Offseason Report 2017: Cleveland Browns

Allgemeines:

Die Cleveland Browns erleben derzeit einen regelrechten Höhenflug: den fast schon chronisch schwachen Spielzeiten geschuldet, erlebt man gerade eine regelrechte Sympathiewelle – sei es aus Mitleid oder echter Aufregung ob der vielen neuen Spieler. Im Draft war man mehr als fleißig, sollten den gewählten Rookies ein typisches Browns-Schicksal und das damit verbundene “Bust”-Syndrom erspart bleiben, wird das richtig spannend. Hier die Offseason-Änderungen im Überblick:

Coaching-Änderungen:

 Coach 2016Coach 2017
Defensive CoordinatorRay HortonGregg Williams
Quarterbacks CoachPep HamiltonDavid Lee
O-LineHal HunterBob Wylie
Inside Linebacker/Outside LinebackerJohnny Holland/Ryan SlowikBlake Williams
Defensive BacksLouie CioffiDeWayne Walker
D-LineRobert NunnClyde Simmons

Defensive Coordinator

Gregg Williams kommt von den Los Angeles Rams nach Cleveland und wird neuer Defensive Coordinator. Der 59-Jährige ist ein mehr als streitbarer Charakter, war er doch in einem der größten NFL-Skandale der jüngeren Vergangenheit maßgeblich beteiligt – dem Bounty Gate. Als Defensive Coordinator der New Orleans Saints hielt er seine Spieler ausdrücklich dazu an, Gegenspieler gezielt so zu tackeln, dass sich diese auch verletzen sollen. Williams wurde kurz gesperrt, fand aber im Grunde genommen immer relativ rasch einen neuen Trainerposten. Sein Talent als Defensivspezialist ist unbestritten, über den Charakter sollte sich jeder selbst ein Bild machen. Sportlich bedeutet der Wechsel von Ray Horton zu Williams in erster Linie eine Umstellung von einer 3-4 auf eine 4-3 Aufstellung – und die war auch bitter nötig, haben die Browns doch fast ausnahmslos Spieler die in eine 4-3 Defensive passen. Mit dem vorhandenen Spielermaterial dürfte man sehr viel erreichen können, es steht hier eine talentierte Auswahl auf dem Feld.

Quarterbacks

Von den Buffalo Bills kommt David Lee neu ins Team. Der 64-Jährige ist seit mittlerweile 42 als Trainer tätig, hauptsächlich als Quarterbacks-Coach. Er dürfte den jungen Spielmachern weiterhelfen können.

O-Line

Mit Bob Wylie kommt ebenfalls ein erfahrener Coach zu den Browns, er ist seit 37 Jahren O-Line Coach bei verschiedenen NFL-Team tätig gewesen und wird mit dieser neuen Line seine Freude haben.

Linebacker

Blake Williams – Sohn von Gregg Williams – kommt als neuer Linebacker-Coach ins Team und war zuvor schon bei diversen Teams zusammen mit seinem Vater.

Defensive Backs

DeWayne Walker kommt von den Jacksonville Jaguars, wo er schon dieselbe Rolle inne hatte.

Free Agency:

Spieler verloren/entlassen:

SpielerPositionNeues Team
Terrelle PryorWRWashington Redskins
Robert Griffin IIIQBFA
Stephen PaeaDTDallas Cowboys
Jordan PoyerDBBuffalo Bills
Josh McCownQBNew York Jets
Andrew HawkinsWRNew England Patriots
Gary BarnidgeTEFA
Demario DavisLBNew York Jets
Alvin BaileyOLFA
Trae ElstonDBBuffalo Bills
Tracy HowardDBJacksonville Jaguars
Nile Lawrence-StampleDLFA
Joe HadenCBPittsburgh Steelers
Brock OsweilerQBDenver Broncos
  • Terrelle Pryor

In seiner ersten vollen Saison als Wide Receiver konnte Pryor gleich die 1000-Receiving-Yard-Schallmauer durchbrechen. Er konnte sich mit den Browns aber über keinen neuen Vertrag einigen und testete den Free Agency-Markt. Lange musste er für ein Angebot nicht warten, er unterschrieb bei den Washington Redskins und will sich dort als neue Waffe für Kirk Cousins etablieren.

  • Robert Griffin III

Der Karriereverlauf von RGIII schmerzt einfach. Hochtalentiert in die Liga gekommen, konnte er gleich im ersten Jahr sämtliche Football-Fans der NFL begeistern und seine Redskins auch wieder in die Playoffs führen. Eine schlimme Knieverletzung später scheint es mit dem Comeback endgültig vorbei zu sein. Bei den Browns konnte er sich nicht durchsetzen, im Gegenteil, er verletzte sich wieder – diesmal an der Schulter. Man trennte sich vom 27-jährigen Spielmacher, bisher fand Griffin noch keinen neuen Arbeitgeber.

  • Stephen Paea

Paea schloss sich den Dallas Cowboys an und soll dort die Defensive Line verstärken. Ob der Dichte der Browns D-Linemen hält sich der Verlust in Grenzen – bitte sich diesen Satz auf der Zunge zergehen zu lassen.

  • Josh McCown

Der Veteran hat noch ein Team gefunden für das er bisher noch nicht auflief: die New York Jets. Aus Mangel an Alternativen wird er dort auch zunächst als Starter fungieren. Bei den Browns ist man nicht mehr auf ihn angewiesen.

  • Gary Barnidge

Der 31-Jährige erhielt keinen neuen Vertrag mehr, man entschied sich für den Cut und schlussendlich auch für die Jugend (David Njoku). Ein gut gewählter Zeitpunkt.

  • Joe Haden

Der zweimalige Pro Bowler konnte sich in den vergangenen Jahren nicht mehr auszeichnen. Die Browns versuchten ihn vergeblich zu einem anderen Team zu tauschen und entließen den 28-Jährigen schließlich. Bei den Pittsburgh Steelers will der Cornerback wieder angreifen.

  • Brock Osweiler

Ein sehr teures Vergnügen für einen Zweitrundenpick. Aber ein guter Move: die Browns sicherten sich die Dienste von Osweiler inklusive eines Zweitrundenpicks der Houston Texans im kommenden Jahr, setzten den Quarterback aber noch vor dem Start der Regular Season vor die Tür. Osweiler kehrt zu den Denver Broncos zurück, sein Gehalt von 16 Millionen Dollar bekommt er aber noch von Cleveland. Garantierte Verträge müssen erfüllt werden, dem Capspace der Browns schadet’s nur bedingt.

Spieler verpflichtet/verlängert:

SpielerPositionAltes TeamLänge des VertragsGehalt in Dollar
Kevin ZeitlerGCincinnati BengalsFünf Jahre60 Millionen
Jaimie Collins LBCleveland BrownsVier Jahre50 Millionen
Joel BitonioGCleveland BrownsFünf Jahre50 Millionen
Christian KirkseyLBCleveland BrownsVier Jahre38 Millionen
Kenny BrittWRLos Angeles RamsVier Jahre32,5 Millionen
JC TretterCGreen Bay PackersDrei Jahre16,75 Millionen
Calvin PryorSNew York JetsTrade
Sammie CoatesWRPittsburgh SteelersTrade
  • Kevin Zeitler

Ein Top-10 Guard der zu den Browns wechselt – verkehrte Welt? Nein, das Jahr 2017. Zeitler bleibt in der Division und kommt von den Cincinnati Bengals, mit seiner Erfahrung und seinen Fähigkeiten wird er die Line erheblich stärker machen. Hue Jackson, sein ehemaliger Offensive Coordinator, hat seine Kontakte sehr gut spielen lassen.

  • Jamie Collins

Nachdem er während der vergangenen Spielzeit zu den Browns getradet wurde, mutierte Collins zum erhofften Leistungsträger. Man konnte ihn im Team halten, eine unglaublich wichtige Verlängerung. Er ist das Herz der Front-Seven.

  • Joel Bitonio

Mit Bitonio konnte man einen weiteren wichtigen Baustein der Line im Team halten. Auch ihn stattete man mit einem sehr hochdotierten Vertrag aus – allerdings wird sich jeder Cent lohnen. Sehr gute Entscheidung!

  • Christian Kirksey

Ein weiterer starker Linebacker der bei Cleveland verlängerte. Kirksey kam im vergangenen Jahr auf 148 Tackles, ist also eine absolute Maschine. Er harmoniert hervorragend mit Collins und wird auch in der aktuellen Saison wieder dicht machen.

  • Kenny Britt

Der Nachfolger von Terrelle Pryor kommt von den Los Angeles Rams und kam in der abgelaufenen Saison wie sein Vorgänger auf über 1.000 Receiving-Yards. Er sollte sich mit Corey Coleman sehr gut ergänzen können und für Rookie Quarterback DeShone Kizer eine gute Option darstellen.

  • JC Tretter

Mit Tretter kommt ein junger und vielversprechender Center von den Green Bay Packers zu den Browns. Man investierte insgesamt sehr viel Geld in die O-Line, alle drei Verpflichtungen/Verlängerungen werden sich aber definitiv bezahlt machen.

  • Calvin Pryor

Im Tausch mit Demario Davis kam Pryor nach Ohio. Er ist ein sehr physischer Spieler und steckt vor keinem Tackle zurück. In der Coverage hat er aber noch Probleme, hier muss er sich noch verbessern. Wird hinter Peppers als zweiter Strong Safety geführt werden.

  • Sammie Coates

Kurz vor Start der Regular Season holte man sich von den Pittsburgh Steelers mit Sammie Coates einen weiteren Passfänger. Kann nicht schaden.

Draft:

RundePickName PositionSchule
11Myles GarrettDETexas A&M
125Jabrill PeppersS/LBMichigan
129David NjokuTEMiami
252DeShone KizerQBNotre Dame
365Larry OgunjobiDTCharlotte
4126Howard WilsonCBHouston
5160Roderick Johnson OT Florida State
6185Caleb Brantley DTFlorida
7224Zane Gonzalez KArizona State
7252Matthew Dayes RBNC State

Drei Firstround-Picks – und absolut keinen Scheixx gebaut. So muss man sich den Draft der Browns vorstellen. Man hat vernünftig nach Needs gepickt und sich in der zweiten Runde (mit dem vierten Pick!) den neuen Quarterback gesichert. Zudem konnte man mit Caleb Brantley spät noch einen Steal einfahren.

  • Myles Garrett

Der erste Pick des Drafts. Und das absolut zurecht. Hier das Skillset aus dem Draft-Profil:

Garrett explodiert an der Line, frisst seinen Gegenspieler sofort. Im Combine lief er im 40-Yard-Dash eine 4.64 (Sekunden), für zehn Yards benötigte er 1.63 Sekunden – nur zum Vergleich: DeVonta Freeman brauchte bei seinem Combine 1.66 Sekunden für zehn Yards, Jarvis Landry 4.77 für 40 Yards. Und das bei einem Gewicht von 123 Kilogramm. Garrett kommt so unfassbar schnell zum gegnerischen Quarterback und vor allem: er beendet sein Spiel – egal wie. Geschwindigkeit trifft auf Stärke. Garrett kann mit seinem ersten Schritt schon für den Unterschied sorgen, kommt sofort an seinem Gegenspieler vorbei. 90 (!) Zentimeter Armlänge! Dabei ist es unfassbar wie sehr sich Garrett dehnen und verbiegen kann. Im Video unten ab 6:19 Minuten sieht man ihn gegen Cam Robinson, einen der besten Left Tackles dieser Klasse, die Explosivität und seine Körperkontrolle dürften in diesem einen Play deutlicher zu sehen sein, als in jedem anderen.

Sieben forced Fumbles in den vergangenen zwei Jahren sagen schon sehr viel über Garretts Spielverständnis aus. Er kann sich unfassbar schnell auf das Geschehen einstellen und in eine andere Richtung umschwingen. Reflexe wie nur ganz wenige – durch und durch ein begnadeter Footballspieler.

Garrett kann die Distanz zu seinem Gegenspieler halten, was nicht zuletzt an seinen herausragenden Händen liegt. Er hat diverse Techniken und Taktiken in petto und kann immer attackieren. Noch einmal: herausragende Reflexe gepaart mit Willen und Stärke. Sowohl für seinen Bänderriss als auch für seine Knöchelverletzung galt: wenn es irgendwie geht, spielt Garrett. Zwar musste er heuer zwei Spiele pausieren, dennoch spielte er sonst die gesamte Spielzeit mit und durch die Verletzung hinweg.

Einzige “Schwächen” findet man in der Verteidigung gegen den Lauf, dort muss er den gegnerischen Runningback noch mehr in der Mitte halten und seine Seite besser abdecken.

Timing > Stärke: durch seinen Willen jedes Duell für sich gewinnen zu wollen und seinen Einsatz kann Garrett auch schnell müde werden, hier sollte er noch mehr an seinem Timing arbeiten. So spart er sich Kraft und kommt doch zum Erfolg.

Das ist Kritik auf wirklich hohem Niveau.

  • Jabrill Peppers

Jabrill Peppers ist ein unglaublicher Athlet. Er ist schnell, stark, explodiert eigentlich immer, egal wo man ihn aufstellt. Gegen den Lauf ist  Peppers schon sehr gut, er hat gute Instinkte und liest das Spiel der Gegner sehr schnell. Kommt er zu seinem Gegenspieler durch, wirft Peppers alles was er hat in den Tackle. Prinzipiell kann man ihn auch als Blitzer aufstellen, hier kann er seine Schnelligkeit ausspielen.

Peppers kann als Nickel-Corner spielen, er dürfte es schaffen mit Tight Ends bzw. Slot-Receivern mitzugehen und so Raumgewinn einzudämmen. Dass er ein guter Returner ist steht außer Frage.

Peppers muss sich noch weiterentwickeln, vor allem was sein Ballgefühl anbelangt. Er tut sich schwer im Passspiel, konnte nur eine Interception erzielen, ist kein purer Cornerback noch Safety. Seine Größe dürfte es ihm auch schwer machen mit Wide Receivern mitzuhalten. Als Free Safety hätte er die Range nicht, das Spielfeld abzudecken. Er braucht allgemein einfach noch mehr Erfahrung und mehr Training.

  • David Njoku (“Netschoku)

Njoku ist ein unfassbarer Athlet – er ist für seine Größe sehr schnell und kann sich dadurch einen Vorteil gegenüber seinen Gegenspielern verschaffen. Sowohl gegen Mann- als auch Zonendeckung weiß Njoku seinen Körper einzusetzen, er kann auch gegen Defensivebacks den Catch machen.

Eigentlich kann man ihn nur durch ein Wort beschreiben: Biest. Njoku zerstörte Linebacker am College – sie hatten ob des körperlichen Nachteils keine Chance gegen ihn – ebenso wie Safeties, die zwar mit ihm vom Tempo her vielleicht mithalten konnten, sonst aber den kürzeren zogen (Fang über den Körper des Gegenspielers).

Mit diesen Voraussetzungen bietet sich Njoku natürlich als optimales Ziel für Yards-after-Catch an – er bricht Tackles und kommt so zu Raumgewinn. Das fantastische an ihm ist: er ist eine Option für den tiefen Ball (weil Geschwindigkeit) und eine Bank für kurzen (und wichtigen) Raumgewinn bzw. für die Redzone – weil körperlich so gebaut.

Route-Running gehört noch nicht unbedingt zu seinen Stärken, auch wenn es nicht schlecht ist. Er ist manchmal noch zu behäbig, braucht etwas um sich von der Line lösen zu können. Interessant ist auch, dass Njoku trotz seiner Größe und Stärke noch nicht wirkliche Stärken im Blocken besitzt. Auch hier liegt es mehr an der Technik als am Willen, nicht unüblich für einen Spieler der nur zwei Jahre am College spielte.

  • DeShone Kizer

Kizer größte Stärke ist seine Genauigkeit. Das mag, wenn man einen Blick auf seine Completions-Rate wirft, vielleicht komisch erscheinen (58.7% im Jahr 2016) ist aber trügerisch. Kizer wurde von seinen Receivern nicht nur einmal pro Spiel schmerzlich im Stich gelassen, in nahezu jedem Spiel ließen die Passfänger wichtige und vor allem sehr genaue Pässe von Kizer fallen.

Sein Arm ist stark, wenn auch nicht der beste dieser Draftklasse. Dennoch kann er tiefe Bälle punktgenau anbringen, vor allem wenn er einen schnellen Receiver zur Seite hat, ist das eine seiner größten Waffen. Er liest das Spielfeld, lässt die Entwicklung zu und entscheidet dann zu welchem Receiver er passt. Auch wenn er unter starkem Druck steht bringt er meistens noch einen Pass an oder er nimmt den Sack bzw. kann ihm dank seiner Mobilität entkommen. Sehr stark ist auch seine Fähigkeit die Defensive zu lesen bzw. Option-Spielzüge zu spielen/zu verkaufen.

Tut sich ein Fenster auf, Kizer wird den Ball dahin werfen. Dank seiner Athletik kann er Zeit kaufen und entscheiden ob er selbst für die wichtigen Yards geht oder nicht (Pass während des Laufs funktioniert bei ihm auch). Für Defensivspieler ist er nicht leicht zu Boden zu bringen.

Kizer hat eigentlich alle Tools die man sich in diesem Stadium von einem QB wünscht, allerdings zeigt er seine ganze Palette nicht in jedem Spiel. Natürlich wäre es zu einfach die Completion-Rate einzig und allein seinen Receivern und deren Drops in die Schuhe zu schieben, Kizer hat auch den ein oder andern Pass zu hoch geworfen. Kurze Pässe sind eher eine Schwäche, denn eine Stärke. Dasselbe gilt für seine Entscheidungen, die nicht immer die richtigen sind (zu sehen in den Spielen gegen Duke und gegen Stanford).

Wie fast jeder andere QB dieser Klasse spielte Kizer nie “under center”, meistens im empty backfield oder in der Gun, das müsste er also auch noch lernen.

Auch hat Kizer noch mechanische Probleme, nicht jeder Wurf glänzt durch perfekte Technik, vor allem seine Beinarbeit wird sich noch verbessern müssen, wenn er in der NFL Erfolg haben will.

Und natürlich auch die Anzahl der Interceptions: Kizer warf in 23 Spielen 19 Interceptions, was wirklich beunruhigen kann.

Aber: er hat sich den Starting-Posten der Browns sichern können und ist damit der neue QB bei Cleveland. Das gab’s bekanntlich noch nie 😉

  • Larry Ogunjobi

Ein unglaublicher Athlet, der aber noch sehr viel in Sachen Technik lernen muss. Aber definitiv eine gute Wahl, ähnliches taten die Browns im vergangenen Jahr mit Emanuel Ogbah – und das hat sich mehr als bezahlt gemacht. Jackson kennt Ogunjobi vom Senior Bowl und scheint Gefallen am D-Liner gefunden zu haben. Sicherlich schnell ein Rotationsspieler.

  • Caleb Brantley

135 Kilogramm auf 1.88 Meter und dann trotzdem so schnell: Brantley hat die Mischung aus Speed, Athletik und Stärke. Er kommt sehr schnell von der Line of Scrimmage weg und schließt dann sofort auf, fabriziert Tumult im Backfield. Mit seiner bloßen Stärke kann er gegnerische Spieler einfach verschieben bzw. wegdrücken. Das ist wirklich sehr beeindruckend.

Gegen den Lauf kommt ihm seine Athletik zu Gute, er kann seine Kraft als auch seine Geschwindigkeit perfekt nützen und Blocks durchbrechen bzw. begrüßt er anschließend den Ballträger sehr schnell. Dasselbe gilt für sein Spiel als Pass Rusher: er übt starken Druck auf den Quarterback aus, kann Guards zerstören und steht dann meist allein vor dem Spielmacher. Entweder führt er das Play/den Sack dann selbst aus, oder er hat den QB aus der Pocket gedrängt und seine Mitspieler können den Sack vor sich verzeichnen.

Brantley ist ein wenig zu klein und er braucht vermutlich noch ein wenig mehr Gewicht um gegen O-Liner in der NFL dauerhaft bestehen zu können. Dadurch fehlt ihm auch ein wenig die Länge um das Play fertig zu spielen. Zusätzlich braucht er noch ein paar mehr Moves in seinem Repertoire um noch spektakulärer und effektiver zu spielen. Außerdem ist er ein kleiner Gambler, er ist oft zu früh – allein zehn Offsides in den letzten beiden Saisonen.

Brantley fiel sehr tief weil er im Verdacht stand eine Bekannte Bewusstlos geschlagen zu haben. Die Geschichte hatte weder Hand noch Fuß, im Gegenteil, es stellte sich heraus dass er das eigentliche Opfer war. Entwickelt er sich wie vorgesehen weiter ist er einer der größten Steals der vergangenen Jahre!

Positions-Überblick:

Quarterbacks

DeShone Kizer konnte sich gegen Cody Kessler und Kevin Hogan (bzw. auch Brock Osweiler) durchsetzen und wird neuer Starting-Quarterback der Cleveland Browns. Es ist der 27. Quarterback der Browns seit 1999. Er will aber vorerst für lange Zeit der letzte QB der Browns bleiben. Vom Rookie darf man sich nicht zuviel erwarten, er kann einige überraschen.

Runningbacks

Isaiah Crowell hat endlich eine funktionierende O-Line und wird deshalb sicherlich noch gefährlicher als er ohnehin schon war. Er ist ein wichtiger Baustein in der Offensive Clevelands und wird Kizer so gut es geht entlasten. Hinter ihm wartet mit Duke Johnson ein weiterer solider Läufer.

Wide Receiver/Tight Ends

Corey Coleman, Sammie Coates und Kenny Britt bilden die Passfänger der Browns. Der talentierte Coleman wurde in seiner Rookie_saison von Verletzungen gebeutelt, ist aber wenn fit ein sehr gute Option für Kizer. Britt kommt von den Rams und ersetzt Terrelle Pryor, auch er wird der Offensive weiterhelfen. Als Tight End dürfte zunächst Randall Telfer auflaufen. Rookie David Njoku muss sich erst an die NFL gewöhnen, wird das Feld aber sicherlich schon bald sehen.

O-Line

Die Browns haben ihre Line zu einer der stärksten innerhalb der Liga upgegradet. Mit Kevin Zeitler und JC Tretter bzw. der Verlängerung von Joel Bitonio konnte man sich sehr gut verstärken, Joe Thomas ist ohnehin noch einer der besten zwei Left Tackles der NFL. Shon Coleman schließt die Line als Right Tackle ab, er ist ob der hohen Leistungsdicht aber sicherlich das schwächste Glied.

D-Line

Die Umstellung auf eine 4-3 Defensive wird den Browns sehr gut tun. Die Ends bilden Rookie Myles Garrett sowie der bärenstarke Emmanuel Ogbah. Innen spielen Trevon Coley und Danny Shelton (wenn wieder fit) als Defensive Tackles. Die Line ist talentiert allerdings noch sehr jung und unerfahren. Zuviel sollte man sich noch nicht erwarten.

Linebacker

Jamie Collins und Christian Kirksey wurden beide verlängert und harmonieren perfekt miteinander. Sie bilden das Herz der jungen Front-Seven uns sind unglaublich stark. Joe Schobert schließt das Trio als Middlelinebacker ab.

Secondary

Jason McCourty und Jamar Taylor geben nach dem Abgang von Joe Haden die beiden Cornerbacks. Rookie Jabrill Peppers und Derrick Kindred geben die Safties. Diese Einheit ist vermutlich die schwächste in der Mannschaft der Browns. 

Fazit:

Die Cleveland Browns haben in der Offseason einen sehr guten Job gemacht und gelten zurecht nicht mehr als das schwächste Team der NFL. Auch wenn man noch nicht an Divisionsiege oder ähnliches glauben darf, kann diese Mannschaft einigen Teams Probleme bereiten. Wenn nicht wieder der Browns-Fluch zuschlägt und alle potentiell guten Spieler komplett in die Formkrise abrutschen. Die graue Maus kann eine der Überraschungen der kommenden Spielzeit werden.

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