Cowboys-Serie geht weiter

Die Minnesota Vikings luden die Dallas Cowboys zur Auftaktpartie von Woche 13 der NFL Regular Season. Wieder einmal gingen die Cowboys als Sieger vom Platz, wenn auch knapp (17:15). Die Siegesserie der Texaner erreicht damit aber die schon unheimliche Marke von elf Siegen in Folge.

Nicht alles was erfolgreich ist, glänzt auch

Dallas hatte enorme Probleme mit dem Spiel Minnesotas. Die ersten dreieinhalb Viertel ging wenig bis gar nichts, erst ein Forced Fumble von Kyle Wilber an Adam Thielen an der acht-Yard-Line der Vikings brachte das Momentum auf die Seite der Cowboys und auch die Führung durch Dez Bryant. Dak Prescott und Ezekiel Elliott standen einer enorm aggressiven Defensive gegenüber, die auf alle Angriffsversuche der Cowboys eine Antwort zu haben schien. Prescott (139 Yards, 12/18, ein TD, zwei Fumbles) wurde zu kurzen Pässen gezwungen, Elliott (86 Rush Yards, ein TD) kam mit Receiving-Yards zwar wieder auf über 100 Total-Yards, hätte aber noch mehr erlaufen können: erstmals sah man den “menschlichen” Elliott, der auch einmal eine falsche Route läuft. Zu Ende ging die schier unendliche Serie von Jason Witten, der nach 130 Spielen mit mindestens einer Reception gegen die Vikings leer ausging.

Diesmal half die Defensive aus, die einen unglaublich starken Tag hatte: die ohnehin schon schwer gebeutelte O-Line der Vikings wurde quasi ständig überrannt, Sam Bradford wurde drei mal gesacked und sieben mal hinter der Line of Scrimmage getackled. Zwar kam Bradford wieder auf gute Zahlen (247 Yards, 32/45, ein TD), allerdings wurde er wieder einmal zu vielen kurzen Pässen gezwungen und hatte mit dem Pass Rush der Cowboys-Defensive ordentlich Probleme.

Defensiv fast perfekt, dennoch verloren

Die Defensive der Vikings machte an diesem Abend eigentlich alles richtig. Prescott wurde bei 139 Passing-Yards gehalten, Elliott eben bei unter 90 Yards (das erste mal seit Woche 2), man forcierte vier Fumbles! Auch die Secondary hatte einen unglaublichen Tag, Xavier Rhodes ließ überhaupt nichts zu. Harrison Smith, Minnesotas Star-Safety, zeigte durch aggressives Spiel warum er zum besten der Liga gehört, wurde aber einmal von Dez Bryant gelinkt und musste den einzigen tiefen Pass des Spiels (56 Yards) zulassen. Die Front Seven gehört immer noch zum besten der Liga, Danielle Hunter kam auf zwei Sacks und sechs Tackles, seine Kollegen Griffen (acht Tackles, eine FF), Kendricks (sechs Tackles) und Barr (drei Tackles ein FF) fügten noch wichtige Plays hinzu.

Im Stich gelassen

Spielte die Defensive der Vikings ein mehr als ordentliches Spiel, so wurde diese Einheit diesmal von der Offensive als auch von den Special Teams im Stich gelassen. In dieser Division scheint die Drop-Krankheit umzugehen (Packers, Lions, Bears), denn auch die Passfänger Minnesotas ließen den ein oder anderen Ball fallen. Kyle Rudolph brachte das Ei nach einem wirklich schönen Pass von Bradzone in der Endzone nicht unter Kontrolle und ließ somit vier Punkte mehr liegen (man kam noch auf ein FG). Ebenso schmerzhaft der Drop von Receiver Charles Johnson, der einen tiefen Ball bei 2&18 nicht fangen konnte und somit seinem Team zu keinem neuen First Down half. Rookie Laquon Treadwell, der in dieser Saison noch keine bedeutende Rolle spielte, lief im letzten Viertel eine falsche Route und brachte seinem Team keine neue Angriffsserie in der Redzone. Und die O-Line hatte nicht nur wenig Chancen gegen die starke Defensive der Cowboys, sondern verursachte auch mehrere Penalties. Da wär deutlich mehr drinnen gewesen.

Bradford angeschlagen

Ende des zweiten Viertels musste Bradford nach einem Hit kurzzeitig das Spielfeld verlassen. Es sollte schnell Entwarnung geben, dennoch eine symptomatische Situation für die schwache Line und die Probleme die dadurch nicht zuletzt nur für Bradford entstehen. Gibt man dem Quarterback genügend Zeit, überzeugt er auch mit unglaublicher Genauigkeit und einem Passer-Rating von 101.5. Allerdings wird er oft aus der Pocket gedrängt, was ihn natürlich deutlich beeinträchtigt. Bradford spielt immer noch soliden Football, die Line und schließlich auch die Receiver verhindern höhere Effektivität (im Schnitt erzielen die Vikings magere 14 Punkte pro Spiel seit Woche sechs). Dennoch schafft er es dann immer wieder sein Team über das Feld zu führen, so auch in den letzten Minuten des Schluss-Viertels, als er einen Drive mit einem Touchdown-Pass auf Jerick McKinnon zum 17:15 abschloss.

Wieder einmal ein Aufreger

Die Schiedsrichter hatten auch in diesem Spiel wieder einmal einen glorreichen Moment: dreißig Sekunden vor Spielende spielten die Vikings eine two-point Conversion aus um zum 17:17 Ausgleich zu kommen. Nachdem sich Right Tackle Jeremiah Sirles zu früh bewegte und damit einen False Start hinlegte, ging es für die Vikings fünf Yards zurück. Anschließend passte Bradford in Richtung Endzone, jedoch deutlich zu hoch, egal für welchen Receiver. Er wurde nämlich klar behindert, Cowboys DT Cedrick Thornton griff ihm in die Maske, kam aber davon. Eine klare Fehlentscheidung, die den Sieg der Cowboys besiegelte. Wenn’s läuft dann läuft’s und umgekehrt gilt dasselbe.

Wo geht die Reise hin?

Nach fünf Wochen waren die Vikings das noch einzige ungeschlagene Team der gesamten Liga, seitdem legt man eine ordentliche Berg- und vor allem Talfahrt hin. Mit der Niederlage gestern steht man bei sechs Siegen und sechs Niederlagen. Die Playoffs sind in ernster Gefahr. Die Cowboys hingegen können mit einer Niederlage der Buccaneers oder der Redskins am Sonntag als erstes Team in die Postseason einziehen.

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