NFL Combine Tag 1 – Gewinner und Verlierer

Der erste Tag des NFL Combines in Indianapolis ist Geschichte, die O-Liner, Runningbacks und Special Teamer haben es schon hinter sich. Das sind die Gewinner und (der) Verlierer von Tag eins:

Gewinner:

Forrest Lamp (OT/G) – Western Kentucky

Lamp ist das, was man sich von einem Lineman wünscht: groß, athletisch, technisch stark. Das zeigte er auch beim Combine, als er den 40-Yard-Dash in 4.99 Sekunden absolvierte. Die viel wichtigere Zeit ist aber jene über zehn Yards, dort kam Lamp auf 1.76 Sekunden! Mit 34 Wiederholungen im Bankdrücken kam Lamp auf Platz zwei aller O-Liner. Bei den Positions-Übungen auf dem Feld konnte er ebenso überzeugen. Interessanter Fakt: Lamp konnte seine Armlänge seit dem Senior Bowl vergrößern (32 1/4” gegenüber 31 1/8”), womit er für Teams auf der Tackle-Position wieder interessant werden könnte. Und das auch absolut zu Recht, Lamp spielte die vergangenen Jahre fast ausschließlich als Tackle, hatte mit Western Kentucky Spiele gegen Alabama und LSU. Sollten Teams ihn dennoch als Guard betrachten, könnte es sich für ihn und die erste Draft-Runde ausgehen.

Garett Bolles (OT) – Utah

Bolles wird seinem Ruf als einer der besten Tackles der Klasse auch beim Combine gerecht: 4.95 Sekunden beim 40-Yard-Dash (1.71 über zehn Yards), mit 9’6” im Hochsprung gewann er gegenüber allen Linemen und er war auch bei den Drills einer der stärksten: seine Spritzigkeit in den Füßen, Balance und Körperkontrolle lassen Bolles langsam an Cam Robinson als besten Left Tackle vorbeiziehen. Mit einem guten Pro Day an seiner Universität, könnte er das spätestens vollziehen.

Aviante Collins (OT) – TCU

Den größten Buzz aller O-Liner hinterließ Aviante Collins. Der Tackle von TCU kam im Bankdrücken auf 34 Wiederholungen und war mit 4.81 Sekunden der schnellste im 40-Yard Dash (1.69 Sekunden auf zehn Yards). Collins ist noch sehr raw, er ist noch nicht komplett ausgereift. Mit seiner Athletik drängt er sich aber als Projekt auf, er wird vermutlich an Tag drei den Weg in einen NFL-Kader finden.

Alvin Kamara (RB) – Tennessee

Der junge Läufer von der Universität von Tennessee hat sich in den vergangenen Tagen von seiner besten Seite präsentiert: 39.5 inch beim Hochsprung, 10’9” beim Weitsprung, 4.56 beim 40 Yard-Dash, starke Hände bei den Receiving-Drills – Kamara dürfte sich auf den Boards der Coaches nach oben gespielt haben. Zusätzlich soll er sich bei den Interviews perfekt präsentiert und seine Gesprächspartner mit hohem Football-IQ und seiner Persönlichkeit begeistert haben. Kamara ist ein Spieler mit hoher Explosivität in den Beinen (siehe seine Stats in den Sprung-Drills) gepaart mit einem starken Spiel als Passfänger.

Christian McCaffrey (RB) – Stanford

McCaffrey wollte es beim Combine allen beweisen und sich wieder in den Fokus rücken. Nachdem alle Augen vor allem auf die Top-Prospects Leonard Fournette und Dalvin Cook gerichtet waren, ging McCaffrey in der Konversation ein wenig unter. Vollkommen zu Unrecht! Auch wenn er beim Bankdrücken auf magere zehn Wiederholungen kam, überzeugte er sonst überall: 37.5 inches beim Hochsprung, 10′ 1” im Weitsprung und 4.48 Sekunden beim 40-Yard Dash. Bei den Position-Drills konnte er mit Körperkontrolle, Balance und Agilität überzeugen. Dass McCaffrey auch gut fangen kann ist kein Geheimnis. Er bleibt in den Top-vier der RBs der Klasse.

James Conner (RB) – Pittsburgh

Der größte Gewinner ist James Conner. Und das schon allein auf Grund der Tatsache, dass er am Combine überhaupt teilnehmen konnte. Im Dezember 2015 wurde beim Runningback der Pittsburgh Panthers ein bösartiger Tumor festgestellt (Hodgkin-Lymphom), Chemotherapie folgte. Conner konnte den Krebs besiegen und gilt seit Mai 2016 als krebsfrei. Seine Zeit beim Combine (4.66) bestätigt seine Athletik, sein unbändiger Wille und sein Kämpferherz überzeugt die Coaches der NFL-Teams.

Verlierer:

D’Onta Foreman (RB) – Texas

Eine Stressfraktur im Fuß stoppte den Combine von Foreman noch bevor er überhaupt losgehen konnte. Nicht ganz zwei Monate sind es noch zum Draft, Foreman wird vermutlich auch nicht am Pro-Day seiner Universität teilnehmen. Dabei wollte er es jedem beweisen, Kritiker werfen Foreman fehlende Geschwindigkeit und Explosivität vor. Kamara dürfte seinen Platz in den Top-fünf der RBs eingenommen haben.

Ausblick auf Tag 2:

Samstag steht ganz im Zeichen der Quarterbacks, Wide Receiver und Tight Ends. Das Duell zwischen den Top-QBs der Klasse (Trubisky, Watson, Kizer, Mahomes) liegt dabei im Fokus. Davis Webb und Nathan Peterman wollen sich ebenfalls von ihrer besten Seite zeigen.

Bei den Receivern sehen wir leider keinen 40-Yard Dash von Mike Williams und Corey Davis, beide lassen den Sprint aus. John Ross hingegen könnte mit einer Fabelzeit überzeugen. Die Tight End-Klasse ist eine der besten in den vergangenen Jahren, man darf gespannt sein, wie sich David Njoku und O.J. Howard präsentieren.

 

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