Browns immer noch ohne Sieg

Wieder geführt, wieder nicht gewonnen: nachdem die Cleveland Browns mit einer 7:6 Führung in die Pause gingen, musste man sich am Ende den Baltimore Ravens mit 28:7 geschlagen geben. 0-10.

Wieder kein gutes Spiel

Football-Liebhaber hatten an diesem Spiel nicht wirklich eine Freude. Auch wenn der Score und Joe Flaccos Zahlen vielleicht etwas anderes vermuten lassen – toll war das bei weitem nicht. Flacco kam auf 296 Yards (30/41), drei Touchdowns und zwei Endzone-Interceptions. Das war teilweise ziemlich furchtbar, vor der Halbzeit ging ganz wenig. Ebensowenig ging über das Laufspiel: Terrance West durfte ganze 21 mal laufen, kam auf die magere Ausbeute von 65 Yards. Rookie Kenneth Dixon steuerte in sechs Versuchen immerhin 38 Rushing-Yards bei. Die Browns konnten die Ravens in der ersten Hälfte halbwegs stoppen bzw. zumindest nur zu Field Goals zwingen. Dann ließ man Baltimore gewähren.

Der alte Mann bleibt einfach genial

Wenn Steve Smith irgendwann einmal nicht mehr Football spielen will, wird der NFL einer der besten Receiver der Geschichte fehlen. Der 37-Jährige kam gegen die Browns auf 60 Receiving-Yards und einen Touchdown und baute seine Karriere-Yards damit auf 14.349 aus. Platz acht in der ewigen Bestenliste. Renn bitte immer weiter, Steve!

Die restlichen Receiver Breshad Perriman und Mike Wallace kamen ebenfalls auf 64 bzw. 59 Receiving-Yards, Perriman feierte seinen ersten Karriere-Touchdown.

O-Line-Ausfälle gehen weiter

Die Ravens haben dieses Jahr ein sensationelles Pech mit ihrer O-Line. Marshal Yanda verpasste heuer schon drei Spiele, auch gegen die Browns war er nicht einsatzbereit. Rookie-Tackle Ronnie Stanley verpasste wegen einer Fußverletzung vier Spiele und auch Right-Tackle Rick Wagner verpasste heuer schon ein Spiel. Gestern traf es Rookie-Guard/Tackle Alex Lewis, der sich am Knöchel verletzte und vom Feld getragen wurde. Auch Center Jeremy Zuttah verletzte sich in der zweiten Halbzeit am Knöchel, konnte aber weiterspielen. Alles andere als günstig!

WTF, Hue Jackson?

Eigentlich hätte man das Thema Quarterback in Cleveland zumindest für heuer schließen können. Es sah auch ganz danach aus, Rookie Cody Kessler war der Mann, der die Bälle verteilen sollte. Das tat er gestern auch, zumindest eine Halbzeit lang: 91 Yards (11/18) und ein Touchdown inkl. Pausenführung. Jedoch wurde Kessler zur Hälfte zwei auf die Bank gesetzt, Veteran Josh McCown übernahm für ihn – und sollte auf allen Linien versagen: 59 Yards (6/13), zwei Interceptions. McCown hatte vor allem mit dem Druck von Terrell Suggs zu kämpfen, der sich das zwei mal an Tackle Joe Thomas vorbeidrängen konnte und so McCowen zu Fehlern (Interception & Fumble) zwang. Auch das Laufspiel funktionierte überhaupt nicht, Crowell (23 Yards bei neun Versuchen) und Johnson (sechs Yards bei zwei Versuchen) wurden komplett aus dem Spiel genommen.

Stellt sich die Frage: warum wurde Kessler gebencht? Gab es eine Verletzung? Nein – Head Coach Hue Jackson begründete nach dem Spiel seine Entscheidung: er wollte neues Feuer und der Offensive eine Chance geben. Die Sache ist die – Kessler hat Probleme mit Pässen über 10+ Yards. Zwar keine massiven, aber dennoch sind sie groß genug, um ihn auf die Bank zu setzen. Jackson dürfte ein Shootout in Hälfte zwei vermutet haben (nur zur Info, die Browns konnten in zehn Spielen insgesamt 51 Punkte in der zweiten Hälfte scoren, man erhielt satte 151!) und setzte deshalb auf McCown, der tiefe Bälle besser spielen kann. Dieser Versuch ging deutlich nach hinten los. Kessler wird nächste Woche wieder starten, das bestätigte Jackson anschließend.

Pray for Jamie Collins

Dieses Meme zieht derzeit die Kreise. Jamie Collins wechselte bekanntlich vom Super Bowl-Anwärter aus New England zu den Browns. Und Collins hilft dem Team jetzt schon. Auch wenn die Defensive insgesamt teilweise wirklich furchtbar anzusehen ist, können Collins und sein Partner auf der Innenseite Christian Kirksey zumindest teilweise die Mitte schließen. Kirksey kam auf 13 Tackles, Collins auf neun und einen Sack. Darauf kann man aufbauen.

Es wird einfach nicht leichter

Die Niederlage gegen Baltimore ist für die Cleveland Browns von historischer Bedeutung, denn dadurch fiel ihr all-time Record auf genau 0.500, also gleich viele Siege wie Niederlagen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass dieser Record ins negative fällt: heuer spielt man noch gegen Pittsburgh (zwei mal), die Giants, die Bengals, die Bills und die Chargers. Mit so einer Offensiv-Leistung wie gegen Baltimore wird das nichts, der 0-16 Rekord der Detroit Lions 2008 könnte auch den Browns blühen.

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