst Todd Gurley zu einem Fumble einen Yard vor der Endzone gezwungen, später eine wichtige Interception gefangen. Er kann alleine für den Unterschied sorgen.

Die Rams müssen einen Rückschlag hinnehmen. Jared Goff (288 Yards, 22/47) konnte keinen Touchdown vorweisen, hatte mit der Legion of Boom zu kämpfen. Todd Gurley wurde von den Seahawks komplett aus dem Spiel genommen (43 Rushing-Yards, sieben Receiving-Yards) – erstmals kein Touchdown für den Spieler des Monats September. Den größten Raumgewinn konnte Tight End Tyler Higbee vorweisen (98 Yards) – offenbar eine weitere Waffe für Goff. Defensiv ging alles über Aaron Donald – einfach selbst ansehen, eine hervorragende Leistung!

Ravens stoßen Raiders in die Krise

Dritte Niederlage in Folge: die Oakland Raiders stehen vollkommen neben sich. Gegen die Baltimore Ravens setzte es eine 17:30 Niederlage. Nach nur vier Minuten lag man mit 0:14 in Rückstand, man fand nie wirklich ins Spiel. Die Fans der Raiders waren alles andere als angetan, buhten die Mannschaft deutlich aus. In Abwesenheit von Quarterback Derek Carr zeigte E.J. Manuel eine gute Leistung, auch wenn er “nur” für 159 Yards (13/26) und einen Touchdown werfen konnte. Dieser war dafür aber eine Augenweide, er fand Michael Crabtree tief in der Endzone für eine 41-Yard-Bombe. Manuel vermied es den Ball zu verlieren und konnte einige Drives gut abschließen. Marshawn Lynch hatte sein bestes Spiel als Raider, kam auf 43 Yards und einen Touchdown, wovon er 28 Yards nach Kontakt mit einem Gegenspieler erzielen konnte. Michael Crabtree bleibt Receiver Nummer eins (82 Yards), Amari Cooper ein Schatten seiner selbst: nur ein Fang im Schlussviertel für magere acht Yards – bisher ein absolutes Seuchenjahr für ihn.

Defensiv hatte Safety Karl Joesph das Laufspiel der Ravens im Griff, er kam auf neun Tackles und konnte sich auch im Passspiel behaupten. Khalil Mack steuerte acht Tackles bei, ein Sack blieb ihm dieses mal verwehrt.

Baltimore startete wie erwähnt äußerst gelungen in die Partie, der Schlüssel im Erfolg lag in der hervorragenden O-Line der Ravens. Joe Flacco (222 Yards, 19/26) verspürte nahezu keinen Druck, fand in Mike Wallace seinen Lieblingsreceiver (133 Yards bei drei Catches). Kein Touchdown für den Veteran, aber eine solide Leistung. Wegen der O-Line!

Im Laufspiel fiel Terrance West früh aus, Buck Allen übernahm für ihn und kam auf 73 Yards und einen Touchdown. Alex Collins steuerte 55 Yards bei. Defensiv konnte man für Big Plays sorgen, die Schlussendlich den Grundstein für den Erfolg legten. Baltimore lebt doch noch! Bisher eine sehr turbulente Saison für die Raben!

Rodgers tut es schon wieder

Football-Regel Nummer eins: gebt Aaron Rodgers keine Zeit! 1:13 Minuten hatte der Magier noch Zeit um seine Mannschaft doch noch zum Sieg zu führen, 1:02 brauchte er am Ende um den Ball in der gegnerischen Endzone unterzubringen. Dallas versuchte in den letzten elf Sekunden noch einmal irgendwie zu einem Score zu kommen, am Ende blieb es aber beim 35:31 Sieg für die Green Bay Packers bei den Dallas Cowboys.

Dabei fing alles noch sehr günstig für die Cowboys an, zur Pause führte man schon mit 21:12. Nach der Pause konnten die Packers im dritten Viertel ein Field Goal erzielen, ehe es im Schlussabschnitt noch einmal rund ging: Jordy Nelson eröffnete das Spektakel mit einem Touchdown, Dan Bailey antwortete mit einem Field Goal für Dallas, Damarious Randall fing einen Ball von Dak Prescott ab und scorte einen Touchdown. Prescott selbst ließ sich davon aber nicht unterkriegen und antwortete mit einem Rushing-Touchdown seinerseits. Dann waren nur noch 1:31 Minuten zu spielen und Rodgers trat wieder auf. 221 Yards (19/29) und drei TDs am Ende für den Quarterback.

Green Bay scheint wieder einen Mann im Backfield zu haben: Rookie Aaron Jones lief für 125 Yards und einen Touchdown und konnte den verletzten Ty Montgomery mehr als gut ersetzen. Dass ausgerechnet Davante Adams den entscheidenden Touchdown der Packers fangen konnte, ist eine klassische Football-Geschichte: vor einer Woche wurde er im Spiel gegen die Chicago Bears von Danny Treveathan sprichwörtlich aus den Schuhen getackelt, gestern avancierte er zum Matchwinner.

Es war ein Spiel auf Augenhöhe, beide Mannschaften verteidigten im Grunde genommen gleich stark bzw. schwach. Ezekiel Elliott lief für 116 Yards, die Stats der Receiver ähneln sich verdächtig. Dak Prescott (251 Yards, 25/36) warf drei Touchdowns und eine Interception, zeigte aber eine starke Leistung. Er macht sich richtig gut in der NFL.

Jourdan Lewis bleibt die tragische Figur des Spiels. Der Rooie-Corner zeigte bis zum letzten Play vor dem Touchdown eine super Leistung, konnte drei Bälle ablenken und ließ nur ebensoviele Bälle in seine Richtung zu (bei neun Versuchen, Raumgewinn: 38 Yards). Im vorletzten Angriffsspiel der Packers konnte er sich noch gegen Adams durchsetzen, Aaron Rodgers suchte sich dieses Matchup aber gleich noch einmal aus, wo Lewis dann den kürzeren zog. Bitter – aber eine Leistung auf der man aufbauen kann.

Kansas City bleibt das Maß aller Dinge

Die Kansas City Chiefs sind nach fünf Runden weiterhin das einzige ungeschlagene Team der neuen NFL Saison: gegen die Houston Texans feierte man einen 42:34 Erfolg. Zunächst sah es nach einem sehr einseitigem Spiel aus: die Chiefs, angeführt von Quarterback Alex Smith (324 Yards, 29/37, drei Touchdowns) konnten rasch eine 16:0 Führung aufbauen, ehe Deshaun Watson DeAndre Hopkins für den ersten Texans Touchdown fand. Kansas City schlug noch vor der Pause mit einem weiteren Touchdown von Charcandrick West zurück (er konnte gleich zwei Touchdowns erzielen). 16 Punkte Vorsprung zur Halbzeit, Houston legte dann aber richtig los: ein Touchdown von Watson (261 Yards, 16/31, fünf Touchdowns) auf Will Fuller im dritten Viertel, ehe es im Schlussabschnitt richtig rund ging. Chiefs-Kicker Harrison Butker erhöhte mit einem Field Goal ehe Watson abermals Fuller zum TD fand. De’Anthony Thomas antwortete für die Chiefs und Tyreek Hill konnte einen Punt zu einem Touchdown umwandeln. DeAndre Hopkins fing daraufhin noch zwei Pässe von Watson in der Endzone. Ein Offensivspektakel.

Alex Smith sieht unglaublich stark aus: er bekommt den Ball schnell aus den Händen und vermeidet es den Ball zu verlieren. Kareem Hunt konnte diesmal zwar nicht über einen Touchdown jubeln, dennoch lief er wieder für über 100 Yards (107). Travis Kelce spielte nur eine Halbzeit, zerstörte aber seine Gegenspieler mit acht Fängen für 98 Yards – ist er topfit, kann er jeder Einheit enorme Probleme bereiten.

Die Texans verloren nicht nur das Spiel, sondern auch zwei ihrer besten Spieler: J.J. Watt erlitt eine schwere Knieverletzung und fällt so wie sein Kollege Whitney Mercilus (Brustmuskelverletzung) für die restliche Saison aus. Auch auf Seiten der Chiefs gibt es einen schweren Ausfall zu verkraften, Wide Receiver Chris Conley (Achillessehnenriss) kann in dieser Spielzeit ebenfalls keinen Snap mehr spielen.

Zurück zum sportlichen: Blickt man auf Watsons Zahlen, vermutet man eine außerordentlich starke Leistung. Tatsächlich kann er sich aber noch steigern, er brachte nur sechs von 16 Passen für einen Raumgewinn von mindestens 10 Yards beim Mann an, diese dafür aber für insgesamt 173 Yards und drei Touchdowns. Er scheint sich mit seinen Receivern fantastisch zu verstehen und spielt schon auf einem sehr hohen Niveau.

1 Comment on NFL Woche 5: Fataler Abend für Giants, Big Ben katastrophal

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


*