Divisionalround-Vorschau: New England Patriots – Houston Texans

Die New England Patriots starten mit dem Spiel gegen die Houston Texans in die Postseason. Angenehmer hätte es gar nicht kommen können. Das können wir erwarten:

Die Ausganglage

Die New England Patriots schlossen den Grunddurchgang der NFL Regular Season als bestes Team ihrer Conference – der AFC – ab und sind deshalb auch der absolute Favorit in diesem Duell. Tom Brady und seine Offensive dürften im Normalfall mit den Texans keine Probleme haben.

Houston konnte sich gegen die sehr verletzungsgebeutelten Raiders in der Wildcard-Runde durchsetzen und spielt nun bei den Patriots um eine Teilnahme im AFC-Conference Finale.

Brady altert nicht

Tom Brady verpasste die ersten vier Spiele dieser Saison auf Grund der mehr als fragwürdigen “Deflate-Gate”-Geschichte von vor zwei Jahren. Erst heuer wurde der QB von der Liga gesperrt, seine Abwesenheit hat New England in den ersten vier Wochen nur bedingt geschadet (drei Siege – eine Niederlage). Brady übernahm in Woche fünf und spielte eine seiner besten Spielzeiten seiner langen Karriere: 3.554 Passing Yards, 28 Touchdowns und sage uns schreibe zwei Interceptions. Diese Leistung katapultiert den Veteran natürlich wieder ganz nach vorne im MVP-Rennen, wenn er auch auf Grund seiner Abwesenheit in den ersten Wochen nur Außenseiter-Chancen hat. Jetzt kommt Brady erst in seine heiße Phase, die Playoffs sind sein Wohnzimmer. Da die New York Giants schon ausgeschieden sind, ist auch der Angstgegner schon verschwunden.

Die O-Line der Patriots ist wieder voll da. Nachdem man sich in den vergangenen Jahren immer relativ schwer tat, Konstanz zu finden, zeigte man heuer wieder eine sehr gute Leistung. Das liegt vor allem an der Rückkehr von O-Line Coach Dante Scarnecchia: der 68-Jährige begab sich schon 2013 in den Ruhestand, ehe man ihn zur heurigen Saison wieder zu einem Comeback überreden konnte. Right Tackle Marcus Cannon wurde ins All-Pro Second Team gewählt, womit er zur Creme-de-la-Creme der Liga gehört. Right Guard Shaq Mason ist in seiner zweiten Saison schon sehr beständig und kann vor allem in der Pass-Verteidigung überzeugen. Ebenfalls im zweiten NFL-Jahr befindet sich Center David Andrews, der sich auch langsam aber sicher in der Profi-Liga etablieren kann und mit Brady schon sehr gut harmoniert. Links ist Nate Soldier als Left Tackle nach einer schweren Ellbogen-Verletzung wieder voll da und kann die Blind-Side sehr stark schützen. Einzig Rookie Joe Thuney ist noch ein wenig grün hinter den Ohren, er ist mit dem Pass Rush gerne überfordert und kann Brady nicht immer in Pass-Situationen beschützen.

Das Backfield gehört zum Großteil LeGarrette Blount. Der 30-Jährige lief heuer für 1.161 Yards (Platz acht) und zu 18 Touchdowns (Platz eins). Mit dieser Explosion hat man nicht unbedingt rechnen müssen, er gibt den Patriots aber eine sehr starke Option in der Offensive. Mit Dion Lewis und James White stehen noch zwei weitere talentierte Spieler im Roster der Patriots, die, wenn Belichick das will, auch eingesetzt und vermutlich funktionieren werden.

Spricht man über die Passfänger der Patriots, werden Fans New Englands jetzt vermutlich die ein oder andere Träne verdrücken: Tight End Superstar Rob Gronkowski wurde vom bekannten Madden-Fluch nicht verschont (wer am Cover des Videospiels ist, dem geschieht nichts gutes) und musste sich an der Bandscheibe operieren lassen. Rückkehr nahezu ausgeschlossen. Seine Rolle soll Martellus Bennett einnehmen, der vor allem mit starkem Blocking überzeugt.

Soll es über den Pass gehen, ist Julian Edelman nicht weit. Der Receiver gilt als Versicherung von Brady, kam heuer auf 1,106 Yards und drei Touchdowns. Chris Hogan, den man erst in der Offseason von den Buffalo Bills holte, überzeugte mit 680 Yards und vier Touchdowns. Und dann gibt es noch Rookie WR Malcolm Mitchell, der vor allem nach der Verletzung von Gronkowski zum essentiellen Bestandteil der Offensive wurde. Dass man sich auch noch Michael Floyd von den Arizona Cardinals holte, dürfte Brady nicht stören.

Auf Seiten der Houston Texans: Brock Osweiler spielte ganz ok gegen schwache Raiders. Gegen die Patriots muss er seine Waffen (Miller und Hopkins) unebdingt besser einsetzen. Sonst wird das düster. Näheres zur Offensive der Texans gibt es hier.

Defensiv ausgewogen?

Die Defensive der New England Patriots präsentiert sich ebenso sehr stark. Man rangiert auf Platz acht in Yards pro Spiel, findet gegen den Lauf als auch gegen den Pass passable Lösungen. Vor allem das Unterbinden des gegnerischen Laufspiels sticht heraus, auf Lamar Miller wartet eine enorm gefährliche Defensive. Die Defensive-Line um Defensive End Chris Long und Trey Flowers kam heuer zusammen auf elf einhalb Sacks, Backup Jabaal Sherad packte noch einmal fünf Sacks oben drauf. Dont’a Hightower und Rob Ninkovich bilden decken die Mitte ab und ergänzen sich nahezu perfekt. Und dass Cornerback Malcolm Butler mittlerweile zu den besten seiner Zunft gehört dürfte nicht weiter stören.

New England hat eine sehr homogene Einheit am Platz stehen die jede Mannschaft zu Fehlern zwingen kann.

Für die Texans geht es darum, die Duelle wie vergangenes Wochenende zu gewinnen. Die beiden Defensive Ends Jadaveon Cloweny und Whitney Mercilus müssen sich wieder behaupten können, um gegen Brady bestehen zu können. Von der Secondary Houstons muss man das auch erwarten. Man muss immer auf der Hut sein, um der eigenen Offensive das Spiel offen zu halten.

Gab es heuer schon ein Duell?

Ja, in Woche drei setzten sich die Patriots – ebenfalls zu Hause – mit 27:0 gegen die Texans durch. Damals spielte der dritte QB der Patriots – Jacoby Brissett -da der eigentliche Starter Jimmy Garoppolo verletzt ausfiel (Brady war noch gesperrt). Alleine deshalb kann man die Spiele nicht miteinander vergleichen.

Wohl aber die Performance von Brock Osweiler, damals kam er auf 196 Yards (24/41) und eine Interception. Es war allgemein eine katastrophale Leistung – siehe Score – in der auch Lamar Miller nur auf 15 Rushing Yards kam. Damals hate Houston noch J.J. Watt zur Verfügung, auch er konnte nichts gegen die Dominanz New Englands unternehmen.

Wer gewinnt?

Auch wenn es nicht unbedingt zu null ausgehen muss, die Patriots holen sich im Nachtspiel auf Sonntag (2:15) eindeutig einen Sieg und ziehen ins AFC Conference Finale ein. Brock Osweiler und Co müssten schon außerordentlich über sich hinauswachsen um einen Sieg davonzutragen, Das trau ich ihnen nicht zu.

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