Browns entlassen Sahshi Brown

Sind es noch News, wenn die Browns einen neuen General Manager brauchen? Sashi Brown wurde heute offiziell entlassen, Cleveland ist also zum achten mal seit 1999 auf der Suche nach einem neuen General Manager.

Die Browns zeigen damit einmal mehr, was sie für ein unglaublicher Sauhaufen sind. Denn – und das hat Owner Jimmy Haslam ausdrücklich betont – sie werden im kommenden Jahr weiter mit Head Coach Hue Jackson gehen. Jenem Trainer, der in den vergangenen 28 Spielen als Chefcoach genau einen Sieg einfahren konnte. Mit einem durchaus talentiertem Team, nur um das noch einmal zu betonen.

Viele Fans und Experten sind der Meinung, hätte Brown im vergangenen Draft Deshaun Watson gepickt, hätte er noch seinen Job. Wir wissen nicht, wie dieses Experiment ausgegangen wäre, denn im Grunde genommen hat es in Cleveland wirklich noch kein Quarterback geschafft. Hätte Watson ansatzweise so gespielt wie Kizer in den ersten Partien, wäre er vermutlich auf dieselbe Art und Weise denunziert worden wie der Letztgenannte – weil Geduld kennt man in Ohio nicht.

Brown hat in seinen zwei (!) Jahren als GM durchaus spannende Entscheidungen getroffen und ein im Grunde genommen sehr zukunftsorientiertes und vielversprechendes Team zusammengestellt. Er ging in Sachen Draft sehr aggressiv vor, wählte 2016 14 Spieler aus, 2017 deren zehn. Corey Coleman, Emanuel Ogbah, Carl Nassib, Myles Garrett, David Njoku, Caleb Brantley sind Spieler, die den Browns viel Freude bereiten können (bei Jabrill Peppers und Deshone Kizer gilt es weiterhin abzuwarten). In der heurigen Offseason hat man versucht die O-Line zu verstärken, auch wenn man davon auch wegen Rookie-Kizer nicht immer allzuviel davon sieht.

Jackson wiederum wird von mir nicht erst seit heute stark kritisiert. Der ehemalige Offensive-Coordinator der Cincinnati Bengals ist und bleibt nur ein fähiger Coach in dieser Rolle, als Head Coach ist er aber unbrauchbar. Ein Spiel zu gewinnen – und vermutlich dieses Jahr ohne Sieg die Meisterschaft zu beenden – scheint für die Ansprüche der Browns-Owner zu genügen.

Sashi Brown wird dafür kritisiert, Spieler wie Carson Wentz oder eben Deshaun Watson nicht gewählt zu haben. Er hat beide Quarterbacks auf Grund eines Mehrwerts durch Tauschgeschäfte und dadurch mehrere Picks ziehen lassen. Das kann man machen, das ist von der Idee schon in Ordnung. Man kann sich aber sicher sein: Einen aus der Klasse Baker Mayfield, Josh Rosen, Sam Darnold, Josh Allen (warum auch immer) oder Lamar Jackson wird es im Draft treffen – kein NFL Free Agent geht freiwillig zu diesem Krisenteam – und der ist dann echt eine ziemlich arme Sau. Weil Jackson keinerlei Geduld mit jungen Spielern hat….

Nachtrag: Weil’s mir gerade eingefallen ist: die Lions haben auf dem Weg zur 0-16 Saison 2008 ebenfalls ihren GM (Matt Millen – dieser Tag gehört heute noch gefeiert) gefeuert. Man hat die Saison zwar ohne Sieg beendet, dafür aber im darauffolgenden Draft Matthew Stafford geholt. Cleveland könnte also bald auch einen Franchise-QB haben 

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