Spektakel zu Thanksgiving

Wer stoppt die Cowboys?

Die Dallas Cowboys bleiben das Team der Stunde. In einem heißen Divisionsduell gegen die Washington Redskins konnte man sich am Ende mit 31:26 durchsetzen. Zwischenzeitlich wurde es sehr eng, die Redskins waren drauf und dran ein Comeback in Stafford’scher Manier hinzulegen. Dak Prescott hatte wieder einmal etwas dagegen.

Dak gewöhnt sich langsam

Eigentlich ist es ziemlich frech das Wort “langsam” in Zusammenhang mit Dallas Quarterback Dak Prescott zu setzen. Der Rookie ist sicherlich viel, langsam aber nicht. Nachdem er gegen die Baltimore Ravens sein vermutlich bestes NFL-Spiel seiner noch jungen Karriere spielte, überzeugte Prescott gegen Washington vielleicht noch mehr. Zwar sehen die Zahlen unspektakulär aus (195 Yards, 17/24, ein Touchdown), die Art und Weise seines Spiels beeindruckte aber. Natürlich hat der junge Mann viel Zeit in der Pocket – die Line hält wie eine eins – dennoch muss man auch wissen, was man mit diesem Zeitgewinn anfängt. Prescott brachte die Bälle meist haargenau an den Mann, überzeugte mit seinem Laufspiel (was für ein Stiffarm; ein Touchdown) und audibled mehr und mehr. Er kommt in Fahrt.

Insgesamt sind die Cowboys unglaublich stark. Das muss man noch einmal betonen, Ezekiel Elliott ist mehr als nur eine (Fantasy)Bank. Gleich im ersten Drive erzielte der Runningback 47 Total Yards und lief zu seinem zehnten Touchdown. Er gewinnt fast jedes Duell gegen einen Linebacker, macht Yards after Tackle. Cowboys Receiver Dez Bryant und Redskins Cornerback Josh Norman sollten sich eigentlich ein heißes Duell liefern, Bryant entschied dieses Aufeinandertreffen aber klar für sich (72 Yards bei fünf Receptions). Der Trashtalk zwischen den beiden Spielern beschränkte sich nicht nur aufs Spielfeld, nach der Partie erwähnte Bryant, Washington sollte sein Geld zurückbekommen – ein Verweis in Richtung Norman, den die Redskins in der Offseason für viel (garantiertes) Geld verpflichteten.

Captain Kirk kommt einmal mehr zu kurz

449 Yards (41/53), drei Touchdowns, keine Interception – Kirk Cousins hatte einen unglaublichen Tag. Und ging am Ende doch als Verlierer vom Platz. Die Offensie funktionierte hervorragend, die Line hielt die ganze Zeit stand, Cousins wurde kein einziges mal gesacked. Er wurde schlichtweg von seiner Defensive im Stich gelassen, hätte man die Cowboys gestoppt, man hätte das Spiel gewonnen. Einziges großes Manko der Offensive von Cousins: Redzone. Die ganze Saison schon kann man im entscheidenen Spielabschnitt nicht die nötigen Punkte erzielen, so auch gegen Dallas, als man von fünf Besuchen nur zwei zu Punkten verwerten konnte (Hopkins verschoss zwei Field Goals).

DeSean Jackson hatte mit 110 Receiving-Yards inklusive Touchdown bei vier Receptions einen starken Tag und auch seine Freude mit Rookie Corner Anthony Brown. Dieses Matchup ging eindeutig an den Passfänger. Eine Sondermedaille verdient sich Tight End Jordan Reed, der nach einer Schulterverletzung schon mehr aus dem Spiel zu fallen schien. Reed biss die Zähne zusammen, kam auf 95 Yards (davon 85 Yards nachdem er sich die Schulter ausrenkte) und zwei Touchdowns. Er ist eindeutig das Herz dieser Offensive, egal was Vernon Davis, Jackson oder Jamisen Crowder (88 Yards) auch anstellen.

Washington spielte sehr aggressiv, ging auf vierte Versuche und wollte Dallas den Ball nicht unbedingt übergeben. Man versuchte Onside-Kicks, die man aber nicht für sich entscheiden konnte. Gutsy-Play und wichtig für die Cowboys, die sonst vermutlich unter noch ärgere Bedrängnis gekommen wären.

Das geht noch besser

Sowohl Dallas als auch Washington hatten vor allem in der Secondary enorme Probleme. Die Redskins verschliefen zudem noch den Start, als die Front Seven Elliott im ersten Drive mehr begleitete als wirklich attackierte. Später hatte man Elliott aber halbwegs unter Kontrolle. Rookie Kendall Fuller und eben Josh Norman konnten in der Secondary aber nichts entgegensetzen, waren schlichtweg überfordert. Missed-Tackles kamen auch noch dazu – ein wirklich schlechter Tag der Redskins.

Auch die Cowboys konnten der Offensive Cousins im großen nichts entgegensetzen, Morris Claiborne wird schmerzlich vermisst. Rookie Anthony Brown wusste nicht wirklich wie ihm geschieht.

Was bedeutet das?

Die Dallas Cowboys bleiben die Nummer eins in der NFC und definitiv das Team, das es zu schlagen gilt. Die Redskins stehen auf 6-4-1 in einer unglaublich starken Division und sind immer noch auf Playoff-Kurs.

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