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NFL Woche 13: alle Kräfte bündeln

Fast vorbei – Woche 13 der Regular Season der NFL – und wir haben mit den Dallas Cowboys die erste Mannschaft im Playoff. Weitere Teams werden bald folgen. Vor allem in der AFC gibt es zwei heiße Anwärter. Das können wir von dieser Woche mitnehmen:

Kansas City weiterhin stark

Die Kansas City Chiefs gewinnen bei den Atlanta Falcons mit 29:28 und befinden sich damit weiterhin auf Playoff-Kurs. Hauptverantwortlich für diesen Erfolg: Safety Eric Berry. Der 27-Jährige antizipierte perfekt, kam noch vor der Pause zu einem Pick Six (Interception & TD-Return) und entschied mit einer weiteren Interception das Spiel – Berry fing die two-point Conversion von Matt Ryan ab und returnte den Ball für zwei Punkte. Das machte am Ende den Unterschied.

Offensiv hatte Quarterback Alex Smith einen sehr effizienten Tag, er kam auf 270 Passing Yards (21/25) und einen Touchdown, er profitierte vom Ausfall von Falcons Corner Desmond Trufant. Die Receiver logischerweise auch, Tight End Travis Kelce fing acht Pässe für 140 Yards, Tyreek Hill und Albert Wilson kamen zusammen auch auf über 100 Yards (101). Bei gleich sechs plays konnte man einen Raumgewinn von über 20 Yards erzielen. Obwohl sich Fans der Chiefs vor jedem Spiel nervös die Fingernägel kauen, weil Jeremy Maclin immer noch nicht spielt, funktioniert die Offensive mit Travis Kelce als Workhouse doch sehr gut.

Das liegt natürlich auch an der Defensive der Falcons. Die Front Seven agierte mehr als eine Art Front Four, viel Druck wurde auf Smith nicht ausgeübt. Eine Ausnahme gibt es natürlich: Vic Beasley kam auf seinen elften Sack der Saison und zwang Smith auch zu einem Fumble. Gerade die Linebacker ließen viel zu, Kelce zeigte Rookie Neal in der Secondary, wer das Sagen hat.

Matt Ryan tat sich mit Kansas Citys-Defensive deutlich schwer. Er warf selten tiefe Bälle, half sich mehr mit vielen kurzen Pässen. Insgesamt kam er auf 297 Passing Yards (22/34), einen Touchdown und eben einen Pick-Six (bzw. auch noch einen “Pick-Two”). Die Line Atlantas wurde mit dem Ausfall von LT Jake Matthews im zweiten Viertel deutlich geschwächt.

Insgesamt ein ziemlich spannendes Spiel, ein Hin und Her das schlussendlich Eric Berry entschied. Atlanta steht nun bei 7-5 und muss sich mit den Tampa Bay Buccaneers um den Sie in der NFC South streiten.

Selten aber doch: Flacco magisch

Baltimore gewinnt mit 38:6 deutlich gegen die Miami Dolphins und beendet damit auch die Siegesserie der Mannen aus Florida. Überragender Mann – so komisch sich das auch anhört – Joe Flacco. Der Super Bowl MVP von 2012 kam auf 381 Passing Yards (36/47), vier Touchdowns und eine Interception. Dabei fand er ein in kurzen bzw. mittleren Pässen ein gutes Mittel gegen die Defensive Miamis. Angeführt von Guard Marshal Yanda, hielt die Line perfekt, Flacco wurde kein einziges mal gesacked, Räume für die RBs Kenneth Dixon (56 Yards) und Terrance West (50 Yards inkl. TD) wurde geschaffen.

Das meiste ging aber durch die Luft: Tight End Dennis Pitta fand immer wieder ein Loch in der Secondary und kam auf 90 Receieving-Yards und zwei Touchdowns. Breshad Perriman dürfte nun endgültig in der NFL angekommen sein, als er mittlerweile eine größere Rolle in der Offensive der Ravens spielt (59 Yards, ein TD). Insgesamt sicherlich die beste Leistung der Offensive Baltimores, wenn auch die Defensive Miamis einen ordentlichen Beitrag dazu leistete.

Denn vor allem die Linebacker konnten nicht überzeugen, Flacco tat sich mit der Zone-Coverage der Dolphins sichtlich leicht. Überzeugen konnten eigentlich nur Ndamukong Suh (der stark durch die Mitte kam) und Cornerback Byron Maxwell, mit einer Interception und einem Forced Fumble. Die restlichen CBs Tony Lippett und Bobby McCain hatten starke Probleme.

So gut Flacco und dessen Zahlen sind, so schlecht sind jene von Ryan Tannehill. Der Quarterback kam auf 226 Yards (29/49), zwei Touchdowns und drei Interceptions. Mit der starken Defensive der Ravens kam er und seine Offensive nicht zurecht. Zach Orr kam gleich auf 13 Tackles, Brant Urban und Matt Judon auf je einen Sack. Überall waren die Ravens überlegen, man konnte die Dolphins gut lesen. Jay Ajayi hatte mit 61 Rushing-Yards dennoch einen guten Tag.

Schnee erhöht kein Niveau

Die Chicago Bears feiern gegen die San Francisco 49ers ihren dritten Saisonsieg. Im Schneegestöber von Illinois setzten sich die Bären mit 26:6 durch. Für den Unterschied sorgte vor allem Bears-Runningback Jordan Howard, der die schlechte Run-Defensive der 49ers nutzte, um auf 117 Rushing-Yards und gleich drei Touchdowns kam. Der Rookie spielt wirklich eine äußerst starke Saison und dürfte die Nummer eins im Backfield bleiben. Wenigstens eine Baustelle weniger.

Als Quarterback fungierte abermals Matt Barkley. Vor einer Woche noch schmerzlich von seinen Passfängern im Stich gelassen, führte er sein Team mit tollen Pässen verlässlich über das Feld. Auch wenn man ihn im ersten Viertel nur drei mal passen ließ und es zunächst nicht nach einem guten Tag aussah (er brachte keinen dieser ersten Passversuche an), fand Barkley anschließend besser ins Spiel (192 Yards, 11/18). Bei Schnee und als noch unerfahrener QB eine gute Leistung, die natürlich auch auf die starke Leistung seiner O-Line zurückzuführen ist (nur ein Sack, dafür sonst sehr viel Zeit).

Bei den San Francisco 49ers funktionierte gar nichts. Colin Kaepernick, der noch vor Beginn des Spiels aufhorchen ließ indem er seinen Vertrag zur Offseason auflösen wird, brachte von fünf Pässen gar nur einen für vier Yards an, rushte wenigstens für zwanzig Yards.Im vierten Viertel beendete Chip Kelly Kaepernicks Tag, er brachte Blaine Gabbert für Kap. Dieser knüpfte nahtlos an die Leistung Kaepernicks an (35 Yards, 4/10) und sorgte zusätzlich noch für einen Safety. Wer näcshte Woche starten wird, ist noch nicht gewiss.

Chicagos Defensive scheint mit Schnee kein Problem zu haben. Man war immer zur Stelle, Rookie LB Nick Kwiatkoski führte das Team mit neun Solo-Tackles an. Ackiem Hicks steuerte zehn Tackles, zwei Sacks und einen Forced Fumble bei, Rookie Leonard Floyd etabliert sich weiterhin, kam ebenfalls auf zwei Sacks und sorgte für den Safety an Gabbert. Dem nicht genug, Eddie Goldman und Willie Young sorgten für weitere Sacks. Sagt alles über die O-Line San Franciscos, soll aber auch nicht die Leistung der Bears-Defense schmälern.

Bengals zerstören Eagles

Die Cincinnati Bengals spielten sich mit den Philadelphia Eagles, man kam auf einen ungefährdeten 32:14 Sieg. Und obwohl A.J. Green weiterhin fehlt, konnte Bengals QB Andy Dalton die Defensive der Eagles komplett aushebeln: 332 Passing Yards (23/31), zwei Touchdowns, keine Interception. Dalton kam sofort ins Spiel, führte sein Team in den ersten sechs Drives gleich zu Punkten und zu einer 29:0 Führung. Obwohl die Line normalerweise ziemliche Probleme hat (Dalton wurde heuer schon 32 mal gesacked), hielt sie Fletcher Cox und Brandon Graham stand und schützte den Spielmacher vor einem einzigen Sack.

Im Gegensatz dazu Carson Wentz: der Rookie spielte sein schlechtestes Saisonspiel, kam zwar auf 308 Passing-Yards (36/60), einen Touchdown und drei Interceptions. Einige schlechte Entscheidungen führten zu den Ballverlusten, Vontaze Burfict sorgte für zwei Picks, Safety Shwan Williams für eine weitere. Er hat zwar den Arm für tiefe Bälle, die Genauigkeit lässt aber in den vergangenen Spielen deutlich zu wünschen übrig. Aber: Wentz ist immer noch Rookie, mit solchen Spielen muss man hin und wieder rechnen.

Das Laufspiel der Eagles hatte gegen eine starke Laufdefensive um Geno Atkins wenig zu lachen (kombiniert 33 Yards). Durch die Luft hat Philadelphia fast schon chronische Probleme, bezeichnend, dass Rookie Paul Turner (undrafted) mit 80 Receiving-Yards sein Team anführte. Nelson Agholor droppte keinen einzigen Ball, kam auf vier Fänge für 23 Yards. Die Pass-Offensive muss dringend verstärkt werden, dass Wentz auf über 300 Yards kam, ist der Garbage-Time geschuldet.

Packers mit wichtigem Sieg

Die Green Bay Packers wahren mit einem 21:13 Sieg über die Houston Texans ihre Chancen auf einen Playoff-Platz. Auch hier sehr viel Schnee, auch hier kann das Heimteam besser damit umgehen. Das Spiel wurde erst im vierten Viertel entschieden, zuvor war wohl wetterbedingt wenig möglich.

Brock Osweiler hatte ausnahmsweise einmal einen besseren Tag (202 Yards, 22/35, zwei Touchdowns), allerdings weiß man immer noch nicht, was man jetzt von ihm halten soll. Eigentlich ist Osweiler immer noch in seiner Rookie Saison, spielt er doch seine erste volle Saison. Gegen Green Bay spielte er konservativ um den Ball nicht dem Gegner zu überlassen, was ihm auch gelang, seinen Mitspielern nicht unbedingt: im ersten Viertel spielte er einen klugen kurzen Pass auf seinen Tight End Ryan Griffen, der aber den Ball fumbelte und die Packers in aussichtsreiche Position brachte. Aber auch Packers QB Aaron Rodgers musste sich erst an die Verhältnisse gewöhnen und fumbelte den Ball nach einem Snap an der gegnerischen zwei Yard Linie. Osweiler probierte viel, vor allem bleiben aber seine tiefen Bälle ein Problem. Keine Frage, Schnee macht die Sache nicht einfacher, dennoch eine Schwäche vom Texans Spielmacher.

DeAndre Hopkins kam zu seinem ersten (!) Touchdown seit Oktober (!). Die Chemie zwischen ihm und Osweiler stimmt meist immer noch nicht. Ob das noch was wird?

Auf der Gegenseite Aaron Rodgers (209 Yards, 20/30, zwei TDs) und vor allem Receiver Jordy Nelson. Gegen Houston fand er seinen Passempfänger acht mal für 118 Yards und einen Touchdown. Perfect Rating wen Rodgers auf Nelson wirft. Insgesamt eine starke Vorstellung von Green Bays Offensive, die Line hielt quasi alles von Rodgers fern. Wenn man auch betonen muss, dass Houston nicht wirklich auf Pass-Rush setzte. Dass dann auch noch die Cornerbacks ausrutschten, machte die Sache für die Texaner nicht leichter (siehe Nelsons TD).

Denver mit Pflichtsieg

Die Denver Broncos sorgten mit einem 20:10 Sieg bei den Jacksonville Jaguars für den Pflichtsieg. Paxton Lynch übernahm auf der Quarterback-Position für Trevor Siemian, der verletzungsbedingt ausfiel. Wirklich glänzen konnte der Rookie dabei nicht: 104 Yards, 12/24. Vor allem die Ungenauigkeit macht Lynch zu schaffen, tiefe Bälle funktionierten überhaupt nicht, keiner seiner fünf Versuche für einen Raumgewinn von über 20 Yards kam an. Natürlich, Lynch spielte erst sein zweites Spiel von Beginn an, da glänzt noch nicht alles.

Die Line, insbesondere Denvers Guards, hatten einen sehr durchwachsenen Tag, als sie wenig Löcher für das Backfield öffnen konnten. Kapri Bibbs (49 Yards) und Devontae Booker (35 Yards, ein TD) machten genau genug, um Denver im Spiel zu halten.

Dann muss es eben die Defensive richten. Blake Bortles (181 Yards, 19/42, zwei Interceptions) hatte keine Chance, No-Fly-Zone der Broncos, Chris Harris und Bradley Roby pickten jeweils einen Pass. Das war allgemein in allen Belangen eine herausragende Leistung der Defensive Denvers. Natürlich versuchten die Jaguars mehr über den Lauf, auch das funktionierte aber nicht wirklich. Es braucht immer noch einen neuen Head Coach in Jacksonville. Der sollte spätestens in der Offseason kommen und dürfte Tom Coughlin heißen.

Defensiv versuchte man Lynch unter Druck zu setzen, was auch gelang. Vor allem Malik Jackson zeigt endlich, warum die Jaguars ihn zur neuen Saison verpflichteten. Paul Posluszny und Telvin Smith führten das Team in Tackles an (jeweils sechs, Smith noch mit einem Sack). Rookie CB Jalen Ramsey wird ein großer und erlaubt weiterhin sehr wenig Pässe in seine Richtung.

Für die Jaguars sind die Playoffs ab jetzt nicht mehr erreichbar.

Brady mit historischem Sieg

Tom Brady und seine New England Patriots sorgte mit dem 26:10 Erfolg über die Los Angeles Rams für einen historischen Sieg. Brady gewann sein insgesamt 201stes NFL-Spiel und führt diese Liste nun alleine an. Brady, immer noch am Knie angeschlagen, wurde von seiner Line beschützt und nie zu Boden gerissen. Er kam auf 269 Yards (33/46), und einen Touchdown. Tight End Superstar Rob Gronkowski musste sich dem Madden-Fluch geschlagen geben und fällt für mindestens acht Wochen mit einem Bandscheibenvorfall aus. Martellus Bennett kann seine Rolle nicht übernehmen, wohl aber Rookie Malcolm Mitchell – acht Pässe und 82 Yards. Bennett ist zwar für sein starkes Run-Blocking bekannt, gegen LA sah man davon aber nicht viel. Wird spannend, was sich Belichick einfallen lässt. Er hat ja immer noch das Laufspiel und dort speziell LaGarrette Blount. Abermals zeigte der Runningback ein starkes Spiel, kam auf 88 Yards und einen Touchdown.

Die Rams und Rookie QB Jared Goff erlebten eine sehr aggressive Defensive der Patriots. Malcolm Butler hatte zwar einmal das deutliche Nachsehen gegen Kenny Britt, spielte sonst aber außerordentlich stark und ließ sonst nichts zu – Interception inklusive. Neuverpflichtung Kyle van Noy funktioniert in New England besser als in Detroit und kam ebenfalls auf eine Interception, viele QB-Hits und Stops inklusive.

Jared Goff (161 Yards, 14/32, ein TD, zwei Interceptions) konnte einem fast Leid tun. Es braucht noch Zeit bis man von Goff mehr erwarten kann. Das führt natürlich zu weiteren Problemen, der Gameplan ist lesbar. Todd Gurley oder Kenny Britt können davon ein Lied singen. Das Talent ist in diesem Team vorhanden, es braucht eben noch Zeit.

Nachdem die Defensive der Rams vergangene Woche ganze 49 Punkte von den New Orleans Saints eingeschenkt bekam, lief es gegen New England mit 26 Punkten nur mäßig besser. Brady und Co fanden mit schnellen und kurzen Pässen ein Mittel gegen diese Defensiveinheit. Aaron Donald konnte seine Stärken nicht einsetzen. Belichick größer Jeff Fisher (nona), letzterer unterschrieb diese Woche einen neune Zweijahresvertrag. Nichts neues, aber immer noch gleich unverständlich.

Stafford wieder ganz groß

Die Detroit Lions machen mit dem 28:13 Sieg bei den New Orleans Saints einen weiteren Schritt in Richtung Postseason. Es war die große Show des Matthew Stafford. Der Quarterback kam auf 341 Yards (30/42) und zwei Touchdowns und zeigte, dass er absolut keine Nerven hat. Third-Downs sind ihm egal, gerade dann wirft er dann Ball präzise in die Arme seiner Mitspieler. Sein Skillset ist dieses Jahr wirklich um ein paar Facetten reicher, er rusht immer mehr und holt seiner Mannschaft so neue Angriffsserien. Detroit punktete bei sieben von neun Drives und kam auf insgesamt 422 Yards.

Laufspiel gibt es bei den Lions immer noch keines, Ameer Abdullah wird schmerzlich vermisst. Kommt er noch rechtzeitig zurück, dürfte die Offensive für Gegner sehr schwer auszurechnen sein.

Defensiv funktionierte gegen die starke Offensive der Saints auch nahezu alles und das obwohl mit Tahir Whitehead der beste Tackler der Mannschaft nicht zur Verfügung stand. Die Secondary Detroits, angeführt von Glover Quinn und Darius Slay, pickte Drew Brees gleich drei mal. Das und der gute Gameplan – man hielt die Offensive der Saints bei knapp 24 Minuten –  machten am Ende den Unterschied.

Wer laut schreit wird auch gehört. Das könnte man auf Saints Receiver Brandin Cooks ummünzen. Der eigentliche Nummer eins Fänger kam vergangene Woche beim 49:21 Sieg auf keinen einzigen Catch und machte seinen Unmut unterhalb der Woche deutlich. Gegen Detroit fing er sieben Pässe für 73 Yards. Sein Speed ist eine Waffe, die Brees und Coach Payton wohl nicht ziehen lassen werden.

Brees (326 Yards, 31/44, drei Interceptions) erlebte einen für seine Verhältnisse untypisch-schlechten Tag. Ein Rückschlag für die Saints, die in einer Division, die schon einmal mehr oder weniger entschieden schien, eigentlich noch Chancen gehabt hätten.

Raiders mit großen Comeback

Die Oakland Raiders feierten gegen die Buffalo Bills ein eindrucksvolles Comeback. 15 Punkte lag man schon zurück, ehe Derek Carr sein Team zu einem 38:24 Sieg führte. Und das ist schlichtweg magisch was Carr mit seiner Offensive anstellt. Getragen von einer unglaublichen O-Line, die den starken Pass Rush der Bills komplett aus dem Spiel nahm. Carr kam auf 260 Yards (19/35) und zwei Touchdowns, erlebte sein zehntes fourth-quarter-comeback in den letzten beiden Jahren und zeigte, dass man mit ihm definitiv rechnen muss. Auch in der MVP Frage.

Es ist der Mix aus starkem Laufspiel und einem überzeugenden Passspiel. Latavius Murray ist derzeit unglaublich heiß, kam auch gegen die Bills (die eigentlich so gut wie keinen Rushing-TD zulassen) auf derer zwei und 82 Yards. Michael Crabtree führte mit 74 Yards und einem TD die Receiver an, hatte aber wieder einen schrecklichen Drop in der gegnerischen Endzone. Dennoch, er ist mit Cooper eine absolute Waffe und sorgt immer wieder für die spielentscheidenden Momente.

Kein Spiel ohne Sack von Khalil Mack. Der Pass-Rusher vollzog einen Hattrick, als er Bills QB Tyrod Taylor sackte, ihn zum Fumble zwang und ihn auch noch selbst recoverte. Mack bleibt im Rennen um den Defensive Player of the Year ein echter Kandidat. Bruc Irvin schließt sich Macks Leistung mit einem Sack an, zwei weitere durch Autry und Cowser kamen noch hinzu. Die Interception durch Nate Allen, die ebenfalls von Mack ausgelöst wurde als er Taylor beim Wurf behinderte, ließ das Momentum endgültig in Richtung Oakland kippen.

Die Bills starteten stark ins Spiel, wieder und wieder macht LeSean McCoy (130 Rushing-Yards) die wichtigen plays und führt die Offensive über das Feld. Tyrod Taylor (191 Yards, 18/35, eine INT) warf Bälle auf McCoy (61 Yards), Watkins (38 Yards) und auch Hunter (22 Yards). Die Kombination im Backfield aus McCoy und Mike Gillislee (49 Yards, zwei TDs) kann ein Erfolgsrezept der Bills werden. Die Richtung stimmt, die Umsetzung teilweise auch, allerdings gibt Buffalo zu oft noch zu leicht Spiele aus der Hand. Definitiv aber eine Mannschaft mit Potential für mehr.

Palmer ohne Fehler -> Sieg Cardinals

Die Arizona Cardinals gewinnen gegen die Washington Redskins mit 31:23 und zementieren damit die Dallas Cowboys endgültig in die Postseason. Carson Palmer einmal fehlerfrei und schon läuft das Rad besser bei den Cardinals: 300 Passing-Yards (30/46), drei Touchdowns. Vor allem sein 42-Yard TD auf J.J. Nelson bei 2&10 hat gezeigt, dass er es noch drauf hat. Die Line hielt gut, was man in den Zahlen des wahren MVPs Arizonas ablesen kann: David Johnson kam auf 84 Rushing Yards und einem Touchdown und führte das Team auch mit 91 Receiving Yards inkl. TD auch bei den Passfängern an. Johnson ist Woche für Woche ein absoluter Wahnsinn.

Ebenso Larry Fitzgerald. Wird es ganz brenzlig wirft Palmer auf seinen Veteran und der sorgt für big plays. Außerdem hievten ihn seine zehn Fänge auf Platz drei der ewigen Pass-Empfänger Liste. Hall of Fame – eh schon wissen.

Washington hat in Rob Kelley einen starken Rookie RB in den eigenen Reihen (63 Yards), auch Chris Thompson (24 Yards) konnte für Unruhe sorgen. Allerdings lässt man Cousins viel werfen, prinzipiell keine schlechte Idee, wäre auch eine Line da, die ihn beschützen könnte. Cousins Forced Fumble war bezeichnend für eine sehr dürftige Line Performance wenn es darum geht, Cousins Zeit zum Passen zu geben. Calais Campbell hatte seine Freude, als er Cousins eben zum Fumble zwang und auch noch einen Sack drauflegen konnte.

Steelers beenden Giants Serie

Die Pittsburgh Steelers konnten über die New York Giants einen 24:14 Sieg feiern. Dritter Sieg in Folge für Pittsburgh, erste Niederlage für New York nach sechs Siegen in Folge.

Le’Veon Bell ist einfach genial. Jedes andere Wort würde dem Runningback nicht gerecht werden. Gegen die Giants kam Bell auf insgesamt 182 Yards from Scrimmage (118 Rushing-Yards, 64 Receiving-Yards), die letzten drei Wochen beendete er mit einem Schnitt von 175 Scrimmage-Yards. Zwar reichte es für ihn nicht für einen Touchdown, seine Plays bereiteten aber Scores vor. Ben Roethlisberger (289 Yards, 24/36, zwei TDs, eine INT) scheint endlich einen Ersatzmann für den gesperrten Martavis Bryant gefunden zu haben: Ladarius Green. Der Tight End erlebte sein erstes großes Spiel als Stahlmann, als er für 110 Yards fing und einen Touchdown beisteuerte. Es werden mehr und mehr Waffen in der Steelers-Offensive.

Eli Manning (195 Yards, 24/39, zwei TDs, zwei INTs) spielte durchwachsen. Tiefe Pässe wollten ihm einfach nicht gelingen, die Verbindung mit Odell Beckham stimmte (zehn Receptions für 100 Yards), allerdings ließ Beckham einen Ball fallen. Man kam schlichtweg überhaupt nicht ins Spiel, die ersten Punkte erzielte man im dritten Viertel, Sterling Sheppards TD geht in die Kategorie Garbage-Time.

Die Line ist insgesamt nicht schlecht, einzig Ereck Flowers macht Sorgen. Wenn Gegner zu Manning durchkommen, dann über seine Seite. Dass er auch noch den ein oder anderen Penalty verschuldet, macht die Sache nicht unbedingt besser. Man muss der Steelers-Defensive aber auch ein Lob aussprechen: James Harrison (der immer noch zarte 38 Jahre jung ist), spielte sich mit Flowers, kam auf einen Sack und drei Tackles, wobei er fast immer an Manning dran war. Die Rookies in der Secondary Artie Burns (sieben Tackles insgesamt) und Safety Sean Davis (ebenfalls sieben total Tackles + Interception) zeigten ihr Potential. Bei den G-Men defensiv ragten Olivier Vernon und Rookie Eli Apple heraus. Vernon kam auf zwei Sacks, Apple auf eine Interception.

Buccaneers auf Playoff-Kurs

Wer hätte das noch geglaubt? Die Tampa Bay Buccaneers haben nach einem 28:21 Sieg bei den San Diego Chargers noch alle Chancen auf ein Ticket in der Postseason.

Jameis Winston wird stärker und stärker. Auch wenn er relativ früh eine Interception warf, der Quarterback lässt sich davon nicht mehr beeinflussen. Am Ende warf er für 280 Yards (20/30) und einen Touchdown. Er wird immer geduldiger, führte sein Team in den vergangenen Wochen zu vier Siegen in Folge und hat jetzt beste Chancen auf die Postseason. Natürlich ist er nicht allein zuständig für den Erfolg, die Defensive scheint sich langsam eingespielt zu haben. Vor allem die Front Seven sorgt für Big Plays, gegen die Chargers vor allem in Form von Robert Ayers, der auf einen Sack und drei Tackles kam, sonst aber auch ordentlich Druck erzeugte. Lavonta David kam abermals auf eine Interception, Safety Tandy ebenso. Die Buccs sind bis zum Schluss ein Kandidat für mehr. Vor allem weil sie gegen Gegner wie die Chargers gewinnen, obwohl Mike Evans mehr oder wenig abgemeldet war (38 Yards). Abzuwarten bleibt, wie lange die beiden Receiver Cecil Shorts und Adam Humphries ausfallen.

Die Chargers auf der Gegenseite sind den Buccaneers nicht unähnlich. Viele junge Spieler gepaart mit routinierten Veteranen sorgen für einen spannenden Mix. Philip Rivers warf für 225 Yards (15/26), zwei TDs und zwei Interceptions. Es war ein auf und ab, einem Pick-six folgte ein 40 Yard TD auf Tyrell Williams. Die Line ist im Gegensatz zu vergangenem Jahr besser, allerdings immer noch nicht wirklich herausragend gut. Melvin Gordon kümmert es derzeit nicht, er lief für 84 Yards (+TD) und fing weitere 54. Dieser Junge kann Knöchel brechen.

Defensiv wieder einmal Joey Bosa mit einem Sack, ansonsten aber eher weniger Druck vom klaren Favorit für den Defensive Rookie des Jahres. Denzel Perryman steuerte alleine neun Tackles bei. Am Ende hat sich aber Winstons Geduld durchgesetzt.

Seahawks vernichten Carolina

Böse Zungen sprechen vom Bandwagon-Bowl, wenn die Seattle Seahawks auf die Carolina Panthers treffen. Wie dem auch sei, Russell Wilson und Co. vernichten die Panthers mit 40:7.

Hallo Thomas Rawls. Der Runningback dürfte endgültig wieder da sein, Verletzung ausgeheilt, Panthers mit 106 Rushing-Yards und zwei TDs quasi alleine zerstört. Wilson warf für 277 Yards (26/36) und einen TD bei einer INT. Er verteilte die Bälle gleichmäßig auf vier Receiver – Kearse (68), Baldwin (65), Graham (63+TD) und Lockett (63). Letzterer steuerte mit einem 75-Yard-Touchdown-Run noch einen Score per Laufspiel bei. Fast schon traditionell kommen die Seahawks gegen Ende der Saison in Schwung.

Die Freude über die Rückkehr der Legion of Boom währte nur kurz: Michael Bennett kam zwar wieder zurück, Earl Thomas brach sich aber den Fuß und fällt definitiv für die restliche Saison aus. Thomas kann sich gar ein Karriere-Ende vorstellen. Mit 27 Jahren und dem Talent eindeutig zu früh. Back-Up Safety Steven Terrell wurde beim einzigen Score Carolinas von Tedd Ginn und Cam Newton geschnupft.

Das Spiel ging überhaupt interessant los. Statt Cam Newton, dem MVP der vergangenen Saison, begann Derek Anderson als QB. Nur um im ersten Play gleiche eine Interception zu werfen. Head Coach Ron Rivera benchte Newton, da er gegen einen Dress Code verstoß. Ein hoher Einsatz, den Rivera gleich bezahlen sollte. Newton kam danach ins Spiel, hatte aber schlichtweg keine Chance gegen diese Seahawks (182 Yards, 14/32, ein TD).

Ein alter Bekannter war aber auch vor Ort:

Ergebnisse Woche 13:

Dallas Cowboys @ Minnesota Vikings 17:15

Kansas City Chiefs @ Atlanta Falcons 29:28
Miami Dolphins @ Baltimore Ravens 6:38
San Francisco 49ers @ Chicago Bears 6:26
Philadelphia Egales @ Cincinnati Bengals 14:32
Houston Texans @ Green Bay Packers 13:21
Denver Broncos @ Jacksonville Jaguars 20:10
Los Angeles Rams @ New England Patriots 10:26
Detroit Lions @ New Orleans Saints 28:13

Buffalo Bills @ Oakland Raiders 24:38
Washington Redskins @ Arizona Cardinals 23:31
New York Giants @ Pittsburgh Steelers 14:24
Tampa Bay Buccaneers @ San Diego Chargers 28:21

Carolina Panthers @ Seattle Seahawks 7:40