NFL Draft 2020 Scouting Report: Kristian Fulton, CB

Ein kontroverser, aber richtig guter Spieler.

Geburtsdatum: 3. September 1998

Größe: 1.83 Meter

Gewicht: 91 Kilogramm

Klasse: Senior

Team: LSU Tigers (2016-2019)

Starter seit: 2018

Erfolge:

  • CFP National Champion (2019)
  • Second Team All-SEC (2019)

Verletzungen: Knöchelverletzung 2018/19

Andere Red Flags: Suspendiert 2017

Background:

Kristian Fulton wurde in New Orleans, Louisiana geboren und wuchs dort auch auf. Er besuchte die Archbishop Rummel High School wo er Football spielte und auch als Leichtathlet Erfahrung sammelte. Fulton konnte sich schnell zu einem der vielversprechendsten Spieler des Staates machen, als Junior kam er auf elf Interceptions, acht verteidigte Pässe und 27 Tackles. Als Five-Star-Recruit beschloss er im Staat zu bleiben und sich den LSU Tigers anzuschließen.

Spiel am College:

In Baton Rouge sollte Fulton zunächst als Backup auflaufen und in drei Spielen zum Einsatz kommen (zwei Tackles). In der Offseason zu seiner zweiten Saison wurde er von der NCAA für zwei Jahre suspendiert – er gab bei einem Drogentest ein Urinprobe von einem anderen Spieler statt seines eigenen ab. Die Karriere bekam also schnell einen ordentlichen Knick. Fulton versuchte gegen das Urteil vorzugehen, blitzte damit aber zunächst ab. Er durfte zwar mit dem Team mittrainieren, kam aber auf keine Spieleinsätze. Im August 2018 wurde seine Sperrre nach einer weiteren Verhandlung aufgehoben und er konnte wieder an Meisterschaftsspielen teilnehmen. Als Junior startete Fulton auch gleich und kam in zehn Spielen auf 21 Tackles (einer for Loss), eine Interception, einen forced Fumble und neun Pass Break ups. Auf Grund seiner Historie verwunderte es nicht, dass Fulton für sein Senior-Jahr an die Universität zurückkehrte. Mit den Tigers konnte er sich zum National Champ krönen und er hatte dabei mit 38 Tackles (28 Solo), einer Interception und 14 Pass Break Ups deutlichen Anteil daran.

Stärken:

Man Coverage. Fulton ist ein absoluter Magnet, ein Spieler den man als Receiver einfach nicht los wird. Er hat die nötige Ruhe und Geduld an der Line of Scrimmage, kann dann schnell umschalten und mit den Passfängern mitgehen. Mit seiner Range kann er den Ball auch von vermeintlich größeren Distanzen noch ablenken oder den Receiver beim Fang stören. Wie man ihn dabei aufstellt macht keinen Unterschied – Press-Man, Off-Man, Outside, Inside – er kann überall überzeugen. Gegenspielern hängt er an den Fersen, er spiegelt Routen und vermeidet Separation.

Zone Coverage. Auch hier kann Fulton sein Können unter Beweis stellen. Gegen tiefe Bälle kann er sich am besten zeigen. Seine Schnelligkeit hilft ihm hier natürlich auch. Generell liegt ihm die Man Coverage aber besser.

Shutdown Corner. Fultons Saison 2018 war dermaßen eindrucksvoll, dass gegnerische Quarterbacks in der abgelaufenen Saison es zunächst vermieden in seine Richtung zu werfen. Einziges Problem dabei: Auf der gegenüberliegenden Seite von Fulton stand mit Derek Stingley Jr. der beste Corner-Freshman und generell einer der besten Spieler auf dieser Position, wodurch auch wieder in Fultons Richtung gepasst wurde. Das sollte nicht sehr zielführend sein, Fulton verteidigte weiterhin Pass um Pass. Er fühlt sich auf der einsamen Insel sehr wohl.

Gelassenheit. Fulton scheint niemals nervös oder ungeduldig zu werden, auch nicht wenn der Ball in der Luft ist. Er zieht sein Spiel konsequent durch und vertraut dabei voll auf seine Instinkte. Das kann er auch, sein Gespür für das Geschehen am Feld zeugt von hoher Qualität.

Recovery. Sollte er in die falsche Schrittfolge kommen oder doch einmal von einem außerordentlichen Receiver gelinkt werden, kann Fulton durch seine Flexibilität in den Hüften schnell wieder in eine richtige und gute Position zurückkommen.

Speed & Physis. Je länger und weiter der Ball fliegt, desto schneller wird Fulton. In kurzen Distanzen scheint er nicht so explosiv zu sein, wie in tiefen Situationen. Er spielt hart, mit Leidenschaft und ist auch gegen den Lauf zu gebrauchen und hat keine Angst vor dem Tackle, wenngleich er sich hier noch verbessern kann.

Schwächen:

Suspension. Darüber muss man vermutlich nicht mehr viel sagen. Fulton wird sich in den Interviews lange und ausführlich dazu erklären müssen.

Production. Einige General Manager werden ob seiner Ausbeute von zwei Karriere Interceptions zurückschrecken. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass auch wenig in seine Richtung geworfen wurde. Klar, den ein oder anderen Ball hätte er statt abzulenken auch abfangen können (ein vollkommener Ball Hawk wird nicht mehr aus ihm), aber verteidigt ist verteidigt.

Disziplin. Fulton kann dazu tendieren, etwas zu viel Einsatz zu zeigen und gerne den ein oder anderen Griff oder das ein oder andere Ziehen zu viel zu zeigen.  In der NFL werden Pass Interferences noch leichter gegeben (sofern die Referees wollen). Es ist keine wirkliche Schwäche, wohl aber ein Segment, in dem er besser aufpassen muss.

Fazit:

Kristian Fulton hat zwar nicht die Elite Ball Skills von anderen Spielern und auch die Sperre wird ihn etwas fallen lassen. Allerdings hat er immer noch die Fähigkeiten um in den Top 10 vom Board zu gehen. Bei den Tigers konnte er sich neben Derek Stingley und Grant Delpit als einer der wichtigsten Faktoren der Secondary beweisen und zu einem absoluten Lockdown Corner mausern. Fulton hat nicht die Zahlen um die Teams sofort in Begeisterung zu versetzen, aber den Skill um ihnen weh zu tun wenn sie ihn nicht auswählen. Er kann Receiver aus dem Spiel nehmen und wird nur selten geschlagen (Tee Higgins mit seiner Physis). Das Tackling ginge noch besser, aber alles in allem hat er das Zeug, ein sofortiger und echter CB1 in der NFL zu werden.

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