Das Trainer-Karussell in der NFL ist in vollem Gange: Nachdem die Oakland Raiders mit John Gruden schon ihren Nachfolger für Jack del Rio gefunden haben, konnten nun auch die Chicago Bears nachlegen. Wie die Franchise berichtet, wird Matt Nagy neuer Trainer der Bears.
Wer ist Matt Nagy?
Matt Nagy ist seit mittlerweile zehn Jahren in verschiedenen Positionen in der NFL tätig. Der ehemalige Quarterback (hauptsächlich Arena Football) kam 2008 als Assistent zu den Philadelphia Eagles und blieb dort insgesamt fünf Jahre lang ehe er 2013 zu den Kansas City Chiefs wechselte und dort unter anderem Quarterbacks-Coach und in den vergangenen zwei Spielzeiten als Offensive Coordinator agierte. Für den 39-Jährigen stellt das Engagement bei den Chicago Bears also die erste Stelle als Head Coach dar. Auffallend in seiner bisherigen Trainer-Karriere: Bisher arbeitete er ausschließlich mit Andy Reid zusammen.
Welche Erfolge kann Nagy vorweisen?
Als Quarterbacks-Coach bei den Chiefs konnte er Alex Smith zu einem effizienterem Spielmacher aufbauen. Smith hatte 2017 sein bestes Karriere-Jahr, kam auf 4.042 Passing-Yards, 26 Touchdowns und fünf Interceptions bei einem Rating von 104.7. Nagy soll laut Berichten von Chiefs-Spielern ein sehr verlässlicher und kommunikationsfreudiger Trainer sein.
Einen fast schon bahnbrechender Erfolg konnte Nagy im Dezember erreichen, als er das Playcalling von Ady Reid (!) übernehmen durfte. Unter seiner Führung kamen die Chiefs auf einen Record von vier Siegen und – die Playoffniederlage miteinberechnet – zwei Niederlagen. Mit ihm kamen die Chiefs gegen Ende der Saison aus dem November-Tief (vier Niederlagen) heraus.
Was kann man erwarten?
Definitiv keinen konservativen Gameplan a la John Fox. Nagy dürfte auf eine Spread-Offense setzen oder zumindest Elemente davon adaptieren. Alles in allem wird man sicherlich ein erfrischendes, College-ähnliches Offensivspiel sehen.
Detail am Rande: Matt Nagy war im vergangenen Jahr sehr großer Fan von Mitchell Trubisky als dieser bei den Kansas City Chiefs vorspielte. Jetzt kann Nagy aus Trubisky den nächsten Carson Wentz formen – es wäre zumindest der nächste logische Schritt. Eine Parallele die nicht aus der Luft gegriffen ist, sondern auf der Hand liegt, war Nagys Vorgänger bei den Chiefs kein geringerer als Doug Pederson, der mittlerweile als Head Coach der Philadelphia Eagles fungiert.
Ebenfalls gespannt sein darf man auf die weitere Entwicklung von Tarik Cohen und Adam Shaheen: Cohen dürfte vermehrt als Passfänger eingesetzt werden, Shaheen könnte im besten Fall zu einem neuen Travis Kelce aufgebaut werden.
Aber natürlich braucht man bei den Bears auch einige Waffen, Receiver werden in der Free-Agency bzw. im Draft sicherlich eine gewisse Priorität einnehmen.
Spannend wird auch sein, ob man mit Defensive Coordinator Vic Fangio verlängert – offiziell läuft dessen Vertrag in wenigen Stunden aus. Die Bears wären gut beraten, wenn man ihn im Team hält. In vieler Hinsicht ist die Verpflichtung von Nagy aber als absoluter Volltreffer zu betrachten. Ein junger und offensiv äußerst ansprechender Head Coach für die Bears!
https://twitter.com/ChicagoBears/status/950413871029850113
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