NFL Draft 2020 Scouting Report: CJ Henderson, CB

Die Cornerback-Klasse hat neben Jeff Okudah noch einige weitere gute Spieler zu bieten. CJ Henderson will auch in der NFL erfolgreich Football spielen.

Allgemeines:

Geburtsdatum: 30. September 1998

Größe: 1.85 Meter

Gewicht: 92 Kilogramm

Klasse: Junior

Team: Florida Gators (2017-2019)

Starter seit: 2017

Erfolge:

  • First Team All-SEC (coaches) (2019)
  • Second team All-SEC (coaches) (2018)
  • Second team All-SEC (AP) (2017)

Verletzungen: 

  • Knöchelverletzung 2019

Background:

CJ Henderson stammt aus Miami, Florida und hat seine gesamte Football-Karriere bisher in diesem Staat verbracht. Angefangen hat alles an der Christopher Columbus High School, wo er in der Offensive als Runningback und in der Defensive als Cornerback auflief. Als Four-Star Recruit bekam er Angebote von sämtlichen Top-Colleges, er entschloss sich zunächst auf die Universität von Miami zu gehen. Später entschied er sich um und gab der Universität von Florida und damit den Gators den Zuschlag.

Spiel am College:

Als Freshman fand Henderson schon schnell den Weg auf das Feld und kam in elf Spielen inklusive fünf Starts zum Einsatz. Er hatte mit 22 Tackles und vier Interceptions samt zwei Touchdowns gleich einen starken College-Karrierestart. Ein Jahr später startete Henderson als Cornerback in allen Partien und konnte seine Ausbeute auf 38 Tackles, drei Sackes, zwei erzwungene Fumbles, fünf Pass Break-Ups und zwei Interceptions ausbauen. Damit machte er sich einen Namen als einer der gefährlichsten Defensive Backs der Liga.

Nicht wenig verwunderlich wurde Henderson auch vor der abgelaufenen Saison zu einem der besten Cornerbacks deklariert. In Woche zwei verletzte er sich am Knöchel und musste vier Spiele pausieren, ehe er wieder zurückkehren konnte. Seine Produktion ging in seinem finalen College-Jahr deutlich zurück, er kam auf keinen Pick (elf Break Ups) und 26 Tackles, sowie einen Sack. Dennoch wird er als Firstround-Pick angesehen.

Stärken:

Coverage. Hendersons größte Stärke sind seine Fähigkeiten in der Coverage, was als Cornerback unumgänglich wichtig ist. Er kann die Routen der Receiver mitlaufen und sich an ihre Fersen heften, ohne dass sie ihm entwischen können. Sein Speed ist gut, seine athletischer Körper hilft ihm sich mit den Passfängern auf Augenhöhe messen zu können. Auch wenn er tief getestet wird, kann er mithalten und lässt sich nicht abschütteln. Diese Fähigkeit macht ihn für die NFL mehr als interessant.

Vor allem in der abgelaufenen Spielzeit kam er mehr und mehr in der Zone Coverage zum Einsatz und zeigte dabei eine ansprechende Leistung. Durch Technik, Ruhe, Speed und seine Konzentration kann er auch die besten Gegenspieler – also die Top-Receiver der anderen Colleges – aus dem Spiel nehmen. Auch in Press-Coverage konnte er überzeugen. Er ist äußerst beweglich, zeigt schnelle Drehungen der Hüften und kann ohne größere Probleme Richtungen wechseln.

IQ. Zudem ist er ein äußerst intelligenter Spieler mit starken Instinkten, die ihm im Zweifel auch das Play retten. Diese Fähigkeiten, gepaart mit seinem Speed, lassen ihn schnell zurückschlagen, sollte er doch einmal ins Hintertreffen geraten. Mit seiner Körpergröße und seiner Länge kann er den Ball zusätzlich abdecken bzw. auch abfangen. Kommt der Ball in seine Richtung, bleibt er meistens ruhig und konzentriert. Im 1 gegen 1 gibt er nicht auf und will das Ei für sich gewinnen.

Blitzer. Bei den Gators wurde Henderson auch vermehrt als Blitzer eingesetzt – einen Job den er äußerst gut gemacht hat. Auch hier kann er durch seine Instinkte und seine Geschwindigkeit brillieren, er ist binnen weniger Augenblicke beim Quarterback.

Schwächen:

Tackling. Teilweise eine absolute Vorgabe die der Defensive Back hier zeigt. An Laufverteidigung scheint er nicht interessiert zu sein, man hat da Gefühl, dass er sich nicht dreckig machen will. Laut Berichten kann er 170 Kilogramm stemmen, dennoch ist er nicht gewillt diese Stärke auch zu zeigen.

Strafen. Auch wenn er sich gerne im 1 gegen 1 misst, scheint er zu Strafen zu tendieren, er zieht und reißt an allem was der Gegner hergibt.

Production. Die Production im Jahr 2019 war insgesamt durchwachsen. Durch die Knöchelverletzung verpasste er vier Spiele und war in manch anderen Partien fast schon abwesend am Platz.

Erinnert an:

Greedy Williams

Man könnte hier auch Marcus Peters schreiben, wir gehen aber mit Greedy. Wie Williams weigert sich Henderson zu tacklen. Das ist für Cover-Corner generell nichts ungewöhnliches und trotzdem immer noch ein Faktor. Der Unwillen sich in Tacklings hineinzuwerfen bzw. zu setzen, könnte Henderson ähnlich fallen lassen, wie Greedy vergangenes Jahr. Letzterer scheint aber auch der bessere Athlet zu sein.

Fazit:

CJ Henderson reiht sich ein in eine lange Liste von vielversprechenden Defensive Backs der Florida Gators. Vernon Hargreaves (1. Runde), Quincy Wilson, Teez Tabor (je 2. Runde) wurden früh ausgewählt, mit hohem Potential, sind aber bisher nicht unbedingt als Playmaker aufgefallen. Einzig CJ Gardner-Johnson (4. Runde) sticht heraus und scheint in der NFL Fuß fassen zu können. CJ Henderson will es besser machen, hat aber einige Fragezeichen zu überwinden: Sein mangelnder Einsatz – vor allem im Bereich Tackling – könnten ihn aus der ersten Runde spülen. Und selbst dann ist noch nicht sicher, wie er sich in der NFL machen wird. Der Football-IQ wäre hoch, das war aber bei anderen Gators auch schon der Fall. Zweite Runde wäre das Vernünftigste aus Sicht eines General Managers, dennoch wird ihn jemand wegen seiner Cover-Skills in der ersten Runde wählen.

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