Die Quarterbacks der Klasse 2018 – eine viel gerühmte Auswahl an jungen Spielern. Lamar Jackson gilt als einer der spannendsten und spektakulärsten College-Spieler der vergangenen Jahre. 2016 konnte er als bisher jüngster Spieler die Heisman Trophy gewinnen. Dennoch bestehen Zweifel ob er in der NFL bestehen kann. Hier sein Profil:
Allgemeines:
Geburtsdatum: 17. Januar 1997
Größe: 1.91 Meter
Gewicht: 96 Kilogramm
Team: Louisville Cardinals (2015-2017)
Klasse: Junior
Starter seit: 2015
Erfolge (Auswahl):
- Heisman Trophy (2016)
- Maxwell Award (2016)
- Walter Camp Award (2016)
- Associated Press Player of the Year (2016)
- Sporting News Player of the Year (2016)
Verletzungen: –
Background
Lamar Jackson wuchs in Florida auf und spielte an der Boynton Beach High School zwei Jahre lang Football. In diesen beiden Spielzeiten kam er auf über 2.000 Passing-Yards bei 31 Touchdowns und zusätzlichen 22 Rushing-Touchdowns. Als Vier-Sterne-Rekrut hatte er Angebote von Florida State, Auburn, South Carolina, Ohio State, Nebraska, West Virginia, Georgia, Central Florida und Louisville. Für letztere entschied er sich.
Spiel am College:
Schon als Freshman schaffte Jackson den Sprung zum Starting-Quarterback der Louisville Cardinals. In seiner ersten College-Spielzeit kam er auf 1.820 Passing-Yards (zwölf Touchdowns) bei einer Completion-Rate von 54,7% und acht Interceptions. Zusätzlich steuerte er 960 Rushin-Yards mit elf Touchdowns bei.
2016 folgte dann eines der spektakulärsten Football-Jahre eines einzelnen Spielers: Jackson punktete nahezu im Alleingang, kam auf unglaubliche 3.543 Passing Yards bei 30 Touchdowns, neun Interceptions und eine Completion-Rate von 56,2% plus weitere 1.571 Rushing-Yards und 21 Rushing-Touchdowns! Der Gewinn der Heisman-Trophy war die logische Konsequenz.
2017 sollte nicht minder erfolgreich sein: 3.660 Passing Yards (27 TDs/zehn INTs) mit 1.601 Rushing-Yards bzw. 18 Touchdowns. Seine Completion-Rate konnte er auf 59% steigern. Dennoch wurde er in der abgelaufenen Saison nicht in die engere Heisman-Wahl einbezogen.
Stärken:
Jacksons größte Stärke ist seine Athletik: Er ist unfassbar schnell, mobil und kann Defensiven damit im Alleingang extreme Schmerzen zufügen. Jackson wird wenn er Fahrt aufgenommen hat immer schneller und kann im Grunde genommen von jeder Feldposition zu einem Touchdown kommen, da er nur sehr schwer greifbar ist und er die Verteidiger aussteigen lässt. Er hat als Läufer ein breites Skillset und kann Tackles aus dem Weg gehen.
Jackson hat einen enorm starken Wurfarm, er kann den Ball locker über 50 Yards werfen und das ohne Mühe. Er muss dafür nicht viel mit seinen Beinen machen, schafft das alles ohne seine Füße in die optimale Stellung zu bringen. Sein Handgelenk macht im Grunde die gesamte Arbeit, er kann damit sämtliche Defensiven schlagen. Er kann jeden Pass anbringen, die Distanz spielt dabei keine Rolle: Sowohl auf kurzen und mitellangen als auch auf tiefen Pässen weiß er zu überzeugen. Den Ball kann er in jeder Feldposition anbringen.
Er ist geduldig in der Pocket, lässt dem Spiel seinen Lauf und seine Receiver frei werden ehe er den Ball wirft. Dass er Dank seinen Füßen Zeit kaufen kann, ist sicherlich kein Nachteil. Seine Genauigkeit wurde von Jahr zu Jahr besser, sein Spiel ebenfalls. Das ist etwas das bei Jackson wahrlich ins Auge springt, wenn man sein Tape ansieht – jedes Jahr konnte er sich in vielen Dingen augenscheinlich verbessern. So eben auch seine Präsenz in der Pocket.
Zudem spielte er in einer relativ komplexen Offensive, das er bravourös anführte. Und: er verpasste nur ein einziges Spiel in seiner Uni-Karriere (2015).
Schwächen:
Die Genauigkeit ist nicht wirklich berauschend, auch wenn er sich jährlich steigern konnte. Jackson hatte nicht den besten Support, das scheint ihm aber – im Gegensatz zu Josh Allen – deutlich übler genommen zu werden. Das liegt aber auch an seinem Ball Placement, das nicht mehr als solide ist und der Tatsache, dass er seine Receiver weniger offen wirft, als oft wartet bis sie schon offen sind.
Wie oben schon beschrieben, verlässt sich Jackson zu oft auf seinen Arm. Sein Footwork muss sich sicherlich verbessern wenn er in der NFL ganz oben ankommen will. Damit kann er nämlich auch seine Genauigkeits-Probleme in den Griff bekommen.
Ein paar Kilogramm mehr schaden ihm auch nicht. In der NFL trifft er auf die besten und stärksten Spieler, mit seinem Spielstil und seinen aktuellen Körpermaßen wäre er aber verletzungsgefährdet.
Erinnert an:
Michael Vick
Es liegt auf der Hand – Jackson erinnert an Michael Vick. Vick ist eine der größten “What-if”-Stories der NFL-Geschichte. Ein unfassbarer Athlet mit starkem Arm, aber auch mit Problemen in Sachen Genauigkeit. Im NFL Draft 2001 ging Vick an allererster Stelle vom Board, Jackson dürfte ebenfalls in der ersten Runde gezogen werden. Vick selbst sieht Jackson als bessere Version von ihm.
Fazit:
Lamar Jackson wird auch in der NFL für Spektakel sorgen. Er kann jeder Defensive Schmerzen zufügen und dank seines Spielstils aus fast jeder Situation noch zählbares herausholen. Von Vorteil ist sicherlich, wenn er zu einem Team kommt, das es versteht in richtig einzusetzen. Das gilt natürlich für jeden Spieler des Drafts. Allerdings bringt Jackson so viel mit, dass es enorm Schade wäre wenn man sein Talent vergeudet. Wenn er in der Offseason weiter hart an sich arbeitet, wird er sich auch dieses Jahr wieder verbessert haben. Und schon bald Franchise-QB sein.
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