NFL Woche 9: Raiders Nummer eins im Westen

Defensive? Puh – lass mal werfen!

Die New Orleans Saints und die San Francisco 49ers kämpfen mit den Cleveland Browns um die schlechteste Defensive der Liga. Ok, bei New Orleans funktioniert’s vorne einigermaßen. Dennoch gab es in San Francisco ein 41:23 Shootout. Über 1.000 Offense-Yards fabrizierten die beiden Mannschaften, mit New Orleans am Ende als Sieger.

Allein in der ersten Hälfte warf 49ers QB Colin Kaepernick für 286 Yards, zwei Touchdowns und eine Interception. Gerade einmal ein Yard, fehlte ihm auf Steve Youngs Franchise-Rekord von 287-Passing Yards in einer Halbzeit. Vance McDonald konnte mit einem 65-Yard-TD die gesamte New Orleans Defensive hinter sich lassen. Die Saints wiederum punkteten auch nach belieben: Brees warf zwei TDs (jeweils auf Michael Thomas und Mark Ingram), Ingram und sein RB Kollege Tim Higtower rushten für zwei weitere. 51 Punkte in der ersten Hälfte – bisheriger Rekord in der aktuellen Saison.

Bei den Saints müssen wir über zwei Personalien sprechen: Michael Thomas und Mark Ingram. Thomas, der Rookie-Wide Receiver glänzt von Woche zu Woche mehr, kam gegen die 49ers zum ersten mal auf zwei Touchdowns. Vor allem bei seinem zweiten 32-Yard-TD zeigte Thomas, warum er schon jetzt die Rolle von Marques Colston übernehmen kann. Langer, tiefer Ball, der große Thomas setzt sich gegen seinen Gegenspieler durch und behauptet den Ball mit sicheren Händen. Ganz stark. Er führt die Rookie-Receiver sowohl in Yards (573) als auch in TDs (fünf) an.

Mark Ingrams Tag erinnerte zunächst stark an vergangenen Sonntag: nachdem er gegen die Seahawks einen Ball fumblete wurde er zu Gunsten Hightowers nicht mehr eingesetzt. Auch gegen San Francisco musste er einen TD seinen RB-Konkurrenten mitansehen, ehe er doch wieder eingesetzt wurde. Am Ende sollte er gegen die schwächste Laufverteidigung der Liga (siebentes Spiel in Folge mit mindesten 100 Yards für einen RB) seine Saisonbestleistung feiern: 158 Rushing-Yards, ein TD inklusive 13 Receiving-Yards und noch einem TD. Die 49ers kamen für Ingram genau zur rechten Zeit.

Defensiv ist New Orleans bei weitem noch nicht stark. Rookie Sheldon Rankins gab sein Debüt und soll in Zukunft die D-Line verstärken. Secondary immer noch Fehlanzeige. Dennoch gewinnen die Saints Spiele. Mit dieser Offensive auch nicht weiter verwunderlich. So lange Drew Brees als QB fungiert, kann man eigentlich jeden Gegner schlagen.

San Francisco und Chip Kelly sind drauf und dran Franchise-Rekorde zu brechen. Bisher liegt die längste Niederlagen-Serie bei neun Spielen, Kelly steht nun bei sieben Niederlagen in Folge. Kaepernick sieht langsam besser aus, mit einer so dermaßen desolaten Defensivabteilung geht allerdings wenig.

Colts besiegen Packers

Einen 31:26 Sieg fuhren die Indianapolis Colts bei den Green Bay Packers ein. Jordan Todmans Kick-Off Return Touchdown brachte Indianapolis schnell in Führung. Die Colts hatten gegen Green Bay plötzlich eine funktionierende O-Line, Luck wurde nur zwei mal gesacked. Allerdings warf der Quarterback zu Beginn gleich zwei Interceptions, ließ sich davon aber nicht beeinflussen und führte sein Team zu einer 14-Punkte-Pausenführung. Alles in allem trotz Picks eine starke Leistung Lucks, der auch in brenzligen Situationen kühlen Kopf bewahrte und Plays abschloss. Frank Gore, wie könnte es auch anders sein, steuerte wieder TDs bei, zwei an der Zahl und sechzig Rushing-Yards. Er wird niemals alt.

Und auch defensiv zeigten sich die Colts stark verbessert, behielten Green Bays Receiver und Aaron Rodgers lange unter Kontrolle, ehe man am Ende doch noch einige Yards zuließ. Rodgers warf drei TDs und eine Interception, war schon beriet für das Comeback als er sein Team von 31:13 noch auf 31:26 zurück holte. Am Ende setzte sich aber Luck und sein Gespür für wichtige Plays durch.

Melvin Gordon Superstar

Die San Diego Chargers besiegten die Tennessee Titans in einem Highscoring-Game 43:35. Wieder einmal gab es eine große Show von Chargers RB Melvin Gordon: 196 Rushing-, 65 Receiving-Yards, ein TD: heuer geht ihm alles auf. Gordons 261 Scrimmage-Yards reichten fast für den Franchise-Record von LaDanian Tomlinson (271). Elf Touchdowns in neun Spielen, er zeigt Woche für Woche welch enormes Talent in ihm steckt. Und das obwohl auch viele Chargers-Anhänger den jungen Runningback nach verpatzter Rookie-Saison schon abschrieben. Warum Gordon so stark ist, bewies er in einem 47-Yard-Lauf, als er gleich mehrere Tackles brach.

Auf der Gegenseite hätte man von DeMarco Murray ähnliches erwarten können. Dank zweitbester O-Line und alter Stärke findet sich Murray derzeit auf Platz zwei der Ruhing-Yards Statistik hinter Zeke Elliot. Die Chargers leißen Murray aber null Spielraum, er kam bei 14 Versuchen auf 51 Yards und einen späten Touchdown. Schlechteste Ausbeute seit Woche 1. Derrick Henry hätte Murray eigentlich unterstützen sollen, der Rookie fiel aber noch vor Beginn des Spiels mit einer Wadenverletzung aus.

Marcus Mariota wieder einmal zwischen Genie und Wahnsinn: in der Redzone immer noch makellos, drei Touchdowns, immer noch keine Interception. Dazwischen ein unnötiger Fumble und ein Pick-Six. Beides vermeidbar. Dennoch zeigt die Kurve beim jungen QB nach oben, in der Division, in der im Schneckentempo um den Sieg gekämpft wird ist immer noch alles möglich. Und: er wurde kein einziges mal gesacked. Die unglaubliche Enwticklung von einer der schlechtesten Line zu einer der besten, zeigt, wie man in Tennessee vernünftig mit Picks und Free Agents umgeht. Ganz großes Kino!

Die Ergebnisse von Woche 9:

Atlanta Falcons @ Tampa Bay 43:28

Pittsburgh Steelers @ Baltimore Ravens 14:21
Dallas Cowboys @ Cleveland Browns 35:10
Jacksonville Jaguars @ Kansas City Chiefs 14:19
N.Y. Jets @ Miami Dolphins 23:27
Detroit Lions @ Minnesota Vikings 22:16
Philadelphia Eagles @ N.Y. Giants 23:28

Carolina Panthers @ L.A. Rams 13:10
New Orleans Saints @ San Francisco 49ers 41:23
Indianapolis Colts @ Green Bay Packers 31:26
Tennessee Titans @ San Diego Chargers 35:43

Denver Broncos @ Oakland Raiders 20:30

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