NFL Draft 2018 Scouting Report: Marcus Davenport, UTSA, DE

Zum Draft steigt ein Name mehr und mehr: Jener von Defensive End Marcus Davenport.

Allgemeines:

Geburtsdatum: 4. September 1996

Größe: 2.01 Meter

Gewicht: 116 Kilogramm

Team: UTSA Roadrunners (2014-2017)

Klasse: Senior

Starter seit: 2015

Erfolge: CUSA Defensive Player of the Year

Verletzungen: –

Background:

Marcus Davenport stammt aus Texas und wuchs in San Antonio auf, wo er auch auf die High School ging. Dort spielte er zunächst Basketball und später als Receiver Football, ehe er zum Pass Rusher umfunktioniert wurde. Sowohl im Football (All-District Pass Rusher) als auch im Basketball (Defensive Player of the Year) wurde er ausgezeichnet. Davenport blieb in der Stadt und wechselte an die Universität von Texas, San Antonio.

Spiel am College:

In seiner ersten Spielzeit kam Davenport zunächst als Wechselspieler zum Einsatz und verzeichnete 14 Tackles bei drei Sacks. Als Sophomore fand er als Starter den Weg aufs Feld und kam auf 49 Tackles (7.5 for Loss) sowie vier Sacks. In seiner dritten Saison konnte er in zwölf von dreizehn Spielen starten und führte sein Team mit 6.5 Sacks, 68 Tackles (zehn for Loss) an. Seine Abschluss-Saison bei den Roadrunners sollte seine beste darstellen, als er auf 55 Tackles (17.5 for Loss), 8.5 Sacks sowie drei erzwungene Fumbles kam. Er wurde zum Defensive Player des Jahres seiner Conference (CUSA) gekürt.

Stärken:

Davenport ist für einen Pass Rusher sehr groß (2.01 Meter) und hat deshalb eine untypische Länge. Geformt wie ein NBA Power Foward, kann er immer noch weitere Muskelmasse aufbauen um noch erfolgreicher und stärker zu werden. Er ist vor allem in der Laufverteidigung sehr stark: Er trifft den Punkt gegen die O-Liner sehr gut und kommt um Tackles herum. Durch seine Größe kann er sich gegen seine Gegenspieler behaupten und hat die Kraft und die Geschwindigkeit um ein die Runningbacks zu kommen und das Loch der Tackles kleinzuhalten. Davenport kann sich gegen mehrere Gegenspieler durchsetzen oder zumindest mithalten und dennoch noch den Weg zum RB finden – dank seiner Länge. Außerdem scheint er niemals müde zu werden und gibt in jedem Snap alles.

Im Pass Rush überzeugt er vor allem durch seinen Bull Rush. Er steht trotz seiner Größe nicht zu aufrecht da und schaut, dass er unter das Pad-Level der Tackles kommt. Wenn er richtig “angedockt” hat, drückt er jeden Tackle nach hinten bis zum Quarterback.

Er ist äußerst athletisch und kann deshalb schnell den Weg zum Spielmacher finden. Man kann ihn also auch eher als Speed Rusher bezeichnen. Außerdem ist er dem Football vollkommen verfallen: In den vergangenen vier Jahren hat Davenport knapp 30 Kilogramm zugenommen und er überzeugt die Coaches durch seine Einstellung zum Spiel als auch zu seiner Ausbildung (18 Credt Hours, also Kurse die man zusätzlich zum eigentlichen Studienplan dazumacht – quasi 18 Extra-ECTS).

Schwächen:

Es scheint als wolle Davenport nur mit reiner Kraft zum Erfolg kommen – ihm fehlt der Plan B bzw. manchmal sogar der Plan A. Er gewann die Duelle hauptsächlich gegen kleinere, ihm körperlich unterlegene Spieler, hauptsächlich mit seinem Unterkörper. Das liegt vor allem daran, dass er noch nicht weiß, was er mit seinen Händen anfangen soll. Er hat sich gegen die besseren Spieler wenig zeigen können, weil er in einer kleineren Conference tätig war.

Seine Awareness ist auch nicht sonderlich stark, oft ist er in der ganz anderen Richtung als der Ballträger. Er explodiert nicht sofort nach dem Snap, sondern schaut erst was ungefähr passiert. Dann braucht es umso länger bis er zum Spieler kommt und ihn zu Boden reißen kann.

Seine Pass Rushing-Moves brauchen dringend noch ein Upgrade, mehr wie den Bull Rush wird man von ihm nicht sehen.

Ebenfalls kritisiert wird seine Woche beim Senior Bowl. Hier sah man, dass er zu lange braucht um nach dem Snap etwas brauchbares sofort zu Stande zu bringen. Er konnte sich im Grunde gegen keinen Tackle behaupten.

Erinnert an:

Ziggy Ansah 

Von der Statur erinnert Davenport an den #5-Pick des Drafts 2013 der Detroit Lions. Ansah hatte allerdings deutlich weniger Erfahrung als Davenport und konnte sich schnell zu einem guten Pass Rusher etablieren.

Fazit:

Marcus Davenport hat eine Kombination, die für Scouts und GMs in der NFL äußerst ansprechend ist. Die Größe und der Speed werden ihn früher als eigentlich notwendig vom Board gehen lassen. Er ist ein Spieler der noch viel lernen muss, hätte aber die Anlagen zu einem Biest zu werden. Am Ende bleibt vermutlich nur das klassische “Boom or Bust”-Prädikat. Davenport braucht noch viel Training, bringt aber die richtige Einstellung mit. Sein Problem war auch, dass er sich nicht auf höchstem Niveau mit starken Tackles messen konnte. Aber so ist das bei jedem Prospect einer kleineren Schule. Späte erste Runde ist möglich…Positionstechnisch kann er als 4-3 DE oder als 3-4 OLB spielen.

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