NFL Woche 9: Raiders Nummer eins im Westen

Ajayi läuft Dolphins zu Sieg

Der Aufwärtstrend der Miami Dolphins  hält auch gegen die  New York Jets weiter an. Mit einem 27:23 Erfolg baute man die Siegesserie auf drei Erfolge aus. Wieder einmal stand Runningback Jay Ajayi im Mittelpunkt des Geschehens: gegen die stärkste Laufdefensive kam der Brite auf 111 Yards und einen Touchdown. Der Weg stimmt also weiterhin, Ajayi ist einer der Breakout-Kandidaten des Jahres.

Ansonsten war dieses Spiel auch nicht wirklich geprägt von formidablem Football. Weder Ryan Tannehill noch Ryan Fitzpatrick konnten das Spiel an sich reißen, viele Geschenke konnten nicht genützt werden. Fitzpatrick warf wieder zwei wirklich schlimme Interceptions. Die Zukunft, so ehrlich muss man spätestens jetzt sein, heißt sicher nicht Fitzpatrick. Der Veteran musste zwischenzeitlich aus dem Spiel genommen werden, wieder einmal Verdacht auf Gehirnerschütterung, wurde von Bryce Petty ersetzt. Zwischen ihm und Christian Hackenberg gilt es in den kommenden Wochen abzuwiegen: wer kann das Team tragen? Kann es überhaupt einer von diesen beiden? Sollte sich ein klares “nein” ergeben, es wäre nicht verwunderlich, würden die Jets im dritten Jahr in Folge einen QB draften.

Ansonsten: Kenyan Drake sorgte mit seinem 96-Yard Punt-Return TD für den Unterschied.

Stafford wieder einmal Comeback-King

Die Detroit Lions fügen den Minnesota Vikings in Overtime ihre erste Heimniederlage zu. Für die Vikings die dritte Niederlage in Folge. Dabei sah es am Ende für Sam Bradford und Co sehr gut aus. 23 Sekunden vor Schluss ging man mit 16:13 in Führung, Detroit hatte kein Timeout mehr und begann an der eigenen 25-Yard Linie. Stafford hatte bis zu diesem Zeitpunkt deutlich Probleme mit der Defensive Minnesotas, zeigte aber wieder einmal, warum er zu Recht den Titel des Comeback-Kings trägt. Nach einem Drive über 40 Yards, spikte der QB den Ball für ein 58-Yard-Field-Goal von Matt Prater. Dieser brachte den Ball zwischen den Pfosten unter und es kam zur Overtime. Dort gewannen die Lions den Münzwurf und marschierten in elf Plays 87 Yards bis in die gegnerische Endzone. Golden Tate besiegelte mit einem sehr schönen Play den Sieg Detroits. Ansonsten war’s eben eine eher schwächere Leistung von Stafford. Aber Sieg ist Sieg.

Die Vikings hätten aber durchaus gewinnen können, man vergab schlichtweg zu viele Chancen. Sei es ein missed PAT, ein geblocktes Field Goal, vierte Versuche die gestoppt wurden – Minnesota hatte genügend Möglichkeiten. Einfach nicht fertig gespielt und natürlich auch ein wenig Pech. Allerdings schauen missed Kicks in einem geschlossenen Stadion noch einmal deutlich blöder aus, als in einer offenen Spielstätte. Minnesota spielte unter dem neuen Offensive Coordinator Shurmur deutlich schneller, kam am Ende aber nicht zum Sieg.

Die Lions haben defensiv einen interessanten Mann in ihren Reihen: Kerry Hyder. Der 25-jährige Defensive End wurde im Januar von den Lions in die Practice Squad geholt und zeigte vor allem in der heurigen Preseason eine starke Leistung, wodurch er den Sprung in den Kader schaffte. Hyder startete bisher nur in Woche drei gegen Green Bay und in Woche fünf gegen die Philadelphia Eagles, konnte aber bis jetzt schon sieben Sacks verzeichnen. Auch gestern riss er Sam Bradford zwei mal zu Boden.

Knapp aber doch: Giants gewinnen endlich wieder gegen Eagles

Die New York Giants konnten sich wieder einmal gegen die Philadelphia Eagles durchsetzen. 28:23 am Ende. Dass es dabei noch einmal so knapp wurde, war nicht unbedingt zu erwarten. Die Giants starteten stark ins Spiel, intercepteten Eagles QB Carson Wentz zwei mal und konnten daraus zwei Touchdowns erzielen. Später ließ man Philadelphia aber wieder ins Spiel zurück, konnte aber durch eine enorm kompakte Abwehrleitung die Offensive der Eagles immer wieder stoppen: ein blocked Field Goal und mehrere forth-down-stops sorgten unter anderem für den Unterschied. Eagles Head Coach Dug Pederson wollte aggressives Spiel zeigen, verzichtete gerne auf Feld Goals und ließ die Offensive das ein oder andere mal den vierten Versuch ausspielen. Es sollte dennoch zu wenig sein.

Wentz ließ sich von seinen zwei frühen Picks nicht wirklich beeindrucken und warf den Ball gerne tief auf seine Receiver. Vor allem Rookie-Cornerback Eli Apple hatte damit seine Probleme. Wentz kam am Ende auf 364 Yards (27/47) aber auf keinen Touchdown. Viele dieser teifen Pässe hätte man auch intercepten können. Dass nur 27 von 47 Pässen ankamen, ist vor allem den Butterfingern seiner Receiver Agholor und Dorial Green-Beckham zu schulden. Sie ließen oft die einfachsten Bälle fallen.

Eli Manning hat zwar vier Touchdowns geworfen, dennoch zwang die Defensive Philadelphias dem Veteran immer wieder zu Fehlern. Die Waffen Beckahm, Sheppard und Cruz (der mit Knöchelproblemen aber Spielzeit verpasste) werden immer noch zu wenig eingesetzt. Sicher: das ist jammern auf hohem Niveau – aber auch berechtigte Kritik. Odell Beckham kam auf zwei Touchdowns und schreibt sich damit in die Geschichtsbücher ein: 30 Receiving-Yards in seinen ersten 35 Spielen schaffte bisher kein Spieler.

Jason Pierre Paul und vor allem Landon Collins zeigen wie wichtig sie für dieses Team sind. Collins konnte wieder einen Ball intercepten und haut derzeit wahnsinnige Statistiken raus: wieder zwölf Tackles (6 solo, 6 ass), 1 INT, 1 Sack, 1 pass defended. Pro-Bowl? Sicherlich! All-Pro First Team? Absolut! JPP übt ständigen Druck auf die Line und den QB aus. Sein geblocktes Field Goal war am Ende auch Gold wert. Verlängern, da gibt’s keine zwei Meinungen!

Goff wird gewünscht – Panthers besiegen Rams

Die Carolina Panthers ziehen sich langsam aber sicher aus dem Loch heraus, gegen die Los Angeles Rams gab es einen 13:10 Erfolg zu bejubeln. Dabei prägte vor allem die Defensive das Spiel: Newton wurde fünf mal gesacked, sein gegenüber Case Keenum vier mal. Durch die Mitte ließen die Rams nahezu nichts durch – Carolina in Form von Jonathan Stewart und Cam Newton kam bei 22 Versuchen auf 58 Rushing-Yards. Aaron Donald hatte schlichtweg keine Lust auf einen Raumgewinn der Panthers und zerstörte des Öfteren seine Gegenspieler (zwei Sacks inklusive). Überhaupt generiert Donald ständigen Druck auf gegnerische Lines und Quarterbacks. Auch wenn seine Zahlen nicht immer spektakulär aussehen – im Rennen um den Defensive Player of the Year ist Donald mit Sicherheit vorne dabei.

Fans der Rams machten ihren Unmut über QB Case Keenum schon in Hälfte eins bemerkbar, als sie lautstark nach Rookie Jared Goff verlangten. Er sollte abermals nicht zum Einsatz kommen. Keenum konnte sein Team in den ersten neun Drives zu keinen Punkten führen und nahm den Panthers höchstens Zeit von der Uhr. Alles andere war ineffektiv. In Hälfte zwei ließ ihn den Receiver Kendrick im Stich, als er einen 100%-fangbaren Ball in der Endzone nicht unter Kontrolle bringen konnte. Die Defensive-Leistung stimmt in L.A., vorne geht absolut nichts. Schade, vor allem um Runningback Tod Gurley, der mit seinem Firstround-Kollegen des 2015er Drafts Melvin Gordon Plätze getauscht hat: ging bei Gordon vergangenes Jahr noch gar nichts, kann Gurley seine starke Rookie-Saison bisher noch nicht bestätigen. Woran das liegt, wird in einem späteren Artikel beleuchtet.

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