Saisonauftakt an Broncos

Den Auftakt der neuen NFL Saison im Super Bowl Rematch zwischen den Denver Broncos und den Carolina Panthers konnten abermals die Broncos mit 21:20 für sich entscheiden. Das sehr unterhaltsame Spiel wurde erst in letzter Sekunde entschieden. Hier sind die Auffälligkeiten der ersten Partie.

Zu früh gefreut

Die Carolina Panthers schienen das Spiel unter Dach und Fach zu bringen: zehn Punkte Vorsprung zur Pause, wenig von den Broncos zugelassen, alles lief nach Plan. Dann kollabierte auf einmal die O-Line Carolinas, Newton fand sich mehr und mehr auf dem Rasen wieder. DeMarcus Ware, Von Miller und Todd Ware kamen immer wieder durch und rissen Newton zu Boden. Newton hatte einen für seine Verhältnisse einen durchschnittlichen Abend: 194 Yards, 18/33 Pässen, ein TD, eine Interception. Dennoch führte er in einem sehenswerten letzten Drive mit  seine Panthers perfektem Timing (vier Sekunden auf der Uhr) in aussichtsreiche Field-Goal Position. Graham Gano versagten aber die Nerven: das erste Field Goal zählte wegen eines Broncos Timeouts nicht, das zweite schoss er links vorbei. Die Broncos gewannen mit einem Punkt Vorsprung 21:20 und haben damit zum fünften mal in Folge ihr Auftaktspiel gewonnen. Zu Hause halten die Broncos einen 29-4 Siegesrekord seit 2012 – Ligabestwert!

Trevor Siemians Debüt

Der beste Weg seine NFL-Karriere zu beginnen, ist mit einem First-Down. Trevor Siemian, mittlerweile zum Starter berufene Quarterback der Denvoer Broncos, tat dies. Mit ziemlich viel Selbstvertrauen ging der Siebtrundenpick der Broncos aus dem Jahr 2015 in seine erste NFL-Partie. Seine Coaches um Gary Kubiak müssen enorm von Siemian überzeugt sein, mit gleich fünf Passspielzüge wurde die Partie eröffnet. Natürlich kamen nicht alle Pässe an, Siemian ging auch nicht tief oder wagte andere spektakuläre Plays, kurze Pässe für schnelle First-Downs standen auf dem Plan. Und das ist auch der Grund warum Siemian den Starting-Job gewonnen haben dürfte: im Gegensatz zu Mark Sanchez verzichtet der junge Spielmacher auf unnötige Yolo-Pässe, wirft dafür konstant für kleinen Raumgewinn. Siemian zeigte sein Können, warf in enge Fenster und konnt den Ball schnell an den Mann bringen.

Fürs erste Spiel machte er seine Sache wirklich gut. Siemian steht gut in der Pocket, auch wenn enorm viel Druck auf ihn ausgeübt wurde, musste aber in der ein oder anderen Szene Lehrgeld zahlen. Die in der Pre-Season noch nicht vorhandenen Blitz-Spielzüge der Defensive, ließen den Debütanten öfter die falsche Entscheidung treffen. Eine Interception war die Konsequenz – der zweite Ballverlust war schlichtweg Pech, als der Pass getippt wurde. Siemian wusste die Fehler aber außerordentlich schnell abzuhacken. Und: er führte die Broncos nach einem zehn Punkte-Rückstand zur Pause noch zum Sieg. Es gibt wahrlich schlechtere Debüts (178 Yards, 18/26 Pässen, TD, zwei Int).

Ohne Konsequenz wird das nichts

“Der Quarterback darf nicht mehr getackelt werden”, hieß es in der Offseason. Neue Protokolle zum Schutz vor Gehirnerschütterungen und Strafen bei deren Nichtbeachtung wurden ausgesprochen. Dass Newton dann aber gleich vier mal dermaßen eine “auf die Fresse” bekommt und nur einmal eine Flag geworfen wird, kann nur als ganz schlechter Scherz oder als verlängerter Sommerurlaub der Schiedsrichter interpretiert werden. Helmet-to-Helmet Fouls sind ein absolutes No-Go! Der QB sollte übrigens, laut Regularien, nach einem solchen Foul zur Seitenlinie geordert werden und untersucht werden. Das Gehirn vergisst den Hit nämlich nicht! Die NFL macht sich da gerade äußerst lächerlich!

 

Es werden sicherlich noch Geldstrafen gegeben werden, wirklich bringen tut das aber niemanden was. Ach ja, bei dem oben gezeigten Hit, gabs zwei Penalties, einen gegen Newton wegen Intentional Groundings, eine gegen Darian Stewarts wegen “roughing the passer”. Beide Strafen heben sich auf, nichts ist passiert. Zum auf den Kopf greifen!

C.J. Anderson und das Backfield

Die Broncos haben einen neuen Go-To-Guy: C.J. Anderson. Der Runningback war hauptverantwortlich für den Auftaktsieg der Broncos und quasi überall zu finden. Fantasy-Owner können dank seinen 25.9 Punkten die Sektkorken schon knallen lassen, für die Broncos und vor allem Siemian ist Anderson essentiell. Hinter ihm gab der talentierte Rookie-Runningback Devontae Booker sein Debüt, kam aber nur zu einem Carry bei dem er just den Ball fumbelte. Kein Auftakt nach Maß also für Booker, mit dem man aber sicherlich in dieser Saison rechnen darf. Ein weiterer Rookie sorgte für den ersten Touchdown der Broncos 2016: Andy Janovich – seines Zeichens Fullback – lief gleich für einen 28 Yard-Touchdown. Das Backfield funktioniert also bei den Broncos, wenn auch der Booker-Fumble in der gegnerischen Hälfte weitere Punkte verhinderte. Anderson ist sicherlich das Herz der Offensive. Das hat auch mit der neuen und erstaunlich starken Offensive-Line zu tun, vor allem Neuzugang Okung wusste zu überzeugen.

Willkommen zurück, Kelvin Benjamin

Vergangene Saison wegen eines Kreuzbandrisses noch ans Krankenbett gefesselt, meldete sich Wide Receiver Kelvin Benjamin eindrucksvoll zurück: sechs Receptions, 91 Yards und ein Touchdown beim Comeback, sprechen für sich. Benjamin ist eindeutig Nummer eins Receiver und wird  wieder eine der Hauptrollen in der Offensive der Panthers spielen. Dahinter wirds aber düster aus Passfängersicht: Tight End Greg Olsen konnte noch 72-Yards beitragen, alle anderen Receiver hatten keine Chance gegen die Broncos Secondary. Benjamin hatte einen sehr guten Tag: seine 62-Yards in der ersten Halbzeit waren Rekord für den 25-Jährigen.

Newton schreibt Geschichte

Und weil wir gerade bei Rekorden sind: Panthers Quarterback Cam Newton erzielte seinen 44sten Rushing-Touchdown und ist damit alleiniger Rekordhalter von Rushing-Touchdowns eines QBs (er brach den Rekord von Hall Of Famer Steve Young). Außerdem war es Newtons 32stes Spiel mit einem Rushing- und Passing-Touchdown, womit er ebenfalls Youngs Rekord brach.

DeMarcus Ware steigt weiter auf

Vor dem Spiel war Demarcus Ware knapp nicht in den Top 10 der All-time Sack Leaders der NFL. Mit seinen 1.5 Sacks gegen die Panthers stößt er nun auf Platz neun vor. Noch weitere 4.5 Sacks und er ist in den Top 5. Einfach ein unfassbarer Spieler.

Proteste gehen weiter

Brandon Marshall hat sich dem Protest, der von Colin Kaepernick initiiert wurde, angeschlossen und kniete bei der amerikanischen Hymne: “Ich bin nicht gegen die Polizei oder das Militär. Ich bin und habe nichts gegen Amerika. Ich bin gegen soziale Ungerechtigkeit. Viele Menschen werden mich (auf den sozialen Netzwerken) kritisieren, aber am Ende des Tages werde ich in Ruhe und gut einschlafen, weil ich das Richtige getan habe.”Auch Von Miller äußerste sich zur Debatte:

 

 In other News: Marshawn Lynch könnte wieder aufs Feld zurückkommen

Kein Scherz, Lynch könnte sich laut Quellen die ihm nahe stehen, ein Comeback um Woche vier oder fünf vorstellen. Die Seattle Seahawks haben immer noch die Rechte an Lynch, der derzeit auf der sogenannten “reserve-retired-list” genannt ist. Wenn Lynch wieder spielen will, liegt es an den Seahawks was sie mit ihm machen: behalten, traden oder cuten. Kehrt Lynch vor der Trade-Deadline in Woche acht zurück, wäre er ein Free Agent, sofern er vorher entlassen wird. Lynch hätte noch einen neun Millionen Dollar Vertrag, der im Falle einer Rückkehr wieder greifen und die Seahawks Cap belasten würde. Man darf gespannt sein was passiert. Auf jeden Fall hat Lynch einen neuen Weg gefunden, nicht an den Offseason-Sessions und dem Trainings-Camp bzw. der Preseason teilnehmen zu müssen!

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