NFL Woche 11: historischer Spieltag bei Wind und Wetter

Goff-Debüt endet mit Niederlage

Die Los Angeles Rams verloren bei strömenden Regen knapp aber doch mit 10:14 gegen die Miami Dolphins. Das hätte gut und gerne auch anders ausgehen können, denn die Rams führten bis wenige Sekunden vor Schluss. Der Sieg der Dolphins geht trotz sehr durchwachsener Leistung (positiv ausgedrückt) auf die Kappe von QB Ryan Tannehill, der in den entscheidenden Momenten dann doch da war. Spielzüge über Jarvis Landry und vor allem über DeVante Parker brachten den Erfolg, zuvor ging bei Tannehill (172 Yards, 24/34, zwei TDs und eine INT) quasi gar nichts. Das lag auch an der starken Defensive der Rams und an der durch Verletzungen geschwächten O-Line der Dolphins, die nach Branden Albert und Mike Pouncey auch noch Firstround-Rookie Laremy Tunsil mit einer Schulterverletzung verloren. Tannehill wurde insgesamt vier mal gesacked, drei mal davon nachdem Tunsil ausfiel. Dennoch wieder ein Sieg, der fünfte in Folge. Geht da noch was für die Dolphins?

Das langersehnte Debüt von Jared Goff bei den Los Angeles Rams fiel in die Kategorie unauffällig. Der overall Firstround-Pick des heurigen Drafts kam auf 134 Yards (17/31). Das war es dann schon. Man sieht, dass er noch Zeit braucht, eine lange Reise steht noch an. Sein Release ist weiterhin unglaublich stark, tiefe Bälle seine Schwäche, das hat man schließlich auch noch bei den Hail Mary Versuchen zu Ende des Spiels gesehen. Viel lieber spielt er sichere, kurze Pässe, die aber meist dann doch nicht für ein First-Down reichen. Für seinen Runningback Todd Gurley dennoch gut, denn die gegnerischen Defensiven wissen eben noch nicht ganz genau, was sie bei Goff erwarten. Gurley hatte wieder einmal ein besseres Spiel, kam auf 76 Rushing-Yards und einen Touchdown.

Seahawks geben Wentz Lehrstunde

Die Seattle Seahawks hatten mit den Philadelphia Eagles keine Probleme, man schoss sie mit 26:15 aus dem eigenen Stadion. Wieder einmal kommt Seattle im November richtig in Fahrt, die Verletzten Jimmy Graham, Tyler Lockett und Runnigback Thomas Rawls melden sich vollfit zurück. Jedes Zahnrad funktioniert. Rookie C. J. Prosise eröffnete den Punkteregen mit einem 72-Yards-Touchdown, musste dann aber mit einer Schulterverltzung für den Rest des Spiels zusehen und fällt doch “einige Zeit” aus. Die Nummer eins im Backfield, Rawls, kam auf insgesamt 88 Yards und zeigte dass er es noch kann.

https://twitter.com/Seahawks/status/800483349957525506

Defensiv ließ man absolut gar nichts anbrennen, man pickte Eagles-QB Wentz zwei mal und ließ ihm das gesamte Spiel nahezu keine Zeit. Mit den Seahawks muss man definitiv wieder rechnen, zumal Russell Wilson immer wieder seine Magie unter Beweis stellt (272 Yards, 18/31, ein TD und ein Receiving-TD).

Die Eagles haben ein enormes Problem: Wide Receiver. Carson Wentz ist nämlich nicht so schlecht, wie es die Zahlen (218 Yards, 23/45, zwei TDs, zwei INTs) vermuten lassen. Erst in garbage time funktionierte mehr. Davor lassen die Passfänger den Rookie einfach zu oft hängen. Natürlich macht Wentz auch Fehler, Rookie eben, aber seine Receiver sollten nach Jahren in der NFL schon einen Pass fangen können. Nelson Agholor, vergangenes Jahr Firstroundpick, ist derzeit eher ein starker Mitspieler für gegnerische Defensiven als gefürchteter Passcatcher. Er entschuldigte sich nach dem Spiel ausdrücklich bei den Fans und will an seinem Spiel arbeiten. Er ist aber nicht der einzige, der dringend seine Butterfinger abstellen muss.

Regen behagt Patriots nicht

Wenn man als deutlicher Außenseiter gegen die New England Patriots bestehen will, schadet es nicht, wenn es wie aus Kübeln regnet. Das könnte man zumindest für das Spiel gestern und die San Francisco 49ers ummünzen. Zwar musste man sich am Ende doch deutlich mit 30:17 geschlagen geben, San Francisco konnte aber länger als gedacht mithalten.

Brady hatte lange Probleme mit der Witterung, führte sein Team dann aber mit vier Touchdown-Pässen (280 Yards, 28/40) zum Sieg. Der Ausfall von Tight End Superstar Rob Gronkowski wurde mit den Receivern Malcolm Mitchell (98 Yards, ein TD), Edelman, White und Amendola kompensiert. Das Laufspiel geht (noch) über Blount, mit Dion Lewis und eben James White hat man genügend Optionen.

Bei den 49ers muss man als allererstes an einer O-Line arbeiten. So kann das nicht weitergehen, Colin Kaepernick findet sich ansonsten schnell wieder im Spital, gestern wurde er wieder fünf mal gesacked. Kaepernick zeigt wie auch schon in den vergangenen Wochen, dass er es noch kann, allein ihm fehlt die Line um sein volles Potential ausschöpfen zu können. Er wird aber in San Francisco bleiben und auch wieder Furore sorgen. Es braucht Geduld. Denn derzeit gibt es abgesehen von Tight End Vance McDonald, Runningback Carlos Hyde und manchmal Receiver Jermey Kerley wenig brauchbare Optionen fr San Francisco und Kaepernick.

Packers lassen Rodgers im Stich

Du kannst noch soviele Touchdowns werfen, wenn die Defensive immer einen mehr zulässt, gehst du am Ende auch als Verlierer vom Platz. Aaron Rodgers kann ein Lied davon singen. Bei der 24:42 Niederlage seiner Green Bay Packers bei den Washington Redskins war Rodgers 351 Yards (26/41) und drei Touchdowns. Und blieb am Ende eben glücklos. Jared Cook, Tight End der Packers, hatte mit 105 Yards bei sechs Fängen einen guten Tag, droppte aber auch einen sicheren Touchdown (den später Jordy Nelson erzielen konnte). Wenigstens hat Rodgers auf der TE-Position endlich eine brauchbare Option. Wie es um das Backfield der Packers steht, beweist einerseits der Blick auf das Board (Rodgers führt die RBs mit 33 Rushing Yards an), andererseits die Verpflichtung von Christine Michael, der ab kommender Woche für ein Laufspiel sorgen soll. Die Packers verloren damit vier Spiele in Folge, gerne schimpft man über Rodgers, der bei genauerer Betrachtung aber mehr als gut spielt: 1.270 Yards (111/173), zwölf TDs, drei INTs und ein Passer-Rating von 102. Nützt nichts, wenn die Defensive nicht mitspielt. Klingt ein bisschen wie Drew Brees in New Orleans.

Auf der Gegenseite stellte Redskins QB Kirk Cousins einen neuen Franchise-Rekord auf: seine 375 Yards (21/30, drei TDs) stellen sein 16.Spiel für über 300 Yards dar. Das ging äußerst schnell. Green Bays Secondary war für Jordan Reed, Pierre Garcon und Jamison Crowder mehr eine nette Begleitung, denn ernsthafte Konkurrenz.

Im Backfield konnte Rob Kelley Matt Jones ohne Probleme ersetzen. Der RB lief für 137 Yards und drei TDs. Man ging quasi ohne echtes Backfield in die Saison, jetzt zaubert man Woche für Woche einen RB aus dem Hut. Nicht einmal die eigentlich starke Laufverteidigung der Packers hält in diesen Wochen durch. Washington bleibt in der NFC East auch an den Cowboys und Giants dran und wäre Stand jetzt auch in den Playoffs vertreten.

Die Ergebnisse von Woche 11:

New Orleans Saints @ Carolina Panthers 20:23

Buffalo Bills @ Cincinnati Bengals 16:12
Pittsburgh Steelers @ Cleveland Browns 24:9
Baltimore Ravens @ Dallas Cowboys 17:27
Jacksonville Jaguars @ Detroit Lions 19:26
Tennessee Titans @ Indianapolis Colts 17:24
Tampa Bay Buccaneers @ Kansas City Chiefs 19:17
Arizona Cardinals @ Minnesota Vikings 24:30
Chicago Bears @ New York Giants 16:22

Miami Dolphins @ Los Angeles Rams 14:10
Philadelphia Eagles @ Seattle Seahawks 15:26
New England Patriots @ San Francisco 49ers 30:17

Green Bay Packers @ Washington Redskins 24:42

Houston Texans – Oakland Raiders (Mexico City)

 

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