
Tag drei des NFL Combines stand ganz im Zeichen der Pass Rusher. Die Frage nach dem Overall-Firstpick dürfte sich auch erübrigt haben. Das sind die Gewinner und Verlierer von Sonntag:
Gewinner
Myles Garrett DE – Texas A&M
Der voraussichtliche #1-Pick des kommenden Drafts hat seinen Status als bester Spieler der Klasse zementiert. 4.64 Sekunden im 40-Yard-Dash bei einem Gewicht von 123 Kilogramm zeigt seine außerordentlichen athletischen Fähigkeiten – man könnte von explosiver Masse sprechen. Vor allem seine 1.63 Sekunden auf zehn Yards stechen hervor. Garrett startete seinen Combine mit 33 Wiederholungen im Bankdrücken, konnte später bei den Drills mit unfassbarer Körperkontrolle, Beinarbeit und Geschwindigkeit punkten. Die Vergleiche mit Julius Peppers oder Jadeveon Clowney sind nicht nur fair, sondern in erster Linie angebracht. Sollte Cleveland sich diesen Spieler entgehen lassen kann man den Laden getrost zusperren.
Myles Garrett at the combine:
Taller than Julio Jones
Heavier than Rob Gronkowski
Quicker than Devonta Freeman
Faster than Jarvis Landry pic.twitter.com/9Dl6GIJt2F— NFL Research (@NFLResearch) March 5, 2017
Charles Harris DE – Missouri
Für Charles Harris dürfte es am Draftboard nach oben gehen. Der Pass Rusher der Universität von Missouri konnte überall überzeugen, auch wenn 4.82 Sekunden im 40-Yard-Dash nicht unbedingt die ideale Zeit ist. In den Drills konnte er dafür glänzen, mit seiner Balance und seiner Schnelligkeit (klingt jetzt komisch ob der Sprint-Zeit) trat er in Erscheinung. Harris großer Vorteil ist seine Vielfältigkeit, er kann sowohl in einer 3-4 als auch in einer 4-3 Defensive spielen.
Haason Reddick LB – Temple
Der Spieler mit dem größten Bump im Combine dürfte wohl Reddick gewesen sein. Seine Leistungen bringen ihn nirgendwo anders hin als in die erste Draft-Runde. In jeglichen Drills konnte er überzeugen, er zeigte sein gesamtes Skillset und ist wie Harris einer der vielfältigsten Spieler dieser Klasse. Im richtigen System kann Reddick eine mehr als gefährliche Waffe werden.
Raekwon McMillan ILB – Ohio State
Ist McMillan athletisch genug um in der NFL zu bestehen? Diese Frage dürften sich die Coaches und GMs der NFL-Teams vor dem Combine gestellt haben, McMillan konnte sie am Sonntag aber beantworten: ja, er ist athletisch genug. Mit 4.61 Sekunden um 40-Yard-Dash lief er schneller als erwartet, seine Bewegungen in den Drills zeigten dass er schnell genug für die NFL sein kann. Spätestens in Runde zwei dürfte McMillan vom Board gehen.
Solomon Thomas DE – Stanford
4.66 Sekunden für einen 123 Kilo-Mann im 40-Yard-Dash dürfte alles über die Athletik von Thomas aussagen. Der Pass Rusher der im Sun Bowl gegen North Carolina die gegnerische Offensive allein zerstörte zementierte sich auch im Combine als Firstround-Pick – mehr noch Top 10-Spieler, konnte mit Geschwindigkeit und Körperkontrolle in den Drills vollends überzeugen. Thomas kann nahezu überall spielen, innen wie außen, Defensive End oder Outside Linebacker. Einer der spannendsten Spieler der Klasse.
Verlierer
Reuben Foster LB – Alabama
Der beste Linebacker der Klasse nahm nicht am Combine teil, disziplinäre Probleme verhinderten seinen Auftritt. Das hat seinem Wert natürlich nicht unbedingt gut getan Foster dürfte in die MItte bzw. untere Hälfte der ersten Runde fallen. Wieder einmal ein Fall von reiner Dummheit, anders kann man es nicht ausdrücken, rein vom Talent her, gibt es nach oben kein Limit für Foster.
Jonathan Allen DE – Alabama
Das klingt jetzt komisch aber Allen ist einer der Verlierer dieses Wochenendes. Zwar konnte er in jeglicher Hinsicht überzeugen (5.00 Sekunden im Dash, sehr starkes Drills), dennoch könnte Allen aus den Top 10 in Richtung Top 20 der ersten Runde fallen. Der Grund? Allen hat Arthritis in beiden Schultern. Auch wenn jeder Arzt ihm versichert, dass es sein Spiel erst in 15 bis 20 Jahren beeinflussen wird (also de facto erst nach Karriereende), verunsichert und beunruhigt diese Tatsache viele Teams und lässt ihn in Runde eins fallen.
Ausblick auf Tag vier:
Der letzte Tag des Combines gehört den Defensive Backs. Jamaal Adams, Budda Baker und Jabrill Peppers steigen in die Drills ein, wobei Peppers schon bei den Linebackern den 40-Yard-Dash absolviert hat. Prinzipiell ist Peppers eine der spannendsten Personalien der Klasse, weiß eigentlich niemand so genau wo er denn wirklich spielen soll. Es ist nicht einmal sicher ob er defensiv oder offensiv aufgestellt wird.
Bei den Cornerbacks gibt es dieses Jahr unfassbar viel Talent, man darf gespannt sein wer sich am besten präsentieren kann. Nur als kleiner Vorgeschmack: Marshon Lattimore (Ohio State) , Adoree Jackson (USC) , Marlon Humphrey (Alabama), Tre’Davious White LSU), Sidney Jones (Washington) oder Teez Tabor und Quincy Wilson (beide Florida) sind alles Spieler die in den ersten beiden Runden gedraftet werden.
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