NFL Woche 10: Cowboys-Serie hält weiter an

Ein Feuerwerk von einem Spieltag gab Woche 10 der NFL Regular Season ab. Die Dallas Cowboys bauten ihre Siegesserie in eindrucksvoller Weise aus. Kansas City sollte man spätestens seit dieser Woche auf dem Zettel haben. Und in Green Bay ziehen Gewitterwolken auf. Das können wir von dieser Runde mitnehmen:

114 Rushing-Yards, 95 Receoving-Yards, drei Touchdowns: Ezekiel Elliott bleibt sich treu und produziert weiterhin wahnsinnige Zahlen. Natürlich hatte er am 35:30 Sieg seiner Dallas Cowboys über die Pittsburgh Steelers maßgeblichen Anteil. Elliott hält nach neun Spielen bei 1.005 Rushing-Yards, neun Touchdowns sowie 255 Receiving-Yards bei einem Touchdown. Er führt nicht nur die Runningbacks der NFL an, er ist auch drauf und dran eine absolute Rekord-Saison zu spielen. Eric Dickersons Rookie-Saison (1.808 Yards, 18 TDs) dürfte Elliot überflügeln.

Im gleichen Atemzug muss man natürlich Dak Prescott erwähnen. Der Rookie-Quarterback erlebte gegen Pittsburgh sein vermutlich bestes Spiel, zeigte vor allem mental, in welcher Form er sich derzeit befindet. Nach einem frühen Fumble, brachte er sein Team immer wieder in aussichtsreiche Position und schlussendlich auch zu Punkten: 319 Yards (22/32), zwei Touchdowns. Prescott scheint Dez Bryant lieb gewonnen zu haben (116 Yards, ein TD). Jetzt sollte er den Job endgültig von Romo gewonnen haben.

Das Spiel generell war ein schönes hin und her, sieben Führungswechsel und ein Herzschlagfinale: 73 Sekunden vor Schluss brachte Steelers-QB Ben Roethlisberger in schönster Dan Marino Manier sein Team mit einem Fake-Spike wieder in Führung, seinen Pass verwertete Antonio Brown zum Touchdown und zur neuerlichen Führung. Nur um Dallas noch einmal den Ball zu geben und in fünf plays 75 Yard weit über das Feld zu marschieren, natürlich entschied Elliot mit einem 32-Yard-TD-run das Spiel.

Roethlisberger stand nach der katastrophalen Performance von vergangener Woche gegen Baltimore wie ein Phönix aus der Asche, warf 408 Yards (37/46) und drei Touchdowns. Er zeigte zusammen mit Antonio Brown (154 Rec-Yards – 14 Receptions) die Lücken der Dallas Secondary auf, die vor allem Safety Barry Church und Morris Claiborne vermissten. Pittsburghs O-Line schützte Ben stark (ein Sack) und stellte die Blocks für Le’Veon Bell, der seinerseits auf 57 Rushing-Yards und einen TD kam.

Am Ende taten den Steelers auch die vergebenen Chancen weh: vier 2-Point-Conversions gingen nicht auf (auf Seiten von Dallas zwei). Mut ist gut, belohnt wurde man aber nicht. Dallas unglaubliches Selbstvertrauen brachte ihnen einen weiteren Sieg – den achten in Folge – und die unumstrittene Führung in der derzeit stärksten Division der Liga.

Seahawks revanchieren sich bei Patriots

Den Seattle Seahawks gelang die Revanche für die grauenvolle Niederlage im Superbowl XLIX: 31:24 gegen Tom Bradys New England Patriots. Wie schon damals sollten sich die letzten Sekunden des Spiels an der Goal-Line abspielen, diesmal aber in umgekehrter Situation: die Patriots fanden sich 43-Sekunden vor Schluss mit drei Time-Outs und einem sieben Punkte Rückstand vor Seattles Endzone. Brady versuchte es zunächst selbst, gab dann Runningback LaGarette Blount den Ball, der zuvor schon drei mal den Weg in die Endzone fand. Diesmal machten die Seahawks aber alles zu, durch die Mitte ging nichts. Nachdem Brady sich Brady noch einmal in die Endzone schmuggeln wollte, fumbelte er aber den Ball, recoverte aber und hatte 14 Sekunden vor Spielende noch eine Chance zum Touchdown und zur Overtime. Sein Pass auf Tight End Rob Gronkowski kam nicht an, Kam Chancellor hatte was dagegen. Sieg Seattle.

Dass New England überhaupt noch einmal ausgleichen hätte können, war vor allem der Verdienst von Pete Carroll bzw. Seattle-Kicker Steven Hauschka: nach dem letzten Touchdown versuchte man eine 2-Point-Conversion, diese ging nicht auf. Hauschka vergab früh im Spiel einen PAT.

Ein Spiel ohne Touchdown von Tom Brady sieht man nicht alle Tage: 316 Yards (23/32), eine Interception. Der Veteran führte sein Team über das Feld, ließ in den entscheidenden Momenten aber seinen RB Blount in die Endzone laufen. Rob Gronkowski kam auf 56 Yards, wurde aber die meiste Zeit vor allem von Chancellor aus dem Spiel genommen. Aber man sieht Bellichicks “12-man-offense” – geht bei Gronk nichts, steigt der andere Tight End Michael Bennett in den Ring und sorgt für den großen Raumgewinn (102 Yards).

Auf der anderen Seite gehören die Lorbeeren Russell Wilson und Wide Receiver Doug Baldwin: Wilson beendete den Abend mit 348 Yards (25/37) und drei Touchdowns, alle auf Baldwin geworfen. Im Backfield verliert Christine Michael seine Position an Rookie C.J. Prosise, der in 17 Versuchen für 66 Yards rushte und zusätzlich noch 87 Yards fing (Seattles bester Fänger gestern). Bleibt abzuwarten was passiert, wenn Thomas Rawls sich endlich wieder fit meldet.

Kansas City dreht Partie gegen Panthers

Komme was wolle, die Kansas City Chiefs sind durch nichts zu stoppen. Auch ein 17 Punkte Rückstand hielt Alex Smith und Co. nicht von einem Erfolg ab – 20:17 am Ende gegen die Carolina Panthers. Und das sieht nie wirklich spektakulär aus, aber es reicht am Ende. Das ist enorm solider Football. Denn irgendwann, wenn man glaubt da geht gar nichts mehr, kommt ein big play von Eric Berry oder Marcus Peters. Das bekam Cam Newton deutlich zu spüren, als sein leicht unterworfener Pass von Berry intercepted und in die Endzone getragen wurde. Getragen ist in diesem Fall relativ, der Safety machte das in traumhafter Manier, lief quer über das Feld und sorgte für das Erwachen der Chiefs. Marcus Peters zeigte wieder einmal sein ganzes Können, und auch für die spielentscheidende Situation: er nahm Panthers Receiver Kelvon Benjamin einfach den Ball weg – im wahrsten Sinne des Wortes. Benjamin fing das Ei, Peters lief zu ihm hin und riss es ihm aus den Händen. Der Weg war damit frei für Cairo Santos gewinnbringendes Field Goal.

https://twitter.com/Chiefs/status/797901388890021888

Carolina erlebte nach einer absoluten Hochphase in Hälfte eins einen absoluten Albtraum in der zweiten Spielhälfte. Cam Neton (261 Yards, 23/38, ein TD, eine INT) zeigte zu Beginn sein MVP-Gesicht, spielte sich mit Kansas Citys Defensive nur um nach der Pause keinen einzigen Punkt mehr aufs Board zu bringen. Die Saison könnte diese Woche schon für beendet erklärt werden, gegen die New Orleans Saints ist ein Sieg Pflicht um die Hoffnungen auf einen Playoff-Platz nicht komplett ad acta legen zu müssen.

Alex Smith meldete sich wieder zurück, fühlte sich mit Carolinas Defensive aber nicht sehr wohl: 178 Yards (25/38), eine Interception. Jeremy Maclin wurde schmerzlich vermisst. Spencer Ware hingegen war auch wieder da und der Offensive-MVP seines Teams. Über den Lauf kam er auf 61 Yards, elf Yards über das Passspiel schauen nach nicht viel aus, er blockte aber was das Zeug hält und hielt sogar Luke Kuechly in Schacht. Der Junge hat sensationell viel Kraft.

Houston mit absolutem Minimum zum Erfolg

Die Houston Texans waren bei den Jacksonville Jaguars zum Divisionsduell zu Gast. Dabei zeigte der stark in der Kritik stehende Quarterback Brock Osweiler, dass man mit dem absoluten Minimum auch zum Erfolg kommen kann – 24:21. Aus ganzen 99 Passing-Yards (14/27) machte Osweiler zwei Touchdowns. Wenns über das Passspiel nicht klappt, geht man eben über den Lauf: Lamar Miller, Akeem Hunt, Alfred Blue und Brock Osweiler selbst erzielten zusammen 181 Rushing-Yards. Touchdown gab es dafür keinen, aber man sieht in welche Richtung das Spiel bei den Texanern ausgelegt ist. Überhaupt halten die Texans in Woche 10 erst bei zwei Rushing-TDs. Dennoch, sechs Siege und Platz eins in der AFC South.

Was machen wir denn mit Blake Bortles? Zunächst einmal sollte man ihm endlich einen neuen Head Coach geben, mit Gus Bradley, wie wir alle wissen, wird das nichts mehr. Bortles startete auch gegen die Texans denkbar schlecht, warf gleich im ersten Drive seine elfte Saison-Interception, die Texans Safety Kareem Jackson in die Endzone trug. Der Quarterback kam schon noch ins Spiel, warf für 265 Yards (32/49) und zwei TDs, allerdings wieder spät im Spiel. Allen Robinson konnte sich von seinen Gegenspielern absetzen und kam auf 107 Yards und einen TD. Dennoch ist man weit von den grandiosen Zahlen der vergangenen Saison entfernt. Außerdem: gebt dem Mann endlich eine Line! 32 Spiele in Folge mit mindestens einem Sack, die Texans rissen Bortles zwei mal zu Boden.

Der Kicker-Fluch trifft nun auch Nick Novak, der zwei seiner drei Field Goals vergab, aber mit seinem 51-Yard FG schlussendlich für den entscheidenden Vorsprung sorgte.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


*