NFL Woche 7: Perfect Season gibt’s nicht

Brees mit Rekord bei Niederlage

Die Kansas City Chiefs gewinnen gegen die New Orleans Saints mit 21:27. Dabei sah man vor allem: die Saints haben überhaupt keine Secondary. Tyreek Hills einziger Fang zum 38-Yard-Touchdowns war spektakulär, aber auch vollkommen stümperhaft verteidigt. Das hätte man definitiv verhindern können.

Bei den Chiefs war abermals Spencer Ware im Backfield, da Jamaal Charles immer noch nicht bei 100% steht. Ware kam auf 77 Rushing-, und 54 Receiving-Yards inkl. Touchdown. QB Alex Smith auf 214 Yards (17/24 Pässe) und zwei TDs.

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Drew Brees dürfte mit gemischten Gefühlen nach New Orleans zurückfliegen. Zwar erreichte er als erster Spieler der Geschichte die Marke von 100 Spielen mit mindestens 300 Yards, allerdings konnte man nicht gewinnen. Seine Interception im ersten Viertel wurde von Daniel Sorenson zu einem 48-Yard Pick-Six returnt. Zwar versuchte Brees und seine Offensive alles, um noch einmal heran zu kommen, am Ende reichte es aber nicht (nicht nur, weil man den Onside-Kick nicht recovern konnte). Was auffällt: Rookie Michael Thomas spielt eine enorme Rolle in Brees’-Spiel, er bekam die meisten Bälle und kam auf 130 Yards – insgesamt hält Thomas bei 437 Receiving-Yards.

Ajayi beendet Buffalos Serie

Die Miami Dolphins beenden die Viersieges-Serie der Buffalo Bills mit einem 28:25 Sieg. Maßgeblichen Anteil daran hatte Runningback Jay Ajayi, der wie schon vergangene Woche auf über 200 Rushing-Yards kam. Back-3-back-200-Rushing-Yard-Games konnten bisher nur OJ Simpson, Earl Campbell, Ricky Williams und eben Jay Ajayi erlaufen. Der gebürtige Brite ist die unumstrittene Nummer eins im Backfield Miamis. Arian Fosters Zeit dürfte sich auf wenige Snaps beschränken. Mit dem vermehrten Laufspiel läuft die gesamte Offensive der Dolphins viel besser. Auch QB Tannehill scheint darin besser aufzugehen. Dass das Laufspiel so gut funktionierte, überrascht schon, schließlich haben die Bills gerade gegen den Lauf eine der besten Verteidigungen der Liga. Miami wars egal, man ließ Ajayi laufen und war erfolgreich. Zwei Siege in Folge – das lassen wir so stehen.

Auf der anderen Seite die Buffalo Bills. Wie in den letzten Wochen schon öfters erwähnt, geht quasi alles über Runningback LeSean McCoy. Aber was passiert wenn Shady nicht fit ist? Genau das, was man gegen die Dolphins beobachten konnte: Trägheit. Ideenlosigkeit. Natürlich schmerzen die Ausfälle von Sammy Watkins und Robert Woods, aber ein wenig mehr könnte dann schon drin sein. Tyrod Taylor versuchte auch alles und vernaschte Miami Cornerback Byron Maxwell mit einem 67 Yard-TD-Pass auf Goodwin. Das war es dann aber auch.

Fitzpatrick kommt und siegt

Die New York Jets setzen sich gegen die Baltimore Ravens mit 24:16 durch. Durchaus eine interessante Partie: Geno Smith startete für den sich-außer-Form-befindenden Ryan Fitzpatrick auf der QB-Position. Und er kam auch auf 95 Yards (4/8 Pässe) bei einem Touchdown. Das lag vor allem an einem kurzen Pass auf Receiver Quincy Enunwa der daraus einen 69-Yard Touchdown machte. Danach verletzte sich Smith am Knie und Fitzpatrick kam ins Spiel: 120 Yards (9/14 Pässe) und ein Touchdown – keine Interception! Der TD auf Forte war ein herrlich designtes und ausgeführtes Play. Wer jetzt nächste Woche spielt steht noch nicht fest.

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Überhaupt ist Forte (ähnlich wie Frank Gore bei den Colts) ein absolutes Tier. Obwohl schon im auslaufenden RB-Alter (30 Jahre) zeigt er Woche für Woche was noch alles in ihm steckt. Diese Woche wieder 100 Rushing-, und 54 Receiving-Yards.

Plötzlich haben die Jets wieder eine Secondary. Marcus Gilchrist und Buster Skrine kamen auf jeweils eine Interception. Joe Flacco kam zwar auf über 200 Yards, diese beiden Picks verhinderten aber mehr. RB Terrance West konnte sich gegen die Jets nicht behaupten, Mike Wallace 120 Receiving-Yards brachten unterm Strich auch nichts. Die Ravens begannen mit 3-0; die letzten vier Spiele wurden aber allesamt verloren.

Eagles fügen Vikings erste Niederlage zu

Ausgerechnet in Philadelphia mussten die Minnesota Vikings ihre erste Saisonniederlage hinnehmen. An Sam Bradfords alter Stelle verloren die Vikings mit 21:10 gegen die Eagles. Und das war wahrlich eine interessante Partie: in den ersten zehn Minuten gab es satte fünf (!) Turnovers. Bradford kam auf eine Interceaption, sein Gegenüber Carson Wentz auf zwei, Fumbles auf beiden Seiten kamen noch dazu. Aus diesen Turnovers wurden nur drei Punkte erzielt.

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Die Defensive der Eagles war perfekt auf das Spiel Minnesotas eingestellt. Man wusste um die Schwächen der O-Line, setzte Bradford gekonnt unter Druck und zwang ihn zu Fehlern in Form von Turnovers. Dabei sah man wie sehr die beiden Starting-Tackles Matt Kalil und Andre Smith den Vikings fehlen: Neuzugang Jake Long war des Öfteren überfordert, Bradford wurde sechs mal gesacked. Man muss sich etwas einfallen lassen, mit dieser Line wird es sehr schwer.

Spannend auch: die Defensive der Vikings kam auf keinen einzigen Sack. Ungewohnt, wenn man die letzten Wochen der Dominanz betrachtet. Mehr gibt es nicht zu sagen, die vielen Turnovers prägten das Spiel.

Colts siegen in Divisionsduell

Ein 34:26 Sieg für die Indianapolis Colts gegen die Tennessee Titans. Andrew Luck quasi makellos, 353 Yards (27/39 Pässe) für drei Touchdowns und keine Interception. Lieblings-Mitspieler? T.Y. Hilton. Der Receiver kam auf 133 Yards inkl. Touchdown. Wie Forte bei den Jets, ist Frank Gore bei den Colts der ewige Dauerbrenner, er kam auf 61 Rushing-, und 22 Receiving-Yards mit ebenfalls einem Touchdown. Betont werden muss in diesem Spiel die gute Leistung der Colts-O-Line: Luck wurde nur zwei mal gesacked, ein guter Wert für diese Line.

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Allerdings ermöglichte Indianapolis Defensive einige Big Plays für Tennessee: satte 12 Penalties und 131 Yards schenkte man den Titans. Marcus Mariota konnte deshalb sein Team so lange auf Kurs halten. Am Ende setzte sich Luck und seine Offensive durch, gegen stärkere Teams dürfte man mit solchen Penalty-Zahlen nicht als Sieger vom Platz gehen.

Der ewige Adam Vinatieri schlug wieder zu. Mit 43 erfolgreichen Field Goals in Folge stellte der Kicker Veteran einen neuen NFL-Rekord auf.

Was soll man zu Marcus Mariota sagen? Die Zahlen schauen nicht schlecht aus (232 Yards, zwei Touchdowns und keine Interception). In der Redzone ist Mariota immer noch perfekt, 24 Touchdowns warf er dort bisher in seiner Karriere – bei keiner Interception! Allerdings hatte er sonst Probleme. Vor allem die Genauigkeit macht dem Franchise-Quarterback zu schaffen, er bringt den Ball an offene Receiver meist nicht an. Zudem kamen zwei Fumbles, wovon einer von den Colts recovert wurde und dessen anschließender Touchdown das Spiel zu Gunsten der Colts entschied. Die Kontinuität fehlt in Mariotas Spiel.

Overtime-Krimi an Chargers

Die San Diego Chargers konnten in einem Overtime-Krimi die Atlanta Falcons mit 33:30 besiegen. Das hätte auch ganz anders kommen können, Falcons Kicker Matt Bryant konnte eine Sekunde vor Schluß ein 58-Yard-Field Goal nicht verwerten. Dass es überhaupt soweit kommt, hätte man nicht unbedingt vermuten dürfen.

Denn die Falcons zogen im Laufe der ersten Hälfte auf zehn Punkte davon. Matt Ryan und Julio Jones harmonierten wie eh und je, Ryan kam auf 273 Yards und einen Touchdown, Jones fing Bälle für 174 Yards. Die Touchdowns steuerten Tevin Coleman und Jacob Tamme bei. In der zweiten Hälfte kam man dann aber nur noch auf ein Field Goal. Matt Ryan stellte einen Rekord auf – 46 Spiele in Folge mit mindestens 200 Passing Yards – das hat noch niemand zuvor geschafft!

Für Julio Jones geht aber eine andere Geschichte weiter: wie schon gegen die Seattle Seahawks vergangene Woche, wurde auch in diesem Spiel kurz vor Ende eine klare Pass Interference gegen ihn nicht gepfiffen. Die Schiedsrichter begründeten dies damit, dass Jones den zugegeben hohen Ball ohnehin nicht fangen hätte können. Dass er diesen aber dennoch mit einer Hand berührte, interessierte das Schiedsrichtergespann eher weniger. Als Falcons-Fan eine sehr bittere Zeit, zwei Niederlagen zum Teil auf Grund von Fehlentscheidungen der Schiedsrichter.

Auf Seiten der Chargers sah man einmal mehr, was für ein unglaublich talentiertes Team da zusammenwächst. Melvin Gordon, vergangenes Jahr schon als Bust verschrien, steuerte zwei Rushing- und einen Receiving-Touchdown bei. Damit führt er die Liga zusammen mit David Johnson und LaGerrette Blount in Rushing-TDs an. Neben Gordon überstrahlte die junge Defensive nahezu alles: Joey Bosa kam abermals auf zwei Sacks und ist nun schon nach nur wenigen Spielen Hauptanwärter auf den Defensive Rookie Of The Year Award. Jatavis Brown, sowie Linebacker Denzel Perryman zeigten zudem wieder, was in ihnen steckt. Wenn denn endlich einmal alle fit wären, die Chargers wären eines der stärkeren Teams der Liga.

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