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NFL Woche 17: Das Ende – der Anfang

Aus und vorbei! Die Regular Season der NFL Saison 2016/17 ist Geschichte. Von zwanzig Teams müssen wir uns schon verabschieden, zwölf andere sehen wir zumindest noch einmal. Das haben wir von diesem letzten Spieltag mitnehmen können.

Bengals beenden enttäuschende Saison mit Sieg

Die Cincinnati Benglas konnten sich im letzten Spiel einer enttäuschenden Saison mit 27:10 gegen die Baltimore Ravens durchsetzen. Ein Spiel, das ganz im Zeichen von Steve Smith Jr. stand, jenem künftigen Hall-of-Fame-Wide Receiver, der seinen Karriereabschied feierte. Smith kam gegen die Bengals auf 34 Yards, wurde aber immer frenetisch bejubelt wenn er in der Nähe des Balls kam und beendet seine Karriere mit unglaublichen 1.028 Catches und 14.697 Receving Yards (81 Touchdowns). Leider hat Smith den Aufruf von seNFL von vergangener Woche nicht gelesen, er hat trotz unserer Bitte die Schuhe endgültig an den Nagel gehängt! Ein ganz großer verlässt das Footballfeld!

Zum Spiel: der Pass Rush der Bengals funktionierte, man konnte Ravens-QB Joe Flacco (267 Yards, 32/49, eine INT) weitestgehend aus dem Spiel nehmen. Die D-Liner Carlos Dunlap, Geno Atkins und Wallace Gilberry kamen auf drei Sacks und übten ordentlich Druck auf die O-Line der Ravens aus. Offensiv hatte Andy Dalton einen besseren Tag, er kam auf 226 Yards (18/28) und einen Touchdown. Aus dem nichts kam Rex Burkhead: der Runningback kam auf 119 Yards und zwei Touchdowns. Die Ravens beendeten die Saison mit einem 8-8 Record, Cincinnati mit einem enttäuschenden 6-9-1. Natürlich waren beide Mannschaften von Verletzungssorgen geplagt, der Ausfall von A.J. Green auf Seiten der Bengals konnte nicht kompensiert werden. Spannend bleibt die Frage, was mit Bengals Head Coach Marvin Lewis passiert: der 58-Jährige unterzeichnete im April eine Vertragsverlängerung über ein Jahr, dürfte aber ob der Leistung in dieser Saison angezählt sein. Bis jetzt hat es in Cincinnati nie für viel mehr als das bloße Erreichen der Playoffs gereicht, jedes einzelne K.O.-Spiel wurde verloren. Heuer kam es gar nicht so weit.

Die Ravens wurden diese Spielzeit zwar vermehrt von Verletzungen verschont – im Gegensatz zur vergangenen Saison – man konnte aber nur bedingt erfolgreich Football spielen. Es steckt Potential im Team, mit Mike Wallace hat man wieder einen starken Receiver im Team (erste Saison über 1.000 Yards seit 2011), Breshad Perriman dürfte ebenfalls für Furore sorgen. Flacco beendete die Saison mit einem Karrierehöchstwert von 4.317 Passing-Yards (20 TDs-15 INTs), dennoch zu wenig im erfolgreich Football zu spielen. Für eine Comeback-Saison nach einem Kreuzbandriss aber ordentlich.

Verrückter Sieg für Colts

Die Indianapolis Colts besiegen im letzten Spiel der Saison die Jacksonville Jaguars mit 24:20. Zwischenzeitlich sah man aber wie der Verlierer aus, die Jaguars spielten schon wie gegen die Titans vergangene Woche äußerst befreit auf, man konnte schnell mit 17:0 in Führung gehen. Jacksonville trat selbstbewusst auf, QB Blake Bortles zeigte sein bestes Spiel dieser Spielzeit (301 Yards, 25/39, ein TD), warf auf sechs verschiedene Receiver, die Offensive schien wie geschmiert. Offensichtlich hat Interims-Coach Doug Marrone in den letzten zwei Wochen an den richtigen Schrauben gedreht, man sah was in diesem Team an Potential steckt. Zwar hat man das Spiel gegen Ende aus der Hand gegeben, für nächstes Jahr, mit neuem Coach, ist aber mehr drinnen – aber das sagt man jedes Jahr über die Jaguars. Was mit Bortles passiert? Zeigt die Zukunft, Jobgarantie sieht anders aus.

Indianapolis und Andrew Luck kamen in der zweiten Hälfte deutlich zurück, marschierten mit 21:3 Punkten zum Erfolg. Luck kam auf 321 Yards (24/40), zwei TDs und eine INT. T.Y. Hilton fing 95 Yards und schloss damit die Saison als Receiving-Leader mit 1.448 Yards ab. Die Game-Winner waren aber die Tight Ends Dwayne Allen und Jack Doyle: Allen fing jeden seiner drei Pässe (34 Yards) und kam auf einen Touchdown, Doyle fing den entscheidenden Pass zum TD kurz vor Schluß.

Frank Gore zeigt keinerlei Altersschwächen, der 33-Jährige spielte schon wieder eine Saison über 1.000 Rushing-Yards (1.025). Linebacker Robert Mathis verkündete Mitte der Woche seinen Rücktritt nach 14 Spielzeiten, er beendete sein letztes Karrierespiel mit einem Sack und einem Forced Fumble und insgesamt 123 Quarterback-Sacks.

Er kam, sah und scorte

Die New England Patriots untermauerten ihre Vormachtstellung in der AFC mit einem 35:14 Sieg über die Miami Dolphins. Es war die Show des Tom Brady – wieder einmal. Der Veteran kam auf 276 Yards (25/33) und drei Touchdowns. Brady beendete sie Saison mit 28 Touchdowns bei nur zwei Interceptions. Trotz der Vierspiele-Sperre am Beginn der Spielzeit ist und bleibt Brady im MVP-Rennen, er kam heuer auf ein Passer-Rating von 112.2 und eine Completion-Rate von 67.4. Bleibt nur den Hut zu ziehen. Außerdem überholte er Dan Marino in Passing Yards.

Michael Floyd ist schon wieder so ein klassischer Patriots-Neuzugang. Der Wide Receiver wurde erst vor wenigen Wochen von den Arizona Cardinals entlassen, nachdem er mit ordentlich Alkohol am Steuer festgenommen wurde. Bill Belichick schlug sofort zu und siehe da: Floyd ist sofort eine Verstärkung für die ohnehin schon geladene Offensive der Patriots. Er fing drei Bälle für 36 Yards und einen Touchdown, überzeugte mit Stärke als er sich durch mehrere Verteidiger in die Endzone durchboxte oder einen Monsterblock für Julian Edelmans 77-Yard-TD setzte. Edelman selbst spielte wieder eine Monsterpartie mit 151 Yards und einem TD.

Die Dolphins fingen sich nach einem 0:20 Rückstand im zweiten Viertel noch einmal und kamen durch Touchdowns von Jarvis Landry und Kenny Stills noch einmal auf einen Score heran. QB Matt Moore (205 Yards, 24/34, zwei TDs, eine INT) wurde zu vielen kurzen Pässen gezwungen, Runningback Jay Ajayi bei 59 Yards (16 Versuche) gehalten. Trey Flowers schien überall zu sein. Für Miami ein wichtiges Spiel im Hinblick auf die Playoffs, offensiv findet man irgendwie ein Mittel, defensiv ist man zu unkonstant. Das muss gegen Pittsburgh unter Kontrolle gebracht werden, sonst nützen Roethlisberger, Brown und Bell diese Schwächen gnadenlos aus.

New England darf noch eine Woche pausieren, ehe man in der Divisional-Runde einsteigt.

Die goldene Ananas geht an Minnesota

Ein nahezu bedeutungsloses Spiel ereignete sich in Minneapolis: die Minnesota Vikings gewannen gegen die Chicago Bears und beendeten die Saison mit einem ausgeglichenen 8-8 Record.

Der Sieg geht auf die Kappe von Vikings-QB Sam Bradford. In seiner ersten Spielzeit als Wikinger zeigte Bradford seine Stärken in Sachen Completion (71,6%), ein neuer NFL-Rekord. Ein wirklich beeindruckender Erfolg, schließlich spielte er hinter einer verletzungsanfälligen O-Line, die nahezu jede Woche anders aussah und mit einem Receiver-Corps, der für QBs nicht wirklich das gelbste vom Ei ist. Gegen die Bears warf er für 250 Yards (25/33) und drei TDs bei einer INT. Kyle Rudolph agierte dabei als sein Lieblingsziel, er wurde 15 mal angespielt, fing elf Bälle für 117 Yards und einen TD. Trae Waynes und Xavier Rhodes sorgten defensiv für die nötige Stabilität. Waynes ließ nur zwei von fünf Pässen in seine Richtung zu (12 Yards) und sorgte für eine Interception, Rhodes ließ nur einen von drei Pässen für zehn Yards zu und interceptete ebenfalls. Danielle Hunter und Linval Joseph sackten Bears-QB Matt Barkley zusammen drei mal. Diese Mannschaft hat ordentlich Potential, man sah es diese Saison schon zu Beginn, und wird nächstes Jahr sicherlich ein Wörtchen im Playoff-Rennen mitreden. Sofern man verletzungsfrei bleibt.

Auf Seiten der Bears: was macht man mit Matt Barkley? Der QB hatte gegen die Vikings wie auch schon gegen die Redskins einen mauen Tag, kam auf 125 Yard (10/14) und zwei Interceptions und wurde zu einem Fumble gezwungen. Hauptsächlich spielte Barkley kurze Pässe, gegen Ende des Spiels wurde er gebencht, um David Fales auch noch Einsatzzeit zu geben. Dennoch fiel Barkley auf, als er einen TD-Pass von Cameron Meredith bei einem Trick-Play fing. In der Offseason wird sich zeigen, wie und mit wem Chicago plant. Im Draft gibt es Optionen, anscheinend steht Miami QB Brad Kaaya hoch im Kurs. Einziges Problem: man weiß noch nicht ob er sich für den Draft aufstellt. Barkley hat seine Sache nicht unbedingt schlecht gemacht, ein Jahr könnte man mit ihm schon gehen.

Jets wollen besseren Pick nicht

Die New York Jets gewannen gegen die Buffalo Bills ein mehr als unbedeutendes Spiel mit 30:10. Natürlich nicht gänzlich unbedeutend, mit dem Sieg haben sich die Jets einen schlechteren Pick im kommenden Draft gesichert. Die Bills schonten was das Zeug hielt, Tyrod Taylor kam nicht zum Einsatz, E.J. Manuel und Rookie Cardale Jones spielten an seiner Stelle. Vermutlich hätte Manuel deutlich mehr Snaps sehen sollen, allerdings konnte er keineswegs überzeugen (86 Yards, 9/20). Rookie Jones war nicht unbedingt besser, er kam auf 96 Yards (6/11) und eine Interception. 64 der 96 Yards wurden durch einen Pass auf Justin Hunter produziert. Auch wenn einige Anhänger der Bills mit Taylor nicht zufrieden sind, er ist definitiv der beste QB im Roster der Bills und dürfte auch im kommenden Jahr – bei neuem Head Coach – Bälle verteilen.

Die Jets waren defensiv auf einmal stark. Gegen den Lauf ließ man nahezu nichts zu (72 Rushing Yards), man konnte auch in der Secondary meistens überzeugen, Darrelle Revis kam gar auf eine Interception – seine erste in der aktuellen Saison. Offensiv spielte Ryan Fitzpatrick (210 Yards, 20/30, zwei TDs), sein vermutlich letztes Spiel funktionierte gut. Einziges Kuriosum: Christian Hackenberg bekam keine einzige Minute Einsatzzeit. Wird eine spannende Offseason!

Cowboys unterliegen Eagles

Die Dallas Cowboys mussten sich den Philadelphia Eagles mit 13:27 geschlagen geben. Dak Prescott startete für Dallas, überließ aber Marc Sanchez und Tony Romo die meiste Spielzeit. Romo kam nur im zweiten Viertel zum Einsatz, brachte drei von vier Pässen an (29 Yards) und warf Touchdown. Sah wirklich gut aus, er dürfte eines DER großen Themen in den kommenden Wochen und Monaten werden. Ansonsten wurde geschont, Ezekiel Elliott kam ebenso zu keinem Einsatz wie Linebacker Sean Lee. Dez Bryant und Jason Witten starteten zwar, wurden aber so wie Prescott recht früh aus dem Spiel genommen. Verständliche Vorsichtsmaßnahmen, wie auch in der O-Line, in der man mehrere Back-Ups spielen ließ. Da man ohnehin schon ganz sicher den ersten Platz der NFC innehatte, störte die Niederlage wohl niemanden.

Carson Wentz beendete seine Rookie Saison mit der vollen Palette: einerseits produzierte er starke Zahlen 245 Yards (27/43) und zwei Touchdowns, die schlussendlich auch den Weg zum Sieg ebneten. Allerdings hatte er auch ein paar wilde Würfe an diesem Abend, er traf seine Receiver nicht und wenn er sie traf, ließen sie ihn wie schon die gesamte Saison über im Stich. Tight End Zach Ertz (139 Yards, zwei TDs) bleibt die rühmlich Ausnahme. Alles in allem war das eine anständige erste Saison für Wentz. Mit ihm kann man gehen, er wird sich in der Offseason sicherlich verbessern. Ansonsten: die Egales brauchen dringend Passfänger.

Cleveland sichert sich ersten Draftpick erst in Overtime

Knapp aber doch, die Cleveland Browns haben den ersten Pick im kommenden Draft gesichert. War knapp, denn man konnte von den Pittsburgh Steelers erst in Overtime mit 24:27 geschlagen werden. Und eigentlich hätte man dieses Spiel gewinnen müssen, beim Stand von 21:21 und 1:04 Minuten vor Schluss fumbelte Browns RB Isaiah Crowell den Ball an der gegnerischen fünf Yard-Linie, die Steelers eroberten das Ei. Es kam also zur Overtime. Cleveland konnte ein Field Goal erzielen, Pittsburgh antwortete mit dem entscheidenden Touchdown durch Cobi Hamilton.

Robert Griffin III kam noch einmal zum Einsatz, man wollte sich den Spielmacher noch einmal ansehen. Griffin kam auf 232 Yards (29/40) und zwei Touchdowns bzw. eine Interception und einen Fumble. Die kurzen Pässe funktionierten, die mittellangen und langen dagegen gar nicht. Sein Pick in der Redzone war nicht notwendig, eine schlechte Entscheidung in die enge Deckung zu werfen. Seine Zukunft dürfte offen bleiben, wenn man auch sagen muss: viel zeigen hat RGIII heuer nicht können, Verletzungen verhinderten mehr. Ein Jahr sollte man ihm noch geben. Terrelle Pryor kam in seiner ersten vollen Saison als Wide Receiver gleich 1.007 Yards. Er war und ist ein Lichtblick.

Bei den Steelers wurde die A-Mannschaft geschont. Big Ben, Le’Veon Bell und Antonio Brown kamen nicht zum Einsatz. Landry Jones, Back-Up QB, kam auf 277 Yards (24/37), drei TDs und eine INT. Vor allem in Hälfte eins ging wenig (52 Yards), danach dafür nahezu alles. Jones wird Free-Agent, kann den Markt also testen. Für mehr als einen Backup-Job reicht es derzeit nicht.

Tampa macht die Hausaufgaben – scheidet aber aus

Die Tampa Bay Buccaneers erfüllten mit dem 17:16 Sieg über die Carolina Panthers ihre Aufgabe um noch irgendwie in die Playoffs zu rutschen. Da die anderen sieben für dieses Erreichen nötigen Szenarien aber nicht eintraten, dürfen die Spieler schon jetzt in den Urlaub fahren. Es war ein Spiel, indem beide QBs zunächst absolut nichts auf die Reihe brachten. Jameis Winston (202 Yards, 20/35, ein TD) begann das Spiel wieder einmal mit einer Interception und fumbelte im Laufe des Spiels den Ball zusätzlich noch einmal. Im letzten Viertel fand er dann wieder in die Spur, fand Mike Evans zu einem TD. Seine Saison war schon sehr ordentlich, er muss noch an ein paar Sachen arbeiten (Pocket) und vor allem am Fertigspielen. Wie schon vergangenes Jahr kamen die Buccs in aussichtsreicher Position am Ende der Saison zu kurz, Winston erzielte in den letzten drei Spielen fünf TDs bei sechs Interceptions und zwei Fumbles. Aber – auch das wird noch, in Tampa entsteht etwas.

Cam Newton zeigte eine furchtbare Leistung, zumindest über 50 Minuten. Gegen Ende des Spiels fand er seine MVP-Form, führte sein Team über das gesamte Feld und schloss den Drive mit einem TD-Pass auf Kelvin Benjamin ab. Panthers Coach Ron Rivera ließ die 2-Pt.-Conversion ausspielen, man konnte sie aber nicht erfolgreich zu Ende spielen. Newton beendete das Spiel mit 237 Yards (18/32), einem Touchdown und drei Interceptions.

Ebenso in Unform präsentierten sich die Kicker der beiden Mannschaften. Rookie-Kicker Roberto Aguayo erzielte nur eines von drei Field Goals, sein Gegenüber Graham Gano gar nur eines von vier.

Titans gewinnen ohne Mariota

Die Tennessee Titans beendeten ihre Saison mit einem 24:17 Sieg über Playoff-Team Houston Texans. Im Mittelpunkt standen die Quarterbacks: während Matt Cassel für den verletzten Marcus Mariota bei den Titans übernahm, spielte Tom Savage wieder anstatt des unglücklichen Brock Osweiler. Nur um relativ rasch mit einer Gehirnerschütterung das Spielfeld verlassen zu müssen. Savage (25 Yards, 5/8) spielte bis dahin eine durchschnittliche Partie. Osweiler übernahm also wieder, kam auf 253 Yards (21/40) und einen Passing- als auch Rushing-TD. Allerdings zeigte er seine gewohnten Schwächen. Bleibt natürlich die Frage: wer spielt im Invaliden Bowl gegen die Oakland Raiders kommende Woche im Wildcard-Game?

Die Seuchensaison für DeAndre Hopkins ist noch nicht vorbei, allerdings konnte er endlich wieder einmal produzieren. Der Superstar kam auf 123 Yards, linkte Gegenspieler gekonnt, kam aber wieder auf keinen Touchdown – er wurde zu früh gestoppt. Wie eigentlich jedem klar – Hopkins ist der Schlüssel zum Erfolg in der Offensive.

Tennessee gewann zwar noch das Spiel, muss aber schon die Sachen packen. Sehr schade, das Team hat über weite Strecken der Saison sehr stark gespielt und sich eigentlich auch den Sieg in dieser schwachen Division verdient. QB Matt Cassel sah genauso aus, wie man sich einen Backup QB erwartet. Etwas eingerostet aber ok, seine Line unterstützte ihn sehr gut. Und er hat Rishard Matthews der abermals seinen Status als Nummer eins Receiver der Titans zementierte: 114 Yards, ein TD. Tennessee hat im kommenden Draft zwei First-Round Picks und darüber hinaus auch noch einige gute spätere Auswahlmöglichkeiten. Dieses Team steht am Beginn von etwas großem.

Die große Show der Quarterbacks

Die Atlanta Falcons sicherten sich mit einem 38:32 Sieg über die New Orleans Saints den zweiten Platz in der NFC und damit eine Bye-Week. Matt Ryan kam aufs Feld und führte seine Offensive in den ersten fünf Drives zu fünf Touchdowns. 331 Yards (27/36) und vier Passing-TDs, er kam nur ganz knapp nicht auf 5.000 Passing-Yards (4.944) und zeigte wiedrer einmal, dass diese Einheit die vermutlich stärkste und ausgeglichenste der Liga ist. Er hat den Titel des “Most Valuable Player” verdient. Die Defensive muss zwar einen Schritt nach vorne machen bzw. funktionieren wenn es drauf ankommt, mit dieser Offensive kann man aber fast jeden Punkterückstand wettmachen oder zur Führung umbauen. Eine überragende Saison, die noch nicht zu Ende ist.

Im Gegensatz zu jener von Drew Brees und den Saints. Wieder spielte Brees eine überragende Saison, wieder kam er auf eine Spielzeit mit über 5.000 Passing-Yards. Kein anderer konnte je mehr als einmal eine 5.000er Saison spielen, Brees tat dies zum fünften mal! In den vergangenen drei Spielzeiten kam er auf 15.000 Yards, über 100 TDs und spielte mit einem Rating von 101. Die Defensive von New Orleans konnte ihn nie gebührend unterstützen. Aber nicht genug: Mark Ingram rushte zum ersten mal für über 1.000 Yards, Rookie Michael Thomas brach in seiner ersten Spielzeit mehrere Franchise-Rekorde, beendete sein Jahr mit 1.137 Receiving Yards und neun Touchdowns. New Orleans könnte vor einem Umbruch stehen, Coach Sean Payton steht bei den Los Angeles Rams hoch im Kurs. Was dann mit Brees passiert steht in den Sternen.

Super-GAU in Oakland

Alle Freude dürfte dahin sein: die Oakland Raiders verloren gegen die Denver Broncos nicht nur mit 6:24 und damit auch den zweiten Platz in der AFC, sondern gleichzeitig auch Back-Up QB Matt McGloin. Eine Schulterverletzung zwang McGloin an die Seitenlinie, Rookie Connor Cook übernahm. Noch steht nicht fest ob McGloin (6/11, 21 Yards) im Wildcard-Game gegen Houston einsatzfähig ist. Cook spielte ein solides Profi-Debüt, erzielte 150 Passing-Yards (14/21), einen Touchdown und eine Interception. Am Beginn der zweiten Hälfte fumbelte Cook den Ball als er selbst laufen wollte. Dennoch sah vieles nicht so schlecht aus, wenn man natürlich auch den Zeitpunkt/Rückstand bedenken musste. Dürfte spannend werden, wer am Samstag den QB gibt.

Dem noch nicht genug verloren die Raiders auch noch Nate Allen wegen einer Gehirnerschütterung sowie die Liner Kelechi Osemele und Donald Penn (Knie), letzterer konnte aber wieder zurückkehren. Rookie-Safety Karl Joseph fiel erneut aus. Denkbar schlechter Zeitpunkt für ein Team, dessen Fans 14 Jahre auf ein Playoff-Spiel warten mussten.

Die Broncos nützten die Gunst der Stunde und fuhren einen ungefährdeten Sieg ein. Im letzten Spiel von Erfolgscoach Gary Kubiak (Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen) funktionierte vieles. Trevor Siemian (206 Yards, 17/27, zwei TDs, eine INT) machte ein durchschnittliches Spiel, sowohl mit schönen, als auch grauenvollen Pässen. Seine Zukunft ist nicht sicher, Paxton Lynch sollte planmäßig übernehmen. Aber zunächst braucht es einen neuen Head Coach.

Der Award für den Ungustl des Spiels geht an Aquib Talib. Aber das ist eigentlich eh klar.

Cardinals zeigen Rams die Grenzen auf – und weinen

44 Punkte erzielt, sechs erhalten – die Arizona Cardinals machten mit den Los Angeles Rams kurzen Prozess. Carson Palmer fand gegen Ende der Saison wieder in die Spur, konnte auch gegen die Rams mit 255 Yards (20/38) und drei TDs bei einer INT überzeugen. Das ist gut, aber nicht die Szene des Spiels. Die kommt wieder einmal von David Johnson – leider im negativen Sinn. Der wahre MVP der heurigen Saison erlitt eine fürchterlich aussehende Verletzung am Knie und am Bein, man musste furchtbares befürchten. Bruce Arians gab nach dem Spiel aber leichte Entwarnung, die Verletzung sei nicht so schlimm wie sie aussah!

Bei den Rams ist wieder einmal Feuer am Dach. Man braucht einen neuen Head Coach – Sean Payton ist das Objekt der Begierde – und vor allem hat man heuer keinen Erstrundenpick. Gegen Arizona wollte man offensichtlich nicht mehr, die Offensive ist nicht existent. Jared Goff (120 Yards, 13/20), zeigte wenig, wurde später aus dem Spiel genommen. Eine Saison zum vergessen, die Rückkehr nach Los Angeles hat man sich sicher anders vorgestellt.

Das war’s – McCoy Geschichte in San Diego

Die 37:27 Niederlage der San Diego Chargers gegen die Kansas City Chiefs dürfte das Kraut nicht mehr fett gemacht haben, schon vor dem Spiel war man sich ziemlich sicher, dass Chargers Head Coach Mike McCoy danach gefeuert werden würde. So geschah es auch. Philip Rivers kam auf 269 Yards (22/38) und zwei Touchdowns – samt zwei Interceptions. Er schloss die Spielzeit mit einem Karrierehoch von 21 INTs ab. Die Chargers sind aber ein heißes Team, nur Verletzungen stoppten diese Mannschaft. Sind alle fit, kann da sehr vieles gehen. Rookie Joey Bosa, der auf Grund von Vertragsverhandlungen die ersten vier Spiele verpasste, schloss seine erste Profi-Saison mit 10.5 Sacks ab. Eindeutig Rookie of the Year.

Die Chiefs sind die Nummer zwei in der AFC, haben sich eine Woche Pause verdient. Es ist schon eine wahnsinnige Geschichte, jede Woche sieht man ein ähnliches Bild: erzielt man mehr Turnover als der Gegner, gewinnt man das Spiel. Die Defensive, vor allem die Secondary, funktioniert immer, Marcus Peters, Eric Berry oder Daniel Sorensen sind meist zur Stelle. So weit, so bekannt. Offensiv fängt sich aber das Rad auch an zu drehen: Rookie Tyreek Hill zieht sein Ding Woche für Woche durch (wieder ein Return-TD; 95 Yards), seine Schnelligkeit lässt jeden Gegner verzweifeln. Alex Smith (264 Yards, 21/28, zwei TDs, eine INT) findet seine Receiver, das Laufspiel übernimmt Charcandrick West für die verletzten Jaamal Charles und Spencer Ware. Und dann gibt es noch Tight End Travis Kelce, dem die Woche Pause sicherlich nicht schlecht tut (angeschlagen). Abschreiben darf man diese Truppe sicherlich nicht!

San Francisco dreht durch

Die San Francisco 49ers verloren knapp gegen die Seattle Seahawks mit 23:25. So weit, so normal. Allerdings überschlagen sich die Geschehnisse beim Team aus der Bay Area: dass man General Manager Trent Baalke feuerte, war nur ein logischer Schritt, dass man aber auch Chip Kelly nach nur einer Saison vor die Tür setzt, zeigt von grenzenloser Kurzsichtigkeit. San Francisco ist damit das erste Team in der Geschichte der NFL, die zwei Head Coaches innerhalb von zwei Jahren auf die Straße verfrachtet haben. Langfristiges Planen sieht anders aus. Man hat den zweiten Pick im Draft, aber weder Head Coach noch sonst irgendeinen Plan, was man mit dem Kader macht.

Zum Spiel: da wär sogar mehr drinnen gewesen für die 9ers, man war lange Zeit in Führung und konnte Seattle über Teile des Spiels kontrollieren. Colin Kaepernick hatte einen seiner besseren Tage (215 Yards, 17/22, ein TD), am Ende war es aber zu wenig, da sich die Defensive Seattles noch einmal fing.

Seattle nützte die Schwächen der Secondary San Franciscos aus, Russell Wilson warf 258 Yards (19/32) und einen Touchdown. Tiefe Bälle funktionierten, vor allem auf Doug Baldwin, Jimmy Graham und Jermaine Kearse. In den Playoffs muss aber mehr kommen, die Line muss halten, die Defensive irgendwie Earl Thomas kompensieren. Ich weiß, jede Woche der gleiche Satz, aber man kann seinen Stellenwert für diese Einheit nicht oft genug betonen.

Washington vergeigt gegen B-Elf

Die Washington Redskins hätten nur gewinnen müssen, man wäre in die Postseason eingezogen. Man verlor aber mit 10:19 gegen die New York Giants. Und zwar zu Recht.

Kirk Cousins überzeugte überhaupt nicht, kam auf 287 Yards /22/35), einen TD und zwei INTs. Er traf seine Mitspieler nicht, fand lange kein Mittel gegen die Starter der Giants-Defensive und konnte erst gegen Ende mit tiefen Bällen aufzeigen, als die Giants schon Spieler schonten. Er hat seine Mannschaft zwar noch einmal an den Sieg herangebracht, nur um ihn dann mit einer Interception wegzuwerfen. Und die Saison zu beenden. Cousins wird Free Agent, es geht um Geld. Kann ein Poker werden!

New York hingegen glänzte vor allem defensiv. Damit hat man in den Playoffs gute Chancen, man lässt nahezu nichts zu. Alle blieben fit. Offensiv gibt’s dank Paul Perkins jetzt auch ein Laufspiel (102 Yards), man scheint sich das beste bis zum Schluss aufgehoben zu haben. Die üblichen Scharmützel zwischen Odell Beckham Jr. und Josh Norman bleiben natürlich nicht aus. Norman bleibt einer der dreckigsten Spieler in der Liga.

Endspiel das keines ist

Zitternd betrachteten sowohl Fans der Green Bay Packers als auch jene der Detroit Lions das Aufeinandertreffen zwischen den Redskins und Giants. Durch die Niederlage Washingtons konnte man aufatmen, beide Mannschaften standen dadurch in der Postseason. Es ging also noch um die Krone der NFC North und damit auch um das Heimrecht in den Playoff-Spielen. Die Packers setzten sich mit 31:24 durch.

Sechster Sieg in Folge, Champion der Division: Aaron Rodgers hielt Wort und dürfte vermutlich den besten Football seines Lebens spielen. Gegen Detroit kam er auf 300 Yards (27/39) und vier TDs. In den letzten sieben Spielen kam der zweimalige MVP auf 18 Touchdowns bei keinem Turnover (es hätten auch noch mehr sein können, würden seine Receiver nicht gerne Bälle droppen). Am Ende stehen 40 TDs zu Buche, die meisten aller QBs in dieser Spielzeit. Man kann manche Dinge nicht beschreiben, man muss sie sich ansehen:

 

Die Lions wehrten sich herzhaft, Matthew Stafford kam auf 347 Yards (26/41), zwei TDs und eine INT. Man zeigte die Schwächen in der Defensive Green Bays auf, konnte aber gegen die starke Offensive der Cheese-Heads nichts anrichten. Und dass, obwohl DeAndre Levy und Darius Slay wieder zur Verfügung standen. Detroit hat in Zach Zenner zumindest jetzt einmal einen brauchbaren Runningback gefunden, er kam auf 69 Yards und einen TD.

Green Bay bekommt kommende Woche Besuch von den New York Giants, die Lions müssen nach Seattle zu den Seahawks.

Die Ergebnisse von Woche 17:

Baltimore Ravens @ Cincinnati Bengals 10:27
Jacksonville Jaguars @ Indianapolis Colts 20:24
New England Patriots @ Miami Dolphins 35:14
Chicago Bears @ Minnesota Vikings 10:38
Buffalo Bills @ New York Jets 10:30
Dallas Cowboys @ Philadelphia Eagles 13:27
Cleveland Browns @ Pittsburgh Steelers 24:27 OT
Carolina Panthers @ Tampa Bay Buccaneers 16:17
Houston Texans @ Tennessee Titans 17:24

New Orleans Saints @ Atlanta Falcons 32:38
Oakland Raiders @ Denver Broncos 6:24
Arizona Cardinals @ L.A. Rams 44:6
Kansas City Chiefs @ San Diego Chargers 37:27
Seattle Seahawks @ San Francisco 49ers 25:23
New York Giants @ Washington Redskins 19:10

Green Bay Packers @ Detroit Lions 31:24

Wildcard-Games:

Samstag, 7.1.2017

Oakland Raiders @ Houston Texans 22:35 Uhr
Detroit Lions @ Seattle Seahawks 2:15 Uhr

Sonntag, 8.1.2017

Miami Dolphins @ Pittsburgh Steelers 19:05 Uhr
New York Giants @ Green Bay Packers 22:40 Uhr