NFL Draft Scouting Report: Solomon Thomas, DE

Viele Mock-Drafts sehen hinter Myles Garrett sofort einen weiteren Pass-Rusher vom Board gehen. In den vergangenen Wochen von einem mid-late-Firstroundpick zu einem Top zehn Spieler mutiert, gilt Solomon Thomas, Defensive End, Stanford, als einer der besten D-Liner der Klasse. Hier eine Übersicht:

Allgemeines:

Geburtsdatum: 20. Dezember 1995 in Chicago, Illinois

Größe: 1.91 Meter

Gewicht: 124 Kilogramm

Klasse: Junior

Starter seit: 2015

Erfolge: 

  • Honorable mention All-Pac-12 (2015)
  • First team All-Pac-12 (2016)

Verletzungen: –

Spiel am College:

Solomon Thomas schloss sich 2014 der Universität von Stanford an, sollte das erste Jahr aber auslassen um sich auf die akademischen Herausforderungen zu konzentrieren. 2015 nahm die Football-Karriere dann wieder Fahrt auf: Einsatz in allen 14 Spielen, Start in sechs Partien. Dabei konnte er 39 Tackles (10.5 Tackles for loss) und drei Sacks erzielen. In der abgelaufenen Saison startete Thomas in jeder der 13 Partien, kam auf 62 Tackles (15 for loss), acht Sacks und einen erzwungenen Fumble. Vor allem seine Leistung im Sun Bowl gegen North Carolina und Mitchell Trubisky – den er auch einmal zu Boden riss – warf die Hype-Maschine an.

Stärken:

Thomas ist ein unglaublich explosiver Spieler, er kommt sehr schnell aus den Hüften, ist sehr stark – auch im Sinne von Armstärke – und weiß seine Hände einzusetzen. Er kann Blocks übergehen und vor allem das Play fertig spielen, also schnell zum Quarterback durchdringen und ihn im besten Fall zu Boden reißen bzw. unter Druck setzen. Ein richtig gefährlicher Pass Rusher eben.

Ein weiterer Vorteil seines Spiels ist seine Variabilität: er kann nicht nur vom Ende der D-Line kommen sondern auch innerhalb der Ends als Tackle aufgestellt werden. Da er genug Feuer und Kraft hat, kann er gegnerische Guards mehr oder weniger nach Belieben vernaschen, spielt er als End, setzt er sich in den meisten Fällen gegen Tackles durch. Sein Move-Set macht seinen Erfolg aus.

Neben dem Pass Rush kann Thomas auch in der Lauf-Verteidigung punkten: er kann dem Druck der ausgeübt wird standhalten, lässt aufkommende Lücken nur in ganz seltenen Fällen zu. Durch seine schnellen Beine, österreichische Ski-Fans würden es “Grundspeed” nennen, verschafft er sich einen schnellen Vorteil, durchbricht damit sofort den Block seines Gegners und gelangt direkt zum Runningback, der den Ball wohl erst einige Sekunden zuvor vom Quarterback erhalten hat.

Ansonsten: Thomas konnte gegen gute Gegner überzeugen, hat eine weiße Weste was Off-Field-Geschichten anbelangt.

Schwächen:

Jede Münze hat zwei Seiten. Während man seine Vielseitigkeit schätzen kann, sehen einige in ihr ein Problem, da Thomas zwar zwei Positionen spielen, aber somit in keiner komplett überzeugen kann. Zumindest könnte man es so auslegen.

Dasselbe gilt für seine Größe bzw. Länge: 1.91 Meter bei 120 Kilogramm kann in der NFL problematisch werden, auch schon gegen Guards. Für die innere Line dürfte er als Option also eher ausscheiden, außen dürften ihm ein paar Zentimeter fehlen – vor allem in Sachen Armlänge.

Zudem bleibt die Frage: ein Jahr Erfolg am College, reicht das schon für das ganz große?

Erinnert an:

Aaron Donald

Gibt definitiv schlechtere NFL-Spieler mit denen man verglichen werden kann. Donald ist kleiner als Thomas (1.85 zu 1.91 Meter), hat aber mehr Kilogramm auf den Rippen. Beide sind sehr explosiv, wobei Donald in dieser Kategorie natürlich höher anzusiedeln ist. Thomas könnte aber mit dem richtigen Coaching bzw. Schema in diese aufsteigen bzw. sich etablieren.

Fazit:

Solomon Thomas kann in der NFL Fuß fassen, zumindest von den Anlagen her. Er ist ein starker, schneller Spieler mit einem sehr stark ausgeprägten Moveset, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass er nur zwei Jahre aktiv am College spielte. Er konnte bisher Gegenspieler überrennen und dürfte in der NFL sowohl in einer 3-4 als auch in einer 4-3 Defensive einsetzbar sein. Das einzige (große) Fragezeichen bleibt seine Rolle: will man Thomas draften muss man sich im klaren sein, wo man ihn einsetzt. Logischerweise auch um dem Spieler ausreichend unterstützen zu können und er sich auf seine Aufgabe vorbereiten kann (Gewicht…).

Wie schon erwähnt, erlebte Thomas in den vergangenen Wochen einen enormen Hype, wird von vielen an #2 zu den San Francisco 49ers gemockt. Ob er am Ende wirklich so hoch geht, bleibt bis zum Draft ungeklärt. Die erste Runde wird es sicherlich für ihn, vermutlich auch die Top-20. Es kommt auf das Team/den Coach an, der sich in ihn verliebt hat. Dann kann er wirklich an #2 gehen. Oder eben erst in der Kategorie Barnett/Charlton also T0p 10-25.

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