Divisionalround Review – Falcons und Patriots weiter

Photo by Joe Faraoni / ESPN Images
Photo by Joe Faraoni / ESPN Images

Patriots im Conference Finale

Die New England Patriots feierten einen 34:16 Sieg über die Houston Texans. Lange Zeit erwies sich das Spiel als unerwartet ausgeglichen, hart umkämpft. Vor allem in der ersten Halbzeit hatte Tom Brady Probleme, konnte aber dank einer Pass Interference Strafe gegen Houston in gute Feldposition gelangen und zum ersten TD kommen. Dion Lewis setzte mit einem Kick-return-Touchdown dann noch weitere sieben Punkte drauf. Allerdings konnte man in den ersten beiden Vierteln nur 19 Yards über den Lauf herausholen, Brady warf zudem noch eine Interception, für die er allerdings nicht verantwortlich ist (Floyd tippte den Ball). Nach der Pause kamen sowohl Offensive als auch Defensive der Patriots in Schwung und sorgten für den Erwartungssieg.

Brady selbst (287 Yards, 18/38, zwei TDs, zwei INTs) erlebte einen für seine Verhältnisse ungewöhnlichen Abend. Er kam in einem Spiel auf gleich viele Interceptions wie in seinen restlichen 12 Saisonspielen zusammen – das unterstreicht seine außergewöhnliche Spielzeit heuer. Für seine Pässe ließ sich Brady viel Zeit, er konnte seine Receiver in Szene setzen, wenn auch deutlich später als gewohnt.

Lewis Rekord

Runningback Deion Lewis musste seit Oktober 2015 auf einen Touchdown warten, ehe er gegen die Texans auf gleich drei Touchdowns kam. Und er stellte dabei einen Rekord auf, denn es gelang noch keinem anderen Spieler auf einen Receiving-, sowie einen Rushing- und einen Return-Touchdown in einem Postseason-Spiel zu kommen. Ingsegsamt kam er auf 41 Rushing-, 21 Receiving-Yards inklusive einem 98 Yards-Return TD.

Die Receiver um Julian Edelman und Chris Hogan erlebten einen sehr starken Abend. Edelman kam auf 137 Yards bei acht Fängen, Hogan auf 95 Yards und vier Pässe. Man konnte sich von den Gegenspielern lösen und für großen Raumgewinn sorgen. Wer allerdings alles andere als gut spielte war Michael Floyd. Der Passfänger den man erst vor wenigen Wochen von den Arizona Cardinals unter Vertrag nahm, war für eine Interception verantwortlich, hatte Glück dass es bei nur einer blieb. Eine Offensive Pass Interference schleuderte seine Mannschaft aus aussichtsreicher Position wieder weit zurück. Man darf gespannt sein, ob Floyd längere Zeit im Team bleibt, Malcolm Mitchell sollte nach seiner Verletzung langsam wieder fit werden.

Einer macht genügend Geld

Logan Ryan, Cornerback der New England Patriots, ist bald Free Agent und dürfte – egal wo – ziemlich viel Geld machen. Denn der 25-Jährige spielte eine sehr starke Saison. So auch gegen Houston, er ließ von sieben Pässen in seine Richtung drei zu – für die magere Ausbeute von neun Yards. Ryan konnte zwei Pässe abfälschen und sorgte für eine Interception. Dem noch nicht genug, sackte er einmal Brock Osweiler. Ein Wahnsinnsabend für den jungen Defensive-Back. Zusammen mit Safety Devin McCourty (ebenfalls eine INT) machte er hinten dicht.

Vorne sorgten Alan Branch und Trey Flowers für den nötigen Druck um Osweiler in Bedrängnis zu bekommen. Auch gegen den Lauf konnten beide Spieler überzeugen. Man darf aber nicht vergessen – es ging gegen eine sehr schwache Offensive.

Wird das noch was mit Osweiler?

Brock Osweiler überzeugte nicht. Wieder einmal. Der Quarterback warf für 198 Yards (23/40) und einen Touchdown bei drei Interceptions, er konnte vor allem mit dem Druck auf ihn nicht umgehen (vier von elf Pässe kamen an, für magere 28 Yards inkl. Interception). Osweiler konnte seine Mitspieler wieder einmal nicht in Szene setzen, er überwarf oder traf schlichtweg seine Passfänger nicht. Seine drei Picks in Hälfte zwei zerstörte sämtliche Final-Träume der Texaner, seine Performance bei Third-Downs war unfassbar schlecht. Wird spannend, ob man ihm noch eine Chance gibt oder ob das Projekt Osweiler schon gescheitert ist.

Allerdings half ihm auch niemand, zumindest nicht die Jungs aus dem Backfield. Lamar Miller kam auf 73 Yards bei 19 Versuchen, man konnte kein Laufspiel etablieren. Das war alles in allem einfach viel zu wenig. Sehr schade, denn defensiv kämpfte man wie ein Löwe.

Alles versucht, nichts bekommen

Die Texans spielten ihre Stärke in der Defensive aus. Die beiden Defensive Ends Jadeveon Clowney und Whitney Mercilus zerstörten ihre gegnerischen Linemen wo es nur ging. Mercilus kam auf einen Sack an Brady, man konnte die beiden aufstellen wo man wollte, sie fanden immer einen Weg um Brady unter Druck zu setzen. Ein weiterer Star dieser Saison ist A.J. Bouye, der sich aber gegen die Patriots in nicht Playoff-würdiger Form präsentierte: er ließ sechs von neun Pässe in seine Richtung für 81 Yards zu. Es hätte aber sein Abend werden können, hätte er gleich zu Beginn der zweiten Hälfte den Ball von Brady unter seine Kontrolle bringen können. Seine Interception in Hälfte eins geht auf Floyd, hätte dieser den Ball fangen können, Bouye hätte nur das Nachsehen gehabt.

Wie geht es jetzt weiter?

Die New England Patriots bekommen es entweder mit den Pittsburgh Steelers oder den Kansas City Chiefs zu tun, in jedem Fall spielt man noch einmal daheim.

Die Houston Texans haben ab jetzt genügend Zeit, sich nach einem neuen Spielmacher umzusehen. Oder den jetzigen in Form zu bekommen, zu schleifen. Das ist die größte Baustelle einer sonst talentierten Mannschaft.

 

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